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Geschrieben von walkaloosa am 29.11.2015 um 14:33:

  Hinterhandmuskulatur aufbauen

Bei Jack wurde vor einigen Tagen festgestellt, dass das innere und äußere Band an den Knien auf der Hinterhand zu lange sind. Dadurch knickt er beim Reiten immer mal wieder ein, als würde er in ein Loch treten und dann braucht er ein paar Schritte bis er wieder "rund" läuft.

Vom TA wurde mir nun geraten ich soll über den Winter seine Hinterhandmuskulatur so gut wie möglich aufbauen. Er hat mir geraten im Gelände viel bergaus bergab zu reiten und Cavalettiarbeit zu machen.

Was ich meiden soll sind enge Wendungen, Volten, auf kleinem Radius longieren und übermäßig Seitengänge.

Hat jemand noch Übungen parat wie ich gezielt die Hinterhandmuskulatur auf Vordermann bringe?

Ich soll ihn möglichst täglich arbeiten. Das schaffe ich beruflich leider nicht, aber ich werde natürlich versuchen das so gut wie möglich umzusetzten, möchte ja, dass Jack wieder fit wird. Vielleicht weiß hier jemand sehr effektive Übungen sie ich im Gelände/auf dem Platz einbauen kann...



Geschrieben von Atli am 29.11.2015 um 16:27:

 

Kreuzdarmbein- oder Ilio-Sakral-Problematiken sind ausgeschlossen worden?

Viele Grüße aus der Eifel
Astrid



Geschrieben von walkaloosa am 29.11.2015 um 21:21:

 

Jetzt musste ich erst mal googeln was das überhaupt ist.

Also der TA hat Jack laufen sehen, hat Ultraschall gemacht und hat gesagt, dass sei eindeutig. Und auch meine Osteo hat sofort auf Knie/Bänder getippt.

Ich gehe jetzt mal davon aus (und hoffe), dass die Diagnose korrekt ist und suche jetzt Wege unsere Situation zu verbessern.



Geschrieben von Rezo am 30.11.2015 um 01:43:

 

warum sollst du denn seitengänge meiden?



Geschrieben von Yuki am 30.11.2015 um 05:47:

 

Als HH Übung wurde mir damals auch die Bergziege aus der Zirzensik empfohlen.
Rezo ich denke das dabei vielleicht durchs Übertreten wieder zu viel unerwünschte Dehnung in die Kniegegend kommt.



Geschrieben von viertakt_sus am 30.11.2015 um 08:26:

 

Zum allgemeinen hh Aufbau würden mir schon diverse Übungen einfallen....


Da ich mich (leider) sehr viel mit Physiotherapie und Bänderapparat beschäftigen musste (schulterluxation), würde ich dir raten, dir Rat vom Fachmann zu holen und nicht einfach draufloszutrainieren ... Es gibt sicher auch nun bei euch bestimmte Bewegungen/Belastungen, die vermieden werden sollten... Vielleicht kennst du eine physio deines Vertrauens, die mal zu euch kommt und Übungen zeigen kann....

Auf jeden Fall wird das Geduld abverlangen, aber ich drück euch die Daumen, dass Jack wieder ganz fit wird...



Geschrieben von walkaloosa am 30.11.2015 um 21:36:

 

@Rezo: da übermäßige Seitengänge wohl auf das Knie gehen

@Yuki: Danke :-)

@Viertakt_Sus: zunächst soll ich mal einfach im Gelände reiten, möglichst gerade aus, möglichst Berge... ja einen Fachmann fragen wäre gut, dazu muss man erst mal den richtigen finden. Wie war das 5 Fachleute, 8 Diagnosen oder so ähnlich... Das schlimme ist je mehr ich darüber lese und mit Leuten rede, desto kränker ist mein Pony.

Ich habe ja noch ein klein wenig Hoffnung, dass es ein Wachstumsschub ist (Jack ist 7 Jahre alt) und es sich einfach wieder verwächst seufz... ich habe so viele Pläne mit Jack für 2016 ich hoffe wir bekommen das in Griff.



Geschrieben von viertakt_sus am 30.11.2015 um 23:05:

 

du wirst sehen, er wird wieder ganz und gar fit... (die lockeren Bänder gibt es öfter, vor allem bei den gangpferden/walkern hab ich auch schon davon gehört... sind alle wieder (voll) belastbar...)

geradeaus, berge (langsam!) würden mir spontan einfallen.... dein Pony wird dir sicherlich auch sagen, was zuviel ist...

könnte mir vorstellen, dass sowas wie ein Ansatz zur levade auch sehr gut ist für die Hinterhand... könnte man ja auch als zirkuslektion sehen... Augenzwinkern
wie siehts aus mit rückwärts den berg hinaufschicken?


aber wie gesagt, Bänder sind ein eigenes Kapitel und die kann man durch minimalste Bewegungen schon ansprechen bzw. stärken...



Geschrieben von Rezo am 01.12.2015 um 00:21:

 

phu das ist ja mega schwierig, wenn man HH aufbauen muss, aber die knie nicht grossartig beansprucht werden dürfen. sus, gerade die levade oder nur schon die schulparade gehen ja auch sehr aufs knie. aber der sinn dieser gymnastizierung ist ja eigentlich genau der, die sehnen, bänder und gelenke geschmeidig zu halten und sie in form zu bringen.

ich hoffe, dass du ein gutes training für deinen liebling findest! lass dir nicht zu viel negatives von anderen einreden, das kommt schon gut.



Geschrieben von walkaloosa am 01.12.2015 um 04:34:

 

Sobald es Jack wieder besser geht, werde ich mal ganz langsam anfangen zu reiten. Nur Schritt, viel Berg. Ich werde auch meine Osteo fragen, welche Übungen sie für sinnvoll hält. Außerdem hat sie vorgeschlagen es mit Blutegeln zu versuchen...

Wir werden sicherlich unseren Weg finden und grundsätzlich glaube ich auch, dass Jack wieder fit wird. Aber wenn man den Fehler macht und Tante Google befragt, da kann einem schon mal anders werden geschockt

Zumindest ist mal rückwärts den Berg hoch schicken bestimmt nicht schlecht, das kann ich mal nebenher in den Alltag einbauen und auch die Bergziege können wir uns erarbeiten. Mit Zirkuslektionen fangen wir sowieso gerade an und ja ich denke auch, dass Jack mir sagen wird was geht und was nicht.



Geschrieben von Atli am 01.12.2015 um 07:03:

 

Zitat:
Original von walkaloosa
Jetzt musste ich erst mal googeln was das überhaupt ist.

Also der TA hat Jack laufen sehen, hat Ultraschall gemacht und hat gesagt, dass sei eindeutig. Und auch meine Osteo hat sofort auf Knie/Bänder getippt.

Ich gehe jetzt mal davon aus (und hoffe), dass die Diagnose korrekt ist und suche jetzt Wege unsere Situation zu verbessern.

Mir geht es nicht um die Diagnose, sondern um den Hintergrund. Warum sind die Bänder schwach/lang was auch immer ...

Ich würde nur und möglichst im Gelände ganz normal gut vorwärts reiten.
Bei allen anderen Übungen wie Bergziege etc. kann es auch zu Überbelastung kommen. Wenn Jack es dann zeigt, ist es ja schon zu spät - wenn er es denn überhaupt zeigt ...

Viele Grüsse aus der Eifel
Astrid



Geschrieben von Mior1 am 01.12.2015 um 07:20:

 

kurzer Tipp auf die Schnelle, hol Dir die aktuelle Dressurstudien zum Thema Bodenarbeit/Handabreit, da ist nicht nur alles drin erklärt was es an Möglichkeiten gibt, sondern auch wie man diese in der Therapie einsetzen kann

das Thema "keine Seitengänge" bei Kniebändern ist jedenfalls überholt und nicht mehr aktueller Stand des Wissens, allerdings dürfen Seitengänge und Co nur im Schritt ausgeführt werden und natürlich "gut"

kann dies aus eigener (mehrfacher - verschiedene Pferde) Erfahrung nur bestätigen, dass mit sehr guter Schrittarbeit (vor allem an der Hand) bei Knieband und anderen Sehnengeschichten an der HH kleine Wunder vollbracht werden können

man kann mit regelmäßiger kurzer aber gute Handarbeit im Schritt richtig gut Muskeln aufbauen und die Pferde sowohl beweglich machen als auch stabilisieren

lange Kniebänder sind jedenfalls bei guter Arbeit nichts, was einem Angst machen muss



Geschrieben von Sanni am 01.12.2015 um 08:47:

  RE: Hinterhandmuskulatur aufbauen

Zitat:
Original von walkaloosa
Bei Jack wurde vor einigen Tagen festgestellt, dass das innere und äußere Band an den Knien auf der Hinterhand zu lange sind. Dadurch knickt er beim Reiten immer mal wieder ein, als würde er in ein Loch treten und dann braucht er ein paar Schritte bis er wieder "rund" läuft.

Vom TA wurde mir nun geraten ich soll über den Winter seine Hinterhandmuskulatur so gut wie möglich aufbauen. Er hat mir geraten im Gelände viel bergaus bergab zu reiten und Cavalettiarbeit zu machen.

Was ich meiden soll sind enge Wendungen, Volten, auf kleinem Radius longieren und übermäßig Seitengänge.

Hat jemand noch Übungen parat wie ich gezielt die Hinterhandmuskulatur auf Vordermann bringe?

Ich soll ihn möglichst täglich arbeiten. Das schaffe ich beruflich leider nicht, aber ich werde natürlich versuchen das so gut wie möglich umzusetzten, möchte ja, dass Jack wieder fit wird. Vielleicht weiß hier jemand sehr effektive Übungen sie ich im Gelände/auf dem Platz einbauen kann...



Hi, Du!!!
Chief hat ganz genau dasselbe Problem. Wir haben das inzwischen sehr gut in den Griff bekommen. Er knickt seit Wochen nicht mehr weg. Sei versichert, dass ich mich mit dem Thema mittlerweile ziemlich gut auskenne. Du kannst es mit Geduld und konsequentem Training sehr gut wieder hinkriegen.
Dieses Wegknicken schädigt nicht nur auf Dauer das Knie massiv, sondern es tut dem Pferd auch höllisch weh. Wenn es passiert: unbedingt weiterreiten. Stehenbleiben schmerzt noch mehr!

Wir gehen geradeaus viel starken Schritt. Spazierengehen und bergauf ist ebenfalls gut.

Was wichtig ist, es dürfen KEINE Scherkräfte auf das Knie wirken. Insofern ist der Rat des TA genau richtig, aber sei vorsichtig mit Cavaletti, das könnte noch kontraproduktiv sein. Ich würde mit maximal Stangen am Boden anfangen und erst allmählich steigern, wenn er kein Wegknicken mehr zeigt. Also alles sich schon etwas stabilisiert hat.
Enge Wendungen sind bei dem Thema tödlich, also GERADE oder minimal in Außenstellung durch die Ecken.

Seitengänge die ersten paar Wochen weglassen und später, wenn er nicht mehr wegknickt, vorsichtig anfangen.
Aber immer darauf achten, dass er im Körper dabei ganz gerade bleibt!!!!!!!!!!

Auf Galopp würde ich noch eine ganze Zeit verzichten. Sehr gut in Trab, wenn er das mitmacht. Aber auch dabei darauf achten, dass er gerade bleibt.

Auf Arbeit an der Hand verzichte besser, weil Du nicht zu 100% sicherstellen kannst, dass Jack ganz gerade bleibt. Biegung im Körper erzeugt Scherkräfte im Knie und die machen es in dieser Situation kaputt, weil es ja schon angegriffen ist!
Aus dem Sattle heraus hast Du das besser im Griff.

Gute Besserung für Jack - das wird schon (wenn Du ein paar Monate ganz konsequent bleibst.



Geschrieben von Sanni am 01.12.2015 um 08:58:

 

Zitat:
Original von Atli
Mir geht es nicht um die Diagnose, sondern um den Hintergrund. Warum sind die Bänder schwach/lang was auch immer ...

Ich würde nur und möglichst im Gelände ganz normal gut vorwärts reiten.
Bei allen anderen Übungen wie Bergziege etc. kann es auch zu Überbelastung kommen. Wenn Jack es dann zeigt, ist es ja schon zu spät - wenn er es denn überhaupt zeigt ...

Viele Grüsse aus der Eifel
Astrid


Komischerweise passiert das oft bei den jungen Kerlen. Wieso? Vielleicht ist das auch irgendwas, was sich vererbt. Keine Ahnung.
Ich gebe Dir Recht, keine Experimente mit Zirkuslektionen, solange das Knie schon angegriffen ist.



Geschrieben von walkaloosa am 01.12.2015 um 18:57:

 

Danke für Eure Hinweise und danke, dass ihr mir etwas die Angst nehmt!

Ich denke ich werde zunächst viel Schrittarbeit im Gelände machen das können wir wenigstens :-) und für alles andere werde ich mich zunächst belesen und mir auch Hilfe holen, damit wir das auf jeden Fall richtig angehen. Ich möchte Jack ja helfen und nicht schaden.



Geschrieben von Topsy am 02.12.2015 um 12:24:

 

Hm, mir kommt gerade: bergauf ist ja ganz schön gut fürs Auftrainieren der HH, aber andererseits auch sehr anstrengend.

Am Anfang (nach dem Spritzen) würde ich deshalb erst mal nur auf ebenem Terrain reiten.
Erst später, wenn alles klappt, ans bergauf-Reiten denken. UND- Bergab ist dann wieder eine andere Sache. Ich erinnere mich, dass er dabei doch mal so geeiert hat. Ich würde bei bergab also anfangs lieber absteigen....

Ansonsten ist es ja erstmals vorteilhaft, dass es relativ kalt ist draussen. So dass die künstlich erzeugte Entzündung gut abheilt.

Und die Zeit wird es schon richten! Dauert halt etwas. Ich wünsche Jack gute Besserung und das wird schon wieder fröhlich



Geschrieben von Wisy am 02.12.2015 um 12:44:

 

Welche "künstlich erzeugte" Entzündung? Ich dachte, es geht um zu lange Bänder? verwirrt



Geschrieben von Skuggi99 am 02.12.2015 um 12:47:

 

@wisy: Ich kenne das von einem Pferd meiner ehemaligen SB, das hatte auch diese Probleme und da wurde etwas an die Bänder gespritzt, das eine Entzündung auslösen sollte. Ich weiß aber nicht, was der TA gespritzt hat.



Geschrieben von Svalin am 02.12.2015 um 14:55:

 

Zitat:
Original von Skuggi99
@wisy: Ich kenne das von einem Pferd meiner ehemaligen SB, das hatte auch diese Probleme und da wurde etwas an die Bänder gespritzt, das eine Entzündung auslösen sollte. Ich weiß aber nicht, was der TA gespritzt hat.

Hyaluronsäure... könnte es sein.



Geschrieben von Wisy am 02.12.2015 um 14:56:

 

Ja...aber ist das hier gemacht worden? Habe ich das überlesen?


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