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Geschrieben von walkaloosa am 24.10.2012 um 04:36:

  Der Traum vom eigenen Stall

Aus gegebenen Anlass werden meine Freundin und ich mit unseren beiden Wallachen Yankee und Jack zum 01.11.2012 in einen anderen Stall ziehen.

Der bisherige Stall ist ein super toller Offenstall wo die Pferdchen rundum versorgt wurden und es Ihnen an nichts fehlte...aber was bringt es einem, wenn es den Pferden zwar gut geht, aber es zwischenmenschlich überhaupt nicht mehr funktioniert?!

Uns hat sich jetzt eine Möglichkeit geboten den Stall zu wechseln und wir werden dieses Abenteuer der Teilselbstversorger eingehen und ehrlich ich freue mich darauf!

Bei dem Offenstall handelt es sich um einen kleinen Stall für 2 Pferde in unmittelbarer Nähe zu einem Bauernhof. Die Konditionen sind diese wir zahlen einen Einstellerbetrag (weniger als im bisherigen Stall), darin enthalten ist der Stall, eigenen Koppeln, Wasser, Kraftfutter, Heu und Reitplatznutzung (der wurde ganz neu im Mai angelegt). Die Pferde werden morgens und abends gefüttert, so dass wir einmal am Tag kommen müssen um abzumisten. Bei 2 Pferden ist dies überschaubar...

Ich denke das ist zunächst eine gute Option, da wir auf der einen Seite recht unabhängig sind wie Selbstversorger, aber eben doch nicht die volle Arbeit machen müssen, d.h. Heu wird von den Hofbesitzern gemacht, sowie die Koppelpflege (Mulchen etc.), die Instandhaltung des Stalls wird übernommen und auch die normal anfallenden Kosten

Vorteile des Umzuges:

- Jack und Yankee können zusammen bleiben
- Meine Freundin und ich können nach wie vor zusammen reiten, trainieren etc.
- Die Vermieter des Offenstalls sind total nett und hilfsbereit
- die Heuqualität des Hofes ist 1a und es ist genügend für den Winter vorhanden
- wir haben dort unsere eigenen Koppeln und können diese verwalten wie uns beliebt (ist ja als Einsteller nicht selbstverständlich und mit Yankee als Rehekandidat wirklich toll)
- Die Pferde werden morgens und abends gefüttert, also müssen wir nur einmal am Tag dorthin kommen
-Wir haben endlich wieder unsere Ruhe und niemand der uns rein redet
UND
- (für mich ein ganz schönes Argument) ich habe Jack fast hinter dem Haus stehen, es sind ca. 7 Minuten zu Fuß einen Feldweg entlang, dann bin ich bei Jack großes Grinsen

Nachteile des Umzuges:

- Im alten Stall war Vollversorgung, nun müssen wir einmal täglich in den Stall um zu Misten.
- Im Stall gibt es eine Tränke, allerdings nur im Sommer, im Winter muss diese abgestellt werden, da sie nicht isoliert ist...hier müssen wir mal schauen wie wir das den Winter organisieren
- Strom haben wir im Stall leider auch nicht, aber die Hofbesitzer haben schon signalisiert sich etwas einfallen zu lassen, dass wir wenigstens Licht haben
- es gibt noch einiges zu tun, das Wetter soll ja jetzt richtig mies werden, aber irgendwie schaffen wir das schon


Ich werde mal die Tage Fotos einstellen von dem ursprünglichen Zustand und Euch dann auf dem Laufenden halten was wir so alles machen und wie wir uns nach und nach unseren Traum vom "eigenen" Offenstall erfüllen... Ideen gibt es viele nun müsste nur noch etwas Zeit und Geld her Augenzwinkern



Geschrieben von Mior1 am 24.10.2012 um 06:28:

 

bzgl des Tränkens im Winter - klingt schlimmer als es ist - wenn man mal Phasen hat, wo es richtig fies längere Zeit friert, dann muss man zusätzlich auch Morgens Wasser geben (lauwarm nicht heiß sonst friert es schneller wieder ein) um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen

komfortabler - und bezahlbar - kann man es gestalten, wenn mal die Möglichkeit hat eine Badewanne so hinzustellen, dass man eine "Feuerwanne" drunter machen kann, die beheizt man dann mit ca 4-5 Bricketts, was für eine 24h Stunden forstfreie Wanne sorgt, und dann reicht einmal am Tag voll Machen und Nachheizen mehr als aus

bei mir sieht das so aus (natürlich weit genug von anderen brennbaren Materialien) ich habe eine alte Badewanne mit Füßen (man kann eine normale Wanne mit Ziegelsteinen ca 15cm aufbocken) darunter die ca 40auf50cm große Feuerschale eines Grills, die ich mit 4-5 Bricketts ( die schweren dunklen großen) beheize, das ganze von Vorne und Hinten durch zwei Bleche (wegnehmbar) gegen Zugluft geschützt - damit wird das Wasser nicht nur frostfrei sondern auch über weite Strecken des Tages lauwarm, was die Pferde ganz angenehm finden im Winter

meist fängt man mit dem Heizen ja erst an, wenn die Wanne schon vereist ist, da gibts beim ersten Mal einfach ein paar Bricketts mehr, das reicht dann sogar um dickere Eisschichten abzutauen

die Briketts gibts bei Raiffeisen aber inzwischen sogar beim Netto..........Kostenaufwand über den Winter gerechnet ist minimal

ach so - Ihr müsst ja auch das Wasser dann wahrscheinlich vom Hauptstall zum O-Stall bringen, weil die Leitungen zu sind, dafür sind diese Wassersäcke, die man in die Schubkarre legen kann genial - des Gewichts wegen ist eine zweirädrige Schubkarre hier von Vorteil



Geschrieben von isparo am 24.10.2012 um 07:34:

 

Für Strom habe ich eine 12V Lampe (von Wohnwagen, Auto etc), die ich bei Bedarf einfach mit einem Kabel an eine Autobatterie klemme. (Nach der Benützung wieder abklemmen, damit über Nacht nix passieren kann!)
Ist richtig schön hell und wenn das Kabel lang genug ist, kann mann das Licht auch "mitnehmen".



Geschrieben von sigga am 24.10.2012 um 08:42:

 

Was Beleuchtung betrifft, noch ein Tip. Es gibt diese Campinglampen (wie man sie aus dem Outdoorshop mit Gaskartuschen kennt) mittlerweile auch mit Akku. Die haben eine ganz gute Leuchtleistung und sind sowohl an der Steckdose als auch am Zigarettenanzünder zu laden.
Kann man hängen und stellen und können im Gegensatz zu den Originalen auch nichts in Brand setzen.



Geschrieben von Smartie am 24.10.2012 um 08:42:

 

Ich kann LED Stirnlampen empfehlen, um auch noch Licht ins entferntere Dunkel zu bringen!

Tip zu den H2O-Bags:

Nur nicht aus Versehen mit wenig Restwasser einfrieren lassen! Dann werden sie durch Eiskristalle ganz schnell undicht und unbrauchbar unglücklich



Geschrieben von viertakt_sus am 24.10.2012 um 16:58:

  RE: Der Traum vom eigenen Stall

walkaloosa, ich freue mich für euch!!!
ihr schafft das bestimmt ... das wäre auch mal so ein entfernter traum von mir, die pferde (wieder) in eigenregie zu halten.
ich drück euch die daumen.
(hier gibt es doch auch einen thread über frostsichere tränken!?)

stirnlampe habe ich auch ständig in gebrauch - und zusätzlich hat sich eine kleine LED-taschenlampe am schlüsselbund bewährt.

wünsche euch gutes einleben!

p.s. es gibt da ja so ein 'blödes' sprichwort...
"selten ein schaden, wo kein nutzen ist...."



Geschrieben von Aurea am 24.10.2012 um 18:17:

 

Das hört sich doch soweit ganz gut an, wenn die Jungs zusammen bleiben können, einen Offenstall beziehen mit Wiesen und Reitmöglichkeit vorhanden ist.
Es ist zwar immer auch Arbeit, aber seit ich täglich zum Stall fahre (u. A. zum Misten, was nicht vorgeschrieben wäre) geht es mir persönlich auch besser...ist gut zum Entspannen. (Gut, ich müsste nicht hin, wenn ich nicht möchte da VP, aber ich miste trotzdem täglich da das nicht mit drin ist)

Drücke euch ganz fest die Daumen, dass das Wetter noch hält und ihr alles soweit winterfest in Schuss bekommt, damit die Jungs umziehen können. :-)



Geschrieben von Smokey am 24.10.2012 um 19:40:

 

Hey, das hört sich doch toll an. Gehöre ja seit 11.10. auch zu den Selbstversorgern im Gepachteten Offenstall m. 2 Pferden. Wir kriegen die Weide gepflegt, den Mist abgefahren, das Wasser gefüllt. Allerdings müssen wir selber Füttern u. Misten.

Was das Wasser angeht, da müssen wir jetzt auch mal sehen, aber wir haben eine alte Emaille-Badewanne die wir dann evtl. auch mit Grabkerzen von unten beheizen wenn nötig. Aber es gibt auch solche Frostfreien-Tränken, allerdings kosten die um die 300 Euro.

Was die Beleuchtung angeht, da kann cih nur diese LED-Solarleuchter empfehlen, gibts bei ELV Elektronik (online) vielleicht auch bei A.mazon (weis jetzt nicht ob die Namen genannt werden dürfen?) Diese LED Solarstrahler haben eine eigene Solarpanel dabei, diese benutzen wir im Garten u. die macht echt gut Licht (für ne LED Leuchte) kostet um die 50.- Augenzwinkern



Geschrieben von Sofie am 26.10.2012 um 18:01:

 

Wünsche Euch viel Glück und viel Spaß:-) Wir hatten früher auch mal eine Wiese/Offenstall ohne Strom und fließend Wasser. Da hatten wir auch Campinglampe und Stirnlampe. Für den Notfall (wenn zB Tierarzt mal mehr Licht brauchte oder Schmied erst abends konnte) haben wir ein Stromaggregat gekauft. Hatten Glück, das gab's gerade günstig bei ALDI, aber die gibt's ja auch zu Hauf in gebraucht. Ist zwar was laut, aber funktioniert.
Für's Wasser hatten wir auch keine Patentlösung (irgendwann funktionierten auch die Grablichter unter dem Wasserbottich nicht mehr) und mußten so an den ganz extrem frostigen Tagen halt 2x hin, um frisch aufzufüllen.



Geschrieben von Gosa am 26.10.2012 um 21:46:

 

Zitat:
Original von Smartie
Ich kann LED Stirnlampen empfehlen, um auch noch Licht ins entferntere Dunkel zu bringen!
unglücklich


Wir haben auch keinen Strom bei den Pferden.
Ich muß morgens um 5 zum Füttern und das halbe Jahr ist es um die Zeit
dunkel. Abends braucht man selbst im Sommer, wenn man lange ausreiten
war, Licht.

Wir haben auch Stirnlampen - besser geht´s nicht.



Geschrieben von walkaloosa am 08.11.2012 um 19:40:

 

So ich gebe mal ein kleines Update. Unsere Jungs sind vor 8 Tagen umgezogen und es hat soweit alles gut geklappt. Ich denke sie haben sich ganz gut mit der neuen Situation arrangiert, aber man sagt ja ein Pferd braucht 1 Jahr bis es "zu Hause" ist.

Vor dem Einzug haben wir trotz widrigen Wetterumständen den Schurz wackeln lassen. Wir haben den Offenstall winddicht gemacht, einen Matschfreien Paddock gebaut, den Boden im Offenstall verlegt...bevor der Winter los geht wollen wir den Stall vorne noch zu machen, so dass nur rechts und links ein Ein-/Ausgang bleibt, ein Weidezelt aufstellen, als zusätzlichen Unterstand, falls die Buben sich mal nicht so mögen großes Grinsen und unsere sehr kooperativen SB haben uns auch erlaubt eine Winterkoppel abzustecken, damit die Buben 24h Koppelgang haben, bzw. einfach genügend Platz im Winter...

Unser SB kennen bisher nur Boxenhaltung und wundern sich sicherlich über die ein oder andere "Marotte" (in deren Augen), wie z.B. tägliches Koppeln absammeln, die Zäune absolut perfektionistisch aufstellen etc. aber sie lassen uns machen und wir haben diesen Schritt noch keine Sekunde bereut, auch wenn wir jetzt viel mehr Verantwortung tragen und auch mehr Arbeit haben, aber wird sind "frei" fröhlich



Geschrieben von walkaloosa am 08.11.2012 um 20:05:

 

Der Reitplatz den wir auch nutzen dürfen



Trotz 20 cm Neuschnee an einem Tag mussten wir Gas geben, hier wird der Paddock Matschfrei gemacht...



Der Paddock ist fertig großes Grinsen



Und auch unser Holzboden haben wir auf den letzten Drücker fertig bekommen




Geschrieben von viertakt_sus am 08.11.2012 um 21:20:

 

sieht toll aus - super, was ihr in der kurzen zeit geleistet habt...
(und die komischen blicke kenne ich auch - zumindest zu beginn, nach einem jahr haben sich die blicke in anerkennung und wertschätzung (der ideen) gewandelt)

so ein streifenvohang aus folie wäre auch eine alternative, um den eingangsbereich des unterstands etwas geschlossener zu gestalten ... (z.b. http://www.tvv-verpackungen.de/katalog/tragetaschen/taschen1.htm) diesen hersteller kenne ich nicht, nur zum verdeutlichen - kennst du bestimmt....



Geschrieben von walkaloosa am 08.11.2012 um 22:43:

 

Der Streifenvorhang wurde schon vor einigen Tagen bestellt großes Grinsen

Wir machen den Offenstall vorne in der Mitte ein Stück zu, so dass rechts und links ein Eingang bleibt. Der rechte Eingang wird mit dem Streifenvorhang ausgestattet, der andere Eingang bleibt offen. So fühlen sich die Buben hoffentlich nicht eingeengt, sind Wettergeschützt und die Luft kann trotzdem zirkulieren...

Ach was ich noch vergessen habe zu erwähnen, wir haben zusammen mit den SB ein Stromkabel unterirdisch zum Stall verlegt und haben jetzt sogar Licht fröhlich



Geschrieben von Smartie am 08.11.2012 um 23:48:

 

Sieht gut aus, das neue Domizil! fröhlich



Geschrieben von ulik am 09.11.2012 um 07:57:

 

Meine Güte wie toll fröhlich Wo habt ihr denn einen Holzboden gemacht?



Geschrieben von walkaloosa am 09.11.2012 um 09:27:

 

@Ulik: im Offenstall war ein Betonboden, da das aber einfach zu kalt im Winter ist, haben wir darauf Holz verlegt. Kannst auf dem letzten Foto sehen, sieht ein bisschen aus wie ein Schachbrett fröhlich



Geschrieben von Shay am 09.11.2012 um 09:41:

 

Oh wie schön ist das denn geworden. Die Pferdchen werden es genießen.
Wir sind in den nächsten Tagen auch dran den Stall umzubauen. Die alten Stallmatten (jetzt ca. 10 Jahre drin) lösen sich so langsam auf und nun müssen die neuen rein. Geliefert werden sie hoffentlich heute, sodass wir am Wochenende alles schön machen können.
Der Vorteil für uns wird dann sein, nicht mehr soviel Stroh einstreuen zu müssen, weil wir jetzt den gesamten Stall auslegen. Mal sehen wie das die Pferde aufnehmen.

Das mit dem Holz haben wir früher auch gehabt, nach dem ersten Umbau haben wir dann aber Beton reingemacht. Ist einfach hygienischer und leichter zu reinigen gewesen.



Geschrieben von FraukeF am 09.11.2012 um 11:20:

 

Was für eine Arbeit in der kurzen Zeit, ist toll geworden, Glückwunsch zum neuen Heim smile



Geschrieben von Steffi am 09.11.2012 um 19:35:

 

Das sieht ja echt super gemütlich aus bei euch!
Bei uns muss auch jeder sein eigenes Pferd misten. Die Stallbetreiber behaupten, sie machen das nur deshalb, damit auch täglich jeder mit seinem Pferd arbeitet (denn nur zum Misten herkommen und wieder heim fahren macht man dann ja eher nicht). Wenn jemand im Urlaub ist, finden sich immer Freiwillige, Pferdelose (so wie ich), die misten und dafür kostenlos reiten dürfen. Auf diese Art konnte ich kürzlich eine ganze Woche lang "ich hab ein eigenes Pferd" spielen (und zu meinem größten Stolz lief der Gaul laut Besi danach besser als davor...)


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