Geschrieben von Sanni am 24.03.2014 um 17:16:
Seit letztem Donnerstag hat Chief einen neuen Beschlag – den ultimativen Beschlag. Jetzt bete ich nur noch, dass er ihn sich nicht abzieht.
Aber von vorne:
Donnerstag war der Schmied da und wir haben überlegt, wie man Chief’s Gangwerk noch verbessern kann. Seine Fühligkeit ist ja jetzt OK und er kam mit den Eisen bisher gut zurecht. Es ist aber so, dass er insbesondere vorne rechts bei jedem Abfußen leicht nach außen wegknickt. Das ist nur ganz minimal und fast nicht zu sehen. Es ist erst richtig aufgefallen, als wir mal auf festgestampftem Sand Hufspuren gemacht haben. Da war das gut zu sehen.
Das ist wohl der nach vorne verschobenen Zehe geschuldet. Außerdem ist sein rechter Vorderhuf leicht schief am Bein.
Ich hatte ja immer schon gemeint, dass er sehr unbeholfen mit seinen Füßen ist. So, als würde er nie wissen, wie er seine Füße voreinander setzen soll. Das war sogar am Anbinder so. Er stand wackelig und zappelig und wenn er sich umdrehen wollte, bekam er seine Füße kaum sortiert.
Auch beim Grasen stand er eher wie eine Giraffe da, immer ein Bein nach außen weg.
Wie dem auch sei, am Donnerstag hat er einen neuen Beschlag bekommen und er ist seitdem ein anderes Pferd!
Innerhalb eines Tages!
Am Freitag hatte ich Unterricht und der Trainer kam auf die Stallgasse und auf halbem Wege streckte er den Daumen in die Höhe.
Er hat schon aus der Entfernung gesehen, das Chief ganz anders da steht. Er steht viel satter und fester auf seinen Füßen und wenn er sich jetzt umdreht, tanzt er fast. Er kreuzt die Beine, als hätte er nie etwas anderes getan.
Beim Grasen stehen die Beine jetzt parallel!
Beim Reiten ist es eine genau so große Veränderung. Dieses ganze Instabile, was Chief so hatte, ist schlagartig weg. Er ist viel besser ausbalanciert.
Der Beschlag, den er jetzt hat, sieht so aus:
Es ist wieder ein Rehebeschlag, ein umgedrehtes Hufeisen. Die Zehe wurde wieder radikal gekürzt und schwebt frei.
Die Eisen stehen innen etwas und außen reichlich über. Innen unterstützen sie bei der Trachtenschwäche und außen verhindern sie das schiefe Abfußen. Das, was übersteht, hat der Schmied schräg abgefeilt, in der Hoffnung, dass er abrutscht, falls er mit dem anderen Huf drauftritt.
Die Sohle ist parallel zum Boden, mit schön stark gekürzten Trachten, so dass es keinerlei High-Heel-Effekt gibt.
Wenn man nicht weiß, worum es geht, sehen die Eisen furchtbar aus, so als würden sie überhaupt nicht an den Fuß passen. Aber es ist unfassbar, wie die wirken.