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Problempferde |
Zambezi

Pegasus


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Nachdem beim Thema "Erlernte Hilflosigkeit" die Frage aufkam, mache ich mal einen Thread zum Thema "Problempferde" auf.
Was ist die Definition für ein Problempferd?
Hattet ihr schon mit Problempferden zu tun?
Konnte das Problem gelöst werden oder nicht?
Erfahrungsberichte wären sehr interessant.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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12.12.2013 21:14 |
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Rezo

Reitpferd

Dabei seit: 16.06.2013
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phu, problempferde...gibt ja den spruch: there are no problem horses. only people having problem with horses.
aber wenn ein mensch ein pferd gründlich versaut hat, kann es schon zum "problempferd" werden. wie das aussieht? schwierig.
ich hatte und habe mit rezo einige "probleme", wobei ich dem eher "situationen" sage. denn ein problempferd ist der nicht, nur nicht immer ganz so einfach, da er noch jung ist und nunmal stierkampfblut hat.
ein problempferd ist für mich vielleicht ein pferd, das durch den menschen verursacht ein oder mehrere probleme/ängste/wut/etc hat, sodass es "schwierig" im umgang geworden ist. dabei gibts einfachere und schwierigere fälle.
nach meiner eigenen definition hatte ich als teenager 4-5 pferde unter dem sattel, die als problempferde durchgehen würden. eins beispielsweise bockte von einem moment auf den nächsten einfach los, bis der reiter unten war. die besi hat alles versucht (TA, zahni, sattler, osteo, cranio, physio, psychotherapie, ja sogar TK, etc), man fand es nicht raus! bei mir hat der das aber nicht gemacht (auch die anderen pferde waren brav), was ich auf meine "kindliche unschuld" schiebe. gibts ja immer wieder, dass pferde bei kindern plötzlich superbrav sind. daher kann ich mit erfahrungen nicht wirklich dienen. ich kann nur sagen, dass dieses eine pferd an eine frau verkauft wurde, die sattel- und zaumlos ganz frei reitet. seither ist er ruhig. obs an ihr oder an der ausrüstung liegt? keine ahnung.
so denke ich, dass es für jedes "problempferd" eine lösung gibt.
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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12.12.2013 21:34 |
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Beauty
Reitpferd

Dabei seit: 31.05.2013
Beiträge: 562
Herkunft: Mittelfranken
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Zambezi,du könntest über Spirit was erzählen.Der war ne harte Nuss.
__________________ ...jeden Anfang wohnt ein Zauber inne...
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12.12.2013 21:56 |
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Mior1

Remonte
   

Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 455
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Echte Problempferde sind selten, Pferde mit abgegrenzten Problemen, deren Ursache eine unzureichende oder fehlerhafte Ausbildung, schlechtes Reiten und oder schlechte Ausrüstung sind (von Haltung und Fütterung mal ganz abgesehen), sind dagegen leider viel zu häufig
aber diese abgegrenzten Probleme, kriegt man in der Regel sehr schnell und gut in den Griff, sei es ein Verladeproblem, die Tierarztphobie, oder "Macken" beim Reiten, wenn man sie einfach an der Wurzel anpackt
ein Problempferd ist ein Pferd, bei dem man mit dem Ausgraben einzelner Wurzeln nicht hinkommt, sondern zunächst einen Urwald roden muss
alte Erfahrungen/Programmierungen auslöschen, die man zum Teil aber erst mal finden muss, und die sich über alle Bereiche des Umgangs erstrecken und richtig tief sitzen
so ein Pferd war z.B. "mein" Pacco, als ich ihn geschenkt bekam war er 9, ließ sich ohne Hilfsmanschaft nicht einfangen, war am Halfter nicht zu halten weil er sich immer wieder abrupt losriss, ging unterm Reiter unkontrolliert durch, war schreckhaft und kopfscheu, hatte Anbindepanik, war Heustauballergiker und hatte bei falscher Haltung mächtig Luftprobleme
warum ich ihn genommen habe - vor der Kutsche war er totenbrav und einfach perfekt, und ich war mir sicher, dass man so ein Pferd hinbekommt
ich hatte ihn ca 8 Jahre, er war von Kindern auch im Gelände reitbar und ein sehr gutes Dressurpferd, die Anbindepanik konnten wir nicht heilen, die haben wir mit perfektem Ground Tying umgangen, den Husten haben wir in den Griff bekommen, heute lebt er bei einer ehemaligen Reitbeteilung, der ich ihn weiter geschenkt habe, weil die beiden einfach ein Dream Team sind, und er nie "Mein" Pferd war
viele Probleme hatte ich sehr schnell im Griff, denn Pacco ist ein Dülmener aus dem Wildbruch und tickt einfach extrem körpersprachlich und rangbezogen, ein Pony aus Montys Büchern entsprungen, der Rest war viel Geduld und viel gesunder Menschenverstand, die grundlegende Korrektur hat damals 6 Monate gebraucht, bis er weitgehend "Normal" tickte, aber er hat immer eine klare Linie gebraucht und wurde bei falschen Handling sofort rückfällig
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12.12.2013 23:04 |
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Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
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Themenstarter
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Ja Beauty, der Spirit ist nun wirklich ein Paradebeispiel für ein Problempferd ... natürlich auch menschengemacht, denn kein Pferd kommt als Problempferd auf die Welt.
Ich hatte mal einen PP, der aus Argentinien importiert worden war. Ein Bild von einem Pferd mit einem Körperbau und einem Gang zum Niederknien, aber leider völlig neben der Spur. Jung und dumm, wie ich damals war, dachte ich, dass ich das wieder geradebiegen kann *seufz*
Als ich ihn kennenlernte, wollte er von Menschen wenig wissen, am liebsten war es ihm, wenn er in Ruhe gelassen wurde. Wenn man es schaffte, ihn irgendwie einzufangen, stand er stocksteif beim Satteln. Ihn an den Ohren anzufassen, war unmöglich ... das Zaumzeug musste man irgendwie trickreich auf Umwegen an seinen Kopf praktizieren. Beim Aufsteigen stand er auch stocksteif da, regelrecht eingefroren, um dann loszuschießen und im Tölt um sein Leben zu laufen. Zugegeben, spektakulär sah das schon aus, aber das wollte ich eigentlich nicht. Das Pferd war ein Paradebeispiel für erlernte Hilflosigkeit, er funktionierte irgendwie, aber zeigte keinerlei Interesse und keinerlei Eigeninitiative, sondern war völlig überfordert, verfiel ständig in seine Angststarre und war dann nicht mehr ansprechbar. Wenn er in dieser Starre war, ließ er alles mit sich geschehen (Tierarzt usw.), außer man wollte seine Ohren anfassen, dann explodierte er und schlug um sich. ich habe dann erst mal versucht, ihm zu vermitteln, dass Menschen gar nicht so schrecklich sind. Ich holte mir einen Eimer mit Futter und stellte ihn auf die Koppel und versuchte erst mal auszuloten, wie weit ich von dem Eimer entfernt sein muss, damit er sich da rantraut. Am Anfang waren es etwa 5 Meter
Nach einigen Wochen und schrittweiser Annäherung waren wir so weit, dass ich den Eimer in der Hand halten konnte und er draus fraß, solange ich mich nicht bewegte. Ab dann ging ich dazu über, ihm Karotten aus der Hand anzubieten. Als ich das erste Mal mit einer Karotte kam, dachte er wohl, ich will ihn damit schlagen, denn er ergriff erst mal die Flucht. Aber auch das haben wir hinbekommen und irgendwann waren wir so weit, dass er auf Zuruf von der Koppel kam und sich einen Halsriemen überstreifen ließ, allerdings nur von mir. Fremde Menschen, ganz besonders Männer ließ er nicht an sich ran. Die Angststarre wurde weniger, dafür zeigte er jetzt mehr Eigeninitiative und fing an, sich zu wehren, d.h. den Tierarzt ließ er nicht mehr an sich ran, sondern tobte wie ein Berserker. ich musste ihn immer vorher sedieren, solange der Adrenalinspiegel noch niedrig war, sonst ging da gar nix, manchmal auch mit Sedierung nicht. Den Schmied ließ er zum Glück an sich ran, aber nur, solange der ihn nicht anschaute und keine falsche Bewegung machte. Reiten ging, solange man ganz ruhig im Sattel saß, sich nicht bewegte und ihn nicht irgendwo an der Schulter oder an der Kruppe berührte, ansonsten fing er an, übelst zu buckeln. ich verzichtete erst mal aufs Reiten und machte monatelang mit ihm Bodenarbeit. Das machte ihm sichtlich Spaß, er gab sich auch Mühe im Rahmen seiner Möglichkeiten, aber sobald ihn das kleinste bisschen irritierte, verfiel er wieder in seine Schreckstarre. Irgendwann waren wir so weit, dass er am Boden recht gut zu händeln war. Er kam, ließ sich den Halsriemen drübermachen und lief hinter mir her wie ein Hund, seine Angststarre und seine Blackouts wurden weniger. Was aber immer noch sehr problematisch war, war das Reiten. Sobald er aus dem Augenwinkel irgendetwas sah, das hinten über ihm war, drehte er die Augen raus und fror ein oder verfiel von jetzt auf gleich in Raserei. Nachdem er mich ein paar Mal abgesetzt hatte, bekam ich auch Angst davor, mich auf ihn draufzusetzen. Nach wie vor war er unberechenbar. Man konnte eine Sache neunundneunzig Mal mit ihm üben und beim hundertsten Mal rastete er aus völlig unerfindlichen Gründen völlig aus. Als er dann einmal beim Putzen, das wir vorher bereits zig mal genau so gemacht hatten, ausrastete und sein Vorderhuf nur ein paar Zentimeter an meinem Kopf vorbeisauste, war bei mir der Ofen aus ... ich bekam die schlimmen Bilder von dem tobenden Pferd nicht mehr aus dem Kopf. Damals habe ich tatsächlich erwogen, ihn zum Schlachter zu geben, denn er war nicht ungefährlich. Letzten Endes war ich froh, dass ich das nicht musste. Ich verkaufte ihn zum Schlachtpreis an einen Westernreiter, der ihn ebenso strikt behandelte, wie er das wohl aus Argentinien gewöhnt war. Ich vermute, dass er wieder in seine erlernte Hilflosigkeit verfiel, aber immerhin war er nach ein paar Jahren so weit, dass er gefahrlos gehändelt werden konnte und auf Turnieren mitlief. Inzwischen ist er über 20 und hat eine neue Besitzerin, für die er das Traumpferd ist, wie ich gehört habe.
Also doch noch ein Happy End für das Pferd ... für mich war das Ganze natürlich eine sehr schmerzvolle Erfahrung und ich würde mir so etwas nie wieder antun.
Woher sein Trauma stammte, kann man natürlich nur mutmaßen. Er war aber schon so, als er aus Argentinien kam. Und wenn man sich die dortigen Methoden anschaut, um ein Pferd "einzubrechen", dann wundert einen nichts mehr. Erst wachsen die Pferde halbwild und fast ohne Menschenkontakt auf, dann werden sie mit dem Lasso eingefangen, an einen Pflock gebunden, es schwingt sich einer drauf und wenn das Pferd buckelt, wird es so lange geprügelt, bis es damit aufhört. Nur die Harten kommen in den Garten ... der Rest wandert wohl in die Wurst. Auf eins mehr oder weniger kommt's da nicht an. Wenn ein Pferd noch dazu hypersensibel ist, dann hat es da schon ein lebenslanges Trauma weg und will verständlicherweise mit Menschen nichts mehr zu tun haben.
Die meisten Problempferde resultieren wohl aus unsachgemäßer Aufzucht und Ausbildung. ich weiß es heute sehr zu schätzen, wenn ein Pferd vernünftig aufgezogen wurde und eine gute, fundierte Ausbildung erhalten hat. Wenn es dem Menschen mit Vertrauen und Respekt begegnet. Wenn es neugierig auf Neues ist und alles gerne mitmacht, weil es den Menschen spannend findet und nicht angsteinflößend. Damit wird der Grundstein gelegt für das ganze spätere Pferdeleben und wenn hier gravierende Fehler gemacht werden, kann man ein Pferd für immer verderben.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Zambezi: 12.12.2013 23:18.
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12.12.2013 23:16 |
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Smartie unregistriert
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| Zitat: |
| ich weiß es heute sehr zu schätzen, wenn ein Pferd vernünftig aufgezogen wurde |
Und ich merke auch noch Unterschiede zu den bei UNS aufgewachsenen Pferden/ Fohlen.
Mit unserer beiden Kleinen kann man wirklich ALLES machen!
Die sind immer interessiert, zugewandt, experimentierfreudig, was auch immer ... jedenfalls immer engagiert dabei (mit leuchtenden Augen und "Grinsen im Gesicht"
), egal was man mit ihnen macht
Goldie ist jetzt nicht wirklich ein "schlimmes Problempferd", aber im Vergleich merkt man trotzdem, dass ihr "mehr Familien- Anschluß", im ersten Lebensjahr, gut getan hätte ... ich bin auf jeden Fall froh, sie schon als Jährling bekommen zu haben, und nicht erst später.
Ich finde daher auch schon die "richtige" Aufzucht der Pferde unheimlich wichtig für ihr zukünftiges Leben!
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13.12.2013 09:39 |
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Akino

Jungpferd
  
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| Zitat: |
Original von Smartie
Ich finde daher auch schon die "richtige" Aufzucht der Pferde unheimlich wichtig für ihr zukünftiges Leben! |
Und auch das wäre wieder einen eigenen Thread wert.
Auf Island zum Beispiel wachsen die Pferde ja halbwild auf, und auch auf dem Kontinent gibts im Islandpferdebereich durchaus Leute, die sagen, dass das Pferd davon profitiert, wenns in den ersten Jahren soweit wie möglich in Ruhe gelassen wird.
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13.12.2013 09:56 |
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Zambezi

Pegasus


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Themenstarter
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Ja, Akino, die Pferdeaufzucht ist wirklich ein Thema für sich. Eine halbwilde Aufzucht muss nicht per se schlecht sein und dabei müssen nicht zwingend Problempferde herauskommen. Aber wenn die Pferde nur alle heilige Zeit mal einen Menschen zu Gesicht bekommen und dieser Kontakt nur unangenehm für sie ist, werden sie dem Menschen gegenüber nicht besonders aufgeschlossen sein.
Umgekehrt gibt es auch genug Fohlen, die "hinter dem Haus" großgezogen werden und durch falschen Umgang verzogen und büffelig werden und keinerlei Respekt mehr vor dem Menschen haben. Auch so kann man Problempferde produzieren.
Entscheidend ist weniger die Quantität des Kontakts, sondern eher die Qualität.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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13.12.2013 10:17 |
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Ragna

Pegasus


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| Zitat: |
Original von Zambezi
[...] Entscheidend ist weniger die Quantität des Kontakts, sondern eher die Qualität. |
Absolut wahr!
__________________ Lady Gáta (1988-2004)
Schlitzohr und Schlaumeier Ragna
Streber Fengari
Wahrheit hat die verblüffende Eigenschaft, sich immer wieder zurückzumelden. Bruno Bänninger
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13.12.2013 11:20 |
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Pika

Reitpferd
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Oh, ich denke das ich so einen Isländer hatte.
Angeblich jg. '81 auf Island geboren und '86 nach Deutschland importiert. Die Importpfere waren damals immer 5 jährig!
Hier in D schnell von einem Experten (seine Kinder sind heute Kaderreiter, habe ich gehört) eingeritten, 1 oder 2 Fohlen geboren und verkauft.
Die neue Besi war reitanfängerin und wunderte sich, warum sie ihr Pferd (nachdem die Sedierung ruas war) nicht mehr anfassen konnte. Sie hat das Pferd kurzerhand weiterverkauft und ist gegen den Experten vor Gericht gezogen.
Der Isi stand dann einige Jahre auf einem Hof mit Programm: Hofcafe + Ponyreiten.
Zum Ponyreiten eignete es sich nicht, weil es die meisten Reiter abwarf . Somit wurden 2 Fohlen gezogen und es gab vereinzelt Reitbeteiligungen. Dann sollte der Pferdebestand verkleinert werden und mit 18 jahren, Ekzem und gerne bockend ließ sie sich schlecht verkaufen und der Schlachter kam um einen Preis zu bieten.
Genau an diesem Tag kam auch ich zu Besuch. Mir gefiel die Stute mit "eigenem Kopf" und ich erwarb sie zum Schlachtpreis.
Einfangen ließ sie sich nicht, nur mit mehreren Mann in die Ecke treiben. Somit haben wir uns das "join up" zu nutze gemacht. Beim Aufsteigen warf sie mich über die Ohren runter, wenn ich nicht auf der Hut war oder sie buckelte auf der Stelle, bis ich unten war.
Mein bestreben länger als das Pferd durchzuhalten, bewirkte, dass das Buckeln immer seltener auftrat.
Tas, Zahnfee und Osteo waren alle der Meinung, das Pferd müsse mind. 5 Jahre älter sein, als in den Papieren angegeben. Dann hatte ich eben ein Pferd das nicht 18 sondern 23 jahre alt ist!
Letztendlich wurde sie für mich eine nette Stute, die Männer eher nicht mochte, dafür Kinder um so mehr und bei der man mit Zwang überhaupt nichts erreichte. Mit mir aber durch Dick und Dünn ging.
Da sie eher nicht eingetöltet war, waren wir 3 gängig unterwegs, viel im Gelände; auch alleine völlig unproblematisch.
Mit 29 jahren (laut Papier) habe ich sie nur noch selten geritten; wir sind mehr spazieren gegangen und mit 31,5 mußte ich sie wegen einer Kolik einschläfern lassen.
Für mich war sie mein Herzenspferd.
www.sandner-telgte.de
Gruß Pika
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13.12.2013 18:50 |
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stechmuecke

Reitpferd

Dabei seit: 25.03.2013
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| Zitat: |
Original von Mior1
aber diese abgegrenzten Probleme, kriegt man in der Regel sehr schnell und gut in den Griff, [...] die Tierarztphobie [...], wenn man sie einfach an der Wurzel anpackt
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Ja? Und wie? Ich habe da nämlich auch so ein "Problempferd"
Was sind Problempferde? Hm... Pferde, die auch unter professionellem Handling nicht in kürzester Zeit wiederholte Verhaltensweisen ablegen, die für den Menschen gefährlich werden können.
Naja, so ganz passt die Definition noch nicht, da habe ich doch glatt mein Pferd wirklich als Problempferd definiert
Aber mir fällt da grad noch ein Pferd ein, das für mich schon auch ein Problempferd war (wobei er nicht wirklich gefährlich war, weil er ja nur auf der Flucht war
). Das war Ende 2004 auf dem Sternberghof, ein Wallach, palomino, von Richard eingeritte. Weiß jemand, was aus diesem menschenscheuen Tier geworden ist? Leider weiß ich weder Name noch Geburtsjahr.
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13.12.2013 20:26 |
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Velvakandi

Einhorn
 

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Du meinst den Geisterbahnfahrer, den Peruanerwallach?
Der ging zu Marion Vargas damals, ob die ihn noch hat weiß ich nicht. Sie hat aber damals sehr ausführlich über seine Entwicklung gebloggt.
__________________ Gangpferdedistanzler
Paso Fino Mina de Oro 492 km in der Wertung
Isländer Velvakandi frá Árbakka 40 km in der Wertung
All that is gold does not glitter,
Not all those who wander are lost.
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13.12.2013 21:14 |
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stechmuecke

Reitpferd

Dabei seit: 25.03.2013
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13.12.2013 21:45 |
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Mior1

Remonte
   

Dabei seit: 29.06.2010
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| Zitat: |
Original von stechmuecke
| Zitat: |
Original von Mior1
aber diese abgegrenzten Probleme, kriegt man in der Regel sehr schnell und gut in den Griff, [...] die Tierarztphobie [...], wenn man sie einfach an der Wurzel anpackt
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Ja? Und wie? Ich habe da nämlich auch so ein "Problempferd"
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meinst Du die Tierarztphobie? die ist am besten mit Clickertraining zu beseitigen, und mit dem Durchbrechen fester Rituale, also NICHT immer am selben Platz behandeln, andere Situationen schaffen etc ab und an braucht man auch einen TA der mitspielt
und bei so klar begrenzten Problembereichen, würde ich nie von "Problempferd" sprechen
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13.12.2013 22:09 |
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stechmuecke

Reitpferd

Dabei seit: 25.03.2013
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Nächster Level: 4.297.834
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| Zitat: |
Original von Mior1
| Zitat: |
Original von stechmuecke
| Zitat: |
Original von Mior1
aber diese abgegrenzten Probleme, kriegt man in der Regel sehr schnell und gut in den Griff, [...] die Tierarztphobie [...], wenn man sie einfach an der Wurzel anpackt
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Ja? Und wie? Ich habe da nämlich auch so ein "Problempferd"
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meinst Du die Tierarztphobie? die ist am besten mit Clickertraining zu beseitigen, und mit dem Durchbrechen fester Rituale, also NICHT immer am selben Platz behandeln, andere Situationen schaffen etc ab und an braucht man auch einen TA der mitspielt
und bei so klar begrenzten Problembereichen, würde ich nie von "Problempferd" sprechen |
deshalb steht das Problempferd ja auch in ""
nicht immer gleicher Platz hatten wir schon. andere Situation schaffen ist schwierig, weil sie bereits in Panik verfällt, wenn sie durch Blick/Körpersprache fixiert wird (nicht nur durch den TA, eigentlich alle fremde Menschen, die was von ihr wollen, ob das jetzt Hufbearbeiter, Sattler, Zahnarzt sind, das ist egal). Irgendwann muss ich vielleicht doch noch mit dem Clickern anfangen. Und bis muss das Tier wohl gesund bleiben
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13.12.2013 22:21 |
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Mior1

Remonte
   

Dabei seit: 29.06.2010
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| Zitat: |
Original von stechmuecke
nicht immer gleicher Platz hatten wir schon. andere Situation schaffen ist schwierig, weil sie bereits in Panik verfällt, wenn sie durch Blick/Körpersprache fixiert wird (nicht nur durch den TA, eigentlich alle fremde Menschen, die was von ihr wollen, ob das jetzt Hufbearbeiter, Sattler, Zahnarzt sind, das ist egal). Irgendwann muss ich vielleicht doch noch mit dem Clickern anfangen. Und bis muss das Tier wohl gesund bleiben
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das Clickern ist dabei wirklich das ideale - und ich habe schon Problempferde erfolgreich korrigiert ehe ich mit dem Clickern begonnen habe - aber der Click ist inzwischen bei mir wichtiger geworden als jedes andere Werkzeug
aber in Eurem Fall brauchst Du "kooperative" Partner, die bereit sind, ihre Körpersprache den Bedürfnissen Deines Pferdes anzupassen, die klare Signale setzen, dass sie sie nicht fixieren wollen, das geht auch ohne Clicker
mit Clicker könntest Du aber Übersprungshandlungen installieren, die dann auch von den "gefährlichen" Menschen abgerufen werden können und damit dann für das Pferd von der "Gefahr" ablenken ........das hat dann sozusagen den Effekt, als würde man ein geheimes Passwort vereinbaren und wenn Dein Pferd merkt, dass der Fremde das Passwort kennt, dann sinkt die Angst
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13.12.2013 22:33 |
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Joya

Reitpferd

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Richard hatte nur einen Wallach auf den die Beschreibung passt und das war der von Tine erwähnte Peruanerwallach. Finos hatte er zwei Füchse, von denen er einen bis heute zu verkaufen versucht. Den anderen hat er wohl irgendwann verkaufen können. Die waren damals auchnoch nicht geritten.
__________________ El cavallo con el Paso Fino - das Pferd mit dem feinen Gang
www.rancho-paradiso.de
YOU DON'T NEED EYES TO SEE, YOU NEED VISION
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14.12.2013 05:52 |
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stechmuecke

Reitpferd

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das war ein Verkaufspferd. Hat nicht ihm gehört, er hat es nur trainiert.
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14.12.2013 10:07 |
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Joya

Reitpferd

Dabei seit: 07.10.2007
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Genau das ist er
ich war zu der Zeit oft am Sternberghof und da hieß es, er wäre ein Peruaner. Ob er ihm gehörte oder nicht kann ich nicht genau sagen, dachte es wäre seiner denn er stand lange dort. Die Finos waren auch Verkaufspferde und haben ihm gehört
Aber wie dem auch sei, du wolltes wissen was aus ihm wurde und wie Tine schon sagte, ging er dann zu Marion Vargas. Dort hat er sich gut entwickelt, zumindest sah er deutlich besser aus. Irgendwann gabs keine updates mehr und was dann aus ihm wurde? Keine Ahnung aber ich denke, auch er wird ein Plätzchen gefunden haben.
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14.12.2013 11:10 |
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stechmuecke

Reitpferd

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danke. also dann ist das ein Peruano? Warum dachte ich immer, das wäre ein Fino gewesen???
Kann man das gebloggt irgendwo nachlesen? Ich habe mir doch echt all die Jahre immer wieder Gedanken um ihn gemacht ...
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14.12.2013 11:28 |
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