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Geschrieben von isigoing am 13.11.2013 um 20:20:
Zitat: |
Original von Atli
Heu reichlich - 6 kg Heu am Tag ohne Weide finde ich viel zu wenig. Eher 8-10 kg Heu sind ohne zusätzlichen Weidegang angemessen.
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Soweit ich das lese, tut das Pferd doch nur leichte Arbeit. Da komme ich bei normalem Heu und unter normalen Witterungs- und Haltungsumständen nicht auf einen Bedarf von 8 - 10 kg.
Oder gibst Du das, damit Du auf einer Mindestfresszeit bei minimaler Nahrungskarenzzeit kommst?
Ich finde es generell schwierig anhand von Angaben wie "unsere kriegen drei Mal täglich Heu und dann jeweils einen Arm voll" o.ä. konkret was zur Menge zu sagen. Genauso bei solchen Aussagen wie "davon kriegt er dann einen Eimer voll". Wie groß ist der Eimer? Wie viel fasst er? Und wie viel Heu geht in einen Arm? Oder wie schwer ist "ein halber Ballen"?
Auch aus (vorherigen) schlechten Erfahrungen in Pensionsställen und als Teilselbstversorger habe ich mir angewöhnt, regelmäßig mal meine ganzen Maßbecher, Schippen und alles, was ich damit abmesse, nachzuwiegen. Gleiches gilt für die Heuballen

Daher weiß ich dann ziemlich genau, was mein Pferd täglich vorgelegt bekommt. Verändert sich der Futterzustand, dann kann ich da halt auch reagieren und muss nicht lange überlegen, ob ich hier oder dort noch mehr geben kann oder sollte ...
Unsere kriegen alle Mineral. Keines, das irgendwie "natürlichen Ursprungs" ist oder so. Einfach ein Mineral, was zur Grundfütterung und dem Bedarf passt. Es gibt weder Leinsamen, noch Bierhefe, Kieselgur oder sonstwas. Hafer maximal 200 g als Schmankerl und auch nur dann, wenn ich vernünftige Qualität erwische. Sonst auch ein Müsli. Davon aber eher noch weniger. Und obwohl ich auch nicht sonderlich darauf stehe, dass ich mit jedem Sack Müsli auch x Gramm Kräuter gegen XY kaufe, Melasse, Trester etc. pp., kann ich damit gut leben. Und die Pferde auch. Genauso nervt es mich, dass ich Hafer teilweise grau und muffig angeboten bekomme oder mit schmierigem Ölüberzug zur besseren Haltbarkeit oder melassiert, was man nur nach intensivem Studium des Sackanhängers begreift ...
Geschrieben von *sam* am 14.11.2013 um 10:45:
Der Jungspundi und die Shetties bekommen Heu ad libidum aus engmaschigen Netzen, so dass keine Karenzzeiten entstehen und Mineral (Salvana).
Der Oldi bekommt ebenfalls Heu ad lib., Mineral und zusätzlich ein gutes Kilo Hafer und Heucobs.
Geschrieben von Isigoing90 am 14.11.2013 um 16:30:
Also meiner steht ja in einem Aktivstall. Er bekommt also über den gesamten Tag verteilt immer Wieder Zugang zum Heu und zur Heulage. Im Sommer ist er 8 Stunden auf der Weide und das Heu wird entsprechend reduziert.
Nach getaner Arbeit bekommt er ein kleines Bisschen Müsli (hauptsächlich für den Geschmack), eine HAnd Islandkräuter von Pernaturam, Mineralbigs und Äpfel und Möhren.
Wenn er nix tut, dann gibt es auch nix und je nach der Anstrengung mal etwas mehr oder weniger.
Kurweise gibt es manchmal noch andere Kräuter.
Achja und im Winter einmal die Woche Mash. Das liebt er einfach und er kann es Figurmäßig gut vertragen.
Gerade der Zugang oft und verteilt zum Heu ist sooo wichtig.
Geschrieben von Zambezi am 14.11.2013 um 17:09:
Ich hatte ja früher auch mal Isis ... die hatten nur Heu ad lib und im Sommer Weidegang. Mineralleckstein war vorhanden und nach dem Reiten gab's eine Handvoll Müsli und Karotten. Aber NUR nach dem Reiten.
Hafer hab ich auch mal probiert, aber dann wieder sein lassen, nachdem sich meine eher faule Stute daraufhin innerhalb von einer Woche zu einer Durchgängerin entwickelte
Wenn sie was bekommen soll, wenn die anderen fressen, gib ihr doch ein paar Karotten/Äpfel/Rote Bete ... Saftfutter ist gerade im Winter super. Sollte natürlich nicht gefroren sein.
Geschrieben von Hoan am 18.11.2013 um 21:59:
Ich bin auch ein Freund des weniger ist mehr. Wenn es schon Kraftfutter sein soll, dann Hafer ganz: Gut verdaulich, lange haltbar und günstig. Mineralfutter dazu und Heu oder Weide (zeitlich rationiert) und Heu - fertig.
Geschrieben von Atli am 19.11.2013 um 10:06:
Zitat: |
Original von isigoing
Zitat: |
Original von Atli
Heu reichlich - 6 kg Heu am Tag ohne Weide finde ich viel zu wenig. Eher 8-10 kg Heu sind ohne zusätzlichen Weidegang angemessen.
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Soweit ich das lese, tut das Pferd doch nur leichte Arbeit. Da komme ich bei normalem Heu und unter normalen Witterungs- und Haltungsumständen nicht auf einen Bedarf von 8 - 10 kg.
Oder gibst Du das, damit Du auf einer Mindestfresszeit bei minimaler Nahrungskarenzzeit kommst? |
Zum einen wegen der Nahrungskarenzen, die ja ohnehin schwer einzuhalten sind
Zum anderen sehe ich, bzw. rechne hoch, was meine Pferde pro Tag bei Heu zur freien Verfügung aus einer Rundballenraufe mit Netz über die beiden Ballen fressen. Gut, sie sind moppelig, wenn sie nicht richtig gearbeitet werden, aber nicht fett!
Letzten Herbst ist eine Dreijährige wirklich speckefett von der Weide gekommen und hat bei o.g. Fütterung abgenommen!
Allerdings muss ich ergänzend sagen, dass die Anzahl der Pferde größer ist, als die Zahl der Futterplätze und es wird in der Herde von ca. 25 Pferden von 0-27 J. nicht aus Langeweile gefressen.
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
Geschrieben von Tebasile am 19.11.2013 um 16:48:
Was ich in letzte Zeit immer mehr mitbekomme ist, dass es wirklich stark auf die Qualität des Heus ankommt.
Spricht was für Gräser, Schnittzeitpunkt, wie gut abgelagert etc.
Also von dem Zeugs was hier wächst könnte ich niemals das Füttern, was gefordert wird, ABER die Pferde sind ja schlau und fressen Stroh um den Rohfasermangel auszugleichen (gutes Futerstroh in Kleinballen, fast so teuer wie das Heu, aber ohne wäre in den hiesigen Breiten die Fütterung von robusteren Pferden schlicht und einfach gar nicht machbar, da es flächendeckend nur Kuhweiden mit entsprechenden Gräsern gibt.
Und dadurch dass sie nach dem Stroh auf dem Futtertisch auch immer noch an die Einstreu gehen, habe ich trotz kurzer Heufresszeiten keine Probleme mit den Karenzzeiten.
Ideal ist es sicher nicht, aber ideal wäre Island, alles was wir hier machen ist ein Kompromiss für diese Pferde und dahin können wir sie ja nunmal nicht bringen.
Geschrieben von Blesa am 19.11.2013 um 17:40:
Gutes Futterstroh ist kein Problem in der Fütterung, WENN die Pferde noch gut kauen können, bei älteren pferden würde ich mich das nicht trauen.
Für meine Mäkel-Oma, die ja ungerne eingeweichtes Futter frisst, habe ich dieses Jahr extra ganz feinen zweiten Schnitt gekauft, den kann sie gut essen, so hat man nicht nur Spzial-Kraftfutter für die Oldies, sondern auch Spezial-Heu *lach*
Der Rest der Truppe bekommt übrigens Heu und Heulage ad lib. teils frei, teils aus Netzen, Fressplätze gibt es genug, dennoch fressen nicht immer alle.
Kraftfutter gibt es bei uns nur für die Absetzer, die säugenden Stuten und unsere Oma, der Rest wird nicht hart genug gearbeitet, als das sie Kraftfutter bräuchten.
Dazu gibts Mineralleckstein zur freien Verfügung, sowie täglich Mineralfutter zugefüttert.
Im Sommer bekommen die Jungpferde und die Stuten mit Fohlen 24h Weide frei, die Reitpferde 24h Weide mit weiterstecken, plus natürlich Mineralfutter.
In der Übergangszeit gibt es Heu zur Weide.
Geschrieben von Pika am 19.11.2013 um 19:14:
Ich sehe, wie häufig die Bauern auf die Kornfelder fahren und spritzen. Mir wird da mulmig, wenn ich daran denke, dass das Abfallprodukt als Futterstroh / Stroh in die Pferdeställe kommt.
Deswegen bin ich mit meiner strohfreien Haltung in Verbindung mit Heu von eigenen Flächen zu bekommen, gut zufrieden. Mein Vorteil liegt vor allem auch darin, dass ich Düngung und Schnittzeitpunkt selbst bestimmen kann.
Gruß Hilke
Geschrieben von feeh am 20.11.2013 um 09:14:
@schnuff. Heufresszeit verlängern durch engmaschige Netze, falls ihr das nicht schon macht. Bei unseren Pferden hat sich die fresszeit um gute 1,5 h verlängert.
Dazu gibt's bei uns als mineralfutter das Lexa im Wechsel mit KräuterWiese.beides in LeckerlieForm so das es auch gut ohne andere Zusätze zu geben ist. Seit dieser Kombi ist Blut wie auch haarmineralanalyse unauffällig.
Als goody nach dem reiten gibt es Hafer.Ca einen jogurthbecher vollGletta bekommt zusätzlich noch von d&h buildt up.
Grüße feeh
Geschrieben von inger am 25.11.2013 um 07:41:
Kraftfutter bekommen in Island nur hart im Training stehende Pferde. Das gemeine Ausreitpferd benötigt keines, sondern kommt gut mit Heu und Gras + Mineralfutter aus. Die 20 Millionen sich auf dem Markt befindlichen Spezialfutter/Müslimixe/etc sind gut für den Hersteller und sonst für niemanden. Warum heute so viele meinen, ihr 4x1,5 Stunden pro Woche im Wald gerittenes Pony benötige Kraftfutter, ist mir schleierhaft.
Statt gut ist es meist schlecht fürs Pferd. Stichwort Überversorgung, gerade bei Ekzemern/Importen ("Das Gegenteil von gut ist gut gemeint").
Qualitativ gutes Heu/Heulage mit Kräutern und nicht von einer maximalgedüngten Monobewuchskuhwiese ist im Winter das beste Futter (im Sommer das Gras derselben) und gut ist. Mineralfutter dazu, Salz dazu, paßt.
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