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Geschrieben von Buzi am 04.07.2017 um 11:10:
Angst vor EMS
Hallo für alle die mich nicht kenne eine kurze Zusammenfassung.
mein Ise Samson ist 11 Jahre alt.
Hat einen Lungenschaden den wir aber recht gut im Griff haben.
Außerdem hatte er schon sehr viele Sehnenschäden und ist daher nur noch sehr bedingt Reitbar.
Ich habe meine Ponys vor ein paar Monaten in einen aktiv Stall umgesiedelt.
Ich finde die Haltung im Grunde total toll. Der Trail geht komplett um den Hof es sind zwei Raufen mit gutem Heu (Erster Schnitt ausgewachsen) vorhanden. Sogar mit netzen drüber. Zum trinken muss er über den ganzen trail wandern.
Das Konzept ist genial.
Leider hat Herr Pony trotz Netzen und Maulkorb auf der Weide extrem zugenommen und ist jetzt richtig Fett.
Ich habe jetzt schon ziemlich angst das, er da Probleme kriegt.
Es wird zwar schon etwas besser und er ist nicht mehr ständig am fressen aber ich kann da halt auch nicht wirklich was weg trainieren.
Ich gebe im Moment nur Mifü und Kräuter für die Leber weil er da auch gern mal Probleme mit hat.
Ansonsten ist er super munter auch lahmfrei hat tolles Fell.
Ich weiß nur nicht was ich da machen soll.
Ich habe einfach nicht die Zeit täglich mit ihm Stundenlang im schritt durch die gegende zu reiten bzw laufen.
Geschrieben von Wisy am 04.07.2017 um 12:07:
Es ist wirklich schwierig, da etwas zu zu sagen, weil das von so vielen Faktoren abhängt.
Wie ist das Gras beschaffen? Wie das Heu? Wo genau hat er zugenommen? Schau dir mal im Netz die typischen Stellen für die EMS Fettpolster an. Wenn er "nur" einen Grasbauch hat, ist das meist kein Problem. Wenn er dieses schwabbelnde, aber trotzdem feste Fett am Mähnenkamm, an der Schulter, auf der Kruppe usw. ansetzt, dann muss man handeln, das geht nicht von alleine wieder weg und wird immer mehr, wenn man die Pferde nicht einschränkt, denn das Problem ist ja, dass sie durch die Krankheit, wenn sie sie haben, nicht mehr aufhören, zu fressen, sondern permanent reinschaufeln, wenn was da ist.
Wenn dein TA mal wieder kommt, frag ihn mal, wie er den Fütterungszustand beurteilt. Kauf dir ein Maßband und miss an bestimmten Stellen im Abstand von 7 Tagen regelmäßig nach und schreib es auf.
Du kennst das Pony seit seiner Geburt und dein Bauchgefühl wird da schon ziemlich zuverlässig sein, vermute ich, wenns da grummelt : Alarmstufe 1.
Geschrieben von Buzi am 04.07.2017 um 12:31:
Ja für mich ist Alarmstufe er hat dieses Fett an der Schulter, und an der Kruppe.
Für mich stellt sich die Frage was tun. Ich will ihn nicht mehr einsperren.
Das musste der so lange aushalten das ist doch auch kein leben.
Geschrieben von clauditchi am 04.07.2017 um 12:38:
Zu dem Thema steht auch was in dem Equikinetik-Buch. Das habe ich nur gerade verliehen, habe es aber schon zurück gefordert. Wenn ich es wieder habe, kann ich Dir die Seiten mal einscannen und schicken, wenn es Dich interessiert.
Das Du ihn nicht einsperren willst, kann ich auch verstehen.
Geschrieben von Schnucki10 am 04.07.2017 um 12:59:
Haben sie 24 Weide UND 24h Heu zur Wahl?
Kann man ihn da einschränken? Stundenweise in einen Bereich stellen, wo er weder an das Eine, noch an das Andere kommt?
Ich hatte meine Stute in den 13 Jahren hier NIE auch nur eine einzige Stunde eingesperrt bis es jetzt nicht mehr anders ging.
Aber dennoch hatte sie immer eine gute Figur und war nie kloppsmäßig unterwegs.
Das war natürlich mit etwas Einsatz meinerseits verbunden.
Aber wie mein Schmied immer sagt: "Wenn die Rehe einmal da ist, können die Besitzer auf einmal die Dinge tun, die vorher immer unmöglich waren. Warum tun sie nicht vorher nur ein wenig davon?"
Ich hab also morgens vor der Arbeit (20 der 27 Jahre hier hab ich 10km entfernt gewohnt) den Zaun etwas weitergesteckt, nachmittags direkt nach der Arbeit und nachts um 23:30 Uhr geht das autom. Weidetor auf und gibt nochmal ein Stückchen frei.
Letzteres ist das Genialste unter der Sonne ;-)
Vielleicht läßt er sich über diesen Weg separieren, vielleicht mit noch einem "Dicken"?
Und um Uhrzeit X dürfen sie autom zu den Anderen?
Geschrieben von Buzi am 04.07.2017 um 13:14:
Ich habe Jahrelang das heu für meinen Samson bedampft und bin täglich zweimal in den Stall gefahren ich kann und will das eigentlich nicht mehr das hat mich soviel kraft und Energie gekostet.
Bin über zwei Jahre täglich mit ihm spazieren gegangen denn er war ja wegen den Sehnenschäden ewig im Stall.
Also hier ginge nur direkt in die Box mit Padock stellen oder Maulkorb den ist er gewohnt den hatte er früher auch immer mal wieder drauf.
Die Weide ist im Moment wieder zu bis Sie wieder nachgewachsen ist. Heu ist immer zur Verfügung mit Netzen drüber.
ich will da auch nicht wieder weg der Stall ist so total toll auch von der Lunge her hat er keine Probleme.
Ach ja und Sie gehen nur am Tag auf die Weide.
Geschrieben von Zambezi am 04.07.2017 um 13:17:
Futter ad lib in Kombination mit wenig Bewegung führt bei leichtfuttrigen Ponys häufig zu Problemen. Wenn man den Stall hinterm Haus hat, kann man das oft noch ganz gut steuern, aber in einem Pensionsbetrieb ist es oft schwierig, als Einzige irgendwelche Maßnahmen umzusetzen.
Gibt es denn die Möglichkeit, ihn zu separieren oder zumindest den Weidegang einzuschränken? In manchen Ställen gibt es eine extra Offenstallgruppe für besonders leichtfuttrige bzw. Reheponys. Evtl. könnte man so was mal anregen, wenn es mehrere Betroffene gibt.
Geschrieben von Buzi am 04.07.2017 um 13:20:
Also die Maßnahme war halt bei dem Huzulen und meinem jetzt der Maulkorb.
Ich hoffe meine SB lässt sich darauf wieder ein.
Mir ist bewusst das, das nicht gut für die Schneidezähne ist aber irgendwas leidet immer.
Hier könnte man die Ponys nur in die Padockbox sperren. Sonst gibt es keine Möglichkeiten das Futter einzuschrenken.
Geschrieben von Wisy am 04.07.2017 um 13:30:
Ich glaube, ich würde an deiner Stelle den Maulkorb einsetzen...allein mehr Gewicht ist für seine lädierten Sehnen und die Lunge ja schon Gift.
Blöde Situation
Geschrieben von Schnucki10 am 04.07.2017 um 13:33:
Bevor ich Rehe bei einem Sehnen-/Lungenpferd riskiere (und wie Wisy schon sagt, ist das Gewicht eh nicht förderlich) betrachte ich den Maulkorb auch als die bessere Alternative.
Hab extra eine Kautschukplatte wegen "Zähne" dazu gekauft.
Geschrieben von Zambezi am 04.07.2017 um 13:42:
Würde ich auch sagen ... wenn's nicht anders machbar ist, dann eben mit Maulkorb. Ich kenne ein Rehepferd, das seit Jahren gut damit zurechtkommt und dank Maulkorb wenigstens stundenweisen Koppelgang genießen darf. Ansonsten müsste es auch in die Box gesperrt werden.
Wie viele Stunden am Tag haben die Pferde denn Weidegang? Wenn die rund um die Uhr draußen stehen, bekommen sie oft auch mit Maulkorb noch zu viel Gras ab.
Geschrieben von Buzi am 04.07.2017 um 13:46:
Ja ich werde die Sb versuchen zu überzeugen den Maulkorb aufjedenfall drauf zu machen wenn die Weide wieder offen ist.
Die Leber unterstütze ich eigentlich eh immer.
So kriegt er nur Mifü und ich werde schaun das ich ihn wieder mehr fördere denn die Sehne schaut gut aus.
Das heu ist auch super, im Grunde er hatte nämlich keinerlei Probleme bei der Umstellung auf wieder normalse heu. Und dem Sb ist es auch total wichtig das es nicht so kurzes heu ist und er immer nur den ersten Ausgewachsenen Schnitt füttert. Ich glaub besseres Pferdeheu kann man fast nicht kriegen.
Deshalb will ich da echt gern bleiben weil es eigentlich ein richtiges Ponyparadies ist.
Ob de wohl mit Maulkorb und Heunetz noch was erwischt, also Heu meine ich.
@Zambezi
Die können wenn gerade offen ist den ganzen Tag drauf, aber wenn es heiß ist gehen sie lieber in den Stall.
Geschrieben von tryggvi am 04.07.2017 um 14:11:
Ich würde auch die Fressbremse wählen.....
Tryggvi stand ja jetzt auch eine Woche fast ohne Bewegung (einmal reiten, einmal longieren) tags auf beigesteckter Wiese und abends mit einer Portion Heu...
Ist etwas leicht auseinander gegangen.... aber wenn es mit der Bewegung aufgrund Krankheit nicht geht, geht es leider nicht anders.... hatte auch schon über eine Fressbremse nachgedacht
Geschrieben von Lind am 04.07.2017 um 17:47:
Wegen des Gewichts würde ich schon auch eher zur Fressbremse tendieren. Ach, das ist echt nicht leicht bei euch.
Du könntest aber auch mal einen Bluttest machen und feststellen lassen, ob er überhaupt Insulinresistent ist. Die Fettposter sind ein Anzeichen dafür, muss aber nichts heißen. Lind hat keine Fettpolster, ist aber trotzdem an der Schwelle zur Insulinresistenz.
Geschrieben von Waldpferd am 04.07.2017 um 18:20:
Buzi, nimm den Maulkorb...lieber zu früh, als noch Rehe oder Ems. Hat er die typischen Beulen?
Grisu ist ja ähnlich konstruiert

er steht mittlerweile in einer 4er Gruppe die nachts nasses Heu aus Netzen kriegen und tagsüber auf die weide gehen - 2 mit Maulkorb, 2 ohne. Er ist Maulkorbträger, schaut gut aus und zufrieden das er bei den anderen ist. Egal wie knapp ich weitergesteckt habe, er war immer dick bis hin zu fühlig. Nun stecken wir großzügig weiter, und er ist fit.
Hier in der Region ist ein Aktivstall (eigentlich nur ein großer paddock mit heuraufen mit Netzen) da sind fast alle zu fett - da pendelt sich nichts ein. Manche haben 24 h Maulkorb, das wäre aber auch nicht meins.
Geschrieben von Buzi am 05.07.2017 um 08:00:
@Lind
Wie läuft so ein Bluttest gern auch über PN.
@Waldpferd
Ne also unser Aktivstall ist wirklich einer der trail ist an manchen stellen ca 3 Meter breit an anderen gleicht er mehr einem Padock aber er geht um das gesamte Gelände des hofes . Leicht bergauf und bergab. Vom Stallgebäude müssen sie ein stück hoch zur ersten raufe weiter geht es am Wald entlang wo gerne mal geruht wird im schatten ganz kurz ein Stück runter. Danach geht's weiter runter zur tränke und ums eck können die wieder in den stall oder zum Futterautomat. Bei uns sind die meisten Pferde jetzt auch nicht schlank aber bis auf die Ponys sind alle im Rahmen. Von der Aufteilung ist der stall echt toll. sogar innen im Stall ist er abgeteilt durch kurze Mittelwände damit jeder sich zurück ziehen kann. Also das Konzept wie der stall gebaut ist, ist wirklich toll und die gruppe ist echt total entspannt weil es soviel platz gibt.
Das einzige ist wirklich das futter Thema.
Geschrieben von Schnucki10 am 05.07.2017 um 08:37:
Was mir zu Lunge noch einfiel:
Wie sieht es denn mit seiner Sauerstoffsättigung aus?
Durch die schlechte Sauerstoffversorgung durch "Lunge" hatte meine Stute offenbar vor der Rehe schon eine Anämie entwickelt.
Meine TÄ vermutet, daß die Medikamente und das Tick mehr an Gras nur noch der kleine Tropfen waren, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat.
Sie ohne die Anämie aber keine Rehe bekommen hätte.
Sie ist DEUTLICH (!) fitter drauf, seit sie so schlank ist, trotz Rehe/Anämie.
Ob jetzt EMS ja/nein, klar ist auch wichtig, aber es gibt noch mehr (mit)entscheidende Punkte.
Mein Pony hatte 6jährig schon EMS. Wahnsinns-Mähnenkamm.
Die TÄ sagte vor 14 Tagen, sie hat den Mähnenkamm, ja.
Aber sonst wirklich gar keine Depots. Und in ihren Augen auch kein EMS.
Alles nicht so einfach ;-)
Geschrieben von Lind am 05.07.2017 um 09:00:
Ist nur eine Blutuntersuchung.
Geschrieben von Buzi am 05.07.2017 um 10:51:
@Lind
Ich habe gelesen das, dass wohl aufwändig ist mit Pony muss ne Nacht nüchtern sein...
War das bei dir auch so.
@Schnucki
Der Sauerstoff Gehalt im Blut wurde schon länger nicht mehr bestimmt.
Das ist ja auch nicht so einfach weil ganz wenige eine mobiles gerät haben.
und arterielles blut ja sofort gemessen werden muss.
Beim letzten normalen Blutbild das vor Ca einem Jahr gemacht wurde waren alle Blutbild werte normal.
Ich finde trotz seiner Körpermasse ist er Lungentechnisch gut drauf.
Wenn ich reite läuft er flott vorwärts und wenn ich mal paar meter galoppiere schnauft er auch nicht sonderlich obwohl er ja nicht wirklich Kondition hat.
Bei ihm kann man auch nicht von einem klassischen Lungenschaden reden im Sinne von Dämpfigkeit. Also durch die Lungenentzündung (bei der er niemals gehustet hat, die auch nur durch Zufall aufkam und mittels zwei Bronchoskopien kein keim gefunden werden konnte) Ist soweit ausgeheilt,(im sinne von er ist nicht verschleimt und hat halt bisschen was an Lungenvolumen eingebüst)
Einzig eine Staubempfindlichkeit ist geblieben weshalb ich ihn ja jahre mit Bedampftem/Nassem heu versorgt habe. Ich habe aber nicht den eindruck das es ihm hier mit normalem heu schlechter geht.
Bei ihm merkt man eine Verschlechterung der Lunge nur an Kurzatmigkeit.
Ihn jetzt für eine Blutgasanalyse in die Klinik zu fahren, nein das möchte ich eigentlich nicht.
Schaute man ihn so an ist er einfach nur ein dickes Pony.
Kein Husten (niemals) kein dickes Bein mehr.
Also es ist für SB auch schwer zu glauben wie krank der war bzw. welche Schäden er nunmal hat.
Bist auf das Überangbot an futter finde ich den Stall für seine Lunge fast besser.
Denn es ist alles luftig.
Vom Nassen bzw. bedampften rationierten heu hat er häufig verdauungs Schwierigkeiten und daraus resultierend Probleme mit der Leber was ich auch immer gut im Blick habe deshalb Jährlich die Blutkontrolle.
Ist wirklich schwierig mit diesem Pony verdauungsmäßig geht's ihm nämlich mit trockenem Heut besser.
Ja und das da wieder Gewicht runter soll steht außer frage.
Geschrieben von Buzi am 05.07.2017 um 11:19:
Vielen Dank das soviele Anregungen geben.
Ich sauge das alles auf und werde das umsetzen so weit ich kann.
Wenn jemand noch Trainingsmöglichkeiten einfallen für so ein Sehnenschaden Pony gebt bescheid.
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