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Geschrieben von Teitur am 13.05.2020 um 19:29:
Eintölten mit Gewichten?
Hallo ihr Lieben,
mein Islandwallach ist ein Viergänger mit bombensicheren Trab. Tölt war bisher nur zufällig ungewollt unter dem Reiter aufgetreten, wenn er sich zwischen Galopp-Trab Übergängen hochgespult und verspannt hat. Da das zu keinem Tölt geführt hätte, den meine Trainerin und ich gewollt hätten, haben wir das natürlich auch gleich beendet. Freilaufend zeigt er überhaupt keinen Tölt, es sollte aber genug Töltveranlagung vorhanden sein, so von der Vererbung her. Er wird jetzt demnächst 7 Jahre, ich haben ihn seit 2 Jahren, da war er angeritten in den Grundgangarten und bislang habe ich ihn auch nur bewußt 3gängig geritten, um erstmal weiter an der Gymnastizierung und Geraderichtung zu arbeiten.
Nun ist er laut meiner Trainerin soweit, dass er eingetöltet werden könnte.

Dazu würde ich dann in Vollberitt geben. Er ist seit knapp 2 Jahren Barhufer und soll das auch bleiben, ich bin davon sehr überzeugt und er läuft auch prima so. Meine Trainerin hat nun aber vorgeschlagen, ihn für kurze Zeit hinten zu beschlagen, um ihn den Tölt erstmal leichter finden zu lassen. Auch, wenn es nur für das Erlernen sein soll als Hilfestellung, möchte ich aber nur seeeehr ungern Eisen an den Hufen haben.
Nun dachte ich daran, stattdessen mit Gewichtsringen zu arbeiten. Und stelle gerade fest, dass es da ja auch noch Glocken mit Gewicht (?) und Ballenboots gibt und ich kenn mich mit diesen Sachen so gar nicht aus.
Wozu ist was gut und was würdet ihr mir in meinem Fall empfehlen, bzw. wie ist überhaupt eure Meinung zu dem Ganzen?
Dank schonmal vorab für jegliche Gedanken dazu.
Geschrieben von Vinja am 13.05.2020 um 20:19:
Woran genau, hat deine Trainerin festgestellt, dass er jetzt „soweit“ ist?
Natürlich ist es super schwer aus der Entfernung und ohne das Pferd, dich oder deine Trainerin zu kennen, Tipps zu geben. Allerdings würde ich immer erstmal versuchen auf dem natürlichen Weg am Tölt zu arbeiten. Das müsste ja, nach der Beschreibung nach, auch möglich sein.
Geschrieben von rivera am 13.05.2020 um 21:34:
ich bin generell keine freundin von gewichten, um gang zu beeinflussen.
hinten wirken gewichte auch immer weniger als vorne - nur mal so als hinweis. ob hinten beschlagen also die gewünschte beeinflussung bringt, ist nicht sicher. demgegenüber haben boots etc den vorteil, dass sie nur während der trainingseinheit drauf sind und entsprechend weniger belasten.
habt ihr denn schon auf andere arten versucht, den tölt zu entwickeln? das würde auch für mich immer vorne stehen...
Geschrieben von Teitur am 14.05.2020 um 13:20:
Also wir haben bislang erstmal dran gearbeitet, dass er besser in Balance kommt. Im Trab war er früher eher der "Kopf hoch und ich bin dann man weg"-Typ, jetzt kann er in Dehnungshaltung laufen. Er gerät bei zuviel Druck ganz schnell in eine Verspannung, daher haben wir viel Wert auf Losgelassenheit und Durchlässigkeit gelegt. Lastaufnahme war auch immer so ein Thema, das hat sich aber auch verbessert. Der Grad zwischen positiver Spannung, die er ja fürs tölten braucht und Verspannung ist bei ihm schmal, aber meine Trainerin meint, er kann nun besser Spannung halten ohne zu verspannen.
Mit den Gewichten möchte sie ihm nur kurzfristig helfen, die Idee vom Tölt zu bekommen, wenn sich das neue Bewegungsmuster gefestigt hat, würde es ohne Gewichte weiter gehen. Sie sagte aber auch, dass es auch ohne Gewicht gehen würde - es würde dann nur vermutlich um einiges länger dauern. Sie denkt da halt auch an meinen Geldbeutel.

Mir ist aber gar nicht so dran gelegen, dass es möglichst schnell geht.
Dennoch frage ich mich, ob es für das Pferd nicht doch eine Hilfe sein könnte und er es dann leichter hätte. Bin mir da aber auch unsicher. Denn eigentlich ist meine Devise bislang gewesen, entweder er töltet wie er ist oder halt nicht, dann bleibt er Dreigänger. Eisen kämen auf jeden Fall nicht ans Pferd.
Geschrieben von Atli am 14.05.2020 um 16:07:
Reitest du dann mit Hufschuhen? Das könnte tatsächlich schwieriger werden, weil die ja doch recht schwer sind oder meine ich das nur als Hufschuh-Laie
Geschrieben von rivera am 14.05.2020 um 16:21:
wenn er beim beritt eingetöltet werden soll, ist im grunde ein gewisser druck da, dass auch ein erfolg zu sehen ist. vielleicht machst du den nicht, aber die trainerin sich selbst...
nur mal so als gefühl zu dem, was du über dich und deine einstellung dazu schreibst: lieber kein vollberitt, sondern im unterricht mit ihm zusammen diesen weg versuchen. vielleicht auch mal mit gewichten hinten als experiment, wenn du damit okay bist.
ansonsten versuchen nach und nach über einen verkürzten schritt mit mehr energie und eigener aufrichtung mehr quickness reinzubringen, diese idee beim ihm ankommen zu lassen und dann mal sehen..... immer nur ein paar kurze versuche.
Geschrieben von daisy am 14.05.2020 um 16:29:
Ich sehe das wie Rivera. Bei meinem Paso-Mix hatte ich eine Zeitlang zur Unterstützung Gewichtsringe benutzt (die sind weich und mit Gummi überzogen). Eisen hatte er keine drauf.
Geschrieben von Teitur am 14.05.2020 um 16:31:
Hufschuhe nur im Gelände und auch nicht immer. Kommt auf die Strecke an oder ob sich Abrieb/Hufwachstum gerade gut für Waage halten oder ich zu starken Abrieb vermeiden muss. Die Schuhe sind aber relativ leicht, hab mal nach gewogen: 250g pro Schuh, ein altes Hufeisen von meinem Pferd wiegt 310g.
Geschrieben von Teitur am 14.05.2020 um 16:45:
Ups, zu früh abgeschickt.
Also ja, ich glaube auch der Druck ist bei meiner Trainerin einigermaßen groß. Also wenn er hinten Schuhe dran hat, wäre das ja schon ein bisschen Gewicht. Damit das aber ins Gewicht fällt (haha), müsste er wohl vorne keine Schuhe tragen.
Und dann eventuell halt noch Gewichtsringe?
Mein Gefühl sagt mir gerade am ehesten, dass sie es es erstmal ohne Hilfesmittel probieren soll und wenn er sich da doch sehr schwer tut, kann man immer noch aufrüsten.
Geschrieben von Atli am 14.05.2020 um 17:08:
Hufschuhe nur hinten wären dann im Prinzip ausreichend mehr Gewicht um das Eintölten zu unterstützen.
Mit dem Eisengewicht kann man die Hufschuhe m.M. nach nicht vergleichen, da diese ja immer am Pferd sind, während die Hufschuhe punktuell dazu kommen.
Ich reite ausschließlich mit Eisen und habe als "Gewicht" nur den Unterschied zwischen hinten 10er Eisen und vorne 8er Eisen beim Eintölten, weil schaden kann es normalerweise nicht ... Letzt hatte mein Schmied mich falsch verstanden und bei einem Youngster, der tölten lernen musste, vorn 10er Eisen und hinten 8er draufgemacht - ging auch
Das wichtigste beim Eintölten ist ein kompetenter Reiter
Geschrieben von glumur am 14.05.2020 um 18:21:
Teitur, schreib mal Norn hier aus dem Forum an. Ich glaube sie hat in ihrem Tagebuch schon mehrmals davon berichtet, dass sie bei Berittpferden den Tölt als eine Art "Lektion" über das clickern verstärkt hat und dabei recht erfolgreich war bei Pferden, die wie dein Wallach klingen.
Das fällt mir beim Lesen deiner Beschreibung ein, weil ich diesen ungewöhnlichen Ansatz ziemlich spannend finde. Vom eintölten an sich habe ich aber absolut keine Ahnung.
Vielleicht meldet sich Norn ja such und erzählt noch was dazu für alle?
Geschrieben von Teitur am 14.05.2020 um 21:23:
Atli, mit deinem letzten Satz hast du natürlich vollkommen Recht. Deswegen überlasse ich das auch lieber meiner Trainerin.

Ich bin zwar 2 Jahre Isländer im Unterricht geritten, bevor ich mir dann meinen eigenen gekauft habe, aber ursprünglich komme ich von der Großpferdereiterei und nun bin ich ja auch meinen Isi seit 2 Jahren nur in den GGA geritten - meine Tölterfahrung liegt also etwas zurück. Meine Trainerin ist Jungpferdebereiterin, Ausbildung also ihr tägliches Brot, ich vertrau ihr da sehr, sie ist immer sehr "pro Pferd" und unglaublich ruhig und geduldig.
glumur, das klingt total interessant. Clickern machen wir sowieso, das kennt er also. So richtig kann ich mir das jetzt in der Praxis noch nicht vorstellen, da muss ich Norn mal fragen... aber vielleicht wäre das dann später was für uns, wenn ich dann dran bin mit ihm weiter am Tölt zu arbeiten.
Geschrieben von Viala am 15.05.2020 um 11:40:
Wir hatten beim meinem Wallach zum Eintölten auch hinten Gewichte drauf ( rundrum 8er Eisen) genau 3x, dann hatte er es verstanden um was es ging.
Hab mein Pony ja überwiegend selbstausgebildet, aber den Vorteil am Stall Unterricht & Beritt zuhaben.
Immer wenn etwas neues " installiert" werden sollte, reitet meine RL 2-3x, dann mache ich im Unterricht weiter.
Beim tölten war es so, wir waren uns einig der kann jetzt dazu kommen, ich bin 1 Woche in den Urlaub gefahren & hab ihr das Pony überlassen.
Ging super, nach dem Urlaub mit Unterricht weitergemacht.
Geschrieben von stechmuecke am 15.05.2020 um 16:41:
wie sieht dein Reitgelände aus? Draußen kann man auch sehr gut mit leichten Steigungen/ Neigungen variieren. Das finde ich natürlicher als Gewichte.
Kurzzeitig Gewichte drauf ist noch immer besser, als Eisen. Wenn du hinten Eisen drauf machst und vorne nicht, dann überbaust du dein Pony künstlich. Ist nicht so geschickt, wenn er eh mit der Balance etwas Probleme hat.
Was für Schuhe hast du denn? Welches Modell?
Habe zwei Modelle, mit dem einen tut sich meine Paso Fino Dame, die den Trab bevorzugt, mit dem Tölten schwerer als mit den anderen.
Geschrieben von Teitur am 15.05.2020 um 18:18:
Viala, ui - da hat dein Pony ja schnell verstanden, worum es geht.

Ich glaube, das könnte bei meinem etwas länger dauern. Der ist einfach ein so bombenfester Traber und manchmal glaube ich, ihm ist gar nicht klar, dass er noch einen 4. Gang hat.
Ich denke, die Kombi hinten Schuhe, vorne nicht und evt. dazu hinten noch Gewichtsringe (Ballenboots gehen ja nicht wegen der Schuhe), müsste ja anähernd das gleiche Ergebnis bringen wie hinten Eisen (plus evt. Gewicht)? Ich mag ihn halt echt nicht wochenlang mit Eisen rumlaufen lassen, für die kurze Zeit, die er dann am Tag geritten wird. Und dann müssen auch die Nagellöcher wieder rauswachsen... und genau, Stechmücke, dass er dann hinten höher steht, gefällt mir auch so gar nicht. Er ist sowieso schon tendenziell etwas überbaut und ist halt so ein ganz schmalbrüstiger mit langen Beinen. Daher ist das mit der Balance allein vom Gebäude her nicht so ganz einfach für ihn.
Meine Hufschuhe sind die Scootboots. Damit läuft er prima. Die sind halt ziemlich leicht - was ich an sich als Vorteil sehe, aber in dem speziellen Fall vielleicht etwas schade ist.
Unser Gelände ist durchaus hier und da etwas "bergig", also für Norddeutsche Verhältnisse.

Allerdings ist die Strecke, die dafür am besten geeignet ist (leichtes Gefälle) grob geschottert - das ist der einzige Weg, den er ohne Hufschufe (vorallem vorne) etwas fühlig geht, da bräuchte er schon auf allen vieren die Schuhe.
Ovalbahn, Reitplatz, Halle und den Großteil vom Gelände könnte er durchaus ohne Schuhe (vorne) laufen.
Ich habe nächsten Mittwoch wieder Unterricht, da bespreche ich mal in Ruhe das weitere Vorgehen mit meiner Trainerin.
Geschrieben von Viala am 15.05.2020 um 19:06:
Meiner ist auch ein 4 3/4 Gänger
Sag ich immer, zum echten 5 Gänger fehlt einfach das letzte etwas „Go“
Die Verschiebung zum Pass war ja da, die Gewichte haben einfach die Sache für ihn etwas deutlicher gemacht.
Geschrieben von Teitur am 10.06.2020 um 20:32:
Huhu,
also mein Pony ist seit letzter Woche in Beritt. Wir haben uns für Hufschuhe hinten plus Gewichtsringe entschieden, vorne dann barhuf.
Und was soll ich sagen, heute war die 6. Beritteinheit und mein Pferd töltet!
Ich freu mich wahnsinnig, da habe ich zwei Jahre drauf gehofft und hingearbeitet (und zwischendurch auch mal Zweifel gehabt, ob er überhaupt jemals...) Das es jetzt so schnell klappt, hätte ich nicht erwartet. Also natürlich schafft er nur eine ganz kleine Strecke, aber der Anfang ist gemacht.
Das ist so aufregend, da eröffnen sich ja nun bald ganz neue reiterliche Herausforderungen für mich. Ich muss selber auch erstmal wieder Tölterfahrung sammeln, dafür gibt es bei uns zum Glück genügend super Schulpferde.
Ach, ich freu mich gerade einfach nur soooo doll!!
Geschrieben von rivera am 10.06.2020 um 21:19:
das freut mich für dich, viel spass beim neuen abenteuer!
Geschrieben von Teitur am 22.07.2020 um 16:02:
Ich hol meinen Thread mal hoch. Ich wechsel zum August den Stall. Ich stand schon lange auf der Warteliste bei einem kleinen Isländerhof und nun hab ich den Platz bekommen. Ist ein ungünstiger Zeitpunkt, aber geht nicht anders.
Bedeutet, ich brauche eine neue Trainerin, mit der ich die Töltausbildung weiterführen kann.
Hat jemand einen guten Tipp im Raum Lüneburger Heide, bevorzugt Nordheide? Es müsste jemand sein, der zum Hof käme, ich habe leider keinen Hänger.
Bin für jeden Tipp dankbar!
Geschrieben von rivera am 22.07.2020 um 19:12:
ich weiss nicht, ob kaja stührenberg rumfährt. falls ja, wäre das meine erste wahl.
und edith wünscht noch einen guten umzug!
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