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Geschrieben von Ariano am 03.02.2012 um 10:29:

  Hilfe! Rückenmuskulaturaufbau

Hallo liebe Gangpferdefreunde!
Mein Pferd hat zwar kein Gangpferdeproblem, aber ein Muskelproblem.
Meinen Ariano habe ich nun schon 4 Jahre und weder ich noch irgendein Reitlehrer oder Trainer haben es geschafft ihm beim Aufbau einer anständigen Rückenmuskulatur zu helfen.
Nun hat er seit letzter Woche einen entzündeten Rücken und ich ließ den TA kommen.
Verdacht : "Kissing Spines". Ariano wurde geröntgt mit dem Ergebnis, zum Glück kein KSS. Nun muss allerdings wirklich etwas mit der Muskulatur passieren. Ariano ist ein sehr guckiges, nervöses fast authistisches Pferd. Sieht er etwas verändert, z.B. einen umgestellten Wassereimer oder eine Abschwitzdecke, die da noch nie hing, zieht er sofort den Kopf hoch und regt sich auf. Leider passiert so etwas auch beim Ausreiten oder in der Halle. Es ist sehr schwierig ihn in die Entspannung zu reiten bzw. ihn dort zu halten. Trotz allem ist er ein wahnsinnig liebes und gutmütiges Pferd, der mein volles Vertrauen hat. Laut TA und Physio soll er nun Anabolika, Schmerzmittel und ein dreimonatiges Longentraining am Dreieckszügel bekommen. Da ich denke, dass ihr alle sehr viel Erfahrung mit Pferden habt, wollte ich nun um Hilfe bitten! Hat vielleicht jemand eine Idee, wie ich ihm noch helfen kann? Vielleicht durch ein Körperband nach LTT?
Liebe Grüße
Ariano



Geschrieben von Sanni am 03.02.2012 um 10:39:

  RE: Hilfe! Rückenmuskulaturaufbau

Das Körperband ist sicherlich eine gute Sache! Da kannst Du eigentlich nichts mit falsch machen.

Bei Dreieckszügeln bin ich persönlich sehr skeptisch, weil man echt Ahnung davon haben muss, damit sie nutzen statt schaden. Hat der TA denn gesagt, dass das Longieren nicht vorwärts / abwärts erfolgen soll? Es gibt mit Dreieckszügeln eben keine Dehnungshaltung, die aber so wichtig für den Rücken ist.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das so soll.

PS: Ich habe zwei Alternativen für Dich. Es gibt Longierhilfen, bei denen die Dehnungshaltung möglich ist.

Der längere aber noch besser Weg: Durch gezielte Übungen dem Pferd den Weg nach unten zeigen. Z. B. hier. http://www.wege-zum-pferd.de/



Geschrieben von Ariano am 03.02.2012 um 10:48:

  RE: Hilfe! Rückenmuskulaturaufbau

Ich sehe das mit den Dreieckszügeln auch als Problem an. TA hat mich schon darauf hingewiesen, dass Ari auf keinen Fall hinter die Senkrechte kommen darf! Lasse ich aber diese Zügel weg zieht er beim geringesten Geräusch sofort den Kopf hoch und läuft auch erst mal so weiter. Dies sollte jedoch unbedingt vermieden werden. Desweiteren sagt TA egal wie, er muss jetzt unbedingt aufbauen, damit mit dem Rücken nichts Schlimmeres passiert.
Liebe Grüsse
Ariano



Geschrieben von Sanni am 03.02.2012 um 10:54:

  RE: Hilfe! Rückenmuskulaturaufbau

Du kannst ja beides machen. Erst mal mit Longierhilfe z.B. von Kavalkade arbeiten und gleichzeitig allmählich mit dem Longenkurs die Haltung des Pferdes verbessern.

Würde ich jedenfalls so machen, wenn es eilt. Die Longierhilfe finde ich dann immer noch besser, als Dreieckszügel.

LG
Sanni

PS: Eines noch: Longieren immer und unbedingt mit einem guten Kappzaum!!!!



Geschrieben von rivera am 03.02.2012 um 11:46:

 

ich würde, wenn, ein chambon nehmen, damit ist nur die bewegung nach oben begrenzt, nicht seitlich und nicht unten. je weiter der kopf runter geht, desto weiter kann die nase vor. keine dreieckszügel.
anabolika - naja. ich würde eher equitop myoplast nehmen.
wichtig finde ich die arbeit an seiner mentalität. nur als genereller tip, ich kenne euch ja nicht: je mehr sich dein pferd darauf verlassen kann, dass du für ihn aufpasst, desto weniger wird er selbst für sich sorgen müssen (mit kopf hoch und alarm).
gerade vom boden kann man das gut üben, immer wieder konzentration auf dich abfordern, ihm sagen, dass er sich um externes nicht kümmern muss.



Geschrieben von Sanni am 03.02.2012 um 12:44:

 

Kann man das Chambon auch mit Kappzaum nutzen? Wusste ich noch gar nicht. Dann wäre das sicherlich noch besser.



Geschrieben von rivera am 03.02.2012 um 12:59:

 

es gehört eingeschnallt in gebiss, das ist richtig. wirkt so vielleicht auch besser, als wenn man es in den kappzaum einschnallt, aber das wäre einen versuch wert.
ansonsten würde ich das chambon ins gebiss schnallen und die longe am kappzaum befestigen. fröhlich



Geschrieben von Sanni am 03.02.2012 um 13:01:

 

Das wäre ein guter Mittelweg. Ich habe mir das Chambon immer verkniffen, weil ich mit dem Kappzaum das Problem sah, dass die Leine in die Augen gerät.

So wie Du es vorschlägst, wäre es sich er ein guter Weg! fröhlich


Aber für Ariano: Mit Chambon am Gebiss gaaaaanz vorsichtig anfangen zu üben. Pferdi könnte ein Problem damit haben.



Geschrieben von Ariano am 03.02.2012 um 18:07:

 

Myoplast habe ich schon probiert. Ariano wurde dadurch noch neröser und baute gar nichts auf. Reisöl hat auch nichts bewirkt. Was Arianos Selbstbewusstsein und Vertrauen betrifft: Ich habe ihn, wie schon bereits erwähnt 4 Jahre. Anfänglich ging er ja nicht einmal am Hochstitz vorbei, ließ sich nicht am Kopf anfassen und wurde, wenn er vom Boden gehändelt wurde, noch nervöser. Das Alles habe ich bei ihm ganz gut hinbekommen.
Er folgt mir überall hin (wenn auch zitternd wie Espenlaub) und sei es noch so gefährlich, z.B Hochsitze mit wehenden Tarnnetzen, große Pflanzenblätter, ein Stuhl in der Reithalle. Auch das Thema Sturm/Wind klappt jetzt. Bei einem Verkaufsritt bei einem Sturm ist wohl ein Baum hinter ihm umgefallen. Als ich ihn bekam wunderte ich mich, daß er sich bei Wind nicht einmal puzten ließ. Eine Bereiterin des Verkaufsgesüts erzählte mir dann 1 Jahr später diesen Vorfall. Die Idee mit dem Chambon gefällt mir ganz gut. Nochmal in langsam: Kappzaum, Gebiss in Kappzaum schnallen, Chambom ganz normal verschnallen und am Kappzaum longieren. Ist das so richtig?
Übrigens heute Nachmittag war Physio da. Er hatte einen Halswirbel, und den Lendenwirbel ausgerenkt, wahrscheinlich durch das Toben auf der Koppel. Auch er meinte: Rückenmuskulaturaufbau um jeden Preis.
Ich finde es übrigens ganz toll, wie ihr alle helft!
Ariano



Geschrieben von rivera am 03.02.2012 um 18:24:

 

das verschnallen genau so. fang mit langem chambon an, damit er keine angst davor bekommt und versteht, dass es angenehm ist, den kopf tiefer zu nehmen.
schön, dass du auf allen ebenen versuchst, ihm zu helfen. leider verstärkt sich ja einiges gegenseitig, zb physische probleme steigern die nervosität, da die pferde wissen, dass sie "schwach" sind.



Geschrieben von Ariano am 03.02.2012 um 18:49:

 

Welchen Kappzaum könntet ihr empfehlen. Meiner ist kaputt!
L.G.
Ariano



Geschrieben von Sanni am 03.02.2012 um 19:23:

 

Hier gab es schon mal eine ausführliche Diskussion zu dem Thema:

Longenkurs Babette Teschen für Gangpferde?

LG
Sanni



Geschrieben von Ariano am 24.04.2012 um 21:44:

 

Hallo liebe Gangpferdefreunde!
Nach langen 3 Monaten melde ich mich mal wieder, um euch vom Muskelaufbautraining zu berichten. Ariano wurde, seit damals fast, täglich longiert. Leider ausgebunden, da er trotz Chambon seinen Rücken nicht hergeben wollte. Der TA hat sich wirklich viel Mühe mit uns gegeben. Er besitzt selber Gangpferde und gab mir immer wieder praktische Tipps. Er arbeitete sogar selbst mit Ari an der Longe. Zudem bekommt er alle 5 Tage auf die Haut ein Testosterongel eingerieben (Hengstig ist er jedoch nicht wirklich geworden). Zufüttern tue ich auch seit 3 Monaten und zwar Rice up und Mash täglich ca. 1kg auch auf Anraten des TA. Heute war es nun mal endlich wieder so weit und TA hat Ari begutachtet. Er war begesteistert und hat mich sehr gelobt, dass er schon fast wie ein Pferd aussehen würde und wie ich das geschafft hätte. Stolz sagte ich: Jeden Tag 1,5 Std. Arbeit (Longe und Bodenarbeit) zuzüglich ca. 40 km pro Woche ausreiten. Also kurz um sind wir wohl auf dem richtigen Weg aber es würde wohl minimum nochmal solange wie bis jetzt gehen. Aber hauptsache er wird wieder gesund!!!!
Vielen Dank nochmal für eure Hilfe und falls jemand über Futter oder Muskelaufbau etwas wissen will, helfe ich euch gerne weiter.
Liebe Grüße
Ariano



Geschrieben von Baron am 25.04.2012 um 08:24:

 

Hast du eigentlich auch mal von einem Osteopathen kontrollieren lassen, ob irgendwo Blockaden vorhanden sind?

Und zum Longieren (aber auch reiten!) kann ich dir wärmstens Dualaktivierung empfehlen.
Ich war vor dem Kurs total skeptisch, aber ich habe dabei gesehen wie "einfach" damit selbst Leute mit wenig reiterlichem Können ihre Pferde besser aktivieren konnten die Hinterhand einzusetzen.


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