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Geschrieben von Denni am 22.01.2016 um 09:43:
Klopphengst kastrieren Ja / Nein?
Hallo zusammen,
ich besitze seit August 2015 meinen 5 jährigen Isländer Wallach. Wobei das Wallach gerade etwas in Fragezeichen steht.
Skuggi ist in einer Hengst/Wallachherde aufgewachsen und kam dann zum anreiten zurück zur Verkäuferin, wo er mit seiner Mutter und noch 2 anderen Wallachen zusammen im Offenstall stand.
Mit 2 Jahren wurde er gelegt. Letzte Woche offenbarte mir die Verkäuferin, dass er wohl ein Klopphengst gewesen sei und ein Hoden noch rausoperiert werden musste. Da sie selbst Tierärztin ist, hat sie das zusammen mit einer Kollegin gemacht und bestätigte mir, dass sie 2 Hoden eigenhändig rausgeholt hat.
Er steht seit November 2015 in einem Offenstall mit 6 Stuten und 5 Wallachen (Isländer und 2 Haflinger) - Er ist von Anfang an ein Weiberheld und die Damen sind stets bei ihm. Die Stuten wurden daraufhin auch rossig und er interessierte sich aber nicht viel für sie. Es gibt noch einen anderen Wallach in der Herde, der sehr hengstig ist und immer wenn neue Pferde in die Herde kommen, diese erst einmal abschirmt etc.
Jedes mal wenn ich ihn wieder in den Stall stelle geht es mit diesem Wallach los: Haufen markieren (drauf äppeln), drin scharren, quietschen, mit den Vorderhufen schlagen. nach ein paar Sekunden ist das Spektakel zwischen den beiden vorbei und sie gehen wieder eigene Wege.
Seit fast 2 Wochen beginnt mein Skuggi die Stuten zu decken, eine Hafi Stute war rossig, die andere ist nicht rossig und er deckt sie trotzdem. Er springt nicht nur auf, sondern schachtet auch komplett aus und vollzieht den kompletten Akt. Ob dabei Flüssigkeiten im Spiel sind kann ich nicht beurteilen, da mir immer nur die Stallbesitzerin davon erzählte.
Im Umgang mit mir ist er sehr brav, ein absolutes Traumpferd. Er wiehert zwar gelegentlich im Gelände zurück zum Hof, das ist aber inzwischen deutlich weniger geworden.
Unsere Stallbesitzerin ist natürlich nicht begeistert und ich möchte auch nicht, dass irgendeins der Pferde verletzt wird.
Auf Grund der Tatsache, dass er ein Klopphengst war, haben mein Tierarzt und ich die Befürchtung, dass da doch noch etwas übrig ist. Nächsten Donnerstag wird ein HCG Test gemacht. Nur was mache ich wenn dieser positiv ist?
Ich habe in den verschiedenen Foren gelesen, dass so eine Nachkastration zum einen nicht ganz Erfolg versprechend ist und ggf. mehrmals wiederholt werden muss und vor allem nicht ganz ohne ist, gleich zu stellen einer Kolik OP.
Ich hätte die Möglichkeit ihn in eine Wallachherde umzustellen, ist zwar wieder ein Umzug und er steht dann nur noch mit einem Fjordwallach, Dt. Reitpony Wallach und einem Bayern Wallach zusammen, aber wenn es eine Option ist ihm ein stressfreieres Leben zu geben, würde ich das machen.
Die Wallachherde würde ich auch in Erwägung ziehen, wenn der Test negativ ist, er aber weiterhin die Stuten deckt bzw. ein Hengstverhalten an den Tag legt.
Vielleicht hat hierzu schon jemand Erfahrungen gemacht.. ich hoffe einfach dass der Test negativ ist und will gar nicht dran denken was los ist wenn er positiv ist, zumal die Sache sicherlich dann auch über einen Anwalt laufen müsste, da mir dieser "Mangel" verschwiegen wurde..
Es ist ein graus.. ich hatte nämlich schon mit 2 Pferden vorher einen griff ins Klo und jetzt wo reiterlich und charakterlich alles bei ihm passen würde, kommt so etwas.
Geschrieben von Svalin am 22.01.2016 um 10:01:
Das was dein Jungwallach da tut ist nicht ungewöhnlich für Wallache....
Gerade markieren, scharren und einen auf "dicke Hose machen" machen auch Wallache, wenn sie in der Nähe von Stuten leben.
Unsere decken auch - nur Fohlen kommen dabei nicht raus.
Geschrieben von Zambezi am 22.01.2016 um 10:44:
Daran ist nichts Außergewöhnliches, für mich klingt das so als ob er sich momentan mit dem anderen Wallach einen Machtkampf liefert und dem anderen Wallach die Stuten ausspannen will. Kann sein, dass sich die Deckerei wieder vollkommen erledigt, wenn klar ist, wer von beiden das Sagen hat.
Ob so ein Verhalten zum Problem wird, hängt häufig stark von der Herdenzusammensetzung ab. Wenn es sich in einigen Wochen nicht erledigt hat und die Situation in Dauerstress für die Pferde ausartet, wäre er wahrscheinlich in einer reinen Wallachherde besser aufgehoben.
Dass er tatsächlich noch fähig ist, Nachwuchs zu produzieren, halte ich nach Deiner Beschreibung eher für unwahrscheinlich, aber ich würde es dann wahrscheinlich auch testen lassen, um Klarheit zu haben.
Geschrieben von Lieschen am 22.01.2016 um 11:25:
Wir haben auch einen deckenden Wallach. Der zeigt das verstärkt, wenn irgendwelche "Konkurrenz" in Sichtweite ist, ansonsten nur gelegentlich im Frühjahr, wenn seine Damen besonders aufreizend sind...
Geschrieben von Rezo am 22.01.2016 um 11:26:
Zu deinem Klopphengstthema kann ich dir leider nicht viel sagen, aber zu deinem letzten Satz schon.
Ich verstehe, dass du etwas genervt bist. Aber glaube mir, sei froh und glücklich drum, ein charakterlich einwandfreies Pferd zu haben. "Probleme" tauchen bei jedem Pferd mal auf, das ist ganz normal, aber das Wichtige ist, dass man grundsätzlich mit dem Pferd klar kommt und happy mit ihm ist

Ich rede da aus Erfahrung, mir wären alle Probleme recht gewesen, wenn ich wie du hätte behaupten dürfen, dass er sonst (m)ein absolutes Traumpferd ist
Will dich damit nur etwas aufmuntern. Kann immer mal was kommen, aber siehs von der positiven Seite, du hast grundsätzlich ein total tolles Pferd!
Geschrieben von Skyggnir am 22.01.2016 um 11:35:
Mein Wallach lässt (oder ließ) sich auch gerne mal von den Damen verführen und deckt, wenn sie ihm mit ihrem rossigen Hinterteil vor der Nase rumwedeln. In den letzten zwei, drei Jahren habe ich das nicht mehr beobachtet (er wird dieses Jahr 18

), aber er hat immer noch "seine" Frau in der Herde.
Wenn es nicht in Stress ausartet (was es vermutlich nur tut, wenn die Flächen zu klein sind) würde ich nichts unternehmen. Auch Pferde dürfen ein bisschen Spass haben
Geschrieben von Denni am 22.01.2016 um 11:41:
Danke für eure Antworten!
also grundsätzlich hab ich sein Verhalten auch als harmlos angesehen. Weil es ja immer nur gegenüber diesem einen anderen Wallach ist. Mit allen anderen kommt er gut zurecht, ist inzwischen recht ranghoch und darf auch mit dem Oberchef der Herde mitfressen.
Erst seitdem er jetzt deckt + das neue Hintergrundwissen dass er Klopphengst war, hat mich stutzig gemacht. Auch steh ich etwas unter Druck der Hofbesitzerin. Sie möchte keine deckenden Wallache und spätestens wenn etwas passiert oder er eine ihrer 2 Stuten angeht hab ich eh verloren.
Ich werd jetzt den Test machen lassen am Donnerstag auch um für mich selbst Klarheit zu schaffen - nur ich denke, da er so und so deckt und die Stallbesitzer dass nicht wollen, wird mir so und so nur eine Wallachherde übrig bleiben.
Ich persönlich finde auch, dass da 2 dazu gehören und wenn die Stuten es nicht wollen, würden Sie es zeigen. Ist ja nicht so, dass er sie vergewaltigt, sondern die Damen bieten es ihm an und rennen ihm die ganze Zeit hinterher.
Ich merkte in letzter Zeit schon auch dass er schlapp ist, was mich nicht wundert wenn man den ganzen Tag mit Flirten und anderen Aktivitäten beschäftigt ist.
@Rezo genau das ist der Grund warum ich darüber so traurig/enttäuscht bin. Ich wollte diesmal alles richtig machen und er ist einfach super! Daher auch die Angst, dass nun doch was ist oder er sogar operiert werden muss.
Geschrieben von Tess am 22.01.2016 um 12:12:
Ich würd mir erst mal auch nicht allzu große Sorgen machen. Gut möglich, dass sich das alles recht schnell gibt (wenn er kein Klopphengst ist).
Meine Stuten werden bei fremden Wallachen auch sofort rossig und graben die völlig schamlos solange an, bis die endlich begreifen, was sie tun sollen. Und bislang haben sie es bei JEDEM geschafft. Das ging so ein/zwei Rossezyklen und danach war das Thema gegessen.
Geschrieben von hochelfe am 22.01.2016 um 12:51:
also ich würde ihn so oder so (also egal was der Test ergibt) in eine reine Wallachherde stellen. ich fände das auch als Stuten- oder Stallbesitzer so gar nicht lustig.
Mein Großer ist auch so ein deckender Wallach. und es passiert einfach zu viel dabei. ist für mich ein nogo, deshalb kommen bei solchen für mich persönlich nur geschlechtergetrennte Herden in Frage...
Geschrieben von Denni am 22.01.2016 um 12:54:
Hochelfe da hast du Recht!
ich hab aktuell einfach kein gutes Gefühl mehr.. auch wenn er es vielleicht in paar Wochen wieder sein lässt, wird er es sicher immer wieder mal machen, sobald sich ihm die nächste so penetrant anbietet.
Ich kann ihm dann zwar nicht mehr die Isländergesellschaft bieten, aber zumindest ist ein Norweger Wallach dabei und somit auch ein Nordlicht
Werde euch auf den laufenden Halten was der Test ergibt! hätte am liebsten schon jetzt das Ergebnis
Geschrieben von Helmingur am 22.01.2016 um 12:56:
Mein Rappe hat das am Anfang, als er in eine reine Stutenherde kam und der "Hahn im Korb" war, auch gemacht.
Die Weiber fanden ihn toll, er war recht jung und hat das mit dem Decken zumindest versucht (zu klein für die Stuten

).
Hat sich von alleine gelegt.
Ich kann es aber gut verstehen, wenn das den Stutenbesitzern nicht recht ist.
Insgesamt bin ich auch für geschlechtergetrennte Herden.
Geschrieben von Wisy am 22.01.2016 um 13:03:
Denni, er wird auch mit Herren anderer Rassen gut zurecht kommen (so lange das vom Futter her passt) und du ersparst dir jede Menge Ärger

.
Geschrieben von hochelfe am 22.01.2016 um 14:08:
Zitat: |
Original von Wisy
Denni, er wird auch mit Herren anderer Rassen gut zurecht kommen (so lange das vom Futter her passt) und du ersparst dir jede Menge Ärger
. |
das denke ich auch!
Geschrieben von Gwenhwyfar am 22.01.2016 um 14:18:
Zitat: |
Ich habe in den verschiedenen Foren gelesen, dass so eine Nachkastration zum einen nicht ganz Erfolg versprechend ist und ggf. mehrmals wiederholt werden muss und vor allem nicht ganz ohne ist, gleich zu stellen einer Kolik OP |
Sollte da wirklich noch etwas sein (wie auch immer der Tierarzt das rausfindet, ich hoffe er ist da kompetent, nur über Bluttest habe ich noch nicht gehört) auf jeden Fall dennoch das Risiko der OP eingehen! Das schlimme an Klopphengsten ist ja nicht nur die oftmals gesteigerte Testosteronproduktion und das damit oft einhergehende extrem hengstige/ aggressive Verhalten, sondern auch die Gefahr der Entartung des innenliegenden Hoden. Ich denke das wird auch bei etwaigen "nur Resten" das gleiche Risiko sein und Krebs ist wohl das letzte, was jemand möchte.
Ansonsten würde ich wie die anderen auch wohl des Friedens und der Unversehrtheit wegen langfristig eine Wallachherde bevorzugen.
Geschrieben von Vinja am 22.01.2016 um 14:23:
Zitat: |
Original von hochelfe
also ich würde ihn so oder so (also egal was der Test ergibt) in eine reine Wallachherde stellen. ich fände das auch als Stuten- oder Stallbesitzer so gar nicht lustig.
Mein Großer ist auch so ein deckender Wallach. und es passiert einfach zu viel dabei. ist für mich ein nogo, deshalb kommen bei solchen für mich persönlich nur geschlechtergetrennte Herden in Frage... |
Ja, da bin ich auch absolut deiner Meinung! Ein deckender Wallach kann eine richtige Plage sein und für ihn wäre ja ein Leben in reiner Wallachherde bestimmt auch entspannter.
Ich drück dir die Daumen, dass es nur Gehabe ist und ihr um eine OP herumkommt.
Geschrieben von Denni am 22.01.2016 um 14:26:
Da er ja laut Verkäuferin sicher beide Hoden draußen hat, machen wir erstmal den Bluttest. Da wird ihm ein Stimulationsmittel gespritzt und nach 1 Stunde Blut abgenommen. In diesem Blut wird dann der Testosteron Wert ermittelt, wenn dieser Positiv ist, geht es an weitere Untersuchungen um herauszufinden wo das Übel sitzt.
Es gibt anscheinend noch einen Urintest, den macht mein Tierarzt allerdings nicht. Hab noch bei ein paar anderen Ärzten angerufen die raten ebenfalls alle zum HCG Bluttest
Geschrieben von Ragna am 22.01.2016 um 15:52:
Mein Islandwallach wurde vierjährig kastriert, ohne Komplikationen. Weiber kannte er nach dem Absetzen nicht mehr, bis ich ihn zu mir in die Schweiz holte.
Den ersten Schweizer Sommer verbrachte er mit einem anderen Wallach, kein Problem. Auf der ersten Winterweide wollte er alle Stuten für sich, verjagte die anderen Wallache (bis auf den Chef) und hatte es besonders auf den jungen Friesen abgesehen, der dann auch abgeholt wurde.
Im zweiten Schweizer Sommer wurden die Gruppen getrennt, und mein Mini-Macho beruhigte sich etwas in einer Gruppe mit seiner Mutter und einem anderen Wallach und dessen Tochter.
Auf der zweiten Winterweide war er etwas ruhiger, aber immer noch recht dominant. Den dritten und den vierten Schweizer Sommer gab es wieder die bewährte Gruppenaufteilung in die 2 Familien und die anderen.
Vorigen Winter wurden die zwei Gruppen wieder versuchsweise zusammengelassen, und siehe da: Der Mini-Macho war verträglich und blieb es auch über den Frühling hinaus. Der Bub wird im Juni 10 und hat wohl jetzt die Flausen hinter sich.
Ich denke nicht, dass dein Wallach ein Klopphengst ist. Er zeigt ein recht normales Verhalten für einen jungen Wallach in einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe. Bei uns sind es vor allem die Weiber, die die Jungs anhimmeln und sich anbieten. Und dass sich zwei Pferde nicht sonderlich verstehen, kann immer mal vorkommen. Bei uns hat es doch auch einige Jahre gedauert, bis jetzt einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Lass dir bloß nicht dein Pferd madig machen!
Geschrieben von Escapada am 22.01.2016 um 16:29:
Zunächst einmal - sollte er tatsächlich noch Klopphengst sein, laß den noch vorhandenen Hoden unbedingt entfernen!
Besprich Dich wegen der Risiken und dem Vorgehen bei der OP mit Deinem Tierarzt und der Klinik und laß Dich nicht durch irgendwelche Berichte im Internet verrückt machen! Kryptorchismus kommt vor und diese OP ist heute durchaus Routine.
Desweiteren ist es nicht ungewöhnlich, daß Wallache decken und sich auch mit anderen Wallachen um Stuten streiten. Wenn damit einer der beteiligten Pferdebesitzer ein Problem hat (was ich persönlich verstehen kann, ich möchte auch nicht, daß meine Stute von irgendeinem Wallach besprungen wird, das Risiko von Verletzungen oder übertragenen Krankheiten ist mir viel zu groß), dann bleibt nichts anderes übrig, als diesen Wallach aus der Herde zu nehmen. Viele solcher Wallache fühlen sich in einer reinen Wallachherde oft wohler, weil sie hier deutlich weniger Streß haben.
Geschrieben von Gosa am 23.01.2016 um 12:30:
Ich kaufte meinen Wallach 7jährig.
Er "war" auch Spitzhengst (so sagt man bei uns in Bayern dazu) und wurde
erfolgreich operiert.
Er war als junger Hengst sehr angriffslustig auf Menschen (gefährlich) und er
zeugte vor seiner Kastration und OP ein Fohlen.
Manchmal gibt es angeblich das Problem, dass der zweite Hoden (im Fall
meines Wallachs) nicht oder sehr schlecht gefunden wird. Die Vorbesitzerin
sagte, sie können bis sounsoviel vom Preis für die OP her suchen und falls der
Hoden nicht gefunden wird, muss er erfolglos wieder nach Hause.
Das hätte jedoch ein Desaster gegeben. Wohl ein Ende beim Metzger, weil
er ja eben so gefährlich war. (das wurde mir alles nur erzählt)
Bei uns angekommen und mit zwei neuen Stuten zusammengestellt zeigte er
sich als richtiger A... in der Herde. Es kam auch zu einer Verletzung der Stuten,
weil er sie einfach immer wieder angriff.
Bei männlichen Pferden war das Problem noch viel größer.
Ich wurde beim Ausreiten anfangs immer wieder gefragt, ob ich sicher sei,
dass das ein Wallach ist.
Er führte sich auf...furchtbar.
Er hackte mit den Vorderbeinen in den Boden und zeigte eine Körperhaltung
wie ein Hengst im besten Alter.
Zum Menschen ist er völlig problemlos. Das gab sich mit der Kastration.
Mit der Zeit gab sich das.
Irgendwann war er lammfromm neben all den anderen Pferden beim Ausritt.
Nur in der Herde ist er schrecklich.
Jetzt steht er mit einer Stute zusammen und es klappt. Es klappt. Mehr nicht.
Der Stall hat zwei Türen und es gibt genügend Ausweichmöglichkeiten auf
Paddock und Weide.
Sie stehen auch mal nahe zusammen - ohne Putzen und Schmusen.
Wenn es Heu gibt, führt er sich total auf.
Naja, so ist er.
Mein Wallach.
Manchmal hengstig.
Geschrieben von Funny_Girl am 23.01.2016 um 13:06:
Ist ja krass, wieviele deckende Wallache es gibt. Und ich dachte, ich hätte so ein rares Exemplar erwischt.
Büffel wurde 3jährig gelegt und kam nach 2,5 Jahren reiner Hengstherde zu unsrer Stute.
Als allererstew wurde der arme Kerl von ihr eineinhalb Std vermöbelt, um klar zu machen, SIE ist Chef, er nix.
Aber natürlich wurde Madame am nächsten Tag rossig und nun hatte sie auf einmal gaaanz deutliches Interesse.
Mei, der arme Bub...sie lief nur noch mit auf den Rücken geworfenen Schweif rum, blitzte ständig und positionierte ihr Hinterteil immer wieder vor seiner Nase.... Aber er hatte den vorigen Tag noch gut in Erinnerung und sagte sich wohl "blöde Kuh, jetzt mag ich auch nimmer".
Vlt hat er sie in dieser Rosse doch mal gedeckt, dann aber außerhalb ihrer Animierversuche, die wir beobachteten.
In der nächsten Rosse hat sie sich ihm nicht mehr ab den Hals geworfen, es verlief alles friedlich.
Tja, bis ich mit einer Freundin ausritt, deren Stute gerade rossig war. (Büffel kannte die Stute, wir ritten öfter gemeinsam aus).. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, wie Hafi auf der Stute saß und fröhlich decken wollte...
Nun, es kristallisierte sich dann in den Folgejahren heraus, dass er " fremde" (also nicht zu seiner Herde gehörend) Stuten, die in der Rosse sind, absolut scharf findet und den Hengst rauskehrt - aber wie!
Da gibt es nur noch Imponiergehabe, da wird piaffiert und traversiert...es sieht zwar schön aus, wenn er sich so aufmandelt, aber ihn so zu reiten, ist einfach nur anstrengend.
Aus diesem Grund reiten wir - so weit möglich (bei Wanderritten o. ä. war das ja etwas schwieriger) - nur mit Nichtrossenden Damen aus. Allerdings - trifft Hafi zum ersten Mal auf eine holde Maid, dann muss er sie natürlich genauestens kennenlernen. Dabei kann er auch nervig sein.
Mei, Männer und ihr Trieb halt...da setzt nicht nur der gesunde Menschenverstand aus, sondern auch der der Viecherl.
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