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Geschrieben von TWH am 09.06.2012 um 20:11:

traurig Meine kleine Beulenfee

So, ich beschreibe mal die „Beulenpest“ meiner jungen Stute. Vielleicht hatte jemand schon mal so etwas oder eventuell hilft es jemandem mit ähnlichen Symptomen in der Zukunft.
Also, meine gut 3,5 jährige Stute kommt vom Züchter. Sie ist dort in der Herde aufgewachsen. Im November habe ich sie gekauft. Von November bis zum April wurde sie dort ausgebildet, kam dazu in eine Box.
Geimpft wurde sie im Juni 11 das erste Mal, Influenza. Nachfolgeimpfungen Influenza waren im Juli und November 11. Im November 11 und Januar 12 wurde sie gegen Tetanus geimpft. Ansonsten war sie wohl immer gesund.
Bei der AKU im November war alles O.K. Bei ihrer Ankunft im April hatte sie 2 oder 3 kleine Beule. Eine vorne im Brustbereich, eine oder zwei seitlich am Hals. Im Laufe der folgenden Wochen kamen immer mehr Beulen dazu. Zunächst sehr viele im Halsbereich unter der Mähne. Dann im Bereich des Sattelgurts seitlich, im Schulterbereich, ein paar am seitlichen Bauch. Alle vermehrt rechts. Kaum welche an der linken Körperseite. Keine unten am Bauch, an den Beinen oder im Hüftbereich.
Da ich wegen einer Allergie unsicher war, hat sie lediglich Gras und Heu bekommen, kein Müsli mehr. Erst seit einigen Tagen füttere ich wieder Müsli dazu.
Die Beulen sind ungefähr so groß wie nach Insektenstichen (diese kann man aber aufgrund der Jahreszeit bei Beginn des Auftretens ausschließen), die Haut ist an den Stellen heiß. Nach einer Weile bildet sich eine Kruste, darunter ist Eiter. Haarausfall hat sie nicht an den Stellen. Die Beulen jucken nicht, tun ihr auch nicht weh und sind eher fest.
Der erste Tierarzt meinte, es sei eine Allergie und ich sollte sie mit einem Mittel einschmieren (ich schaue noch nach wie es heißt). Auf die Beulen hatte das keinen Einfluss, nur die Haut hat nach dem Auftragen offensichtlich stark gejuckt. Jedenfalls hat sie sich danach immer geschubbert und gebissen. Ansonsten hat sie die Stellen aber immer in Ruhe gelassen, also offensichtlich keinen Juckreiz gehabt.
Ein zweiter TA hat eine Allergie ausgeschlossen, wegen der Kruste und dem Eiter. Das Blutbild hat erhöhte Entzündungswerte, eine leichte Blutarmut und Zink-/Selenmangel (ebenfalls nur leicht) ergeben. Sie bekommt nun ein entsprechenden Mittel (Haemoforte) zum Futter dazu, um dem Mangel auszugleichen. Ansonsten ist sie munter und topfit.
Sie hat 3 Injektionen mit Antibiotika bekommen. Dazu Eigenblut und homöopatische Mittel (Equi-M) zur Stärkung der Immunabwehr. Seit 14 Tagen wasche ich jetzt alle „verbeulten“ Stellen mit einem desinfizierenden Shampoo (Pyoderum). Die Mähne habe ich geflochten, damit mehr Luft an die Haut kann.
Nach dem AB kamen kurzzeitig keine neuen Beulen dazu. Jetzt sind die Beulen am Hals unter der Mähne weniger geworden und es kommen nur ab und an neue Beulen dazu.
Vor 10 Tagen waren die ersten Anzeichen eines Hautpilzes am Kopf zu sehen. Ich habe sie 5 Tage mit einem speziellen Mittel gegen Pilz behandelt, mache jetzt 5 Tage Pause, ab morgen behandle ich die Stellen wieder. Der TA meinte, der Pilzbefall sei durchaus typisch. Wegen des AB, mit dem die Bakterien behandelt wurden, hätten die vorhandenen Pilze sich nun durchsetzen können. Geimpft gegen den Pilz wurde sie nicht. Das Mittel zum Auftragen scheint aber sehr gut zu helfen.
Als nächster möglicher Schritt wäre jetzt wohl nur noch eine Biopsie, evtl. zur Sicherheit ein Allergietest.
Falls jemand schon mal Ähnliches hatte, ich bin über jede Erfahrung und Information dankbar. Auf jeden Fall werde ich euch über den weiteren Verlauf im Laufenden halten.



Geschrieben von Intiwasi am 10.06.2012 um 03:27:

 

Ich hatte mal so ein Fall bei meinem Hengst Tuskan, dachte zuerst auch an insektenstiche aber die wurden immer mehr und auch unter der Mähne, wo sie eigendlich kaum hätten zustechen können.... der Grund war letztendlich ein Pilzbefall der Luzerne und somit eine übersensibilisierung auf die Toxine (Gifte) im Gras/Heu. Obwohl bei uns alle Pferde (16) das gleiche bekommen hatte es nur einen betroffen.



Geschrieben von walkaloosa am 10.06.2012 um 09:17:

 

Was sagen denn die Züchter dazu? Dort hat es doch angefangen, sind dort mehrere Pferde betroffen? Eine Bekannte hatte im letzten Winter bei ihrem Pferd auch einen schlimmen Pilzbefall, alle anderen Pferde hatten nichts nur Ihrer...aber ich weiß nicht wodurch der ausgelöst/übertragen wurde...Aber es war ne langwierige und leider auch teure Angelegenheit.



Geschrieben von rivera am 10.06.2012 um 11:04:

 

eine allergie auf etwas im grundfutter halte ich für eher unwahrscheinlich, weil sie schon mit beulen ankam und nach fütterung im neuen stall die beulen noch mehr wurden.
wie ist das mit dem putzzeug - hatte sie dasselbe/dasgleiche schon im alten stall? benutzt du irgendein fellpflegemittel?



Geschrieben von Raio am 10.06.2012 um 14:23:

 

Für mich hört es sich an, als ob Dein Pferd irgendwelche unverträglichen Stoffe massiv mit über die Haut entgiftet. Das kann trotz der unschönen Symptome immer noch die verträglichere Lösung sein als eine derartige Entgiftung nur über Leber und Niere. Für diese Vermutung spricht auch, dass die Beulen nur auf einer Körperseite auftreten. Ich persönlich hatte so einen Effekt auch schon mit Eiterpickeln im Gesicht nur auf einer Seite. Meine HP hat mir dann erklärt, dass die eine Seite der Niere und die andere der Leber zugeordnet ist und man daran sehen kann, welches Organ gerade überlastet wird. Ich würde daher Rat bei einer kompetenten HP suchen, die in der Lage ist, mit entsprechenden homöopathischen Mitteln die Entgiftung zu unterstützen. Zusätzlich kann man Zusatzfutter testen, die in der Lage sind, Giftstoffe im Darm zu binden, um dort ebenfalls die Belastung zu verringern.

Gruß Beate



Geschrieben von TWH am 10.06.2012 um 15:21:

 

Sie hat natürlich ihre eigenen Putzsachen, die im Augenblick täglich desinfiziert werden. Beim Züchter stand, wie leider oft üblich, ein großer Kasten mit Putzsache für alle Pferde.

Die Züchterin weiß natürlich rein gar nichts. Sie hat die ersten Beulen auch gar nicht bemerkt. Ist halt der Nachteil einer größeren Anlage unglücklich .

Hab mir schon Lebermoosextrakt bestellt, dass soll ja toll bei Pilzbefall helfen. Wobei da derzeit keine neuen Stellen dazu gekommen sind. Das Imaverol scheint gut zu helfen.

Hm, wie komme ich denn an eine kompetente HP? Ich bin ja froh endlich einen TA zu haben, der nicht aus 2 Metern Entfernung eine Allergie diagnostiziert böse .
Giftstoffe binden? Wie sieht es denn mit Heilerde aus? Die könnte evtl. helfen. Ich bin ja nur froh, dass die Beulen ihr nicht unangenehm sind. Nicht vorzustellen, wenn die jucken würden......



Geschrieben von Good Fellow am 10.06.2012 um 17:15:

  Beulen

Kläre ab ob es nicht Grab oder Grasmilben sind.



Geschrieben von Raio am 10.06.2012 um 17:47:

 

Tja, bei der Suche nach einem/r kompetenten HP kann ich Dir leider nicht helfen. In meiner Gegend kenne ich die passenden Ansprechpartner natürlich.

Es gibt meines Wissens verschiedene Zusatzfutter, die Schadstoffe im Darm binden sollen. Es gibt Magnozym oder Plantazem von der Fa. IWest, Futterzusätze von PerNaturam, von Kristallkraft und von weiteren. Meist ist Heilerde oder Bentonit oder ähnliches enthalten, weil pur wird die kaum ein Pferd fressen. Such einfach im Internet mal nach Pferd + Entgiftung und Du bekommst diverse Ergebnisse.

Gruß Beate



Geschrieben von lusitanolady am 10.06.2012 um 19:15:

 

Unser Friese hat auch immer weider solche "Beulen" teilweise sieht er aus, als ob er in Brennesseln gefallen wäre. Meist aber nur am Hals und der Schulter. Habe auch sämtliche Futtermittel weggelassen. Die Pusteln waren im Winter ebenso (also keine Insekten) als auch jetzt. Das einzige, das er immer bekam ist Heu.
Ich versuche es jetzt gerade mit Bentonit zur Entgiftung. Es soll angeblich sehr gut die Gifte der Schimmelpilze im Futter neutralisieren. Unser Heu ist zwar garantiert unverregnet (da selbst gemacht), aber eine gewisse Anzahl an Schimmelsporen soll wohl immer vorhanden sein).

Ich füttere es aber erst seit wenigen Tagen und kann noch nicht sagen, ob es wirkt.
Bentonit in Reinform wird problemlos mitgefressen, da es geruchs- und geschmacksneutral ist. Man muss allderdings das Futter nass machen, denn es ist ein Pulver.



Geschrieben von TWH am 10.06.2012 um 21:36:

 

Es tut gut zu wissen, dass man mit dem Problem nicht alleine ist smile . Mal abgesehen von den TA-Rechnungen traurig habe ich mich ja doch so viele Monate auf mein neues Pferd gefreut. Außerdem sollte es ne Art Neuanfang nach dem Tod meiner Mutter sein und nun das!!!!

Ich werde jetzt mal noch so 14 Tage abwarten und dann eine Biopsie machen lassen. Vielleicht probiere ich das mit dem Betonit auch mal. Klingt ja ganz gut, was im Internet zu lesen ist. Wäre eventuell auch was für mich mit meiner chronischen Darmgeschichte großes Grinsen .

Ich denke, dass Parasiten ausgeschlossen werden können. Soweit ich weiß führen Milben zu einem starken Juckreiz.

@lusitanolady:Woher beziehst du das denn und in welcher Dosis fütterst du das?

Parallel werde ich mich mal auf die Suche nach einem THP machen. Vielleicht kann mir jemand im Stall jemanden empfehlen.



Geschrieben von lusitanolady am 10.06.2012 um 21:46:

 

Ich habe mir das hier Bentonit mal bestellt. Ich versuche es gerade mit 1 Teelöffel täglich.



Geschrieben von rivera am 10.06.2012 um 22:06:

 

ich finde raios ansatz eines entgiftungsversuchs des körper sehr schlüssig. wenn du jemanden findest, der akupunktur bei pferden kann: das kann sehr gut energiestörungen beseitigen und auch leber und oder niere bei problemen helfen.



Geschrieben von TWH am 10.06.2012 um 22:23:

 

Vielen Dank für eure lieben Tipps und Denkanstöße.
Knutschendes Pferd

Ich versuche es jetzt mal mit Bentonit zum Entgiften und mache mich auf die Suche nach einem THP.



Geschrieben von Funny_Girl am 11.06.2012 um 02:09:

 

Wann wurde deine Stute das letzte Mal gegen Influenza geimpft?
Unsere Stute ist nämlich auf die Wirkstoffe der Influenza-Impfung allergisch und bekam jedes Mal nach der Impfung Quaddeln am ganzen Körper, es dauerte Tage, bis die wieder weg waren.

Ich denke auch, es wäre gut, einen THP auf deine Stute guggen zu lassen, oft erreicht man mit homöopathischen Mitteln mehr als mit der Schulmedizin.
Gehe dacore mit den Vorschreibern, die eine Entgiftung über die Haut vermuten, weil die Pusteln mit Eiter gefüllt sin.



Geschrieben von TWH am 12.06.2012 um 18:38:

  RE: Meine kleine Beulenfee

Geimpft wurde bis oben beschrieben:

Zitat:
Original von TWH

Geimpft wurde sie im Juni 11 das erste Mal, Influenza. Nachfolgeimpfungen Influenza waren im Juli und November 11. Im November 11 und Januar 12 wurde sie gegen Tetanus geimpft.


Ich habe mir schon von einer Miteinstellerin die Kontaktdaten von einer THP geben lassen.


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