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Geschrieben von walkaloosa am 04.10.2013 um 07:23:

  Entwurmung nach Plan

In letzter Zeit lese ich immer wieder, dass einige Pferdebesitzer nur noch nach Plan entwurmen. Dabei muss eine Kotprobe eingeschickt werden und dann wird individuell entwurmt. Hat jemand Erfahrung damit oder einen richtig guten Artikel, damit ich mir mal vorstellen kann wie das überhaupt funktionieren soll? Ich finde das hört sich interessant an, wenn man nicht präventiv entwurmt, sondern die Chemiekeule nur anwendet, wenns notwendig ist...



Geschrieben von Beauty am 04.10.2013 um 07:52:

  RE: Entwurmung nach Plan

Ich habe 9 Jahre bei meinen Pferden Kotproben genommen,sie mein Tierarzt zur Untersuchung gebracht.Wenn er nichts gefunden hat ok und falls doch,hat er uns genau die Wurmkur entsprechend der Würmer gegeben.
Oft gibt man Wurmkuren die überhaupt nichts bringen, weil die Würmer andere sind.
Es kostet auch nicht mehr und wir mussten nicht oft entwurmen.



Geschrieben von Raio am 04.10.2013 um 07:55:

 

Hallo,
Dieses Vorgehen ist hauptsächlich darin begründet, dass immer mehr Resistenzen gegen die vorhandenen Entwurmungsmittel bestehen und man nicht die letzten wirksamen Mittel vergeuden will. Es ist wie bei den Antibiotika für Menschen; auch da wirken immer weniger Präparate.
Ein Problem mit dieser Methode ist allerdings, dass eine negativ ausfallende Kotprobe nicht unbedingt heißen muss, dass keine Würmer da sind. Manche Würmer kann man nur nachweisen, wenn sie genau zu diesem Zeitpunkt Eier oder Körperglieder abgesetzt haben. Eine positive Kotprobe ist eindeutig, eine negative nicht.
Gruß Beate



Geschrieben von Beauty am 04.10.2013 um 08:03:

 

Ich habe mit dem Kotproben abgeben gute Erfahrungen gemacht.
Mir war es wichtig das ich meinen Pferd nicht etwas gebe,was es nicht braucht.
Lieber habe ich immer wieder Kotproben genommen und wenn etwas war,das richtige gleich gegeben.Hatte auch nie Probleme damit.



Geschrieben von viertakt_sus am 04.10.2013 um 08:24:

  RE: Entwurmung nach Plan

genau, wegen den resistenzen und wegen definition der parasiten:

bei unserer letzten entwurmungsaktion haben wir von allen pferden die kotproben eingeschickt (über TA), das hieß: von allen 15 pferden über 3 tage "äpfel" sammeln, mischen und eintüten...

...das ergebnis war sehr verwunderlich und auch nicht wirklich nachvollziehbar:

- ein selbstversuch, der schon länger nicht mehr entwurmt wurde, war wurmfrei!!!

- andere pferde, die regelmäßig entwurmt waren/wurden, waren hoch befallen

auch gab es keinen zusammenhang zwischen pferdegruppen (bei uns gibt es 3 "herden" die zusammen auf der koppel stehen) ... innerhalb dieser gruppen gab es sowohl parasitenfreie als auch welche mit hohem befall ... auch hier war kein gruppenspezifischer befall nachvollziehbar (was ich vermutet hätte)

verwirrt

verwirrung perfekt...
es wurden dann jedenfalls die pferde entwurmt, die einen befall hatten...
(aber die regelmäßige entwurmung ist wohl kein garant dafür, dass die pferde dann weniger befallen sind/werden)

meine persönliche vermutung: manche pferde kommen mit dem infektionsdruck besser klar als andere, wahrscheinlich abhängig von allgemeinzustand, immunsystem, alter ....



Geschrieben von Encanto am 04.10.2013 um 19:03:

 

Dazu finde ich dies hier sehr interessant:

http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/ausgabe/beitrag/teil-1-wuermer-sind-keine-krankheit.html

und

http://www.artgerecht-tier.de/kategorie/ausgabe/beitrag/teil-2-wuermer-sind-keine-krankheit.html



Geschrieben von HannaB am 04.10.2013 um 23:36:

 

Der Artikel verfolgt sicherlich eine gute Absicht und es steht sicher auch vieles Richtiges drin, aber ich habe immer schon keine Lust mehr, weiterzulesen, wenn "auf die Natur" verwiesen wird, in der ja auch nicht dauernd entwurmt wird. In der Natur steht aber auch kein Tier so lange auf einer Fläche, wie das durch Tierhaltung durch den Menschen eben verursacht wird, und auf solchen Flächen würde ein wildes Tier auch keine Nahrung suchen.
Zum Hund: nur entwurmen, wenn eine "kritische Menge" von ausgeschiedenen Eiern überschritten wird: es ist nun mal leider so, dass wir Menschen uns mit den meisten Darmparasiten des Hundes infizieren können und dafür reicht nun mal leider ein einziges Ei aus. Und die kleben im blödesten Fall auch nicht nur direkt am After, sondern auch in der Umgebung, wo man mit der Hand auch mal hingelangt. Dass ein sechs Wochen Entwurmungsintervall empfohlen wird, wäre mir neu. Ohne Kotuntersuchung werden bei Hunden Entwurmungen alle 12 Wochen empfohlen, öfter nur bei besonders gefährdeten Hunden, wie zB Jagdhunden.



Geschrieben von Intiwasi am 05.10.2013 um 06:08:

 

Zum thema Wurmbefall bei Wildpferden...

Wir entwurmen unsere Pferde, die das ganze Jahr über auf einer Fläche von 300 Ha frei in den Bergen leben, 1-2x im Jahr. Diese haben defenitiv mehr Würmer als die Pferde, die bei uns im Stall stehen. Das kann ich so genau sagen, da ich den Kot augenscheinlich immer kontrolliere, sobal wir ein Pferd entwurmen und wenn wir ein Pferd aus den Bergen aufnehemen, ist es immer extrem schlimm!

Ich erkläre mir den hohen Wurmbefall der "Wildpferde" durch die Wasseraufnahme an den verunreinigten Wasserstellen an denen sich bis zu 500 Tiere (Pferde, Kühe, Esel, Füchse....) täglich bediehnen.

Und gleich nochmal eine Frage zum Thema:
Mit welchen Wurmmitteln entwurmt ihr denn dann genau gegen welche Parasitenart? Hat jede Wurmart sein eigenes Antiparasitum und falls ja, wie heissen die alle und was ist der genaue Wirkstoff?

Wir entwurmen schon seit Jahren ausschließlich mit Equide oder Equalan (Wirkstoff Ivermectin) und eine Resistenz scheint nicht vorhanden zu sein, zumindest augenscheinlich nicht, da kommt nach jeder Wurmkur immer ein Schwung an toten Viechern mit raus.



Geschrieben von uliact am 05.10.2013 um 11:24:

 

http://www.pferdeheimat.net/entwurmung-pferd/

da sind die wirkstoffe ganz gut beschrieben, denke ich.
im gegensatz zu der jahreszeitlichen empfehlung unten auf der seite würden wir ja je nach kotprobenergebnis entwurmen.
wie die fertigen präparate heissen, ist auch je nach land untschiedlich! equide und equalan kenn ich gar nicht, wohl aber natürlich den ws ivermectin. also würde ich immer auf den wirkstoff gucken, nicht auf den handelsnamen.



Geschrieben von Encanto am 05.10.2013 um 11:54:

 

Nachdem wir selbst erfahren konnten wie die sogenannten natürlichen Mittel wirken bin ich persönlich voll und ganz davon überzeugt. Seit Jahren kommt bei uns keine Chemie mehr in die Tiere und alle sehen super aus.

Früher wurde bei uns auch so wie es die TÄ gerne sehen regelmäßig mit der Chemiekeule entwurmt. Bis irgendwann kein Mittel mehr half. Ich mußte alle 3 Wochen eine Wurmpaste reinjagen damit Delgado sich sein Hinterteil nicht bis auf´s rohe Fleisch aufrieb. Auch Kotuntersuchungen brachten keinen Erfolg, obwohl er definitiv verwurmt war.
In unserer Verzweiflung hatten wir uns an eine Heilpraktikerin gewandt. Von ihr bekamen wir Globulis und nach nur einer Woche begannen die offenen Stellen zu heilen und nach 3 Wochen war nichts mehr zu sehen und kam bis heute nicht wieder. Unsere Pferde glänzen wie eine Speckschwarte in jeder Jahreszeit, andere Pferdebesitzer und Spaziergänger sprechen uns darauf an. Also können doch natürliche Mittel gar nicht so falsch sein, oder?
Durch die Chemie zerstört man die gesunde Darmflora und die Würmer haben dann freie Bahn sich zu vermehren.
Gesunde Tiere in freier Wildbahn fressen dann z. B. Eicheln o. ä. um ihre Würmer loszuwerden. Wie man so schön sagt für jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen und das stimmt wirkich, man muß sich damit befassen und sich nicht von TÄ und der Pharmaindustrie die ihre Produkte ja gerne verkaufen möchten verunsichern lassen.
Bei uns jedenfalls hatten die Wurmkuren das Gegenteil bewirkt!



Geschrieben von Intiwasi am 05.10.2013 um 16:24:

 

Uliact,Danke für die Seite, ist sehr interessant!



Geschrieben von Felischa am 05.10.2013 um 22:01:

 

Ich habe auch immer 4 -6 x im Jahr entwurmt so wie es immer empfohlen war und trotzdem hatte ich immer mal wieder ein Würmchen im Kot.

Ein VB Stute kam schon rippig zu uns und hatte mehrere Koliken, der TA schob es immer auf mein HÈU, OK aber A. hatten meine nichts und B. waren es in der Zeit 3 verschiedene Landwirte die lieferten.
Im April bestand ich auf eine Kotprobe weil auch mit Kranftfutter nichts ans Pferd kam. BINGO Die sass sowas von voll, soviel zu "Naturheilkräuterchen und Co" ich bestand auf Auszug oder ordentlicher Wurmkur.
Das die Äppel nicht von alleine zum Misthaufen gekrabbelt sind hat mich verwundert... böse
Auch hatte sie in der ganzen Zeit vorher nicht ein Wurm im Kot !! ich habe ja täglich abgeäppelt !!

2x wurde sie in Abstand von 3 Wochen Chemisch entwurmt und dann war der Spuk vorbei, keine Heukoliken mehr und sie nahm schlagartig zu.
Zur Darmsanierung gabs EMa und Bokashi.
Das war der Zeitpunkt wo ich umdachte...

Meine werden auch per Kotprobe entwurmt, da ich auch nicht mehr irgendwas blind ins Pferd kippen möchte.
Wurmfrei werden die aber nie, sowas gibt es nicht. Wurmarm schon, je gesünder ein Pferd/Pony umso besser kommen sie jedoch mit der Infektion klar.

Fohlen und Jungpferde bekommen aber weiterhin in kürzeren Abständen, weil das Immunsysthem noch nicht ausgereift ist und wer schonmal ein verendeten Jährling mit geplatzten Darm gesehen hat...das vergisst man nie... unglücklich

Wichtig ist auch das Gewicht des Pferdes zu kennen denn für viele reicht eine Wurmkur gar nicht aus ! Die Würmer die dann überleben geben dann das genetische Gedächtniss an die Nachkommen weiter und Voila`schon sind die Biester resistent.

Ist schon nicht einfach.... und keiner hat das Patentrezept, leider.



Geschrieben von FraukeF am 06.10.2013 um 14:39:

 

Ich entwurme auch nur noch nach Plan und Notwendigkeit, da aufgrund der stabilen Kleinherdenhaltung mit kaum/wenig Veränderungen auch kein hoher Wurmdruck vorhanden ist.

Dazu schicke ich 1/4jährlich eine Kotprobe ein. Bisher war die immer negativ. Die Wurmkur gegen Dasselfliegen werde ich im Dezember trotzdem geben, da ich diesen Sommer nach meinem Urlaub Eier gefunden habe.

Ich bin hier bei der Firma Het Woud registriert. Das geht superschnell und einfach. Einsammeln, abschicken, Ergebnis ist am nächtsen Tag per mail da.



Geschrieben von Encanto am 06.10.2013 um 18:59:

 

Als sich darmals Delgado so heftig scheuerte und keine Wurmkur wirklich half, sammelte ich 3 Tage hintereinander Pferdeäpfel ein und brachte sie zum TA. Dieser schickte sie zur Untersuchung ein und es kam heraus, daß unser Pferd angeblich keine Würmer hätte. Am gleichen Tag abends fand ich aber welche. Deshalb denke ich, daß auch Kotproben nicht unbedingt die sichere Lösung sind.



Geschrieben von Felischa am 06.10.2013 um 20:32:

 

@Frauke da bin ich auch großes Grinsen und die erinnern auch nach eine halben Jahr, oder wenn ein Befund vorliegt das man nachentwurmt.

Aber man kann nicht alle Würmer mit Kotproben ermitteln !
- Dasselfliegen
- Kuhdasseln !
- Bandwürmer

Aber trotzdem finde ich die regelmässigen Kotproben eine Hilfe besser als blind was reinzujagen, egal ob Natürlich oder Chemiekeule.



Geschrieben von Pika am 23.10.2013 um 18:16:

 

Da auch mein Ta sagt, dass der Nachweis über eine Kotprobe nicht eindeutug ist, entwurme ich weiterhin regelmäßig.

In meiner Haltung versuche ich den Wurmdruck zu verringern in dem ich:

1 keine Matratzenhaltung habe,
2 Stall und Paddock mehrmals täglich abgeäppelt werden,
3 die Weide täglich oder jeden 2 Tag abgeäppelt wird,
4 der Pferdebestand aus zwei eigenen Pferden besteht.

Regelmäßig entwurmen heißt bei mir 2 mal im Jahr mit den Wirkstoffen Ivermektin und Mitte des Jahres zusätzlich mit Praziquantel.

Übrigens habe ich den Eindruck, dass wenig verwurmte Pferde auch keine Probleme mit der Wurmkur haben.
Erst wenn Pferde stark verwurmt sind, entstehen nach der Wurmkurgabe Toxine durch die absterbenden Würmer, die die sowieso bereits geschädigten Pferde zusätzlich belasten.

Gruß Hilke



Geschrieben von stechmuecke am 23.10.2013 um 19:34:

 

http://www.meintierarzt.ch/Portals/0/Content/Pferde/Entwurmung%20Pferd.pdf

ist vielleicht eine ganz nette Zusammenfassung



Geschrieben von Jarpur am 20.11.2014 um 08:37:

 

ich habe noch eine Frage zu Wurmkur.

Die Pferde bekommen jetzt eine Wurmkur (inkl. Bandwürmer und Dasseln). Was ist mit dem Fohlen? Ist es sinnvoll der kleinen auch schon sowas zu geben. Wenn ja wie alt sollte sie dann sein?



Geschrieben von Blesa am 20.11.2014 um 11:50:

 

@Jarpur: Ich hoffe dein Fohlen ist schon mehrfach entwurmt worden?!

Meine Fohlen werden mit 1,2,4 Wochen und dann monatlich entwurmt bis zum Absetzen, danach geht es im normalen 3 monatigen Rhythmus weiter.
Fohlen sind viel viel anfälliger für Verwurmung und müssen häufig entwurmt werden!

Meine bekommen jetzt Ende der Woche die große Wurmkur.



Geschrieben von Jarpur am 20.11.2014 um 13:06:

 

@blesa
Ja, wir haben sie regelmäßig entwurmt. Sie ist allerdings erst am 10.6. geboren. Wäre das nicht ein wenig zu früh für die große Wurmkur, oder geht das schon?


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