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Geschrieben von Kiowa am 11.08.2011 um 11:24:
jungpferd gebisslos ausbilden?
halli hallo ihr alle!
wie der ein oder andere vielleicht weiss, warte ich wie auf glühenden kohlen auf meinen kleinen, dessen pass jetzt bei der fn liegt... kann sich also nur noch um wochen handeln, bis er einen transporter besteigen darf...
ich habe mich jetzt in der letzten zeit natürlich damit beschäftigt, wie ich seine ausbildung weiterführen will. er ist angeritten worden, bei einem horsemanship trainer, der anscheinend (nach seiner hp und videos zu urteilen) wirklich gut arbeitet. er hat ihn bis jetzt mit knotenhalfter geritten, was ich auch erstmal so fortführen wollte. ich habe dann für später ein nathe gebiss hier (von meiner alten rb, ich hoffe, es passt

).
jetzt bin ich wiederholt über den lg-zaum gestolpert sowie über das bitless bridle, welches ich allerdings nicht so gut finde wie das glücksrad.
hat einer von euch erfahrungen damit? und ist es sinvoll ein junges pferd auch mit gebiss auszubilden und später wieder umzustellen? stelle ich mir allerdings ein bisschen wuselig fürs pferd vor -> "rin in die kartoffeln, rus us die kartoffeln"...
oder sollte (und vor allem kann) man direkt mit einem gebisslosen zaum ausbilden? allerdings denke ich, dass es sinnvoll ist, wenn das pferd ein trensengebiss auch kennt... ???
bin dankbar für denkanstösse!!!
Geschrieben von Sanni am 11.08.2011 um 11:49:
RE: jungpferd gebisslos ausbilden?
Du kannst zum Beispiel auch einfach Dein Pferd fragen, was ihm lieber ist. Wenn es von Anfang an lernt, dass das Gebiss kein Folterwerkzeug ist, sehe ich kein Problem darin. Du wirst ganz schnell merken, ob ihm ein Gebiss liegt, oder nicht.
Chief zum Beispiel liebt sein Gebiss und wenn ich es ihm vors Maul halte, kann er es gar nicht schnell genug reinbekommen. Dabei habe ich im Laufe der Zeit verschiedene Gebisse ausprobiert und kenne mittlerweile auch seine Vorlieben. Er kann sich am besten auf die Arbeit konzentrieren, wenn er eine Kupferrolle im Maul hat, mit der er spielen kann.
Ich habe erst immer gebisslos gearbeitet, später dann mit Gebiss nur eingelegt, aber ohne Funktion. So ist er auch angeritten worden, über ein Kombireithalfter mit Einschnallmöglichkeit. Also erst gebisslos, dann gebisslos aber mit Gebiss ohne Funktion im Maul, später dann mit Gebiss. Ist super gelaufen!
Dann brauchst Du vor "Rein und Raus aus den Kartoffeln" auch keine Angst haben, wenn Pferde beides kennengelernt haben.
Die Ausbildung zum Bridle Horse z.B. sieht zunächst eine Phase mit Snaffle vor, bevor es dann an das Bosal geht. Später kommen dann wieder Gebisse.
So lernen die Pferde, die Kommunikation richtig zu deuten und sie auch zu verfeinern.
Ich bin grundsätzlich gegen irgendwelche Ideologien, also zu sagen "Auf jeden Fall mit Gebiss", oder "Auf jeden Fall gebisslos". Für mich zählt das individuelle Herausfinden, was für das Pferd am Besten ist und womit es gut zurechtkommt und lernwillig bleibt.
Und meine Erfahrungen müssen auch überhaupt nicht die Deinen werden, also würde ich Dir raten, verschiedene Dinge wertfrei auszuprobieren und auf Deinen Erfahrungen dann aufzubauen!
LG
Sanni
Geschrieben von Rouge am 11.08.2011 um 12:22:
RE: jungpferd gebisslos ausbilden?
eine Anmerkung noch, bevor er das erste Mal ein Gebiss ins Maul bekommt, solltest Du kontrollieren (lassen), ob er Wolfszähne hat. Wenn ja würde ich aus meiner Erfahrung raus raten, lass diese auf jeden Fall!!!! entfernen, bevor Du mit Gebiss weiter arbeitest. Die Dinger stören nämlich immer, auch wenn manche TÄ sagen, der ist so klein, da wo der liegt, stört er nicht,...
Das ist Unsinn und wenn Du Dir erst einmal Maulprbleme eingehandelt hast, dann hast Du damit immer zu kämpfen.
Viel Spaß mit deiner Neuerwerbung
Geschrieben von Smartie am 11.08.2011 um 13:04:
Ich drück dir mal die Daumen, dass du den Equidenpass bald bekommst.
Ich hab den für BT (nachdem sie gechipt wurde) Ende August 2010 beantragt und "schon" am 18.10.2010 wurde er ausgestellt
Dafür, dass dann NICHTS von ihrer Abstammung eingetragen wurde, fand ich das Procedere dann doch sehr langwierig
LG Smartie
Geschrieben von Topsy am 12.08.2011 um 01:33:
Ogott, an die Equidenpass-Ausstellung möchte ich gar nicht mehr denken.
Ich war ca. 1 Monat später dran als Smartie und als ich nach geraumer Zeit mal nachgefragt habe, hiess es: "oh, wenn sie ca. 1 Woche früher alles geschickt hätten, hätten wir ihn gleich ausstellen können (was immer das bedeuten soll, siehe was Smartie geschrieben hat). Aber jetzt müssen sie abwarten, wie entschieden wird: denn die Bayern streiten sich gerade mit uns rumm und wollen nämlich den Equidenpass für die BAYERISCHEN Pferde in Zukunft bei sich ausstellen. Allerdings wüssten die Bayern im Falle einer positiven Entscheidung für sich, nicht, WER es in Bayern dann ausstellen würde.... "
Fazit: ich bin dann davon ausgegangen, dass ich den im Jahre 2010 nicht mehr bekomme.... ABER, oh glückliche Überraschung: anscheinend ging diese Rechtsfrage für die Bayern ziemlich schnell sehr schlecht aus, denn der Pass kam dann doch noch relativ rasch vor Weihnachten....
Und ich dachte noch, ogott, bei den sturen Bayern (sorry) kann das ewig dauern mit der Entscheidung... weit gefehlt, GRINS!
Geschrieben von Topsy am 12.08.2011 um 01:51:
@Sanni:
Danke für diesen Kommentar hier, das ist genau auch meine Meinung:
ich bin grundsätzlich gegen irgendwelche Ideologien, also zu sagen "Auf jeden Fall mit Gebiss", oder "Auf jeden Fall gebisslos". Für mich zählt das individuelle Herausfinden, was für das Pferd am Besten ist und womit es gut zurechtkommt und lernwillig bleibt.
Eben das Beste bzw. vielmehr das für das jeweilige Pferd passende aus den verschiedenen Reitweisen für sich zu benützen.....
Sowohl festgefahrene Englisch-, als auch Westernreiter (oder was auch immer für Reiter) sind für mich die Abschreckung!
Klar, die kennen meistens halt nur ihre Reitweise und können auch nichts anderes lehren oder wissen, aber oft sind sie dann halt auch "zu", sprich nicht offen für irgendetwas Neues.
Gangpferdereiterei ist halt einfach auch eine Einfühlsache, da kann man keine bestimmte andere Reitweise diesen Pferden "aufstülpen", man muss sich auch einfach in das jeweilige Pferd einfühlen und das anwenden, was gerade passt.
Ja, und das trifft für das Gebiss oder nicht Gebiss natürlich auch zu...
Topsy kennt jetzt nichts anderes als Wassertrense. Es klappt gut und darum bleibe ich vorerst dabei. Mal sehen, was später kommt, aber warum was Neues ausprobieren, wenn es auch so gut klappt.... und alle zufrieden sind. Weniger ist manchmal mehr.
Geschrieben von rivera am 12.08.2011 um 10:37:
ich würde erstmal mit dem arbeiten, was er kennt. es sind sowieso viele umstellungen, die er verarbeiten muss zusätzlich zum umzug - auch jeder reiter sitzt etwas anders, gibt die hilfen etwas anders,... da ist es gut, wenn die ausrüstung und damit die wirkung der hilfen erstmal gleich ist.
ich bin generell ein fan davon, pferde gebisslos auszubilden, da bis 5 jahre in etwa der zahnwechsel in gange ist und ein gebiss dann auch mal irritieren kann. ausserdem habe ich ein besseres "gewissen", wenn ich bei einer diskussion, die mit einem jungen pferd irgendwann mal kommt, nicht über das noch empfindlichere maul einwirke.
als gebisslose zäumung finde ich das kolumbianische bosal am besten und vielseitigsten. mit dem glücksrad sind auch viele zufrieden, einige pferde mögen es nicht. ich stimme den anderen da zu: ausprobieren, jedes pferd ist anders. das gilt natürlich genauso für die verschiedenen gebisse.
Geschrieben von Kiowa am 13.08.2011 um 21:26:
danke für eure gedanken!
ich sehe das auch so - er wird erstmal so weiter geritten wie bisher, sprich, knotenhalfter. und wenn ich dann das gefühl habe, dass wir einen schritt weiter gehen können, werde ich ihm mal das nathe gebiss anbieten. das glücksrad kann ich ja dann später dazu nehmen.
will ja auch nicht dogmatisch werden - weder bei der ausrüstung, noch bei der ausbildung. bis jetzt bin ich immer gut damit gefahren, mir die sachen aus den verschiedenen bereichen raus zu suchen, die mir und dem pferd entgegen kamen. das werde ich auch weiter so hand haben
Geschrieben von Baron am 15.08.2011 um 11:13:
Nathe-Gebisse finde ich fürs Anreiten nicht so gut, denn sie wirken wie ein Radiergummi auf dem Zahnfleisch bzw auf der Lefze wenn das Pferd nicht genug einspeichelt.
Wenn es nichts aus Metall sein soll, würde ich ein Ledergebiss nehmen
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