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Geschrieben von Vinja am 15.07.2019 um 08:21:

 

Hallo ihr Lieben,
ich hole das Thema einmal hoch.

Wir haben eine tragende Stute am Stall mit akuter Rehe. Hufbeinabsenkung auf beiden Vorderbeinen. Den psychischen Aspekt finde ich sehr interessant. Sie stresst sich gerne und in der Deckherde hat der Hengst sie regelrecht ausgeschlossen.

Die Besitzerin würde gerne Blutegel setzen. Ich meine mich aber daran zu erinnern, dass man dies bei Trächtigkeit eher lassen sollte. Ich finde aber nichts dem entsprechendes.

Bislang wurde die Stute akupunktiert und bekommt Plantadolor.



Geschrieben von Baron am 15.07.2019 um 08:24:

 

... vermutlich sind die Blutegel bei der Trächtigkeit das am wenigsten "gefährliche" Mittel das man dem armen Tier zur Linderung seiner Schmerzen geben kann.



Geschrieben von Schnucki10 am 15.07.2019 um 09:18:

 

Blutegel würde ich auch nicht zögern und schnellstmöglich ansetzen lassen.

Schmerzmittel, Blutverdünner nach Absprache mit dem TA.

Plantadolor ist niedlich, aber hier helfen nur schwerere Geschütze.

Frisch tragend oder fohlt in Kürze noch ab?



Geschrieben von Vinja am 15.07.2019 um 09:55:

 

Nein, im April tragend geschallt unglücklich



Geschrieben von Viala am 15.07.2019 um 12:56:

 

Puuuhhhh schwere Entscheidung



Geschrieben von *sonja* am 15.07.2019 um 12:57:

 

Besteht die Trächtigkeit noch?

Die nicht-medikamentöse Behandlung würde ich unabhängig von der Trächtigkeit machen. Also im frühen Stadium lange Hufe kühlen.

Blutegel finde ich auch gut und glaube auch, dass die Wirkstoffe die die Blutegel abgeben eher lokal wirken und von der Menge bei einer intakten Trächtigkeit nicht schaden sollten. Das Nachbluten bedeutet einen kleinen Aderlass, die Menge ist vermutlich nicht relevant in Bezug auf die Trächtigkeit. Erfahrungswerte hierzu habe ich aber nicht. Ich würde den Tierarzt fragen und ggfls. auch Tierheilpraktiker dazu befragen.

Eine Blutuntersuchung wäre sinnvoll, um Hinweise auf die Ursache zu bekommen (sofern nicht bekannt) und gezielt behandeln zu können.



Geschrieben von Wisy am 16.07.2019 um 09:04:

 

Ganz ehrlich? Mir wäre die Trächtigkeit sowas von egal...kein Wesen auf der Welt hat es verdient, solche Schmerzen auszuhalten, auch nicht um den Preis eines Fohlens...dann gibt es eben einen Abort, ist vielleicht auch besser so. sorry unglücklich



Geschrieben von Atli am 16.07.2019 um 09:27:

 

Ich bin da ganz bei Wisy!

Da gibt's nichts zu überlegen, dem armen Pony muss mit allen Mitteln geholfen werden.



Geschrieben von Vinja am 16.07.2019 um 14:55:

 

Ich bin da ganz bei euch!Leider ist es nicht mein Pferd und ich habe nur begrenzten Einfluß auf die Behandlung. Da ich die Blutegel setze, dass aber noch nie bei einer tragenden Stute gemacht habe, wollte ich nachfragen ob ich da irgendwas übersehe.



Geschrieben von Vinja am 16.07.2019 um 14:59:

 

Abort wäre jetzt auch nicht das Bedenkliche sondern eher, dass das Fohlen mit Beeinträchtigungen zur Welt kommt,wenn die Stute mit starken Schmerzmitteln behandelt wird.
Ich hätte das Ganze schon gleichzeitig am Anfang unterbunden.



Geschrieben von Mósa-mín am 16.07.2019 um 15:16:

 

Zitat:
Original von *sonja*
Das Nachbluten bedeutet einen kleinen Aderlass, die Menge ist vermutlich nicht relevant in Bezug auf die Trächtigkeit. Erfahrungswerte hierzu habe ich aber nicht.


Hier in Island werden viele Schlachtstuten auch als Blutstuten genutzt. Ihnen wird den Sommer über regelmäßig 1-2 mal im Monat eine große Menge Blut abgezapft, zur Hormongewinnung. Die Stuten müssen dazu trächtig sein (zusätzlich haben sie auch noch ein Fohlen bei Fuß, sind also doppelt belastet). Den ungeborenen Fohlen schadet es aber nicht. In dem Punkt wirst du dir also keine Sorgen machen müssen, denke ich.



Geschrieben von Schnucki10 am 16.07.2019 um 15:29:

 

Zitat:
Original von Mósa-mín
Zitat:
Original von *sonja*
Das Nachbluten bedeutet einen kleinen Aderlass, die Menge ist vermutlich nicht relevant in Bezug auf die Trächtigkeit. Erfahrungswerte hierzu habe ich aber nicht.


Hier in Island werden viele Schlachtstuten auch als Blutstuten genutzt. Ihnen wird den Sommer über regelmäßig 1-2 mal im Monat eine große Menge Blut abgezapft, zur Hormongewinnung. Die Stuten müssen dazu trächtig sein (zusätzlich haben sie auch noch ein Fohlen bei Fuß, sind also doppelt belastet). Den ungeborenen Fohlen schadet es aber nicht. In dem Punkt wirst du dir also keine Sorgen machen müssen, denke ich.


Dann würde ich sogar über einen richtigen Aderlaß nachdenken - hat hier wahre Wunder gewirkt.



Geschrieben von Skyggnir am 16.07.2019 um 19:38:

 

Zitat:
Original von Vinja
Ich bin da ganz bei euch!Leider ist es nicht mein Pferd und ich habe nur begrenzten Einfluß auf die Behandlung. Da ich die Blutegel setze, dass aber noch nie bei einer tragenden Stute gemacht habe, wollte ich nachfragen ob ich da irgendwas übersehe.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, was da schaden sollte, aber überall, wo ich so grad quer gelesen habe, steht immer "Trächtigkeit" als Ausschlußkriterium. Ich würde trotzdem auf Egel setzen. Das Wohlbefinden der Mutter steht in der Natur immer über dem des Nachwuchses. Davon abgesehen, dass die arme Maus jetzt unmöglich die nächsten Monate Schmerzen haben darf.



Geschrieben von stechmuecke am 18.07.2019 um 12:42:

 

in welchem Zustand sind die Hufe?
Ist das Pferd übergewichtig?

Sorry, aber habe erst vor kurzem einen sehr, sehr fetten Isländer gesehen mit sehr, sehr langen Hufen. Er hatte Rehe. Zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Tage, er stand bereits in der Klinik.
Ich frage mich, warum die Hufe nicht früher bearbeitet wurden * kopfschüttel * Ich bin der Meinung, dass man durch solche "kleinen" Eingriffe die Schmerzen bereits um ein wesentliches reduzieren kann.

Und ansonsten denke ich da wie Wisy und Co: jetzt geht es um die Mutterstute. Ob man mit einem Rehepferd überhaupt züchten sollte?!



Geschrieben von Vinja am 18.07.2019 um 13:15:

 

Vielen lieben Dank für die Ratschläge! Prima!

Natürlich sollte man mit einem Rehepferd nicht züchten Das war auch nicht die Intention der Besitzerin. Die Stute war eigentlich für 2019 tragend. Im April fing sie an zu lahmen. Der Hufschmied ging erst von einer Huflederhautentzündung aus und sie wurde dementsprechend behandelt und beschlagen. Es wurde auch besser bis sie wieder anfing zu lahmen. Die Tierärztin äußerte Reheverdacht. Da sie aber hochtragend war konnte nur der Beschlag angepasst werden. Als sie über den Termin war ließ die Besitzerin sie nachschauen. Sie hat war nicht mehr tragend, nur sehr dick. Sie wurde mit Metacam behandelt. Da sie aber den ganzen Winter über mit dem Hengst zusammen stand hatte sie leider schon wieder aufgenommen. Ich hätte mich zu dem Zeitpunkt auch gegen das Fohlen entschieden, kann aber auch verstehen wenn Andere das aus ihren ethischen oder moralischen Gründen nicht können. So ist die Stute tragend (falls sie nicht resorbiert).



Geschrieben von Vinja am 18.07.2019 um 13:41:

 

Hufschmied ist natürlich regelmäßig dran. Seit der Rehediagnose steht sie in einem großen Sandpaddock mit tiefem Boden und bekommt Heu zur freien Verfügung.



Geschrieben von stechmuecke am 18.07.2019 um 14:06:

 

wenn sie immer noch sehr dick ist, dann wäre vielleicht ein Heunetz noch eine Möglichkeit um die Menge des Futters zu reduzieren?

Gut, das mit der Trächtigkeit ist dann halt echt ein bisschen blöd gelaufen. Dann kann man dem Tier nur alles gute wünschen. Über Ethik und Moral kann man sich viel streiten. Letztendlich muss der Besitzer wissen, was für ihn vertretbar ist. Als außenstehender Mensch kann man gar nichts machen, wenn man nicht vor Ort ist. Und wenn man vor Ort ist, dann darf man Ratschläge geben und auf die ein oder anderen Missstände hinweisen.


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