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Geschrieben von Svalinde am 16.04.2014 um 12:22:
Huch, was ist hier denn passiert?
Ich wollte jetzt keinen Streit vom Zaun brechen.
Zu meinem Wallach muss ich kurz anfügen, dass ich auch weiß, das manche Situationen gefährlich werden können, aber ich kann ihn auch nicht für immer von anderen fern halten, wie ich es am Anfang getan habe. Kinder oder Jungpferde nehmen wir natürlich nicht mit.
Er ist mittlerweile auch bei den meisten Ausritten sehr angenehm im Umgang.
Nur manchmal setzt es einfach wieder aus und ich finde keine Erklärung warum er das macht. Ich geben ihm wirklich keinen Anlass, außer dass ich z.B eine andere Richtung vorgebe als er will. Er darf sich da nicht durchsetzen, das ist klar. Aber die Unart ist für mich, dass er es immer noch versucht, wobei er doch mittlerweile gelernt haben müsste, dass ich bestimme und das oft genug akzeptiert.
Er war wirklich extrem schwierig als er zu mir gekommen ist. Da war an nichts zu denken( Longieren-blöd, führen-blöd, putzen- oberblöd, stillstehen-blöd, Hufe geben-blöd, Mensch-blöd)
Jetzt geht alles, aber eben mit diesen "Aussetzern" manchmal.
Geschrieben von Sasure am 16.04.2014 um 12:38:
| Zitat: |
Original von Svalinde
Er war wirklich extrem schwierig als er zu mir gekommen ist. Da war an nichts zu denken( Longieren-blöd, führen-blöd, putzen- oberblöd, stillstehen-blöd, Hufe geben-blöd, Mensch-blöd)
Jetzt geht alles, aber eben mit diesen "Aussetzern" manchmal. |
Oh, so war meine Sunny auch, als ich sie vor gut 12 Jahren kaufte. Sie ging vorher durch mehrere Händlerställe und stand am Ende auf einem Reiterhof als Ferienpony. Das war so garnicht ihre Welt und sie war auch sichtlich überfordert. Irgendwann hat sie dann vom Status "dichtmachen" auf Status "Angriff" umgestellt. Daraufhin wurde sie als Fohlennanny zum Junggemüse gestellt. (Aber wenigstens wurde sie nicht wieder abgeschoben und weitergereicht wie ein Pokal )Trotz ihrer schwierigen Art wollte ich sie dann unbedingt haben (mit 16)
Die erste Zeit hat sie sich noch versucht mit steigen und drohen dem putzen und sämtlichen anderen Annäherungsversuchen zu entziehen. Heute vertrauen wir uns blind. Obwohl sie sich in manchen Fällen (TA will sie z.B. nur mal in Ruhe abtasten) immer noch bestens hochfahren kann (im Gegensatz zu früher kommt sie aber auch sehr schnell wieder auf ein Normallevel). Ansonsten ist sie sehr distanziert zu allen anderen Menschen die auf die Wiese gehen. Das sie von sich aus Kontakt zu denen sucht ist so gut wie nie der Fall. Nur zu meiner SB hat sie nach einer gefühlten Ewigkeit vertrauen gefasst.
Geschrieben von Ragna am 16.04.2014 um 14:27:
Um zur ursprünglichen Intention dieses Threads zurückzukehren:
Gott sei Dank haben meine beiden keine Unarten, zumindest sehe ich das so. Wer sie nicht kennt, dürfte allerdings erstaunt sein, wenn Ragna mir ihren Hintern entgegenstreckt: Damit macht sie mir klar, dass sie an der Schweifrübe gekrault werden will - wenn es nach ihr geht, stundenlang. Sowohl Ragna wie auch Fengari fragen auch recht eindringlich, ob nicht doch noch irgendwo ein Leckerli versteckt ist. Aber: Wenn sie auch nur "aus Versehen" die Zähne benützen würden, bekämen sie sofort eine gewischt, und das wissen beide ganz genau.
Knuffig finde ich die Einstellung meiner Dressurreitlehrerin zu ihrem einen Springpferd: Der Herr buckelt auch heute noch, wenn jemand meint, ihn im Trab aussitzen zu müssen. Abreiten auf einem Abreitplatz ist nichts für ihn, an der Longe galoppiert er prinzipiell falsch, Bodenarbeit findet er so doof wie Longenarbeit, und Kontergalopp im Gelände ist seiner Meinung falsch und unnütz. Im Parcours ist er das beste Pferd, das man sich wünschen kann, und genau dafür hat sie ihn und schätzt sie ihn.
Und bitte vertragt euch wieder!
Geschrieben von Zambezi am 16.04.2014 um 14:46:
| Zitat: |
Original von Svalinde
... die Unart ist für mich, dass er es immer noch versucht, wobei er doch mittlerweile gelernt haben müsste, dass ich bestimme und das oft genug akzeptiert.
Er war wirklich extrem schwierig als er zu mir gekommen ist. Da war an nichts zu denken( Longieren-blöd, führen-blöd, putzen- oberblöd, stillstehen-blöd, Hufe geben-blöd, Mensch-blöd)
Jetzt geht alles, aber eben mit diesen "Aussetzern" manchmal. |
Dann habt ihr doch schon sehr große Fortschritte gemacht. Ich denke, die "Aussetzer" werden auch immer weniger werden mit der Zeit. Dass er ab und an mal austestet, ist noch lange keine Unart. Manche Pferde testen eben mehr, manche weniger, das ist eine Charaktersache. Ich würde einfach so weiter machen. Gib ihm zu verstehen, wenn Dir was nicht gefällt, und lob ihn, wenn er ohne Diskussion dorthin geht, wo er hin soll.
Die Pferde, die im Spitzensport unterwegs sind, haben oft unglaubliche Marotten. Aber das ist den Besitzern/Reitern herzlich egal, solange die Pferde die geforderte Leistung bringen.
Geschrieben von stechmuecke am 16.04.2014 um 14:47:
letztendlich ist es doch so, dass es unglaublich schwierig ist, abzuwägen, welche "Unarten" man bei einem Pferd, das man mit vielen "Macken" und "Kannten" bekommen hat, durchgehen lässt. Es wird immer eine individuelle Gradwanderung bleiben. Man weiß ja auch nicht, warum sich das Pferd so und so verhält, manche Verhaltensweisen rühren ursprünglich vielleicht von Schmerzen, die das Pferd aber schon lange nicht mehr hat, jedoch im Gedächtnis verankert sind. Andere ungewünschten Verhaltensweisen kommen von tatsächlichen Schmerzen, hormonellen Ungleichgewichten etc.
Aber egal was ist, oder was war, sollte man doch hin und wieder überlegen, wie man sein Pferd fair dahingehend bringt, dass es auch für andere Menschen umgäglich ist. Schließlich weiß man nie, ob man sein geliebtes Tier nicht doch mal verkaufen muss (finanziell, krankheitsbedingt oder sogar durch Tod). Da hat es ein nettes, unkompliziertes Tier doch viel einfacher, einen guten neuen Besitzer zu finden, als eins, das irgendwelche komische "Eigenarten" hat
Geschrieben von Mrs.Mogli am 17.04.2014 um 18:54:
| Zitat: |
Original von Svalinde
Huch, was ist hier denn passiert?
Ich wollte jetzt keinen Streit vom Zaun brechen.
Zu meinem Wallach muss ich kurz anfügen, dass ich auch weiß, das manche Situationen gefährlich werden können, aber ich kann ihn auch nicht für immer von anderen fern halten, wie ich es am Anfang getan habe. Kinder oder Jungpferde nehmen wir natürlich nicht mit.
Er ist mittlerweile auch bei den meisten Ausritten sehr angenehm im Umgang.
Nur manchmal setzt es einfach wieder aus und ich finde keine Erklärung warum er das macht. Ich geben ihm wirklich keinen Anlass, außer dass ich z.B eine andere Richtung vorgebe als er will. Er darf sich da nicht durchsetzen, das ist klar. Aber die Unart ist für mich, dass er es immer noch versucht, wobei er doch mittlerweile gelernt haben müsste, dass ich bestimme und das oft genug akzeptiert.
Er war wirklich extrem schwierig als er zu mir gekommen ist. Da war an nichts zu denken (Longieren-blöd, führen-blöd, putzen- oberblöd, stillstehen-blöd, Hufe geben-blöd, Mensch-blöd)
Jetzt geht alles, aber eben mit diesen "Aussetzern" manchmal. |
Das dauert, bis man den Teufelskreis durchbrochen hat.
Da ist Widersetzlichkeit erlernt und man müßte selbst Pferd sein, um da mit überzeugender Gewalt (schließlich nur dann sinnvoll, wenn überhaupt) dem Pferd die Grenzen zu setzen, die ein anderer überschritten hat. Pferde wissen ja nicht, dass sie selbst Auslöser für Stress sind. Sie wissen nur : Unterm Sattel, an der Longe, beim Putzen, beim Schmied ect pp gibt es immer Stress und so schaukelt sich der Adrenalinspiegel schon vorher auf.
Einen Buckler z.B. kann man trainieren. Ich bin der Meinung, ich muss die Nöte des Pferdes VOR solcher Abwehrreaktion ernst nehmen.
Also weiter mit Ruhe und Geduld dem Pferd begegnen.
Das lohnt oft - sie sind später die Besten !!! Nicht Schaf, sondern tief vertrauend.
lg elke
Geschrieben von Svalinde am 17.04.2014 um 21:20:
Oh ja, bei dem muss man mit Ruhe an allem arbeiten. Stress verträgt er nicht. Letztens hab ich auch wieder meine Lektion gelernt. Er wollte nicht stehen bleiben als ich aufsteigen wollte. Ich hab ihn nur kurz und nur minimal mit der Gerte touchiert und eigentlich auch nur gestreift aber da stand er schon auf zwei Beinen und ich hatte ein riesiges Perd vor mir.
Darf er auch nicht, aber was die Gerte betrifft, sieht er rot. Dann war aber wieder alles gut, er war nur etwas spannig beim reiten. Hat auch wieder knapp 2 Wochen gedauert, bis aufsteigen nicht mehr mit stress verbunden war.
Ach ja, der hats glaub ich auch nicht leicht mit seinder Vergangenheit und seinem Kopf...
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