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Geschrieben von Encanto am 09.01.2012 um 11:18:
Wie Pferd mit Sehnenproblemen trainieren?
Hallo,
unser Paso hat öfter mit den Sehnen (Hinterbeine) Probleme evtl. auch DSLD. Zur Zeit geht es ihm wieder gut und wir möchten nun im Frühjahr, falls er keinen Schub bekommt, wieder mit ihm anfangen zu arbeiten. Wie würdet ihr da vorgehen? Normalerweise beginne ich immer mit Bodenarbeit, gehe dann kleine Runden ins Gelände, um langsam die Muskeln wieder aufzubauen. Später dann auf den Platz. Das ganze wird dann von Woche zu Woche gesteigert.
Bei Sehnenproblemen sollen Pferde ja normalerweise nicht im Kreis laufen. Würdet ihr dann nur ins Gelände gehen und gar nicht longieren oder auf dem Platz gymnastizieren?
Ich bin da immer etwas hin- und hergerissen, da ich normalerweise der Meinung bin, daß eiin Pferd nur durch Gymnastizierung gesund bleibt und dann auch in der Lage ist auf Dauer einen Reiter zu tragen.
LG
Martina
Geschrieben von campodelsol am 09.01.2012 um 13:02:
Wenn du deinen Paso nicht überstrapazierst und in ganz enge Wendungen schickst, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Sehnen überstrapaziert werden. Ich würde nicht unbedingt eine Marinera mit so einem Pferd reiten.
Ich würde bei Sehnenproblemen lieber zu weichen und zu tiefen Boden meiden und auf einen festen Untergrund achten. Seit Jaleo unbeschlagen geht, die Hufe nach NHC bearbeitet werden und er hauptsächlich auf festem Boden geritten wird, hat sich sein Fesselstand auch verbessert.
Ganz wichtig ist, dass du deinen Paso erst auf "Betriebstemperatur" bringst, bevor du ihn gymnastizierst. Mein Jaleo hat Bänderprobleme in den Knien, wir gehen mindestens 30 min Aufwärmen, bevor ich ihn auf dem Platz noch 10 - 15 min arbeite.
Da Jaleo auf dem Platz leicht "sauer" wird, gehen wir erst eine kleine Geländerunde, dann arbeiten wir auf dem Platz und dann darf er nochmal die kleine Geländerunde laufen, oft auch ohne Reiter nur so zur Entspannung.
Testweise hatte ich in den letzten Wochen mal eine Back on Track - Decke geliehen und vor dem Reiten aufs Pferd gelegt. Die Keramikfasern in der Decke reflektieren die Körperwärme und wärmen das Pferd schon mal vor. Bei unseren beiden Pferden hat das ganz toll funktioniert, sie liefen beide deutlich lockerer. Jetzt liebäugle ich mit der Decke und eventuell auch den Bandagen für Jaleo.
Mein TA hat mir klar gemacht, wie wichtig gerade bei problembehafteten Pferden das regelmäßige Training ist. Also lieber nicht so lange, dafür öfter. Ich versuche, täglich mit Jaleo zu arbeiten, allerdings maximal 1x pro Woche auf dem Platz.
Im Gelände läßt er sich auf geeigneten Wegen auch schön biegen und in Stellung reiten, mit festem Boden unter den Füßen und ohne ständiges im-Kreis-laufen-müssen. Es braucht ein bischen Phantasie, dann kann man auch im Gelände an geeigneten Stellen sein Pferd gymnastizieren.
Wenn ich keine Lust aufs Reiten habe, laufen wir stramm spazieren...inzwischen hat sich mein Pferd auch an die Walkingstöcke gewöhnt. So bekommen wir beide die nötige Bewegung...
Geschrieben von Rouge am 09.01.2012 um 14:06:
RE: Wie Pferd mit Sehnenproblemen trainieren?
Hi,
bei Sehnen gilt fester und ebener! Untergrund, viel geradeaus, besser 2x am Tag kurz als 1x länger. Platz nur mit festem Boden. Und natürlich tägliche Bewegung.
Ic hweiß allerdings nicht, wie das bei Sehnenproblemen hinten mit dem "auf die HH setzen" ist. Das hängt sicher auch davon ab wie stabil die ganze Geschichte schon ist. Frag doch mal deinen TA nach einem sinnvollen Aufbauprogramm. Ein paar Ideen dazu sollte er schon haben.
Viel Erfolg
Geschrieben von rivera am 09.01.2012 um 19:18:
ich schliesse mich an, fester und ebener untergrund. im zweifel, gerade jetzt in nassen zeiten, lieber teer als anderen boden.
man kann wirklich sehr gut draussen gymnastizieren, jede biegung bewusst stellen und biegen, schulterherein und schlangenlinien gehen auch auf einem 3m-weg etc. wenn ihr schon eine weile trainiert habt und euer platz fest ist, kannst du auch mal da drauf gehen, aber vielleicht hast du dann nicht mehr das gefühl, dass du das brauchst.
Geschrieben von Raio am 09.01.2012 um 20:02:
Und bitte beachten, dass man Training auf sehr festem/hartem Boden langsam steigern sollte, wenn man keine Belastungsrehe riskieren möchte. Wenn es die Hufqualität erlaubt (oder man sie mit Mitteln wie Huffestiger stärken kann), ist es auf jeden Fall viel schonender für die Knochen, wenn man das Pferd barhuf gehen lassen kann. Hufeisen machen auf hartem Boden wie Asphalt oder Beton ständig Schläge und Vibrationen (wie bei einem Menschen, der mit einem Hammer auf einen Amboss schlägt) und das ist sehr belastend.
Sehnentraining dauert auch wesentlich länger als Muskeltraining.
Gruß Beate
Geschrieben von rivera am 09.01.2012 um 20:18:
ja, das ist wichtig, in salami-taktik minutenweise steigern, wenn es geht ohne eisen. sehnenaufbau dauert mehrere monate
Geschrieben von Encanto am 10.01.2012 um 10:25:
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich denke richtig große Touren werden wir mit ihm wahrscheinlich nicht mehr gehen. Delgado ist das Pferd meines Mannes und er reitet ihn gemütlich im Gelände. Die Gymnasizierung hatte ich bisher übernommen. Aber meist nur 1 bis 2 x pro Woche Bodenarbeit und/oder 1 x reiten auf dem Platz.
Wenn er durch leichte Geländearbeit wieder etwas aufgebaut ist finde ich die Idee mit den 15 Minuten Platz nach dem Gelände recht gut. Das könnten wir so machen!
Wir sind erst hierher gezogen und müssen uns nun erst einen Reitplatz anlegen. Habt Ihr da Erfahrungen welche Materialien man nimmt damit er nicht zu weich wird. Ich dachte als Unterbau Asphaltfräsgut und darüber entweder Sand oder Hackspäne.
Ich muß mit Encanto auch wieder ganz von vorne anfangen und da man mit ihm nicht gut alleine ins Gelände gehen kann, da er dort oft panisch wird, wollte ich ihn erst mal regelmäßig auf dem Platz reiten. Vielleicht bekomme ich´s ja dann irgendwie in den Griff, damit ein Ausritt mit ihm irgendwann mal etwas entspannter verläuft.
Geschrieben von rivera am 10.01.2012 um 20:29:
am besten machst du für das thema "reitplatzbau" ein neues thema auf - das passt hier so nicht mehr rein, vor allem, wenn du hoffentlich viele antworten bekommst....
Geschrieben von Encanto am 11.01.2012 um 10:20:
Ja gut, das mache ich!
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