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Geschrieben von Wisy am 31.07.2014 um 11:52:

 

rivera, das meinte ich weiter oben damit, dass ich GsD kein Pferd habe, bei dem eine Serreta eingesetzt werden muss, in den von dir beschriebenen Fällen war es durchaus sinnvoll. Von sowas wie den Friesen würde ich heute ganz die Finger lassen großes Grinsen

Lieschen, das hast du gut gesagt in deinem letzten Absatz Ja



Geschrieben von Velvakandi am 31.07.2014 um 12:59:

 

Zitat:
Original von Wisy
Ich weiß nicht, was du mit dem schweren Standardkappzaum meinst, Velvakandi? Mein Kappzaum ist durchaus etwas schwerer und sieht vielleicht plump aus (obwohl er nicht von der Stange ist )...das ist mir ziemlich egal, beim Arbeiten will ich ja keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern meine Longenhilfen sollen da ankommen, wo sie hingehören Augenzwinkern . Bisher hat er noch auf jedem Pferd funktioniert und tut seit ewigen Jahren seinen Dienst.


Das ist für mich ein schwerer Standard-Kappzaum (hier in Leder, aber das ganze gibts als Steigerungsform der Furchtbarkeit auch nochmal in Nylon):



Und ich finde halt, mit sowas kann man überhaupt nicht arbeiten. Damit kann ich mein Pferd im Kreis schleudern, aber das Nasenteil ist so schwer, da zieht ihr ja den Kopf schon von Natur aus in den Keller und ein leichtes Zupfen an der Longe geht im fast 2 cm dicken Polster irgendwo verloren. Sorry, aber das ist für mich kein Arbeitsmittel. Und die dreitausend Riemen am Kopf sind kein rein optisches Problem, die krieg ich auf einem zierlichen Finokopf gar nicht alle unter.

Mein Kappzaum sieht so aus, nur dass bei mir nichtmal der Kehlriemen dran ist, einfach nur Nasenteil und Genickriemen. Hält einwandfrei.



Geschrieben von Wisy am 31.07.2014 um 13:49:

 

Zitat:
Original von Velvakandi
Und ich finde halt, mit sowas kann man überhaupt nicht arbeiten. Damit kann ich mein Pferd im Kreis schleudern,


da kann man mal sehen, wie unterschiedlich Auffassungen sein können großes Grinsen

Zitat:
aber das Nasenteil ist so schwer, da zieht ihr ja den Kopf schon von Natur aus in den Keller


ziehen tu ich eigentlich nie am Kappzaum und sooo schwächlich sind meine Pferde nicht, dass so ein Teil gleich den Kopf auf den Boden sinken lässt Lachen

Zitat:
und ein leichtes Zupfen an der Longe geht im fast 2 cm dicken Polster irgendwo verloren.


zupfen tu ich eigentlich auch nicht...es gibt eine Ansage durch leichten Zug, die das Pferd mit nachgeben quittiert, mehr nicht. Und wie soll eine Bewegung "verloren" gehen? Es zupft oder zupft nicht, ob da nun ein Polster zwischen ist, oder nicht, ändert nichts an der Bewegungsenergie, die übertragen wird?

Zitat:
Sorry, aber das ist für mich kein Arbeitsmittel. Und die dreitausend Riemen am Kopf sind kein rein optisches Problem, die krieg ich auf einem zierlichen Finokopf gar nicht alle unter.


...so, wie eine Serreta für mich kein Arbeitsmittel ist und ein Cavecon nur sehr sehr bedingt Augenzwinkern . Ich wusste gar nicht, dass Finos Schrumpfköpfe haben? großes Grinsen Aber ich gebe dir Recht, da würde ich eine Menge Riemen abmachen, weil sie schlicht und ergreifend überflüssig sind. Der einzige Riemen, der für mich absolut zwingend ist, bleibt der Ganaschenriemen - weil er verhindert, dass die Backenstücke ins Auge oder auch nur in die Nähe der Augenhöhle rutschen kann. Ohne diesen Riemen zu arbeiten, finde ich persönlich leichtsinnig.



Geschrieben von Lexi am 31.07.2014 um 13:59:

 

Kehl- und Stirnriemen brauche ich auch nicht (und habe ich auch nicht an meinem Wiener Kappzaum). Ich finde an den Teil aber, so wie Wisy, auch nichts zu klobig.
Aber ich glaube auch, daß man eben verschiedene Ausrüstungsgegenstände für den gleichen Zweck entwickelt hat, weil eben nicht jedes Pferd und jeder Mensch zum Pferd gleich ist.
Man muß sich da wohl die Mühe machen, das Passende für sich und seinen Vierbeiner herauszusuchen.



Geschrieben von picada am 31.07.2014 um 20:55:

 

Ich finde dieses Thema grad höchst interessant, weil es mich, vor dem Besuch bei Petra auch sehr beschäftigt hat. Denn, wenn man mal so im Netz sucht, gibt es wie grad hier auch, ganz unterschiedliche Auffassungen. Wie das ja bei allen Themen, die die Austrüstung, Beschlag etc., betreffen, der Fall ist.
Also habe ich natürlich Petra um ihren Ratschlag gebeten und war dabei äusserst kritisch, da man (frau) natürlich nur das Allerbeste für sein geliebtes Pferdchen möchte.

Na ja, auch auf die Gefahr hin, dass ich nun gesteinigt werde, habe ich mir an der Eurocheval nun eine lederummantelte Serreta (ohne Rillen) gekauft. Vorgängig hat mir allerdings Petra alle möglichen Kappzäume gezeigt und auch an mir ausprobiert.

Das Thema ist oft nicht welcher Kappzaum, sondern wie er verschnallt wird. Oft werden die Kappzäume, aus falsch verstandener Tierliebe, locker gelassen, was Reibung erzeugt und der Nase mehr schadet als ein gut und fest verschnallter Kappzaum. Ein gut sitzender Kappzaum ist doch das A und O und Voraussetzung für gutes Longieren. Eine Serreta, die fest sitzt hinterlässt keine schmerzenden Stellen. Meine Stute, die ja bekanntlich ein sensibles Wesen hat, würde nicht dulden, wenn man ihr ein Ding "überzieht", dass ihr Schmerzen bereitet. Auch nach dem Longieren, habe ich ihre Nase genauestens untersucht und kann beim bestem Willen nicht Negatives an diesem Kappzaum entdecken.
Selbstverständlich kann auch dieser Zaum, bei nicht richtiger Anwendung, vor allem bei zu lockerer Verschnallung, weh tun, weil es durch die natürliche Bewegung des Pferdes auf die Nase fällt, reibt...

Ein Kappzaum, der wie dieser klobige Standard-Kappzaum, kann bei unsachgemässer Anwendung wie ein "Nussknacker" wirken, ausserdem kippt er, wenn er öfter in Gebrauch ist, durch die Schwere und die weich werdenden Seitenlederriemen, oft nach vorne und kann nicht mehr richtig angepasst werden.
Mir jedenfalls war die ausführliche "Theoriestunde" mit Petra sehr einleuchtend, auch wenn das Longieren mit Serreta nicht populär ist. Sie weiss auch, dass die Serreta in der Reitergesellschaft diesen schlechten Ruf hat, ist aber von dieses Zaum überzeugt.

Ich lerne zurzeit ja das Longieren mit Dualaktivierung und generell sollte ja bei dieser Arbeit nicht gezupft werden, sondern man möchte ja das Pferd durch weiche Bewegungen Stellen und Dehnen lassen. Es geht ja um diese langsamem bzw. elastischen Bewegungen, um Gefühl zwischen Mensch und Pferd.

Ich jedenfalls bin überzeugt von Petras Arbeit und weiss um ihre Liebe zu den Pferden, ihrer Leidenschaft und ihrer Motivation dem Pferd nur Gutes zu tun und vertraue ihr auch in dieser Hinsicht voll und ganz.

So, jetzt dürft ihr Steine werden ;o)



Geschrieben von Rezo am 31.07.2014 um 20:58:

 

nö picada, warum steine werfen? du hast die serreta ja nicht gewählt, um deinem wilden pferd mal "eine lektion zu erteilen".

bzgl verletzungen o.ä.: JEDER kappzaum kann dem pferd bei unsachgemässer handhabung oder verschnallung schmerzen zufügensmile

aber wegen dem kippen, das ist mir mehr als neu, muss bei schlechten qualitäten der fall sein. denn meine freundin hat einen solchen seit über 10 jahren und da kippt rein gar nichts...und sie longiert mindestens jeden 2. tag.



Geschrieben von picada am 31.07.2014 um 21:12:

 

jepp, wenn meine lederummantelte Serreta fest sitz, d.h. ohne Spiel, dann kann man die Pferd gut führen, ohne dass ein Druck auf die Nase entsteht. Macht doch auch mal den Test mit den verschiedenen Zäumen an eurem Arm oder Schienbein....vielleicht kommt ihr ja auf das gleiche Ergebnis wie ich. Ah ja....Petra hat mir alle Kappzäume gezeigt und an mir ausprobiert, ohne dass ich wusste, welcher ihr Favorit ist....und ich habe mich für diesen entschieden...



Geschrieben von Glaumur am 31.07.2014 um 21:20:

 

Ich habe den von Tiefenbachtal, ich denke mal das müsste der gleiche wie von TopReiter sein. Er ist relativ dünn, passt optimal auf unsere Ponyköpfe und hat nochmal extra Schnallen zum Zügel einhängen. Ich mach den zum Longieren nicht bombenfest, da ich nicht das Abkauen einschränken möchte.



Geschrieben von rivera am 31.07.2014 um 22:18:

 

ich finde auch, dass bestimmte modelle - meist die schwereren - dazu neigen, auf der nase zu tief zu rutschen und dann nicht mehr gut sitzen.
bzgl abkauen: das ist ein vorteil der serreta, die ja durch ihre form auf dem nasenrücken gut am platz bleibt und man daher den unteren riemen lockerer schnallen kann bei deutlich geringerer gefahr des verrutschens. wenn einem das eisen zu hart ist, kann man es ja durch ein lammfell polstern. so macht es eine freundin von mir, deren meinung zur ausbildung ich sehr schätze.



Geschrieben von Wisy am 01.08.2014 um 08:58:

 

picada, wie wir schon weiter oben festgestellt haben, gibt es verschiedene Lebewesen, Arbeitsweisen und - Ausrüstungsgegenstände, weil wir eben alle verschieden sind Augenzwinkern , da gibt es keinen Grund, mit Steinen zu schmeißen, machst du ja auch nicht fröhlich .

Schlecht angepasste und aus zu weichem Material hergestellte Zäume können schon kippen, das versuchen die Hersteller manchmal durch zusätzliche Riemen zu unterbinden :



ob das sinnvoll ist, weiß ich nicht, ich würde es nicht haben wollen, könnte zu viel Druck auf den Oberkopf machen, finde ich.

Mein Kappzaum hat schon viele Jahre auf dem Buckel und saß schon auf sehr vielen Pferdenasen, kippen tut er immer noch nicht.

Manchmal hat die Cravallo ja auch ganz nette Artikel, dieser hier betrifft genau unser Thema hier : Kappzaum-Messung : Wie viel Kraft wirkt an der Longe auf die Nase? , vielleicht möchte ja jemand mal reingucken?



Geschrieben von Svalinde am 29.10.2016 um 11:27:

 

Ich krame dieses Thema einfach mal wieder hoch...
Für meine Pferde habe ich seit ca 2 Jahren unterschiedliche Kappzäume. Der Wallach den plumpen deutschen und die Stute was zierliches weiches. Keine Ahnung mit welcher Überzeugung ich die strikt getrennt habe. Irgendwie war es aber schon lange so, dass ich mit dem Cavecon der Stute nie wirklich zufrieden war, aber der schnöde, feste deutsche Zaum war mir für das zierliche Pferdchen immer zu schwer.
Letztens habe ich dann doch einmal auch die Stute mit dem stabilen Zaum longiert und ich war begeistert. Ehrlich, ich weiß nicht, warum ich das nicht schon früher versucht habe. Ich kann nicht behaupten, dass die Einwirkung schlechter ist. Ganz im Gegenteil, ich finde die Einwirkung sogar noch feiner und schöner. Das Ding rutscht auch nicht und das feste Eisen finde ich einfach besser zum arbeiten. Es war eine so deutliche Verbesserung zu erkennen, dass ich das jetzt einfach mal loswerden musste :-)



Geschrieben von Wisy am 31.10.2016 um 09:00:

 

Svalinde, interessante Erfahrung, oder? smile



Geschrieben von FraukeF am 31.10.2016 um 16:06:

 

Dieselbe Erfahrung habe ich auch gemacht smile Der dicke, schwere, deutsche Lederzaum saß einfach viel besser und damit war dann trotz des ungetümhaften Aussehens eine deutlich feinere Einwirkung möglich, weil nichts verrutscht ist.



Geschrieben von Lieschen am 01.11.2016 um 10:48:

 

Ich kann mich euch auch nur anschließen großes Grinsen . Wir haben seit undenklichen Zeiten den schweren deutschen Kappzaum. Weil es dann nach vielen Jahren hieß der sei nicht sooo pferdefreundlich und die leichteren Teile seien besser, haben wir uns auch noch 2 andere Modelle gekauft. Die haben für mich in gewissen Lebenslagen auch ihre Daseinsberechtigung Augenzwinkern . Aber letztendlich arbeite ich an der einfachen Longe immer noch am allerliebsten mit dem klobigen Teil, das immer genau so am Pferdekopf sitzt wie es soll...


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