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Geschrieben von Bylgia am 30.07.2016 um 18:01:

  Furchtloses Pferd

Der Kleine präsentiert sich ja von Anfang an sehr nervenstark und furchtlos, was ja an sich ja ganz gut ist.

Aber....wenn z.B. die Stallherren mit dem Treck durch den Paddock fahren, dann ist er gestern einfach stehen geblieben. Als dann der SH ganz langsam weitersfuhr, liess er sich von der Schaufel einfach "mitschieben"....es hatte geschnittenes Gras auf der Schaufel und er fass gemütlich und liess sich retour schieben geschockt
....natürlich liessen die SH dies nicht lange laufen und verscheuten ihn dann (vom Mensch weicht er anstandslos).

Heute bei unserem Miniausritt war ich mit 1x Kutsche und 1x Reitpferd unterwegs. Bis jetzt kannte er nur, dass eine 2-te Person vom Boden (mit Pferd) mitkam, er war also etwas weniger entspannt als sonst und es war auch herausfordernd, sich an das Tempo der Kutsche und des Reitpferdes anzupassen-> sonst läuft er abschnaubend vom Hof weg am langen Zügel mit gesenktem Kopf.

Hintergrundinfo:Es war übrigens der 3-te oder 4-te Ausritt. Diese gehen jeweils nur ca. 10 Minuten und dies 1x pro Woche. Ich arbeite mit ihm fast ausschliesslich nur draussen und nicht auf dem Rounden, das er gar nicht mag. Und da er sehr jung ist und sehr sicher draussen, bin ich ihm da gerne entgegen gekommen.Anhaben tut er Sattel und Stallhalfter mit Zügeln und Strick dran. Die Bremse geht, links und rechts impulsartig auch und das Gas funktioniert auch (die Gangschaltung ist mir aktuell egal). Augenzwinkern Er bleibt bei der Aufsteighilfe ruhig stehen und auch beim Absteigen.

... da kommt ein grosser! Traktor mit Anhänger auf dem Weg daher mit "gutem" Tempo (Weg ist nur 1 Auto breit und ein paar Meter weiter dann nur noch Kiesweg mit Fahrverbot).
Kutsche weicht grosszügig aus auf einem Platz, Reitpferd weicht aus.... der Kleine hält wacker dagegen und sieht gar nicht ein, weshalb er vor dem Traktor weichen soll.
... und der Traktor bremst nicht ab und hält weiter mit guter Geschwindigkeit auf uns zu.

... ich gestehe, dass ich recht unschön vorne eingewirkt habe.
Sprich: ich habe ihn mit Kraft und Antippen der Gerte rüber gezogen/befördert -> zum Abspringen blieb nicht genug Zeit.

....mir war/ist aber nicht ganz wohl dabei, dass der Kleine ein so sonniges und ungetrübtes Gemüt hat und das Gefühl hat, er sei stärker als alles, was ihm da entgegen kommt...

Habt ihr einen Tipp, wie ich dem kleinen Respekt vor fahrenden Sachen beibringen kann?
Ich möchte nicht, dass er Angst bekommt, aber etwas gesunden Respekt wäre schon schön....

In der Herde ist er übrigens eher rangniedrig und weicht eher mal zu viel als zu wenig.



Geschrieben von Wisy am 30.07.2016 um 18:29:

 

Hast du ihm denn "gesagt", er solle weichen? Ich meine, offensichtlich gibt er als Reitpferd ja die Verantwortung an dich ab, was ja auch Ziel der Ausbildung ist, warum willst du das ändern?

Wäre es dir lieber, wenn er aus " Respekt" eigene Entscheidungen unter dem Sattel träfe und allen möglichen Dingen ausweichen würde?

Warum sollte er "Respekt" haben, wenn du doch dabei bist? Ohne dich wird er ja wohl eher selten auf fahrende Trecker treffen und die SH müssen eben aufpassen, wenn die schon mit dem Trecker zwischen die Pferde fahren. Warum sollte er Angst haben vor dem Ding, was ihm lecker Futter bringt? Augenzwinkern Ich glaube, ich verstehe dein Problem nicht...warum hast DU denn nicht früher reagiert, BEVOR nur noch die "harte Tour" möglich war?



Geschrieben von Helmingur am 30.07.2016 um 19:16:

 

Ich verstehe auch nicht, wieso du nicht gleich aktiv mit ihm aus dem Weg geritten bist.
Wieso soll er denn vor der Maschine von alleine ausweichen...?
Ich glaube nicht, dass das in dem Fall was mit Respekt vor dem Trecker zu tun hat.

Mein Roterich ist ein Hasenherz und erschreckt sich gerne vor diversen Dingen (Blümchen, gestapeltes Holz etc), aber mit Autos / Treckern hat er auch kein Problem.



Geschrieben von snappy am 30.07.2016 um 19:32:

 

Ich habe auch so ein Pferd, das sich vor nichts und niemand fürchtet (und auch schon mal mit dem Frontlader zur Seite geschoben wurde Augenzwinkern Augenzwinkern ) Bei einem seiner ersten Alleinausritte musste ich ein Schwätzchen mit einem benachbarten Bauern unterbrechen, weil der Mähdrescher direkt daneben Getreide ablud und man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Pony stand einfach da und wartete, dass es wieder weitergeht.

Du musst so einem Pferd sagen, was er tun soll, denn dein (und mein Pferd) verlässt sich darauf, dass der, der da oben drauf sitzt, schon weiß, was gut ist. Bei anderen Pferden muss man sich so ein Grundvertrauen hart erarbeiten - sei froh um dein tolles PFerd!



Geschrieben von Funny_Girl am 30.07.2016 um 19:55:

 

Unsre beiden haben auch keine Angst vor Autos, Treckern oder Lkw's. Aber beiden wurde schon in der Ausbildung an der Hand (immer länger werdende Spaziergänge, um sie an alle möglichen Alltagssituationen und Straßenverkehr zu gewöhnen) beigebracht, dass man "den Weg frei macht". Dann beim Reiten haben wir das dann mit unserem eigenen Trecker auf der Strasse
(auf der Koppel blieben/bleiben sie schon gerne mal im Weg stehen, wenn wir mit Fahrzeug auf die Wiese fahren - in der Regel bedeutet das ja Futter Augenzwinkern - verstehen aber die Hupe als Zeichen, gelassen den Weg zu räumen)
geübt. Da reicht seitdem eine kurze Gewichtshilfe zum Ausweichen, ist der Weg schmal und durch Zäune o. ä. begrenzt, dann kommt halt noch der verwahrende Schenkel dazu.

Ich denke nicht, dass du deinem Pony Respekt vor solchen Sachen beibringen solltest, dass kann schnell mal ins Auge gehen.
Ich würde ihn frühzeitig aktiv zur Seite/Wiese etc dirigieren, ihn dort - wenn möglich - weiter reiten und eigentlich müsste sich da bei ihm ja dann mal eine Verknüpfung " installieren ", ala "Fahrzeug kommt, ich muss zur Seite."



Geschrieben von Bylgia am 30.07.2016 um 20:32:

 

@Helmingur: Weil ich den Traktor vorher nicht sah -> Kurve mit Haus, das die Sicht verdeckt.
Und da sonst noch Traktoren auf den Feldern waren, "hörte" ich ihn auch nicht.

Und ich habe ihn sofort aufgeforder auf die Seite zu gehen. Es ist nicht so, dass ich erwartete, dass er selber von sich aus zur Seite geht oder ich stundenlang abgewartet hätte, was er wohl macht -> nur er fand, er wolle zu dem Traktor und ging erst auf sehr "deutliche" Hilfen zur Seite.

Somit kurz zusammengefasst: Ich wollte zur Seite - der Kleine zum Traktor.

Er kennt es auch an der Hand, dass er auf die Seite muss, wenn ein Auto kommt.

Evt. kommt es, wie Funny_Girl schreibt mit der Zeit, dass er Auto/Traktor mit nicht-aktiv-hingehen-wollen verbindet.

Aber ich bin mir das so eigentlich von keinem unserer (ehemaligen) Pferde gewohnt, dass die aktiv zu Traktoren und Co. hinwollen. Ich dachte mir immer, dass die natürlich Reaktion von einem (Jung-)Pferd ist, nicht aktiv dorthin zu wollen.

Falls dies falsch ist, bin ich natürlich eines besseren gewohnt.

@Funny_Girl: So weit, dass er verwahrende Schenkel kennt, sind wir noch nicht.
Dito Gewichtshilfen. Ich bin mit ihm sehr, sehr früh draussen unterwegs (auf dem Roundpen sass ich glaub 3 mal drauf uns seither sind wir draussen) - somit kann er noch nicht dieses Mass an Verständnis für meine Hilfen haben, wie du das schreibst.



Geschrieben von Funny_Girl am 30.07.2016 um 21:12:

 

Schon klar Bylgia, dass er diese Hilfen noch nicht kennen kann... Bei den paar Mal unterm Sattel.
Augenzwinkern



Geschrieben von Wisy am 30.07.2016 um 22:08:

 

Zitat:
Original von Bylgia


Und ich habe ihn sofort aufgeforder auf die Seite zu gehen.

@Funny_Girl: So weit, dass er verwahrende Schenkel kennt, sind wir noch nicht.
Dito Gewichtshilfen. .


WIE hast du ihn "aufgefordert", wenn er noch keinerlei Hilfen kennt? Vielleicht hat er dich schlicht und einfach nicht vetstanden?

Ich würde mit so einem rohen Tier nur als Handpferd raus gehen, bis zumindest irgendwelche Kommunikationsmittel installiert sind.



Geschrieben von Bylgia am 30.07.2016 um 22:17:

 

@Wisy: Er kennt fahren vom Boden aus und von daher "signalreitweise-mässig" die Zügelhilfen.
Er hält beim fahren vom Boden von sich her (so in etwa) "die Spur" und wird von mir nur impulsartig nach links/rechts aufgefordert (und natürlich anhalten und zurück).

Er hat mich sehr wohl verstanden - auf dem Roundpen habe ich natürlich zuerst geschaut, ob er vom Sattel her versteht, was ich mit links/rechts will.
Man kann ihn so auch auf "Volten" (bzw. irgenetwas ründliches) nehmen.

Er wollte aktiv zu dem Traktor hin - und ich persönlich würde es halt positiv finden, wenn er etwas weniger... fasziniert... von eher so gefährlichen Dingen wäre.

Autos mit Wohnmobilen findet er z.B. aber nicht interessant.

Und ja @Wisey: Mit dem Schlümpfchen werde ich sicherlich nie so schnell rausgehen, weil die andere Stärken und Schwächen hat.



Geschrieben von Zambezi am 30.07.2016 um 22:31:

 

Vielleicht wurde er ja (unbeabsichtigt) auf Trecker konditioniert? Wenn die sonst immer was Leckeres zum Fressen bringen, wäre es ja kein Wunder, dass es ihn dort hinzieht ... Zunge raus

Dann muss er das vielleicht erst mal lernen, dass nicht alle Trecker Futterspender sind und er draußen vor ihnen weichen muss. Wenn ihr das ein paar Mal gemacht habt, sollte das kein Problem mehr sein, er lernt ja sehr schnell.


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