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Geschrieben von Smartie am 11.11.2011 um 20:38:
Ich glaub auch, dass ein Großteil der Warmblüter nicht für "perfekte" höhere Dressurlektionen geeignet ist ... Es ist halt nur ein wirklich geringer Teil aller Pferde überhaupt SO talentiert ...
Geschrieben von Topsy am 11.11.2011 um 23:45:
@Rivera: ja, das ist mit der Erstellerin des Posters direkt abgeklärt worden! Sie hat sich riesig gefreut, dass ich ihr Poster hier ins Forum stellen möchte, und hat mich gebeten, dass ich ihr unbedingt dann von den Reaktionen erzählen soll! :-)
Geschrieben von Funny_Girl am 12.11.2011 um 18:40:
Zitat: |
Original von Palomino
hübsches Poster...
Dass TWH vielseitig sind, ist doch garkeine Frage... ;-)
Oder Gangpferde im Allgemeinen...
Aber jemand, der vieles kann, kann manchmal nichts so richtig gut, sondern von allem ein bisschen... Und im Fall der Gangpferde könnte es eben sein, dass sie zB zwar spezialisiert sind auf "angenehm zu sitzen", und "gut für lange Strecken"... aber eben nicht für höhere Dressur...
DAS war glaub die Diskussion. Oder? |
Ich hab die Diskussion so verstanden, dass es um Dressur (also in etwa Kat C-Level) allgemein geht und nicht um Olympiaweihen.
Will ich ein Pferd für höhere Dressur, mit dem ich auch an Turnieren eine reelle Chance haben möchte, dann muss ich mich auf die Suche nach einem dressurbegabten Warmblüter machen und tief in die Tasche greifen.
Barockpferde wie z. B. Friesen sind zwar eher zu höherer Dressur predistiniert, aber sie sind auf Turnieren nicht gerne gesehen und haben von daher wenig Chancen, platziert zu werden.
Das gleiche gilt m. M. auch für Gangpferde.
Selbst in Kat C- Turnieren gibt es die Rassendiskriminierung. Hab ich selbst erlebt, als ich bei uns noch im Reitverein war und beim Vereinsturnier am Richtertisch die Bewertungsbögen ausgefüllt hab.
In der A- Dressur startete ein ca 12jähriges Mädchen mit ihrer Haflingerstute.
Das Mädchen kam in die Bahn geritten und der Richter meinte dann "Mal sehen, wie die mit ihrem Pony da jetzt durchwalzt".
Der Haflinger war super ausgebildet und das Mädel legte eine A-Dressur hin, dass allen der Mund vor Staunen offen blieb.
Der Richter sah das ganz anders und bewertete die Kleine total schlecht, so dass sie nicht einmal platziert wurde.
Dafür wurde eine 15jährige platziert, die mit ihrem Warmblüter (der die Nase ständig oben hatte )nur hinter ihrer Reitlehrerin (deren Warmblut auch alles andere als gut ging) her ritt.
Deswegen denke ich, wenn man Turnierambitionen hat, dann muss es eben leider ein Warmblut sein.
Die eierlegende Wollmilchsau ist noch nicht erfunden worden, von daher wird man immer bei etwas Abstriche machen müssen, wenn man z. B. ein Gangpferd haben möchte, das sich auch für höhere Dressur und was weiß ich noch alles eignen soll.
Geschrieben von rivera am 13.11.2011 um 19:49:
danke topsy!!
Geschrieben von Sanni am 14.11.2011 um 09:17:
Zitat: |
Original von rivera
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Original von Sanni
Ein Viereck verkleinern aber muß zu verkürzten Schritten führen, wie es genau genommen schon bei jedem gebogenen Pferd auf einem Zirkel der Fall ist. Nur da ist es halt so minimal, dass man es nicht merkt.
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ein zirkel führt nun wirklich nicht automatisch zu verkürzten schritten. geht man vom arbeitstempo als grundgeschwindigkeit aus, kann man auf einem zirkel auch eine tempoverstärkung reiten, ohne dass das pferd schon besonders weit ausgebildet sein muss. |
Wie soll das denn sonst anders gehen? Bei Biegung ist der Weg des inneren Beinpaares kürzer, als der des äußeren Beinpaares. Ist doch der Sinn der Übung. Somit gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Schritte sind alle gleich lang, dann wird der Zirkel unsauber. Oder die Schritte der Innenseite werden kürzer.
Das kann schon jeder Zweibeiner an sich feststellen. Man versuche mal, einen Kreis zu laufen und dabei alle Schritte genau gleich lang zu machen. Wird nicht klappen.
Beim Viereck verkleinern ist das Pferd halt nicht gebogen, sondern gestellt. Da muss dann aber auch das äußere Bein einen deutlich längeren Weg zurücklegen, als das Innere.
Geschrieben von Funny_Girl am 14.11.2011 um 10:56:
Ich glaube, Du hast das Prinzip der verkürzten Tritte noch nicht ganz verstanden.
Verkürzte Tritte bedeuten, dass die Trittlänge (und zwar ALLER vier Beine) insgesamt verkürzt wird - das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ein Pferd auf dem Zirkel mit dem inneren Beinpaar natürlich etwas kleinere Schritte machen muss.
So hab ich das zumindest im Unterricht gelernt.
Auch beim Viereck verkleinern werden die Tritte nicht (unbedingt) verkürzt, man kann Viereckt verkleinern auch mit Tempoverstärkung reiten - ebenso wie auf dem Zirkel.
Tritte verkürzen soll dem Pferd die Versammlung erleichtern/ermöglichen.
Zitat: |
Sanni schrieb: Beim Viereck verkleinern ist das Pferd halt nicht gebogen, sondern gestellt. Da muss dann aber auch das äußere Bein einen deutlich längeren Weg zurücklegen, als das Innere. |
Nein, auch das ist so nicht richtig. Bei der Stellung ist nur der Hals "gebogen", der Körper ist "gerade", die Trittlänge verändert sich dadurch normalerweise nicht (falls nicht gewünscht).
Und auch bei der Biegung kommt es nicht automatisch zu verkürzten Tritten - siehe Zirkelarbeit, die man mit Tempoverstärkung, also mit längeren Schritten reiten kann.
Geschrieben von viertakt_sus am 14.11.2011 um 11:05:
also irgendwie bin ich jetzt ganz verwirrt
gerade bei der biegung z.b. im zirkel/volte möchte ich doch, dass das innere bein vermehrt unter den schwerpunkt tritt - ich versuche das pferd in der biegung dazu zu motivieren, mit dem inneren bein noch weiter über das siegel des vorderhufes zu treten um last aufzunehmen (wenn die tritte der inneren beine kürzer werden, dann "schummelt" doch das pferd und tritt nicht ausbalanciert unter den schwerpunkt, oder???)
Geschrieben von Sanni am 14.11.2011 um 12:09:
Zitat: |
Original von Funny_Girl
Nein, auch das ist so nicht richtig. Bei der Stellung ist nur der Hals "gebogen", der Körper ist "gerade", die Trittlänge verändert sich dadurch normalerweise nicht (falls nicht gewünscht).
Und auch bei der Biegung kommt es nicht automatisch zu verkürzten Tritten - siehe Zirkelarbeit, die man mit Tempoverstärkung, also mit längeren Schritten reiten kann. |
Möglicherweise habe ich wirklich irgendwas total falsch verstanden. Dass bei der Übung "Viereck verkleinern" das Pferd nur gestellt und nicht gebogen ist, habe ich ja nun schon mehrmals geschrieben!!!!!
Aber wenn sein Pferd das Viereck verkleinert, sollten die Beine sich kreuzen.
Ergo legen die äußeren Beine einen längeren Weg zurück, als die inneren Beine, zumindest sehe ich das so.
Und Viertakt_sus habe ich so verstanden, dass die befürchtet, dass das zu den Taktproblemen im Walk führen könnte.
Zumindest würde ich das befürchten. Und deshalb kann ich mir (zurzeit) nicht vorstellen, wie man das in dem Walk gut hinbekommen soll.
@viertakt_sus:
Für das Hinterteil hast Du ganz recht, allerdings wenn alle Schritte tatsächlich absolut gleich lang wären, würde das Pferd hinten geradeaus laufen und das äußere Hinterbein eine deutliche Kreisbahn um das innere Bein beschreiben. Der Schwerpunkt des Pferdes auf einer gebogenen Linie ist ja nicht derselbe, wie der auf einer Geraden, sondern etwas nach innen verschoben. Innen ist durch die Biegung ja auch viel mehr Gewicht als außen!
Und vorne müssen die Schritte innen einfach kürzer sein, weil irgendwie muss die Kreisbahn ja erreicht werden.
PS: Meine Bedenken kommen daher, dass ich selbst bei sehr guten Walkern die Probleme in engen Wendungen, z.B. Ecken, sehen kann. Von daher kann ich mir nicht gut vorstellen, dass Dressur und Walk (gleichzeitig) gut zusammen passen. Ich hätte aber wirklich nichts dagegen, vom Gegenteil überzeugt zu werden!
Z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=gDDaMc3o-A0
Obwohl das erstklassige Walker sind, ist es in den Ecken sehr holprig und sogar mit Außenstellung.
Geschrieben von ReadOnly am 14.11.2011 um 14:14:
Man darf aber auch nicht vergessen, dass in Amerika die Begriffe "Gymnastizierung" und "Dressur" im Walk-Training so gut wie gar nicht vorkommen.
Das im Video sind zweifellos gute Walker, das heißt aber noch lange nicht, dass die "im europäischen Sinne" gymnastiziert oder dressurmäßig ausgebildet wurden.
Du hast natürlich recht, dass gebogene Linien schwierig sind für Walker. Und sie werden mit zunehmendem Stride natürlich auch schwieriger. Das ist reine Physik. Nur glaube ich, dass man mit entsprechender Gymnastizierung dahin kommen kann, die Muskeln so weich zu kriegen, dass ein Walker ohne zu eiern eine Ecke ausreitet oder auf nem Zirkel geht.
Geschrieben von rivera am 14.11.2011 um 14:23:
hier ist wohl wirklich ein missverständnis unterwegs.
sanni, natürlich müssen bei einer biegung die äusseren beine einen etwas weiteren weg zurücklegen. bei einem zirkel (20 m) fällt das aber wenig ins gewicht. mit schritte verkürzen hat es allerdings überhaupt nichts zu tun. wie funnygirl schon schrieb, ist "schritte verkürzen" für alle vier beine gleichmässig gemeint, unabhängig von biegung oder geradeaus und eine vorstufe der versammlung.
viertaktsus: die lastaufnahme durch das innere hinterbein erfolgt nicht dadurch, dass es weiter vorgreift als das äussere, sondern eher durch die physik, dass bei korrekter stellung das innere bein durch die kurve mehr gewicht bekommt. besser noch zu erreichen durch schulterherein und konsorten, wo das hinterbein nach innen/vorne tritt.
Geschrieben von Sanni am 14.11.2011 um 14:47:
@ReadOnly: Ja, vielleicht ist das wirklich so.
Aber dann würde ich bei meinem Jungpferd erst eine gewisse Reihenfolge einhalten wollen, glaube ich. Walk und Gymnastizierung erst mal ganz getrennt und wenn beides wirklich gut "sitzt", dann mal den Versuch starten, diese Dinge vorsichtig zu kombinieren.
Immerhin ist schon ein "normaler" raumgreifender Schritt eine wirklich schwierige Lektion bei der Dressur, die selbst in den ganz hohen Klassen oft erstaunlich schlecht aussieht. Und wir haben mit dem Walk ja sogar die verschärfte Schritt-Version, was das ja NOCH schwieriger macht.
Viereck verkleinern wäre da für micht dann eher nicht die Lektion, mit der ich in der "Walk Dressur" beginnen würde. Eher dann schon den Zirkel und diesen allmählich verkleinern, wie Topsy es vorschlägt. Aber dabei immer den taktreinen Walk als Priorität beibehalten wollen.
@Rivera: Ja, jetzt habe ich es auch gemerkt. Stimmt, das "Schritte verkürzen" der Versammlung meinte ich nicht, sondern die einseitig kürzeren Schritte bei starker Biegung bzw. Beinekreuzen.
Geschrieben von Sanni am 14.11.2011 um 15:00:
Zitat: |
Original von rivera
sondern eher durch die physik, dass bei korrekter stellung das innere bein durch die kurve mehr gewicht bekommt. besser noch zu erreichen durch schulterherein und konsorten, wo das hinterbein nach innen/vorne tritt. |
Ja, das wollte ich sagen, konnte es nur nicht so gut ausdrücken!
Ist die Biegung korrekt, erfolgt auch zwangsläufig die Lastaufnahme durch das Hinterbein, will das Pferd nicht das Gleichgewicht verlieren.
Und ohne korrekte Biegung kann sich das Pferd entziehen und der Effekt ist gleich null.
PS: Schulterherein ist meine absolute Lieblingsübung!
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