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Geschrieben von Marianna am 12.06.2016 um 10:52:
wenig Rückentätigkeit
Hallo ich hätte mal eine Frage. Mein kleiner Brigao läuft immer noch ungleich. Er mag hinten links nicht so gerne Gewicht aufnehmen. Im Schritt läuft er sehr gut, aber in der Batida sieht es aus als würde er lahm gehen. Die Physio war vor zwei Tagen zum zweitenmal da und verwundert, daß es nicht besser wurde. Alle Verspannungen die er wohl vom Transport mitgebracht hatte, waren nach der 1. Behandlung weg, bis auf hinten links. Sie ist sich sicher, daß es von der Muskulatur her kommt. Was ihr aufgefallen ist, dass Brigao wenig Rückentätigkeit hat. Gibt es hier Untschiede bei Gangpferden, bzw. wenn sie Gang laufen. Unsere Angel ist ja sehr trabig und hat inzwischen eine sehr gute Rückentätigkeit. Sie lief am Anfang auch etwas ungleich, allerdings nur im Raumgriff. Und sie lief vor allem Gangsalat. Sie hat ihr linkes und rechtes Hinterbein ungleich weit nach vorne eingesetzt. Sie war ja auch sehr ungleich bemuskelt und konnte nicht galoppieren.
Geschrieben von Topsy am 12.06.2016 um 15:11:
Also, ja beim Gang wird hauptsächlich die autochthone Rückenmuskulatur benutzt (haben wir im Gerd Heuschmann Kurs gelernt) und z.B. beim Walker bewegt sich der Rücken (für den Reiter) gar nicht, deshalb gleitet man dann auch so erschütterungsfrei dahin. Allerdings wölbt sich beim richtigen Reiten der Rücken schon auf, auch im Gang. Das merkt man als Reiter auch.
Aber so gesehen werden im Trab und im Gang komplett andere Muskulaturen bewegt und trainiert.
Ich kenne mich jetzt mit den südamerikanischen Gangpferden nicht aus, aber Batida ist doch ein trabverschobener Gang? Dann werden ja schon noch Trab-Muskeln beim Gang mitbewegt.
Generell haben z.B. die Walker einen sehr gut bemuskelten Rücken (meine Topsy jedenfalls), eben weil der Gang die autochthone Rückenmuskulatur so gut trainiert und obwohl ich kein bisschen mit ihr trabe.
Wenig Rückentätigkeit (=Bewegung im Rücken) nur weil das Pferd ausschliesslich Gang läuft und nicht trabt, muss also nicht unbedingt schädlich sein, solange das Pferd mit aufgewölbten Rücken richtig läuft. Das Gegenteil ist der Fall.
Ich würde viel Schritt gehen, von da aus langsam steigern. Beim Longieren immer gleich lang rechts und links-rumm und dabei achten, dass er Vorwärts-Abwärts läuft und nicht im Hohlkreuz. Und dann eben die Physio immer gut drauf schauen lassen.
Geschrieben von rivera am 12.06.2016 um 18:37:
wenn er hinten einseitig nicht last aufnehmen mag, wird er vermutlich auch das becken nicht korrekt bewegen und damit den rücken ev. feststellen.
so aus der ferne schlecht zu beurteilen, kannst du mal ein video machen?
blockaden im hinteren bereich der wirbelsäule sieht man aber meist auch im schritt. auf gerader linie von hinten schauen, ob das becken gleichmässig und weit genug kippt. fusst er gleichmässig weit vor? wie geht er in engen wendungen?
alles geführt und im schritt.
Geschrieben von Marianna am 12.06.2016 um 20:35:
Vielen Dank für die Antworten. Ich werde ihn filmen und bin sehr gespannt auf eure Meinung.
Geschrieben von Mior1 am 13.06.2016 um 07:07:
Nimm Dir mal die Hinterbeine, hebe sie langsam und angewinkelt an und ziehe dann das angewinkelte Bein langsam und sanft nach hinten raus, die Beine dürfen sich in dieser Position nur wenig nach hinten strecken lassen, lässt sich das eine Bein deutlich leichter und weiter nach hinten strecken als das andere, liegt eine Überdehnung vor, die wiederum die Lastaufnahme der HH beeinträchtigt, diese lässt sich mit 4-6 Wochen reiner guter Schrittarbeit (auch Seitengänge) gut ausheilen
eine Sache die leider viele Physios nicht wissen bzw übersehen
Geschrieben von Marianna am 13.06.2016 um 09:47:
Hallo Mior1,
werde ich versuchen.
Meinst du eine überdehnung des Kniebandes?
Am Anfang, vor der 1. Behandlung und nach dem langen Transport, lief Brigao sehr nach hinten raus. Das hat sich nach der 1. Behandlung deutlich gebessert. Er wollte auch nicht galoppieren und ist sehr verspannt im Schneckentempo herum gelatscht. Inzwischen rennt er schon mal rum, aber eher weniger als die älteren Pferde. Ich möchte halt nichts übersehen. Das ungleiche Laufen immer noch sehr stark.
Geschrieben von Mior1 am 13.06.2016 um 13:19:
In der Regel handelt es sich hierbei um eine Verletzung der Sehne, die beim Menschen Zehenstrecker heißt. Das heilt bei entsprechender Schonung und guter Schrittarbeit sehr gut aus. Die Pferde können diese Verletzung recht gut über die Muskeln ausgleichen, daher lahmen sie nicht wirklich, aber die Lastaufnahme ist gestört weil die Hankenbeugung eingeschränkt ist. Dies führt zu ungleichen Bewegungen und zu immer neuen Verspannungen und Blockaden.
So lange halt bis es einmal wirklich konsequent ausgeheilt wird.
Ich habe ein Schüler Pony der lief damit fast drei Jahre rum. Keiner stellte die richtige Diagnose. Als es dann endlich ausheilen konnte veränderte sich in kurzer Zeit das Gangbild vollkommen.
Geschrieben von Jolly am 06.07.2016 um 16:47:
bei uns war ja neulich die Osteopathin und hat ähnliches festgestellt und zu viel Stangenarbeit und Tempowechsel geraten.
Grüsse an den Kleinen!
Geschrieben von Marianna am 06.07.2016 um 17:14:
Vielen Dank, für die Antworten. Das Video war leider nicht so gut, daß ich es hier einstellen wollte. Nach den engen Wendungen lief Brigao dann noch schlechter, weshalb ich nichts neues mehr gefilmt habe. Inzwischen war der Osteo, bzw. ein Heilpraktikerehepaar da. Die beiden bilden Tierheilpraktiker aus und sind sehr erfahren. Sie haben mehrer verschobene Wirbel gefunden und Brigao fast 2 Std. behandelt. Es ist besser, aber noch nicht gut. War aber auch nicht zu erwarten. Das Becken war schief und der Rücken total fest. Ich muß Brigao jeden Tag im Kniebereich massieren. Ich hoffe die nächste Behandlung bringt den gewünschten Erfolg. Brigao war unglaublich geduldig, würde so gerne endlich mehr mit ihm machen. Da bei seiner Halbschwester ein Chip festgestellt wurde, bin ich am überlegen röntgen zu lassen, dafür sollte halt klar sein wo wir suchen sollten. Es läuft aber wohl aufs linke Knie raus. Ich bin so froh, dass ich die Verkäuferin immer fragen kann und sie mir immer sehr nett antwortet. Wir wollen ja alle nur das Beste für den kleinen.
Geschrieben von Marianna am 17.07.2016 um 08:46:
Meinem kleinen Brigao geht es nach der zweiten Behandlung deutlich besser. Ab Montag dürfen wir mit leichter Arbeit beginnen. Bei der zweiten Behandlung war die Hinterhand deutlich stabiler und es wurde verstärkt Schulter und Halswirbelsäule behandelt. Drückt mir die Daumen, dass es nun endlich los geht mit unserer Geländeausbildung. Spazieren steht jetzt auf dem Programm. Kann es kaum abwarten wie er sich in der großen weiten Welt zurechtfinden wird. An Selbstbewußtsein fehlt es dem kleinen auf jeden Fall nicht. Angel hat sich ihm inzwischen doch untergeordnet. Ist es üblich, dass ein so junges Pferd Chef wird? Das kenne ich bis jetzt nicht, allerdings ist es ja auch keine Herde. Die Haflingerdame wird von den beiden Marchadoren gemoppt. Sie wohnt inzwischen Zaun an Zaun und geht ab und an mit auf die Weide. Sie ist aber auch sehr speziell, da sie ohne Pferdegesellschaft aufgewachsen ist.
Geschrieben von Ragna am 17.07.2016 um 13:32:
Dass ein junges Pferd kommt, sieht und siegt, ist durchaus möglich. Wir hatten das hier am Stall im Januar vor 5 Jahren.
Der neue, fünfeinhalbjährige Wallach hatte in Null-Komma-Nix, ohne großen Kampf, den langjährigen Chef (20 J.) entthront und ist seither fast unangefochten Chef, nur "Klein"-Fengari (ein Jahr jünger) konnte ihn die ersten 3 Sommer nicht unwidersprochen akzeptieren, so dass wir diese 3 Sommer zwei getrennte Gruppen machen mussten. Seit letztem Sommer ist aber alles prima, obwohl Vize-Chef Fengari es sich heute herausgenommen hat, eine rossige Stute zu decken, an der auch der Chef höchst interessiert ist.
Geschrieben von Gáski am 18.07.2016 um 12:58:
Das kommt durchaus vor. Mein 2-Jähriger ist als Saugfohlen und Absetzer nie einem älteren Pferd ausgewichen bzw. hat auch nie eine Unterlegenheitsgeste ("Kauen") gemacht und dominiert jetzt als Zweijähriger die Hengstherde, d. h. selbst die 3- und 4-Jährigen weichen vor ihm. Dabei ist eher recht unauffällig und neigt auch nicht sonderlich zum Spielen oder dem üblichem Junghengstgebaren. Vielleicht liegt es daran, dass seine Mutter die Leitstute war.
Geschrieben von Wisy am 18.07.2016 um 15:39:
| Zitat: |
Original von Gáski
Vielleicht liegt es daran, dass seine Mutter die Leitstute war. |
Bestimmt liegt es daran, diese Erfahrung habe ich damals bei den Fohlen meiner Quarterstute, die 20 Jahre Leitstute war, auch gemacht. Ihre Fohlen waren stets sehr selbstbewusst und wurden später meist ranghohe Tiere.
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