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Geschrieben von Morgaine am 05.03.2018 um 18:27:
Zitat: |
Original von Lind
Eine Komponente haben wir nämlich noch außer acht gelassen. Das ist die Genetik. Evtl. haben wir da auch einfach die falschen Pferde gekauft? Wer weiß das schon? |
Auf alle Fälle !
Nicht bei meinem Kleinen, da weiß ich es ja nicht - aber bei meiner Großen:
Vollbruder hatte Cushing
3 (Halb-) Geschwister wurden wegen Rehe recht jung eingeschläfert.
Halte ich nicht unbedingt für einen Zufall
Zitat: |
Original von Atli
@ Morgaine, du kannst ja mal die Protein-Menge bei "meiner" Fütterung ausrechnen und dann mit deiner vergleichen.
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habe mal grob überschlagen - bei Deiner beschriebenen Fütterung sind es 94 g Eiweiß pro Tag und Pferd, bei meiner sind es 44 g. (jeweils ohne Rauhfutter)
Da Deine Pferde aber um die 350 kg wiegen werden und meiner um die 110 kg ist der Unterschied nicht groß bzw. nicht vorhanden.
M.
Geschrieben von Schnucki10 am 05.03.2018 um 19:46:
Bei Lucky spielt ganz ganz sicher auch noch das Alter mit rein.
Wer weiß schon, wie die Organe noch arbeiten!?
In einem anderen Forum wurde die Auswirkung von Kälte und Sturm aktuell diskutiert.
Einige reagieren mit Kolik.
Ich habe mein Darmentzündungsshetty mit Monsterfell sogar mit 200g eingedeckt.
Und ich hasse dieses Deckengetüddel.
Es wird kaum möglich sein hier die Reheursache rauszufinden.
Weil es in dem Alter zuviele Unbekannte gibt.
Was ist der Darm noch zu Leisten imstande, wie entgiften Leber und Niere, welche Funktionsleistung hat das Herz noch, etc.
Und das gepaart mit Beeinträchtigung vielleicht gerade dieser nicht mehr ausreichend arbeitenden Organe durch den starken Frost und Ostwind...
Rehe ist echt scheiße.
Geschrieben von Marianna am 05.03.2018 um 20:59:
Seit unsere Angel letztes Jahr diese unerklärliche Erkrankung hatte. Durchfall und Reheschübe, machen wir uns auch viele Gedanken zur Fütterung. Wir halten schon sehr lange Pferde und kennen solche Probleme eigendlich nicht. Allerdings haben sich unsere Weiden im laufe der Jahre trotz Pflege sehr verändert. Was haltet ihr von den Artikeln von Frau Dr. Renate Vanselow?
Geschrieben von Norn am 05.03.2018 um 21:16:
Ich bin ja auch ziemlich rehegeschädigt. 4 Pferde bei uns im Stall.
Nr 1 war 7j schlank und täglich geritten und ist im September an einem Huf erkrankt. Insulinwert lag im nicht mehr messbaren Bereich (zu hoch). Er hatte immer wieder Schübe, trotz angepasster Fütterung und Chromhefe und wieder messbaren Insulin Wert (dennoch zu hoch) und erkrankte schließlich 3 Jahre später an allen 4en.
Die Obduktion ergab Tumor der Bauchspeicheldrüse.
Nr 2 (Mutter von Nr 1) erkrankte 21j im November an Rehe (beidseits vorn). EMS und Cushing waren wohl der Auslöser laut Blutbild (ich hatte sie jährlich darauf testen lassen und war die Jahre davor unauffällig). Fütterung Heu satt, 1 Std Koppelgang, täglich geritten. Auch sie erkrankte trotz Prascent an allen 4en an Rehe und wurde 6 Monate nach Beginn des Schubs erlöst.
Nr 3 (nicht verwandt mit 1 +2) erkrankte 7j im Oktober an Rehe. Sie bekam Erhaltungsbedarf an Heu (ohne lange Fresspausen) und 4 Std Koppel mit Maulkorb. Kaputter Darm als Vorerkrankung. Etwas zu dick war sie, aber täglich bewegt. Ausbruch der Rehe beidseitig vorn nach Schmiedtermin (ohne ersichtlichen Fehler seinerseits).
Ursache: Vergiftungsrehe durch Eigenvergiftung über Fehlgärungen im Darm
Nr 4 (nicht verwandt und Einsteller) erkrankte 8j im September an Rehe. Starkes Übergewicht mit Fettpolstern an Hals und Kruppe (EMS und Cushing Werte unauffällig, aber CK Werte 10000fach erhöht).
Ursache nach Muskelbiopsie: Toxisch metabolische autoimmune Muskelkrankheit, keine Behandlung möglich
Er kommt immer schnell aus dem Schub mit Entzündungshemmern. Hatte aber auch 9j noch einen Schub nach Eisenabnahme.
Fütterung am Erhaltungsbedarf, 4 Std Weide mit Maulkorb. Ansonsten wenig Bewegung.
Man glaubt gar nicht, wie viele Ursachen die verdammte Rehe haben kann...
Gesamteiweis war bei allen außer Nr 3 im Normbereich.
Geschrieben von lungomare am 05.03.2018 um 21:52:
Gab grad nen Artikel von Dr Kellon zur kälteinduzierten rehe
https://drkhorsesense.wordpress.com/2017/12/17/cold-induced-laminitis/
ob das ne Erklärung ist, wage ich aber auch nicht zu beurteilen.
Kann aber bestätigen, dass es bisweilen einfach Rehefälle ohne sinnige Erklärung gibt, Kunden-Isi mit Cushing, gut eingestellt, kein Gras, bekommt recht zuverlässig Ende Februar ne Rehe. seit drei jahren. jetzt grad auch weider. nen etwas leichteren Schub dann im September - irgendwie vollends frustrierend, weil hufe dann immer grad halb durchgewachsen sind und bäääm! wieder einen drauf. auch da rennt die Besi und macht und tut und optimiert und wir finden keine Erklärung.
Mein Pony (einmalig Rehe im Mai 2013) hatte insbesondere im Winter nie Probleme, da geth sie sogar mit auf die gefrorene Weide. mit Maulkorb und nur ein paar Stunden. eher schlank... bekomt allerdings auch bissl Hafer und Luzerne zu Heucobs, wobei ich das als Energielieferant sehe (fahren viel Sulky und Pferdle ist inzwischen 25 und braucht gefühlt ein wenig was dazu) und noch ncith als Rehe"prophylaxe" in erwägung gezogen hab :-)
Geschrieben von Bleikala am 05.03.2018 um 22:24:
Ich kann aus persönlichen Erfahrungen nichts beitragen da ich - toi toi toi- von eigenen Rehepferden bisher verschont geblieben bin und die zwei Rehepferde die bei uns Einsteller waren keine Schübe bei uns hatten und "ganz normal" wie alle unsere Pferde gefüttert wurden.
Mir fällt aber gerade beim Tread lesen etwas ein. Meine Mutter hat sich einge Male sehr Intensiv mit Dr. Renate Vanselow unterhalten. Dr. Vanselow hat neben der Fruktansache auch an Giftstoffen auf Gräsern durch Endophyten geforscht und hier einiges zusammen getragen. Vielleicht sind diese Gifte auch auf dem Heu und werden bei Frost noch mal aktiviert? Ich weiß es leider nicht ob das möglich ist da ich mich noch nicht tiefer mit dem Thema befasst habe aber vielleicht findet man ja hier was:
http://www.biologie-der-pferde.de/buch--giftige-graeser-auf-pferdeweiden-neue-auflage.html
Alles gute für alle Geschäditen!
Geschrieben von Zambezi am 05.03.2018 um 23:48:
Sehr interessant! Demnach sollte man also die Beine "warm halten" (evtl. auch, um zu verhindern, dass die Blutgefäße sich verengen?). Einige Aminosäuren wie L-Arginin und L-Carnitin scheinen auch eine Rolle zu spielen. Die Therapie, die hier vorgeschlagen wird, nämlich Jiaogulan und AAKG zu füttern, ist im Grunde dieselbe, die bei DSLD angewandt wird. Wäre einen Versuch wert.
Geschrieben von Wisy am 06.03.2018 um 08:59:
lungomare, danke für den Link, das ist sehr interessant!
Jiaogulan gehört zu den "wärmenden" Substanzen, oder?
Geschrieben von Zambezi am 06.03.2018 um 09:24:
Jiaogulan enthält sehr viele Saponine und Antioxidantien und hat eine adaptogene Wirkung, wirkt also im Grunde ausgleichend auf alle Körperfunktionen, d.h. überschießende Reaktionen welcher Art auch immer sollen wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Bei DSLD wird es schon seit einigen Jahren eingesetzt mit z.T. sehr gutem Erfolg.
https://www.eatmovefeel.de/jiaogulan/
Geschrieben von Schnucki10 am 06.03.2018 um 09:29:
Das Vanselow-Büchlein habe ich seit Monaten zu Hause - aber habe noch nicht reingeschaut. Aus Angst, daß es mich völlig überschnappen läßt
Geschrieben von Atli am 06.03.2018 um 10:28:
Zitat: |
Original von Atli
Auch wenn ich im Uhrzeitenthread schon dazu geschrieben habe:
Die Fütterung hat nicht den Bedarf der bei den tiefen Temperaturen benötigten Energie gedeckt. |
Zitat: |
Original von stechmuecke
Was Atli schreibt, kann ich mir ein kleines bisschen vorstellen. Es gehört sicher eine optimale Ernährung dazu, um ein Lebewesen gesund zu erhalten. Da liegt auch genau die Betonung auf Atlis " GENAU die Zusammensetzung". - Was ist denn noch alles drin? Mineralien gehören auch unbedingt dazu. Und bei dem kalten Wetter wird eben mehr vom Körper gebraucht, von was auch immer. - bin kein TA, kein THP, kein Ernähungswissenschaftler... |
Ich habe oben nochmal, die für mich wichtigen Aussagen zitiert und fett markiert.
Zitat: |
Original von Lind
Zitat: |
Original von Atli
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Original von Lind
Ich möchte nur noch anfügen, dass wir bis jetzt nur im Winter Rehe hatten. |
Daraus würde ich schließen, dass deine Pferde im Sommer anders und besser versorgt werden, als im Winter! |
Sie fressen im Winter genau das gleiche wie im Sommer. Nur gibts im Winter mehr Heu, im Sommer weniger. |
Zitat: |
Original von Morgaine
Die ganze Fütterung ist übrigens damals mit einer firmenunabhängigen Futterberaterin (Dr. Kathrin Irgang, Autorin von " Pferdefütterung nach Maß", ) besprochen und abgesegnet gewesen. |
Wieviele Rationsberechnungen hast du denn bekommen?
Eine für den Sommer, eine für den Winter, eine für den Frühjahrsfellwechsel, eine für den Herbstfellwechsel, eine für große Hitze mit hohen Nachttemperaturen, eine für nasskaltes Wetter, eine für sehr tiefe Temperaturen?
Der Energiebedarf ist doch völlig unterschiedlich, also muss die Fütterung angepasst werden!
Das macht das Pferd bei reichlichem Nahrungsangebot selbst.
Je knapper, also gezielter die Fütterung ist umso mehr muss der Mensch reagieren ...
Geschrieben von Schnucki10 am 06.03.2018 um 10:42:
@Atli: Ich glaube bei einem SO alten vorbelasteten Shetty nicht, daß es an der unpassenden Ration lag...
Geschrieben von Atli am 06.03.2018 um 10:42:
Nachtrag:
Das sind meine IDEEN zu dem Thema Rehe im Winter!
Fakt ist jedenfalls, dass durch hochwertige Fütterung einige Rehe-Pferde wieder auf die Beine gekommen sind!
Ob dann auch der Umkehrschluss bei bereits angeschlagenen Pferden eine Option ist, ist auch nur eine ÜBERLEGUNG!
Mit Sicherheit hilft die Vermeidung von Defiziten sowie auch eine Überversorgung (z.B. Selen finde ich da ganz gefährlich) zu einem rund laufenden, aktivem Stoffwechsel und das vermeidet alle möglichen Krankheiten.
Geschrieben von Atli am 06.03.2018 um 10:46:
Zitat: |
Original von Schnucki10
@Atli: Ich glaube bei einem SO alten vorbelasteten Shetty nicht, daß es an der unpassenden Ration lag... |
Das weiß ich auch nicht
Aber irgendetwas muss ja der Auslöser gewesen sein ...
Und genau das ist doch das Problem: Je vorbelasteter der Organismus ist, umso eher kippt er.
Genau diesen, einen winzigkleinen Tropfen zu vermeiden wäre die Kunst
Ob es gelingt, ist eine andere Sache
Geschrieben von Ragna am 06.03.2018 um 11:32:
Den Ansatz mit den Endophyten finde ich interessant. Es wurde ja bereits geschrieben, dass die Gräser auf den Wiesen und Weiden nicht mehr so sind wie früher, es sind mehr Hochleistungsgräser für Rinder und weniger die robusten, für Pferde besser geeigneten. In den letzten 20 oder 30 Jahren hat die Zahl der Insekten um die Hälfte abgenommen. Mit all diesen Änderungen und den neuartigen Pflanzenschutzmitteln ist es m. E. nicht verwunderlich, dass sich auch andere Organismen auf den Wiesen tummeln, so ins Futter und letztendlich in die Körper unserer Pferde gelangen, deren Verdauungstrakt mit diesen Veränderungen eben nicht so gut zurecht kommt.
Geschrieben von Schnucki10 am 06.03.2018 um 13:38:
Glaub ich ja nicht so richtig.
Zumal im Winter die meisten Pferde im (Sand)Paddock stehen.
Wenn ich bedenke, daß unsere Ponys hier früher immer im hohen, überständigen Gras standen, das im Winter sicher immer verpilzt und sonstwas war und NIE Rehe hatten.
Hmm, vielleicht wurden sie früher auch anders gezüchtet, es gab einfach viel weniger Pferde und die, die es gab, wurden mehr geritten.
Schaut man heute in einen Freizeitreitstall, ist ein Pferd, das Spazieren geführt wird oder mal auf dem Platz ein bißchen, naja, geritten mag ich kaum sagen, wird schon eeeeecht selten.
Aber Fütterchen kommen dennoch reichlich rein.
Was jetzt nichts mit den hier betroffenen Pferden zu tun hat - sondern eine allgemeinere Grübelei ist.
Hatte eben eine Mandantin am Telefon, die im Dezember ihr vor 10 Jahren verschenktes Pferd wieder zurückgenommen hat.
Jemand hat es am anderen Ende der Republik aus verwahrloster Haltung gekauft, sie ausfindig gemacht und nun steht es wieder hier.
Abgemagert, verwurmt etc.
Und siehe da, nach der Wurmkur bekam es auch einen Reheschub.
Und eine starke Anämie wurde festgestellt.
Ein alter, viel zu dünner Westfalen-Wallach. Nicht Rehe-gefährdet würde man sagen.
Damit bin ich bei meiner Stute etwas sicherer, das das tatsächlich die Ursache war.
Geschrieben von Lind am 06.03.2018 um 13:48:
Norn hats ja schon angesprochen, es gibt nicht DEN Auslöser für Rehe. Es gibt viele. Und nicht immer findet man ihn.
Ich finde es gut über den Tellerrand zu blicken und neue Ansatzpunkte zu überdenken.
Für absolut GEFÄHRLICH halte ich es allerdings bei jedem Pferd auf Mangelernährung zu tippen.
@ Schnucki,
Rehe bei Ebtwurmung von stark verwurmten Pferden wurde schon öfter beobachtet. Könnte vielleicht so etwas wie eine Leichenvergiftung sein oder der Organismus wird zu stark belastet.
Geschrieben von Schnucki10 am 06.03.2018 um 13:58:
@Lind, das wollte ich gerade ergänzen, weil mir auffiel, daß das recht zusammenhangslos klingt.
Anämie durch Blutverluste im Darm aufgrund der Vermurmung, Magengeschwüre etc. und dann eine toxische Rehe durch das Massensterben der Würmer.
(Regelmäßig entwurmt war sie.)
Werde dennoch beim Gras ganz ganz vorsichtig sein.
Geschrieben von Ragna am 07.03.2018 um 13:49:
Ich finde den Hinweis, dass naturbelassene Flächen weniger Hufrehe auslösend sind, sehr interessant.
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