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Darf ein Gangpferd traben? |
rivera
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"Ich möchte auf einen schönen Galopp jedenfalls nicht verzichten."
ich auch nicht. das ist aber kein absolutes argument für trab. ich kann deine begründung für stark passig gehende pferde nachvollziehen, meine erfahrung mit nicht trabenden mm ist aber, dass der galopp sehr gut ist.
ich habe auch schon mal einen mm, der an der longe zu pass neigte (als handpferd zb wenig pass), nur im schritt und galopp longiert, um das passige nicht zum bewegungsmuster werden zu lassen. der galopp war von anfang an sehr gut, im ruhigen tempo im dreischlag gesprungen. pferd war drei jahre alt und zuvor nicht gearbeitet.
__________________ Mangalarga Marchadores - Gangpferdevergnügen ohne Grenzen.
Meine Homepage:
Dagmar Heller - Rund um das gesunde Reiten
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30.08.2010 09:48 |
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rainer
Jungpferd
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Wie gesagt, es gibt keine allgemeinen Regeln. Wir lernen alle von positiven und negativen Erfahrungen. Das Wichtigste aus solchen Diskussionen ist, dass man den einen oder anderen Hinweis mitnehmen kann, was bei anderen schon funktioniert hat. Am meisten gewinnt man, wenn man es als „Erfahrungsaustausch” betrachtet.
__________________ Make your horse your friend - not your enemy!
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30.08.2010 09:58 |
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Felischa
Reitpferd
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Ein unendliches Thema
Bei meiner Stute, meinte jedenfalls ein Islandtrainer sie eintraben zu müssen, weil... es ja besser ist für den Rücken und so..
Ich hatte dann ein Pferd nach 1,5 Jahren Weidepause, was immer noch im verspannten Tölt losdüste sobald ich etwas anderes als Versammelten Schritt forderte.
Irgendwann merkte sie, das sie einfach am hingegeben Zügel locker schneller werden konnte und ich bekam den Paso llano geschenkt.
In der Genetischen Geschichte der Equiden ist der Pass und Trab als Grundgangarten verankert, der Tölt ist einfach nur eine Variante aus beidem.
Also muss im Pferd beides verankert sein um den Tölt oder seine Varinaten auch laufen zu können.
Was nun zuerst da war ist doch heute völlig egal, nur dieses einseitige Denken "DAS IST SO UND SO" ärgert mich, weil oft genug das Pferd auf der Strecke bleibt, weil es in ein Rasse oder Guruschema reingequetscht wird.
Felischa ist von Fohlen an nur im Paso Llano gelaufen, kein Trab und kein Pass, also warum musste man sie mit schweren Beschlag tiefes Ausbinden so quälen ? Dem Rücken hat es sicherlich nicht geholfen und der Psyche erst recht nicht und der Gang war auch völlig verkorkst
Eintraben ist genauso unproducktiv wie mit Gewalt eintölten..
Die Verspannung macht der Mensch mit Hilfsmitteln und Ungeduld.
Nur sollte man bei den Pasos aufpassen das man nicht stark Trabveranlagte Pferde miteinander verpaart, denn dann besteht die Gefahr das man sie irgendwann "eintölten" muss und das wäre schade. Ein trabender Paso ist jedoch kein "schlechtes" Pferd nur passt es nicht in das Zuchtziel, welches nunmal der Naturtölter sein sollte der eben ohne Hifsmittel den Gang locker anbietet.
Das gleiche gilt natürlich auch für den Pass....
Ach, wenn das alles nur sooooo einfach wäre...
In dem Sinne,...über den Tellerrand zu gucken hat noch keinem geschadet
__________________ nicht ärgern nur wundern und besser machen.
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30.08.2010 14:45 |
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rivera
Dabei seit: 07.10.2007
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"über den tellerrand gucken" finde ich auch sehr sinnvoll.
man schaue doch nur mal, wie unterschiedlich bei den einzelnen rassen die idealvorstellungen vom viertakt sind. also doch letzten endes alles mal willkürlich von bestimmten menschen festgelegt.
warum soll es dann so schlimm sein, wenn zb ein pp sich bewegt wie ein mm? dieser individuelle pp kann dann doch auch so gearbeitet werden, wie es ihm entspricht, er wird dann eher gesund und locker laufen, als wenn man ihn in schema f presst. dass man dann mit diesem pferd nicht züchtet ist ein anderes thema.
obige rassebezeichnungen sind nach belieben austauschbar.
__________________ Mangalarga Marchadores - Gangpferdevergnügen ohne Grenzen.
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30.08.2010 21:09 |
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Smartie unregistriert
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Ich bin auch der Meinung, dass man gerade über ein Forum sehr viele Anregungen zur Pferde- Aus- und Weiterbildung bekommen kann (deswegen lese ich ja auch viel hier
)!
Tellerand:
In meiner naturwissenschaftlich Neugier wollte ich natürlich genauer wissen, was Hipparion denn nun gelaufen ist
Rainer:
Zitat: |
@Smartie: Ich kann wirklich nicht sagen, seit wann der Tölt existiert. Anatomisch lässt sich das meiner Meinung nach am Pferdeskelett nicht nachweisen. |
Ich hab jetzt einfach die "Nature" Quelle zur Ganganalyse von Hipparion gesucht und gefunden
Diese ist hauptsächlich aus sog. "Spuren-Fossilien" (versteinerte Spuren) erfolgt, nicht aufgrund der Skelettanatomie.
Das absolut SPANNENDSTE daran ist, dass gar nicht von Tölt sondern sogar von RUNNING WALK, dieses Urpferdchens geschrieben wird!!!
http://www.nature.com/nature/journal/v30...l/308179a0.html
Zitat: |
The gait of Hipparion sp. from fossil footprints in Laetoli, Tanzania Elise Renders 1. Department of Functional Morphology, Faculty of Veterinary Medicine, Yalelaan 1, State University, 3508 ID Utrecht, The Netherlands Top of page Abstract Three Hipparion trails, two from adults and one from a juvenile dating from about 3.5 Myr ago, have now been found in Laetoli. Comparison of the Hipparion footprints with a variety of imprints made by domestic horses showed that the animals moved with a running walk over the soft and slippery soil of Laetoli: in the alternative hind–fore–hind–fore footfall sequence one foot is always close to the ground and can take over the body weight if the supporting foot slides. The smaller juvenile was taking relatively longer strides than the adult. Body support was provided mainly by the third main toe. The evidence indicates that volcanic ash was falling at the time the footprints were made, suggesting that the animals were passing through the area at about the same time. The criss-cross pattern in the trails of the juvenile and adult Hipparion can be seen in the travelling behaviour of mares and foals of living horses.
Evidence that the Hipparion were moving with a running walk supports the view that this gait is not 'man-taught' for rider-comfort, but a natural ability in modern horses. |
LG Smartie
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Smartie: 31.08.2010 18:21.
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31.08.2010 13:15 |
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sigga
Reitpferd
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Danke für die Quelle Smartie! Ich hatte gestern mal nach Hinweisen auf die ursprüngliche Gangveranlagung gegoogelt, aber bin nicht wirklich fündig geworden.
Ich hatte als Entwicklung der Gänge allerdings auch eher in Erinnerung, dass der Tölt oder welcher 4.Gang auch immer den Pferden vor allem wegen der Nutzung in Kriegen weggezüchtet wurden. Weil 3 Gänge nun mal einfacher zu reiten sind als 4 oder 5 und eine Kavallerie mehr "her macht", wenn sie quasi im Gleichschritt dahertrabt, als wenn alle im Tölt oder ähnlichem daherwuseln. An die Quelle kann ich mich nur beim besten Willen nicht mehr erinnern
Es erscheint mir aber irgendwie logischer als die Reinzüchtung eines "Gangfehlers" aus Bequemlichkeitsgründen...
__________________ Sigga, Björk und Lilja
DI Sigrid Fürst - Energetik / Training / Beratung
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31.08.2010 13:22 |
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Sanni
Reitpferd
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Auch meines Wissens nach sind die "normalen" 3-Gänger heute nur ein Produkt menschlicher Züchtung durch Selektion. Genau wie sigga schreibt, hat man das wegen der Nutzung gemacht. So sind die Gangpferde keine Mutation im Sinne von neu hinzu gekommenen Gängen, sondern "Rückfälle" in die Urform.
Und was lernt uns das??? Ein Gangpferd ist kein Pferd mit Gangfehlern, sondern hat einfach nur wieder mehr drauf als die züchterisch gestutzten 3-Gänger!!!
LG
Sanni
PS: Übrigens am Rande: Wer Katzen hat kennt es, dass sie natürlich traben. Aber wenn sie sich geduckt ganz schnell an etwas heranpirschen - was laufen sie da??? Na??? RUNNING WALK!!! Und zwar rasend schnell.
__________________ Ein gutes Pferd ist wie ein guter Wein. Beide müssen langsam reifen!
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31.08.2010 14:21 |
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Steffi
Remonte
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In einer Conny-Zeitschrift meiner Nichte (März- oder April-Ausgabe) stand, dass ein Pferd vor der Kutsche im Trab schneller ist als im Tölt. Das setzte aber den Bau von Kutschen-geeigneten Straßen voraus. Weil Island so dünn besiedelt ist und so wenige Straßen hat, sind da die Tölter zur Fortbewegung erhalten geblieben. Demnach wäre also die Erfindung des Rades, damit der Kutsche und die Wandlung von Reitpferd zu Kutschpferd schuld daran, dass der Tölt überflüssig wurde.
Im Mittelalter hatten die Ritter zwei Pferde: einen „Zelter“ (Tölter) zur bequemen Fortbewegung und ein Streitross.
So hat zumindest dieses Kinder-Heft berichtet.
__________________ Hold fast to dreams / for if dreams die / life is a broken-winged bird / that cannot fly. Langston Hughes
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31.08.2010 16:06 |
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rainer
Jungpferd
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Ist es nicht spannend, was man zusammen lernen kann, wenn ein kollektives Brainstorming stattfindet? Wir sollten das mal der Tennessee Walkinghorse Breeders and Exhibitors Association schreiben, die meinen ja das Patent auf walkende Pferde zu haben. Ich würde gerne mal in deren Gesichter schauen, wenn schlüssig bewiesen wäre, dass schon vor ein paar Millionen Jahren Pferde im Running Walk gelaufen sind. Hab´ ich wieder was dazu gelernt...
__________________ Make your horse your friend - not your enemy!
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31.08.2010 16:48 |
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Smartie unregistriert
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31.08.2010 18:39 |
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FraukeF
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Cool, was du hier ausgräbst Smartie
Mein bisheriger Kenntnisstand war der hier bereits berichtete, dass es schon immer Tölter (Zelter, besonders geförderte, excellent ausgebildete und daher teure, nur für die herrschende Schicht erschwingliche "Damenpferde") gab, die im Laufe der Weiterentwicklung der Kutschen in der Zucht nicht länger gefördert wurden im Gegensatz zu trabenden Pferden. Irgendwo haben wir schon einmal in einem Thread darüber diskutiert.
Was ich faszinierend finde, ist, dass es augenscheinlich fossile "Beweise" für "Gang " gibt. Toll
__________________ Die wahren Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen fremder Landstriche, sondern darin, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. (M.Proust)
Komm wir essen, Opa------Satzzeichen retten Leben!
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31.08.2010 20:40 |
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Smartie unregistriert
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Ja Frauke,
ich gebe mir einfach Mühe, weil ich soviel wie möglich über den/die Gang-Ursprung/ Ursprünge heraus finden möchte
Smartie
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31.08.2010 21:03 |
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Mariönsche
Remonte
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Hallo Jungs und Mädels!
Finde es auch richtig toll, wie gehaltvoll dieser Thread weitergesponnen wird. Da ich ja ein Neuling in Sachen Gang bin, finde ich es sehr spannend und interessant, Eure Beiträge zu verfolgen. Kann ja leider nicht so viel dazu beitragen, aber ich sauge alles, was Ihr schreibt, in mich auf!
Liebe Grüße,
Önsche
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01.09.2010 09:43 |
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sigga
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Ich muss jetzt mal echt ein Lob loswerden, ich kenne kaum ein Forum, wo so sachlich diskutiert wird, wie hier!
@ rainer
mich würde interessieren, auf welche Quellen Deine Theorie, dass die zusätzlichen Gänge aus "Gangfehlern" entwickelt wurden, beruht. Auch wenn die Theorie wohl mittlerweile erfolgreich widerlegt wurde
__________________ Sigga, Björk und Lilja
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01.09.2010 10:06 |
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Mariönsche
Remonte
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Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht, Sigga! Weiter so!
Grüßle,
Önsche
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01.09.2010 11:05 |
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rainer
Jungpferd
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Uff, es gibt so viele Quellen, die teilweise Gegenteiliges behaupten. Das erste Buch über den Walk, mit dem ich mich befasst habe, ist das Buch ”The Echo of Hoofbeats” von Bob Womack, aber ich gebe zu, es ist eine Lebensaufgabe es zu lesen, weil nur in Englisch und trocken wie Zwieback und einige Kilo schwer. Dort wird insbesondere beschrieben, dass der Walk aus dem Narrangensett Pacer und dem Traber Allen F1 sowie dem Pacer Tom Hall. In einigen Quellen wird die vermutliche Töltneigung von Allen F1 auch als Gangfehler bezeichnet. Die allseits bekannte Geschichte ist auch auf der ETWHA-Website nachzulesen http://www.etwha.de/index.php/de/rasse/4...nessee-walkers. Dass der Tölt bereits im frühen Mittelalter eine geschätzte Gangart war, ist auch in der Literatur nachzulesen. Ich habe natürlich nicht Millionen von Jahre zurückgeforscht. Ist aber interessant.
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01.09.2010 11:52 |
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Steffi
Remonte
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Hier ist noch ein Link zum "Zelter":
http://de.wikipedia.org/wiki/Zelter_(Pferd)
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01.09.2010 12:00 |
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sigga
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01.09.2010 12:02 |
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avalon
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bei solch einer Diskussion reden wir vom Gangpferd allgemein, aber im Hinterstüchen sitzt unser Vertreter, den wir ja dann schnell verallgemeinern.
Ähnlich dürfte es mit der Definition der Fußabdrücke, der Pferdevorfahren, sein. Um 1980 wurden sie zum erstenmal in einer Fachschrift für Pferde, in der Zeitschrift "freizeit im Sattel", veröffentlicht. Ich meine mich zu erinnern, dass von europäischen Fachleuten der Begriff Pass benutzt worden ist. Europäer kannten den Pass vom Isländer. Nordamerikaner haben andere Vertreter und bezeichnen die Abbildung nach der ihnen am nächsten bekannten Gangart.
Photografische Abbildungen vom Tölt gibt es aus dem Jahre 1879 und 80. Sie stammen von Eadweard Muybridge und wurden in Pennsylvenien und Californien fotographiert. Einmal ein Araberhengst, der andere ein unbekannter Tölter.
Damals gab es im englischsprachigen Raum keinen korekten Begriff für Tölt.
Freizeit im Sattel veröffentlichte mehrere Bilder von Arabern, auch von Trakenern, die im tölt gehen.
Sehr viele Abbildungen gibt es aus dem Mittelalter, ebenso der Begriff Zelter. Dieser Begriff darf aber nicht mit Tölter übersetzt werden. Richtiger wär wohl, ein Pferd das tölten kann. Beim Zelter konnte es sich um eine x-beliebige Rasse handeln. Die einzigste Gemeinsamkeit dürfte eine Verwandtschaft mit spanischen Pferden sein. Die spanischen Pferde galten bis zum Untergang der Armade, bei den europäischen Königshäuser als das Beste, was im Stall stehen kann. Danach übernahm das englische Vollblut diese Aufgabe.
Diese spanischen Rassen waren Tölter und sie sind verwandt mit dem Berber, eine der ältesten Pferderassen, innerhalb unserer Zuchtgeschichte, die immerwieder tölt anbietet. Der im arabischen Raum auch geschätzt wird. Im Paso Peruano dürfte von den iberischen Ursprungsrassen sehr viel erhalten sein. (Ich habe jetzt den Begriff vergessen, dieses Phänomen, dass Menschen, die auswandern, gerne ihre Heimat in Erinnerung halten, indem sie versuchen, sie in ihrer Umgebung zu erhalten.)
Weitere Abbildungen von töltenden Pferden finden wir in der Antike. Der Aravani könnte ein Representant dieser Pferde sein. Über ihn wird berichtet, dass er ein Dreigänger ist: Schritt, Tölt und Galopp. Ein Erscheinungsbild, dass wir ja auch vom Peruano und Marchador kennen.
Darum denke ich mir, dass wir beim Tölt zwei Entwicklungsströhme vorfinden. Bei den PP, MM, Aravani,... haben wir eine Entwicklung, die auf der ursprünglichen Grundgangart "Pass" aufbaut, und von den Züchtern kontinuierlich, in ihrem Sinne, in den Tölt verbessert wurde. Dafür wurde der Trapp vernachlässigt, oder sogar vergessen.
Beim anderen Entwicklungstrom wurde die Grundgangart Trapp weitergezüchtet und verbessert. Hier wurde der Pass vergessen, ja sogar eleminiert. In Amerika, dem "Land der Freiheit" war es den Züchtern möglich, das Angebot Pass, dass in allen Rassen schlummertt, aufzugreifen und ihm eine neue Form zu geben. Manchmal haben diese Aufgabe, die Pferde selbst übernommen.
grüße
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01.09.2010 14:44 |
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