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Geschrieben von fabula am 25.02.2020 um 17:13:

Fragezeichen Anreiten - was danach?

Hallo Zusammen

Ich habe einen Isi Wallach (im Juni wird er 5), er wird im Moment Angeritten und ende April, kommt er dann zu mir.

Nun wollte ich Fragen, was Ihr für danach so Erfahrungen habt. Mir wurde gesagt, dass ich ihn am besten 2- 3 Monate auf die Weide stelle ohne Arbeit und möglichst wenig Kontakt zum Menschen. Danach werden sie dann eher noch besser als davor.

Ist dies wirklich so? oder kann ich Ihm mit gutem Gewissen einfach eine Reitpause gönnen aber spazieren gehen der Bodenarbeit machen? Er wird in einem Aktivstall mit Paddocktrail und freiem Weidegang leben.

Das Einreiten lief bis jetzt absolut Problemlos und total gut, nach 6 Wochen, kann er schon im Gelände geritten werden.

Was sind Eure Empfehlungen oder Erfahrungen?



Geschrieben von Velvakandi am 25.02.2020 um 19:22:

 

Ich würde in dem Fall (Pferd zum Anreiten beim Auswärts-Trainer) wenn er wiederkommt nicht gleich eine Pause ansetzen. Ihr zwei sollt doch auch zusammen wachsen und ein Team werden. Ich würde ihn über den Sommer leicht weiterarbeiten. Viel Abwechslung, Spaß immer als absolute Priorität, keine öden Sachen wie tagelang hintereinander weg Platzarbeit. Genießt den Sommer miteinander, geht viel raus, vielleicht im Schnitt etwa 3-4 mal die Woche "arbeiten".
Und zum Herbst hin würd ich ihn wegstellen und dann erst irgendwann im neuen Jahr wieder weiterarbeiten. Meist hat man vor Weihnachten sowieo viel weniger Zeit, da ergibt sich das von Natur aus.
Wenn er deinen Stall noch nicht kennt und sich dort erst in der Herde einfinden muß, würde ich ihm allerdings 2-3 Wochen zum Ankommen geben wenn er bei dir ist und ihn in der Zeit nur zum Putzen oder mal eine kleine Spazierrunde um den Block rausholen. Wenn er aber da vorher schon stand und nur "wiederkommt" vom Trainer, kann die Zeit zur Eingewöhnung deutlich kürzer ausfallen.



Geschrieben von rivera am 25.02.2020 um 20:06:

 

das sehe ich auch so wie velvakandi. bist du denn jetzt beim anreiten auch mit eingebunden?



Geschrieben von Norn am 25.02.2020 um 20:58:

 

Ich würde mich Velvakandi anschließen!
Eher sogar noch 1x die Woche Unterricht nehmen, damit sich nichts einschleicht.
Pause ja, aber kein Menschrnkontakt finde ich generell fragwürdig. Wir wollen ja zahme Reitpferde und keine "Wildpferde". Das ist auch meine Meinung zur Jungpferde Aufzucht.



Geschrieben von Baron am 26.02.2020 um 10:35:

 

Ich würde auch nicht wegstellen sondern mit leichter Arbeit alle 2-3 Tage weitermachen. Kein Kontakt zum Menschen empfinde ich als völligen Quatsch

Wenn Unterricht, dann maximal 30 Minuten (keinesfalls länger) und viel spazieren gehen und dabei immer mal wieder für eine kleine Strecke aufsteigen. Am besten mit einem oder maximal zwei anderen die auf euch Rücksicht nehmen.

Wenn er den neuen Stall noch gar nicht kennt, dann auf jeden Fall mehrere Tage nicht dort rausnehmen bis du den Eindruck hast dass er keinen Stress mehr hat und danach langsam die Zeit steigern



Geschrieben von Lind am 26.02.2020 um 11:02:

 

Ich schließe mich den anderen am. Bei den beiden Pferden, die wir 5jährig frisch angeritten gekauft haben, haben wir das auch so gemacht. Wir haben den Sommer genoßen, war 4 - 5 mal die Woche "leicht" ausreiten. Das heißt, oft einfach im Schritt gebummelt oder sie auch mal richtig laufen lassen. Natürlich immer so, dass man sie bremsen konnte, aber so, dass es eine gute Mischung aus Freude am Laufen und entspanntem Reiten war. Im Winter hatten sie dann 2 oder 3 Monate Pause, aber nicht ohne Menschenkontakt. Sie wurden auch mal zum Putzen oder Laufen lassen auf dem Reitplatz geholt. Aber da musste sie, außer sich führen lassen und 15 Minuten am Anbindeplatz stehen, nichts machen. Aber sie wurden täglich zumindest mal kurz gestreichelt.

Bei den beiden, die ich selbst angeritten hab, wars anders. Die hatten lange keine Pause, weil sie Anfangs immer nur kurz und nur 2 - 3 mal pro Woche gearbeitet wurden. Sie hatten einfach ewig lang Lust, auf dieses kleine Bespaßungsprogramm.

Hat beides gut funktioniert.



Geschrieben von Ragna am 26.02.2020 um 13:43:

 

Meine beiden wurden auf ihrem Geburtshof an den Stall geholt und erstmal von einer Bereiterin angeritten. Nachdem meine Stute ein gewisses Pensum gelernt hatte, kam sie für 2-3 Monate nochmal zu den Jungstuten, damit sich das Gelernte setzt. In diesem Urlaub musste sie überhaupt nichts tun, einfach nur Pferd unter Pferden sein.

Ich hatte meine Stute am Abend, bevor die Eisen abgenommen wurden, im Ring geritten, da war sie noch ein absolutes Jungpferd. Sie war gerade wieder eine Woche unterm Sattel, als ich sie das nächste Mal ritt. Es war phantastisch: Ein Jungpferd mit ganz vielen Fragezeichen war in den Urlaub geschickt worden und ein Reitpferd war zurückgekommen. Seither plädiere ich für diesen Jungpferdeurlaub, in dem ein Bereiter andere Pferde arbeiten kann, während sich bei dem Urlauber das Gelernte setzt.

Beide Pferde nahm ich nach dem Anreiten mit ins Ausland und konnte sie ganz normal reiten, natürlich erst mal langsam angefangen und gesteigert. Ich hatte auch Glück, dass beide bei mir nie Flegelverhalten gezeigt haben.


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