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Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 12:18:

  Zinkkur

Hallo liebe alle!

Mein Hufmensch hat mir gestern angeraten, Pacito einer 6 wöchigen Zinkkur zu unterziehen. Hintergrund sind "spröde" Stellen an der Hufwand (schwer zu beschreiben, vllt kann ich ein Foto machen. Der Huf ist nicht glatt, vom Kronrand ca. 3 - 4 cm runter ist eine Schicht, die sich ablöst), außerdem sind mir bei ihm Schuppen beim Putzen aufgefallen und er kratzt sich verhältnismäßig oft (ohne äußerliches Indiz). Er sagte mir der Mangel müsse im Blutbild noch gar nicht zu erkennen sein. Ich würde die Kur also eher "auf Verdacht" machen.Bisher habe ich nichts darüber finden können, dass eine zeitlich beschränkt Zinkkur schaden könnte. Demnach spricht eigentlich nichts dagegen?

Meine Frage wäre nun, worauf ich achten muss. Dass ich organisches Zink nehmen soll, hab ich schon herausgefunden. Hat hier vllt jemand gute Erfahrungen mit einem Produkt gemacht? Ich denke ich möchte reines Zink verfüttern, kein Kombiprodukt. Er bekommt ja sowieso auch sein Mineralfutter.

Vielen Dank + liebe Grüße!

Edit: HIER kann man sehen, was ich meine



Geschrieben von Wisy am 24.05.2016 um 12:44:

 

Ich würde nichts nur aus einem Verdacht heraus substituieren.
Zink hat Kupfer als Gegenspieler (Antagonisten), d.h., wird der Zinkspiegel zu hoch, hast du zu wenig Kupfer und so hat alles seine Wechselwirkungen.

Wie lange ist denn das letzte Blutbild her? Wenn auch einige Werte erst sehr spät als Mangel dort auftauchen, so ist es doch ein wichtiger Anhaltspunkt für die Situation im Körper.

Was du auf jeden Fall einmal tun solltest, ist die Berechnung der gesamten Futerration auf bestimmte Werte. So hemmt z.B. ein großer Calciumüberschuss die Verwertung von aufgenommenem Zink. Heißt also, wenn es einen solchen Grund gibt für den Zinkmangel, nützt dir eine 6-wöchige Auffüllung gar nichts, weil das mühsam zugefütterte Zink vom Körper gar nicht verwertet wird und über den Darm einfach wieder ausgeschieden wird.

Man lernt sehr viel bei solch einer Rationenberechnung und viele Zusammenhänge werden einem da klarer.

Ich glaube, der Körper funktioniert nicht nach dem Schema : da fehlt die Substanz A, dann füllen wir einfach A nach und alles ist wieder gut, leider ist das Ganze erheblich komplizierter...

Als erste Maßnahme könntest du erst einmal Zinkhaltige Futtermittel wie Ölsaaten in die Ration einbauen...zu jeder Ration z.B. Sonnenblumenkerne dazu.



Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 13:25:

 

Sicher, das steht alles im Zusammenspiel.

Aber ausgehend von der Argumentation, dass der Körper ein Mehr an Zink ggf. gar nicht verwerten kann, spielt es doch keine Rolle, ob ich ihm nun Zink in Pulverform oder als Sonnenblumenkerne zufüttere? Ich würde nun denken, dass in den Sonnenblumenkernen (als Beispiel) wiederum einiges anderes drin ist, was ich ihm gar nicht geben will (Fett?).

Das letzte Blutbild war im Oktober, wenn ich mich recht erinnere.



Geschrieben von Svalin am 24.05.2016 um 13:39:

 

Wenn Zink, dann auch Kupfer.
Wir haben das mal nach einer Blutuntersuchung gemacht - auf Anraten des Tierarztes. "Haumichblau" - drei mal Zink, ein mal Kupfer oder so ähnlich.
Aber beides niemals nicht ohne Indikation.

Ich finde diese Mode, irgendwelche Pulver auf Verdacht in Tiere zu füllen sehr fragwürdig. Von wegen: kann ja nicht schaden - kann sehr wohl schaden, wenn man nicht weiß, was man tut.
Wenn kein Mangel vorhanden ist, nimmt der Körper bestenfalls die angebotenen Pulverchen nicht auf. Schlimmstenfalls richten sie Schaden an.



Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 13:45:

 

Das verstehe ich ja, ich würde auch nie auf die Idee kommen z. B. Selen einfach so reinzufüttern. Über Zink habe ich aber bisher nicht gefunden, dass es schadet.

Aber mal abgesehen davon: er erklärte mir, dass der Mangel im Blutbild erst sehr viel später zu erkennen sei, die körperlichen Veränderungen würde man schon vorher wahrnehmen. Soll ich dann warten, bis der Mangel so ausgeprägt ist, dass man ihn auch im Blut sieht, bevor ich tätig werde?

Klar kann ich das Bild machen lassen. Ob ich eindeutige Werte bekomme oder aber alles im Referenzbereich liegt (wie beim letzten Bild) sei aber mal dahin gestellt. Im Zweifelsfalle ist das Bild i. O. aber der Mangel ist trotzdem da. Wie würde man dann vorgehen?



Geschrieben von Svalin am 24.05.2016 um 13:49:

 

Vielleicht einfach mal den TA fragen, was er von der Idee hält?



Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 13:56:

 

...da haben drei Ärzte wahrscheinlich auch drei Meinungen.

Ich schaue mal weiter. Danke!



Geschrieben von Velvakandi am 24.05.2016 um 14:21:

 

Wenn ich das richtig im Kopf habe steht dein Pferd in einem Offenstall oder Paddockbox, richtig? Mit schön matschfreiem Paddock und eher weniger Weidegang und wenn dann nur tagsüber?
Ich finde ja, die Hufe (im Link) sehen einfach nur trocken aus. Ich hatte die Unterhaltung gerade erst heute wieder mit meinem Hufpfleger. Der meinte, der hätte seit 14 Tagen jetzt keine so gut zu bearbeitenden, elastischen Hufe wie bei meinen gehabt (es hat ja in letzter Zeit kaum geregnet). Ich hab geantwortet, dass das auch kein Kunststück ist, weil die Wiese auf der die Pferde gerade stehen (unsere sind ja 24/7 draußen) in einem Tal mit ganz vielen Quellen und sumpfigen Ecken liegt. Die stehen nicht im Matsch, aber der Boden ist feucht und teilweise müssen sie eben durch kleine Wasserläufe etc. Das hält die Hufe feucht. Stünden sie auf einer höher gelegenen Koppel ohne natürlichen Wasserlauf, wären die Hufe trockener, aber immerhin bekommen sie so trotzdem noch den Tau mit. Bei Paddockpferden fällt der auch noch weg und dann sind die Hufe einfach nur trocken im Sommer. Man kann die Hufe umständlich wässern (das muß man aber regelmäßig machen und da reicht auch kein kurzes abspritzen mit dem Schlauch) oder man kann die Haltung überdenken und optimieren.



Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 14:31:

 

Das ist ein guter Punkt Velvakandi. Hab auch schon ein paar findige Ideen gelesen, wie man da was tun kann (Wasserhufglocken, Babywindel, 15 Min im Wasser stehen etc.). Du hast Recht, viel Feuchtigkeit haben wir nur kurz bevor im Herbst die Lava erneuert wird Augenzwinkern Ich wundere mich dann nur, dass die anderen Ponys keine Probleme haben. Aber gut, vllt ist das eben seine individuelle Sache.

Ich mache mal ein Blutbild (hatte ich eh angedacht, unabhängig von der Situation jetzt). Vllt liefert mir das die Lösung, das wäre dann gleichermaßen gut und schlecht. Wenn nicht - dann nicht cool



Geschrieben von Svalin am 24.05.2016 um 14:42:

 

Zitat:
Original von Muffin
Vllt liefert mir das die Lösung, das wäre dann gleichermaßen gut und schlecht. Wenn nicht - dann nicht cool

Guter Ansatz Augenzwinkern
Mein Tierarzt hat mir mal gesagt, dass die Hufe so sind, wie es nötig ist:
Hart, trocken und vielleicht etwas spröde, wenn es trocken ist und der Untergrund hart - weich und elastisch wenn "Anpassungsfähigkeit" erforderlich ist, wie im Winter oder bei Matsch.



Geschrieben von Pika am 24.05.2016 um 18:05:

 

Da habe ich ähnliche Erfahrungen. Offenstall / Paddockhaltung; sehr wenig Weidegang.

Kaum ist es ein paar Tage trocken hat eins von 3 Pferden grausige Hufe. Hauptsächlich ein weißer Huf vorne, bei dem das Hufhorn (vor allem eine dünne oberste Schicht) Risse hat. Von oben nach unten. Das Horn ist spröde und trocken.

Jetzt wässer ich das Heu 3x tägl. und immer halte ich den Schlauch mit auf ihre Hufe. Schließlich muß man ja prüfen, was frau da so macht Augenzwinkern Ich bilde mir ein, dass die Hufe im Moment nicht so schlimm aussehen.



Geschrieben von Funny_Girl am 24.05.2016 um 19:26:

 

Darum bekommen meine beiden Mäuse während der Fellwechsel immer Bierhefe zugefüttert ( und hab extra ein MinFu, welches mehr Zink und Selen enthält, wo aber die Verhältnisse mit den Antagonisten passen).
Bis jetzt bin ich super damit gefahren, denn Hafi neigt auch zu brüchigen Hufen.



Geschrieben von Waldpferd am 24.05.2016 um 21:06:

 

Guten Abend großes Grinsen

ich plaudere mal ein wenig aus dem Nähkästchen, da ich deinen Hufmenschen ja kenne Augenzwinkern
Aktuell scheint er absolut jedem Zink zu empfehlen, wie auch in den vergangenen Jahren. Leider kenne ich auch zwei Pferde mit einer Zink Vergiftung durch Supplementierung von Einzelpräparaten - deshalb bin ich da wirklich vorsichtig.

Der "Nachteil" bei Zink: Wenn man gündlich genug guckt, findet man auch irgendwelche Symptome die auf einen Mangel hindeuten. Ist halt die Frage, ob du wirklich einen Mangel hast?

Pacito ist eher rundlich, bekommt Mineralfutter, kriegt Heu und Weide... ich würde mich Velvakandi anschließen und einfach zu trockene Hufe vermuten. Tipp meiner alten Hufpflegerin war immer, Hufe abspritzen und danach Olivenöl drauf. Damit befriedigt man das Tüddelbedürfnis und schadet nicht Augenzwinkern noch bequemer ist es, die Ponys ins taunasse Gras zu lassen. Vielleicht könnt ihr ja auch beim Durchgang zur Weide mit einer Teichfolie eine Pfütze schaffen? Da hätten alle was von.

Guck mal, der Link ist ganz schön: http://www.pferdeleben.de/spurenelemente-pferdefutter/1429-wechselwirkungen/



Geschrieben von Muffin am 24.05.2016 um 21:17:

 

fröhlich

Tatsächlich hab ich ihn auf die trockenen Hufe angesprochen, als er bei uns war, war es ja pudelnass. Er meinte er könne noch mal schauen, wenn es beim nächsten Mal trockener ist oder ich füttere halt Zink... wobei er auch meinte, dass das Magnostable eigentlich gut genug wäre. Aber irgendwo muss es ja herkommen verwirrt Hab den TA für's Blutbild bestellt, hatte ja eh angedacht nach dem Fellwechsel eines zu machen. Ich finde es halt komisch, dass er so schuppig ist und sich kratzt... aber stimmt schon, das könnte auch alles andere sein. Demnächst bin ich schlauer! Und bis dahin mache ich nix. Hätte ich mal den Wassergraben auf der Equitana gekauft cool

Wo du gerade hier bist - er hat ein Bein kaputt. Als ich vorhin ankam dicke Schramme und ein kleines Ei. Hab desinfiziert und gekühlt, bilde mir ein es sei schon etwas besser. Schickst du mir mal für den Fall der Fälle den Namen deines bevorzugten TA? Ich mag unsere nicht so gern.



Geschrieben von Gáski am 25.05.2016 um 07:27:

 

Ich habe früher bei längerer Trockenheit auch umfangreich die Hufe gewässert, mache das nach einem längeren Gespräch mit meiner früheren Hufpflegerin nicht mehr, da es sogar kontraproduktiv sein kann. Ich habe seither niemals wieder irgendwelche Probleme mit spröden und dadurch ausbrechenden Hufen gehabt. Die Hufe sind letztlich so konstruiert, wie Svalin schon sagte, hart und fest bei trockenem Wetter und weicher bei matschigerem Untergrund.


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