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Geschrieben von Felischa am 08.03.2019 um 10:59:

 

Zitat:
Original von Anni
@Felischa

Gut, dass du die 20 cm Litze nach vorn gestellt hast, aber bei einem Ausbruch aus dem Zaun ist sie immer noch tief und gefährlich. Ich weiß echt nicht, wie die sich das vorstellen.



Glücklich bin ich darüber auch nicht, aber einen Tot wird man sterben müssen.
Ich hoffe ja das das drüberspringen noch nicht so etabliert ist und beim graben kommen sie dann ja unweigerlich mit der Litze in Kontakt.

Ich habe vor diese eine Litze mit einem separaten E- Gerät zu betreiben, was mir mehr Kummer macht, ist das dann kleinere Tiere regelrecht "gebraten" werden.

Wobei ich in eine Wildpark auch gesehen habe das der Gehegewolf zwischen Litzen und Aussenzäung lag, da fragt man sich auch, wenn DIE das noch nicht mal hinbekommen, wie sollen WIR das wuppen ?



Geschrieben von Anni am 15.12.2019 um 11:26:

 

Hier sind vorgestern Isis durch mehrere Zäune gegangen.Sie standen dann mit Hengst und Wallachen zusammen, dafür mussten sie ebenfalls ein Zaun durchbrechen.
Sollten das wirklich Wölfe gewesen sein, ist das natürlich fatal, zumal ein echter Abwehrzaun nicht praktikabel ist und die Pferde hier auch von innen durch den Zaun gegangen sind. Werden sie von Wölfen beunruhigt, hält sie eh nichts auf.Sie kommen immer näher, bei mir sind es noch 20 Km.


https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1593521924123639&id=123555231120323



Geschrieben von Encanto am 18.12.2019 um 19:22:

 

Ja ich wüßte jetzt auch nicht, wie man die Pferde wirklich schützen kann . Evtl. mehrere Reihen doppelten Elektrozaun (10 cm Abstand) vom Boden bis zu einer Höhe von 1,50 m?

Aber wenn ich sehe wieviel Panik schon unsere Pferde seit einiger Zeit haben glaube ich, dass das pure Erscheinen eines Wolfes am Zaun sie schon in Panik versetzen könnte.

Ich glaube zwar nicht, dass bei uns Wölfe die Pferde in Panik versetzen aber mit Sicherheit irgend ein wildes Tier. Unsere Pferde sind jedenfalls sehr oft richtig durch den Wind, gehen überhaupt nicht mehr in ihr kleines Waldstück (dort steht der Unterstand) und stehen nur noch vorne am Tor auf ca. 150 m² zu dritt obwohl sie insgesamt 5000 m² zur Verfügung haben. Wir hatten ursprünglich auch das Heu hinten im Unterstand und ich dachte wenn sie hunger haben gehen sie sicher nach hinten. Aber sie fressen dann lieber den ganzen Tag nichts als in den Wald zu gehen. Wir haben nun aufgegeben und füttern sie halt vorne. Abends können sie es dann gar nicht mehr erwarten bis sie rein dürfen und morgens gehen sie ungern raus.

Falls irgendwann mal Wölfe auftauchen würden, werde ich die Pferde auch im Sommer nachts reinholen. Das wäre für mich der sicherste Schutz!



Geschrieben von Velvakandi am 18.12.2019 um 19:35:

 

Wir hatten vor Jahren bei den Nachbar-Pferdehaltern mal einen Fall mit (nachweislich) streunenden Hunden, die erst ein Schaf bei unserem Bauern gerissen haben und dann zur Pferdekoppel der damaligen Nachbarn weitergezogen sind und dort die Pferde gejagt haben.
Die sind durch den Zaun, haben selbigen noch mehrere hundert Meter mitgerissen (wer mit Elektroseil einzäunt will es echt wissen, das Mistzeug reißt wirklich NICHT), was sicherlich auch nicht unbedingt dazu beigetragen hat, dass die Pferde mal wieder runtergekommen wären. Gefunden wurden sie mehrere Dörfer weiter und viele Stunden später (passiert ist das nachts). Die Hunde waren bekannt.

Andererseits sind wir seit 20 Jahren Wolfsgebiet und in den letzten Jahren gibts immer häufiger Sichtungen direkt da, wo die Pferde wohnen. Die Pferde sind alle völlig relaxed.

Und das ein fremder Hund auf unserer Weide nicht überleben würde, hat Atrevido mir schon mehrfach demonstriert. Und da ist er nicht der einzige, viele Pferde am Stall sind bei Hunden auf der Weide, die sie nicht kennen, wirklich gnadenlos. Das wäre mit Wölfen dann sicherlich nicht anders, nur hab ich es da noch nie beobachtet. Andererseits haben wir häufiger Schweine oder Rotwild auf der Koppel und beides wird von den Pferden kaum beachtet.



Geschrieben von Atli am 18.12.2019 um 21:25:

 

Velvakandi, mit einem Wolf mag es Atrevido ja noch aufnehmen.

Bei einem Rudel hat auch er verloren ... unglücklich



Geschrieben von Velvakandi am 19.12.2019 um 15:50:

 

Er wohnt da ja aber auch nicht allein, und 10 wehrhafte Pferde - das überlegt sich jedes klar denkende Wolfsrudel.



Geschrieben von Atli am 19.12.2019 um 20:24:

 

Ich glaube, meine Pferde wären einfach zu lieb.
Garri nervt die ja auch und zwickt die, wenn ich führe, in die Hinterbeine Teufel Da keine Reaktion kommt, kann ich es auch nicht unterbinden unglücklich



Geschrieben von Anni am 20.12.2019 um 00:35:

 

Zitat:
Original von Encanto
Ja ich wüßte jetzt auch nicht, wie man die Pferde wirklich schützen kann . Evtl. mehrere Reihen doppelten Elektrozaun (10 cm Abstand) vom Boden bis zu einer Höhe von 1,50 m?

Aber wenn ich sehe wieviel Panik schon unsere Pferde seit einiger Zeit haben glaube ich, dass das pure Erscheinen eines Wolfes am Zaun sie schon in Panik versetzen könnte.


Joah, ein großes Problem. Davon abgesehen, dass es keine Zaunförderung für gibt, ist es auch technisch ein Problem. Und ein Problem mit der Landschaftsbehörde gibt es auch.
Dazu die ganzen Einsteller. Die können ihren Besis auch nicht die Pistole auf die Brust setzen und sie zwingen, den Zaun aufzurüsten, Ställe zu bauen etc.

Die untere Litze soll 20 cm tief sein, hochgefährlich für durchrennende Pferde. Und die Wölfe springen dann doch drüber oder graben sich unten drunter her.


Ich verstehe nicht, dass viele Leute unter den Reitern so entspannt bleiben- wir haben den Wölfen absolut nichts entgegen zu setzen, um zu verhindern, dass unsere Pferde gerissen, verletzt oder auf die Straße gejagt werden. Irgendwann hört es auch mal auf mit dem Wolfstotalschutz, der für Pferde und Fohlen immer mehr Stallhaltung bedeutet.

Dichte Zäune mit vielen Litzen hindern zudem das Wild am Revierwechsel. Sie sterben elendig darin und Niederwild wird unter Dauerstrom gegrillt, wenn es sich verfängt.

Zitat:
Original von Velvakandi

Er wohnt da ja aber auch nicht allein, und 10 wehrhafte Pferde - das überlegt sich jedes klar denkende Wolfsrudel. .

Wölfe reißen in Spanien auch wild lebende Pferde. Die Koniks des NABU (7 Fohlen) wurden trotz großer Herde getötet, Thürengeti dieses Jahr, 5 Fohlen.
Haselauer Hengstation, das DNA Ergebnis ist immer noch nicht da, dem Züchter wird obendrein dreist Nachlässigkeit vorgeworfen Teufel

https://www.st-georg.de/blog/wenn-der-pferdezuechter-auf-den-wolf-trifft/

Größere Pferde haben bessere Chancen, aber beim ersten Biss eines Wolfs würde meiner Meinung nach so gut wie jede Herde panisch werden und, was viele berichten, auch lange Zeit bleiben und schwerer händelbar oder reitbar sein.

Maximal Hengste könnten wehrhaft sein, aber gegen ein Rudel ist der Kampf eben aussichtlos

Der Facebook Artikel oben betrifft die Isländer von Stefanie Stöcker. Die wird auch nicht begeistert sein, wenn der Wolf jetzt um ihren neuen Pensionbetrieb läuft und die Pferde durch die Zäune treibt oder schlimmeres. Wölfe kommen oft immer wieder. Aktuell bei einen Schäfer im Norden 8 Mal in drei Wochen, trotz "wolfssicherem" Zaun vom Umweltamt.


Unsere Herde wäre sofort panisch und direkt auf der Straße. Der Haftpflichtfall ist noch dazu ein ganz neues Universum für Pferdehalter.



Geschrieben von FriggyFrigg am 20.12.2019 um 08:04:

 

Wir haben mit Gloria ja eine Wölfin die bereits die empfohlenen Zäune überwunden hat und schon ziemlich viele Schafe, auch in Häusernähe, gerissen hat. Ziemlich auffällig ist übrigens das es fast immer den gleichen Schäfer trifft Schweigen
Um die Pferde mache ich mir tatsächlich wenig Gedanken, bisher hatten sie auch noch nie irgendwelche Stressanzeichen obwohl die Wölfin bereits in Stallnähe war. Wildschweine verursachen ihnen deutich mehr Stress.
Unser Nachbar, ein Warmblutgestüt, lässt seine Stuten in Hofnähe abfohlen bevor er sie dann nach ein paar Wochen auf die Wiesen verteilt.

https://www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise



Geschrieben von Blesa am 20.12.2019 um 09:24:

 

Also ich bleibe nach wie vor entspannt. Hier sehen wir ja öfters Wolfsspuren und haben sogar schon mal direkt bei unserer Winterweide heulende Wölfe gehört, aber da die Pferde da wirklich tiefenentspannt geblieben sind, bin ich da auch entspannt.
Fremde Hunde werden hier bösartig von der Weide gejagt, bzw. gezielt nach ihnen getreten.
Die arme Mira hat das ja schon am eigenen Leib erfahren, dass auch unsere Stuten da keinen Spaß verstehen.



Geschrieben von Encanto am 20.12.2019 um 19:24:

 

Ich denke, es kommt sicher auf die Pferde an wie sie auf einen Wolf reagieren. Ich kann mir vorstellen, dass es Pferde gibt die da wirklich geschlossen auch auf einen Wolf losgehen, aber da Pferde nunmal Fluchttiere sind werden die meisten wohl eher wegrennen. Ein Wolf hat sicherlich auch eine andere Wirkung als ein Hund. Bei uns werden fremde Hunde auch gnadenlos aus der Koppel gejagd. Aber trotzdem hat sie irgendwas so traumatisiert, dass sie nur noch am Tor bleiben. Wir hatten im letzten Jahr im Sommer auf der Nachbarkoppel im hohen Gras ein völlig zerissenes Reh liegen. Auf einem großen Teil der Wiese lag das Gras platt am Boden. Ich weiß nicht welches Tier das war aber sicher kein Fuchs! Bei uns wurde bisher kein Wolf gesehen und beim Schäfer in der Nähe ist auch noch alles ruhig. Aber wie gesagt, unsere Pferde haben sich verändert!
Auch in dem Bericht von Stefanie Stöcker ist die Rede davon, dass die Pferde mit Hunden vertraut sind und da normalerweise auch keine Angst zeigen. Aber nach diesem Angriff standen alle Pferde zusammen verstört in einer Ecke.



Geschrieben von Helmingur am 30.12.2019 um 09:52:

 

Ich habe letztens überlegt, ob ein Sichtschutz einen Effekt hätte gegen den Wolf. ..? Oder macht die sowas noch neugieriger? (Riecht nach Beute, sieht man aber nicht??)
Also natürlich eignet sich das nicht für eine Weideumzäunung, ginge eher um zB Sichtschutznetze am Paddock. ..



Geschrieben von Dasha am 30.12.2019 um 11:08:

 

Das mit dem Reh kann , aber auch ein Hund gewesen sein. Bei uns gibt es keine Wölfe und trotzdem haben wir mal so ein gerissenes Reh gesehen. Ich Tippe auf die Huskis vom Nachbar die armen Tiere sind fast immer nur in ihrem Zwinger und manchmal buddeln sie sich durch.

Ein Schäferhund eines Onkels hat leider auch gejagt, der hat dann aber auch nicht lange gelebt, ein Jäger hat ihn auf frischer Tat erwischt.

Ich finde es traurig , dass so eine Angst vor dem Wolf geschürt wird.......



Geschrieben von Hoan am 02.01.2020 um 09:34:

 

Man mag vom Wolf als in Deutschland heimisches Wildtier denken, was man will, meiner Meinung nach wird es aber zu einer schleichenden Veränderung in der Weidehaltung mit verschlechterten Bedingungen für Haustiere, die Weidegang bräuchten, kommen. Professionelle konventionelle Tierhalter im Rinderbereich werden noch stärker auf Stallhaltung setzen. Private Tierhalter werden auch vermehrt auf „Sicherheit“ setzen und ihre Tiere hausnäher (= Paddocks statt entfernter Koppeln) halten bzw. nachts gleich aufstallen. D.h. für die Haustiere werden die Bewegungsspielräume wieder enger. Auch werden sich die Betriebsstrukturen im Bereich Erwerbsschäfereien verändern., denn nur große Betriebe können die erhebliche Mehrarbeit des Aufbaus und der Pflege der wolfsicheren Zäune dauerhaft leisten.


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