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Geschrieben von Morgaine am 09.11.2022 um 11:00:
Wie oft reiten/Bewegen ?
Wie oft "muss" man eigentlich ein Offenstall-Pferd reiten/bewegen/arbeiten ?
Ich habe permanent ein schlechtes Gewissen meinen gegenüber weil Zeit ( und teilweise auch Lust) dazu fehlen. Und grübele ob es wirklich so schlimm ist wenn ich sie nur selten reite.
Manchmal schaffe ich es nur 2 Mal die Woche, mein Ziel wäre 4-5 Mal aber das ist eher utopisch.
Früher, ganz früher, war ich jahrelang regelmäßig 3 mal die Woche beim Pferd bin aber auch nicht immer geritten, manchmal nur longiert oder nur geputzt.
Später als ich ins Dorf zog war ich 4 mal die Woche auf dem Hof aber habe sie auch nicht immer bewegt dann.
Schlechtes Gewissen damals ? Keinesfalls !
Erst in den letzten Jahren, wo erst meine Alten täglich ne Schüssel brauchten und später ich täglich äppeln musste war ich jeden Tag beim Pferd, habe sie dann auch durchaus häufiger bewegt wenn ich halt schonmal da war.
Und habe jetzt ein schlechtes Gewissen wenn ich zu wenig oder zu selten was mache...
M.
Geschrieben von glumur am 09.11.2022 um 11:56:
hm, ich bin der Meinung, bei vernünftiger Haltung
muss man überhaupt nix am Pferd. Man darf. Kein Pferd muss geritten werde. Das Bedürfniss nach freier Bewegung muss erfüllt sein, das ja. Aber reiten oder Bodenarbeiten? Nötig ist das das nicht.
Aber, wenn ich reiten möchte, muss ich dafür Sorge tragen, dass mein Pferd mich tragen kann, dass Kondition und Bemuskelung stimmen.
Überspitzt gesagt, wochenlang nur 10 Minuten longieren und dann mal wieder für 3 Stunden ausreiten gehen weil das Wetter schön ist, passt nicht zusammen.
Ich persönlich würde jeden zweiten Tag zum Stall gehen ideal finden. Also auf 14 Tage gesehen einmal 3x und einmal 4x die Woche. Weil das die Fequenz ist bei der ich als Mensch das Gefühl habe weiter zu kommen und mich zu entwickeln.
Wenn ich könnte, wäre ich jeden Tag am Stall und würde halt jeden zweiten Tag eine große Runde spazieren gehen weil es mir Spaß macht. Kann ich zeitlich aber definitiv nicht.
Ich persönlich beobachte im Umfeld, dass ein Miniumum von regelmäßig 2-3 mal die Woche sinnvoll bewegen und gescheit reiten ein Pony eigentlich besser dazu befähigt seinen Reiter auch gut tragen zu können, als jeden Tag ohne Plan durch die Bahn schrubben.
Schwierig wird es wenn man gegen Speck anreiten muss. Dann wird 2-3 mal die Woche knapp.
Oder wenn ein Pferd nervlich super viel Routine braucht um im Gelände gelassen zu sein. Da braucht es einfach eine höhere rausgeh-Frequenz für die Gewöhnung.
Geschrieben von Blini am 09.11.2022 um 14:36:
Ich bewege 3-5x die Woche als Ziel - also meistens Mi, Fr, Sa, So.
Manchmal auch abweichend. Ziel wäre auch jeden 2. Tag aber Di und Do passt bei mir oft schlecht. Am Wochenende sind es dann oft 3 Tage direkt nacheinander, dafür ist Mo fast immer frei zur Erholung.
14.36
Geschrieben von tryggvi am 09.11.2022 um 14:40:
Ich bewege 5 - 6 Mal die Woche, meine RB oder ich sind aber täglich da um zu schauen, ob alles okay ist und seine Zusätze zu füttern
Bei 4 Mal hab ich schon ein schlechtes Gewissen
Geschrieben von Filou am 09.11.2022 um 15:31:
Ich reite fest 3x pro Woche und bin 5x am Stall seit wir Selbstversorger sind. Einmal schaffe ich nur Misten und der andere Tag ist optional reiten, Bodenarbeit, einfach zusammen die Zeit genießen.
Ich habe aber, wenn es Mal wirklich eng ist und ich ihn eine Woche weniger bewege auch nicht das Gefühl, dass das schlimm für ihn ist. Er ist dann oft sehr motiviert danach, aber ich glaube er kann auch gut damit umgehen, wenn er Mal weniger macht.
Mach dir kein schlechtes Gewissen! Vielleicht ist es gerade nicht die Zeit mehr mit deinen Ponies zu machen. Dann haben sie im Offenstall dich beste Bedingungen. Und vielleicht kommt bei dir der Spaß auch wieder mehr, wenn du dir nicht so einen Druck machst? Ich glaube deine Ponies nehmen es dir nicht übel, wenn du sie Mal weniger reitest.
Geschrieben von Yuki am 09.11.2022 um 19:12:
Also ich hab einen lungenkranken Rentner und eine Ponyline die mit Rehe kämpft, beide wurden ewig nicht geritten und die Maus würde sooo gern schon mehr machen aber durch die Reheschübe lasse ich es jetzt langsam angehen. Beide stehen im Offenstall, ich bin täglich da und reite seit 2 Jahren nicht aber sie lieben es trotzdem wenn ich da bin und Zeit mit ihnen verbringe. Einzeln oder zu zweit. Der Alte darf immer mit der kleinen mitlaufen, einfach wie er mag oder kann. Wenn er grad liebr Gras knabbern mag is auch ok... also lass dein Gewissen beruhigt sein. Sie brauchen uns nich so sehr, wie wir sie.
Natürlich solltest du nicht 1x im Monat den Tagesausritt planen wenn du den Restdes Monats nix machst... aber sonst. Kuschel ihn und nimm dir Zeit für ihn, schau das du bei ihm bist also auch mit dem Kopf, dann wird er dchon zufrieden sein. Was du machst... egal... Spaß haben dabei ist wichtig
Geschrieben von Zambezi am 10.11.2022 um 09:59:
Pferde sind Lauftiere und zu einer artgerechten Haltung gehört meines Erachtens auch ausreichende Bewegung. Leider bewegen sich die meisten Pferde in Offenstallhaltung viel zu wenig, auch wenn sie es theoretisch könnten. Viele stehen mehr oder weniger den ganzen Tag herum und fressen, was zu diversen gesundheitlichen Problemen führt.
Ob im jeweiligen Offenstall genug Bewegungsanreiz gegeben ist, muss man sich im Einzelfall genau ansehen:
- wie groß ist der Offenstall? Wie ist die Herdenzusammensetzung? Ist in der Herde viel Bewegung oder stehen sie hauptsächlich herum?
- gibt es genug Bewegungsanreize?
- ist es ein Aktivstall oder gibt es einen Paddock-Trail, auf dem die Pferde auch mal fetzen können?
- ganzjährige Weidehaltung möglich?
- Pferd jung oder alt? Südpferd oder Nordpferd? Hat es genug Eigenmotivation, um sich zu bewegen?
- Wallach oder Stute? Wallache spielen oft viel miteinander und bewegen sich dadurch mehr.
usw.
Wenn das Pferd nur ein wenig im Schritt auf dem Paddock herumspaziert oder man zweimal pro Woche im Schritt mit ihm spazieren geht, ist das als Bewegung bei Weitem nicht ausreichend, wenn das Pferd auf lange Sicht gesund bleiben soll. Wer rastet, der rostet. Bewegung umfasst für mich alle Gangarten - auch Galopp, um die Lunge mal durchzupusten. 4x pro Woche mindestens eine Stunde Bewegung in allen Gangarten auf dem Platz oder im Gelände wäre für mich das Minimum. Lungenkranke Pferde oder Pferde mit EMS/Hufrehe sollten unbedingt täglich bewegt werden. Ansonsten setzt sich bei lungenkranken Pferden der Schleim in der Lunge fest und bei EMS/Hufrehe-Pferden wird das Gewicht zum Dauerthema. Ich gehöre definitiv nicht zu der Fraktion "Pferde müssen nicht geritten werden, um glücklich zu sein". Das mag auf einer mindestens 20 Hektar großen Weide und mit einer größeren Herde funktionieren, aber nicht im "normalen" Offenstall.
Geschrieben von Atli am 10.11.2022 um 18:56:
Zambezi, das ist sicherlich eine optimale Bewegung, aber für die meisten nicht realistisch und umsetzbar
Die Pferde, die ich im vollen Training habe, gehen max. 4-5mal 25-30 Minuten - was bei intensivem Reiten völlig ausreichend ist - in der Woche.
Vor allem, wenn ich ein bestimmtes Ziel verfolge, ist mein Optimal-Training 3 Tage hintereinander, egal ob Reiten, Longieren oder Kappzaumtraing und dann 1 Pausentag.
Allerdings fahre ich nach Erreichen dieses Ziels, also nach ca 4 Wochen, z.B. beim Einreiten alleine ins Gelände gehen oder ähnlichem deutlich für mindestens eine Woche die Einheiten runter. Man darf auch nicht die mentale Anstrengung vergessen!!!
Im Schnitt komme ich mit 9mal in zwei Wochen trainieren zu einem optimalen Ergebnis
Auch meine Turnierpferde werden max 4-5mal die Woche, egal wie trainiert -aber weniger ist auch bei denen manchmal mehr

Optimal wären für die allerdings zwischendurch immer mal längere Ritte und 2-2,5 Monate komplette Pause mit viel Möglichkeit zur Eigenbewegung.
Wenn man weniger aufs Pferd kommt oder wegen Dunkelheit oder sonstiger Gründe kommen kann, dann ist das eben so!
Nur sollte das Pferd dann keinesfalls auf einem Paddock in Handtuchgröße stehen!
Je größer die Herde umso besser, weil immer mehr Bewegung innerhalb dieser entsteht ...
Geschrieben von Velvakandi am 11.11.2022 um 20:17:
Als krasses Konstrastprogramm dazu werden Hocheistungsdistanzpferde, die 2-3 mal im Monat eine Langstrecke (ab 80km) gehen, dafür zwischen den Ritten kaum noch geritten,
die Wettkämpfe sind gleichzeitig das Training für den nächsten Ritt und die Zeit dazwischen wird zur Regeneration gebraucht.
Geschrieben von Velvakandi am 12.11.2022 um 19:42:
Na die stehen natürlich in der Regenration nicht im Stall sondern auf der Wiese und bewegen sich nach Bedarf artgerecht selbst. :-)
Die Murmel hat nach Distanzen immer für jeden 10er km unter Wettkampfbedingungen 1 Tag Pause (die Vollprofis machen für 15 km einen Tag). Nach einem 50km Ritt also 5 Tage Pause. Die genießt sie in vollen Zügen auf der Wiese.
Wenn ich also mein Pferd auf einen 100 Meiler schicke (was eine ganz klasssiche Langstreckendistanz ist), dann sind das 160 km, also je nach Vorgehensweise 11-16 Tage Pause...und dann findet schon der nächste Ritt statt, wenn man das ganze wirklich im Leistungsbereich betreibt
Geschrieben von Atli am 13.11.2022 um 12:36:
Sehr interessant! Das wusste ich noch nicht.
Geschrieben von Morgaine am 13.11.2022 um 19:07:
Velvakandi, spannend zu wissen !
Diese Woche war eine "gute" Woche bei mir
Pony 1 viermal geritten
Pony 2 zweimal geritten, einmal als Handpferd gelaufen, einmal spazierengegangen
Mehr bekomme ich definitiv nicht hin ( außer es sind Feier- oder Urlaubstage)
Zambezi: Herde zu klein, Paddock zu klein, Bewegungsanreize nicht vorhanden, Stuten ohne große Eigenmotivation, ....also alles eher nicht so doll
M.
Geschrieben von Zambezi am 15.11.2022 um 12:35:
Zitat: |
Original von Morgaine
Zambezi: Herde zu klein, Paddock zu klein, Bewegungsanreize nicht vorhanden, Stuten ohne große Eigenmotivation, ....also alles eher nicht so doll
|
Okay ... das klingt wirklich nicht berauschend
Aber beide Pferde viermal in der Woche zu bewegen, ist ja schon ganz ordentlich
Da fiele mir nur noch ein, das Ganze etwas zeiteffizienter zu gestalten, z.B. öfter mit Handpferd ins Gelände gehen, dann hast du zwei Pferde gleichzeitig bewegt. Oder beide zusammen im Round Pen bewegen oder auf dem Viereck. Freiheitsdressur mit zwei Pferden zu üben, kann auch ganz spannend sein.
@Atli: wenn man die Reiterei professionell betreibt, ist das natürlich was anderes, da muss man schon gucken, dass man das Ganze etwas rationell gestaltet. Bei Berittpferden hat man ja auch ein bestimmtes Ziel im Auge und reitet nicht nur zum Vergnügen. Aber ein Freizeitreiter, der keine Zeit hat, sein Pferd drei- bis viermal in der Woche zu bewegen ... wenn das keine vorübergehende Lebensphase ist, dann frage ich mich schon, warum man sich ein Pferd anschafft, wenn man eigentlich nur Zeit für einen Goldhamster hat
Ich habe ja in den 1970er-Jahren reiten gelernt, damals war es völlig normal, dass ein Pferd Minimum 2 Stunden jeden Tag geritten wurde. Wer das nicht leisten konnte, war eben nicht reif für ein eigenes Pferd und hat sich eine Reitbeteiligung gesucht. Die Haltung damals war überwiegend unterirdisch (reine Boxen- oder sogar Ständerhaltung bei den Schulpferden), aber die Pferde (zumindest in meinem damaligen Reitstall) waren damals gesund und wurden uralt. Heutzutage haben sie oft schon in jungen Jahren Probleme mit dem Bewegungsapparat oder der Lunge, sind nicht belastbar und leiden an diversen Stoffwechselkrankheiten. An der Haltung kann es nicht liegen, denn die hat sich in den letzten Jahrzehnten ganz gewaltig verbessert. Es hapert eindeutig an der Bewegung (und auch daran, dass zu viele sich ein Pferd leisten können, die keine Ahnung von Pferden haben); die Pferde stehen sich kaputt ... und da hilft es auch nichts, dass das Pferd im Offenstall untergebracht ist, wo es theoretisch Bewegungsfreiheit hätte.
@Velvakandi: Interessant, das wusste ich auch noch nicht. Aber wenn die Pferde zwischen den Distanzritten auf der Weide stehen und sich selbst ausreichend bewegen, kann ich mir schon vorstellen, dass sie so lange Pausen während der Wettkampfsaison für die Regeneration brauchen.
Geschrieben von Thea_Roesler am 27.07.2023 um 10:23:
Richtig spannend mit den Distanzpferden. Das wusste ich bisher auch nicht.
Gerade die älteren Pferde (37, 27, 26) versuche ich mindestens jeden zweiten Tag zu bewegen. Dafür halt nie ewig lang. Oft als Handpferd in Gelände, an der Longe oder Seitengänge im Schritt an der Hand.
Trainingspferde plane ich mit 4-5 Tagen die Woche, wenns dann mal nicht klappt, ists auch nicht schlimm. Handpferd ist schon mal 60 Minuten, normale Reiteinheiten aber meist ca. 35 Min.
Ich sehs tatsächlich ziemlich entspannt.
In drei Stunden bekomme ich eigentlich immer vier Pferde sinnvoll trainiert.
Schlecht gelaunt arbeite ich nicht mit dem Pferd, dann lieber gut gestanden als schlecht trainiert.
Trotzdem versuche ichs mit Plan und Konzept umzusetzen. Muss auch sein, spätestens dann, wenn man damit (auch) Geld verdient.
Geschrieben von Atli am 29.07.2023 um 15:30:
Zitat: |
Original von Thea_Roesler
In drei Stunden bekomme ich eigentlich immer vier Pferde sinnvoll trainiert. |
Echt

Das schaffe ich ganz selten bis nie ...
Geschrieben von Thea_Roesler am 29.07.2023 um 22:34:
Dúfa ist 37, läuft viel als Handpferd mit und Steini (26) und Ós (27) reite ich nur 50 % des Trainings.
Wenn ich davor alles herrichte und geschickt plane und putze, gehts wirklich gut und wir haben kurze Wege.
Nur junge (und nicht eigene) Pferd würde ich auch nie und nimmer in der Zeit schaffen!
Geschrieben von Norn am 30.07.2023 um 06:25:
Also ich habe immer nur vormittags 2 Std zur Verfügung zum Pferde bewegen, weil die Stallarbeit und die Hunde viel Zeit fressen, aber ich schaffe, wenn ich gut plane auch 3-4 Pferde, wenn ich ein gutes Management habe aus Reiten, Handpferdereiten, Equikinetik oder Handarbeit. Geputzt wird nur wenn gesattelt wird zb.
Aber ich muss auch nicht jeden Tag 4 schaffen. Nur Neisti muss jeden Tag bewegt werden wegen Arthrose, aber der geht auch oft nur mit den Hunden Gassi geführt.
Geschrieben von Lind am 30.07.2023 um 08:25:
Macht das noch Spaß, wenn man in so kurzer Zeit so viele Pferde bewegen muss?
Geschrieben von Thea_Roesler am 30.07.2023 um 11:45:
Zitat: |
Original von Lind
Macht das noch Spaß, wenn man in so kurzer Zeit so viele Pferde bewegen muss? |
Ja, immer!
Wenns länger dauert, ists auch kein Problem. Ich sehs ziemlich gelassen, dann ists halt einfach so.
Immer auf die Uhr schauen und unter Druck stehen ist ja absoluter Quatsch.
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