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Isländer vom alten Schlag? |
Gáski unregistriert
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Gewicht ist ein interessanter Aspekt bei Pferden, aber ich habe in meinem ganzen "Reiterleben" bisher noch kein Pferd gesehen, welches aufgrund eines übergewichtigen Reiters bei geringem Röhrbeinumfang zu Schaden kam, aber viele, die durch falsches Reiten, d. h. nicht pferdeschonend - heute sagt man wohl "biomechanisch" - und/oder übertriebenem Ehrgeiz ihrer Reiter/Besitzer massiv geschädigt wurden. Wie vele Pferde tragen sich denn nicht und laufen auf Vorhand? Von massiven Unterhälsen, regelmäßigem Stolpern, blockierten Schultern und merkwürdigen Verrenkungen beim angeblichen Seitengängen will ich gar nicht reden. Das ist nicht nur bei Isländern so, sondern trifft letztlich auf alle Pferderassen und Reitweisen zu, aber bei der sogenannten "Islandszene" fällt es mir als ehemaligen Dressurreiter oft auf, wie dürftig das Reitniveau ist - auch oder gerade bei "Turniercracks", WM-Teilnehmern oder der Flut von IPZV-Trainern, von denen ich nie einen auf eines meiner Pferde lassen würde, nicht mal, wenn sie mir dafür Geld geben würden.
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25.11.2014 08:21 |
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Blesa
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 2.968
Herkunft: Kreis Lüchow-Dannenberg
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Nächster Level: 11.777.899
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25.11.2014 08:59 |
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Rezo
Reitpferd
Dabei seit: 16.06.2013
Beiträge: 1.378
Herkunft: Zürich, Schweiz
Bewertung:
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Gaski: Wenn ein Pferd plötzlich Probleme mit den Beinen kriegt, woher weiss man denn, ob es die "schlechte Reiterei" oder die "zu dünnen Beinchen mit offensichtlich zu schwerem Reiter" waren?
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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25.11.2014 09:13 |
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Gáski unregistriert
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Bei dem einzelnen Pferd kann man meistens sehr gut erkennen, wo die Schwierigkeiten liegen, wenn dieses erkrankt. Zumindest sind solche gravierenden Reiterfehler sehr viel evidenter als eine isolierte Betrachtung des Röhrbeinumfangs. Wenn man es wissenschaftlich genau wissen möchte, müsste man hierzu eine veterinämedizinische Forschungsarbeit vergeben, die sich auf entsprechendem Niveau bewegt und ausreichend "Probanten" aufweist.
Ich möchte jedoch noch zu bedenken geben, dass das Züchten von besonders großen und schweren Pferden ein relativ moderner Mechanismus ist, genauso wie überhaupt eine gezielte, flächendeckende Pferdezucht. Die meisten Jahrtausende, in der Menschen Pferde für die unterschiedlichsten Zwecke verwendet haben, waren diese nicht sonderlich groß sondern haben sich im Ponymaß bewegt und das nicht unbedingt in der Nähe des heutigen, relativ willkürlichen Maßes von 1,48 m. Diese Pferde haben die beachtlichsten Leistungen erbracht und wenn man sich alte Fresken, Kupferstiche oder Illustrationen ansieht, waren das nicht Ponys mit Röhrenbeinen im Umfang von heutigen Kaltblütern. Diese Pferde wurden, wenn sie nicht in irgendwelchen Kriegen dahingeschlachtet wurden, durchaus alt und deren Besitzer haben sich natürlich auch damals entsprechend um diese gekümmert, da oftmals das Überleben von der Gesundheit und Einsatzbereitschaft der Pferde abhing und Pferde auch schon in früherer Zeiten immer ein teures Gut waren.
Wenn man allerdings den Röhrbeinumfang isoliert mathematisch betrachten möchte, sollte man auch bedenken, dass es bei zylinderischen Körpern nicht nur auf deren reinen Umfang ankommt sondern auch wie diese ausgeformt sind. Außerdem spielen hier natürlich noch andere Faktoren eine Rolle, nämlich wie die dazugehörigen Gelenke ausgeformt sind, wie die Winkelung der Gelenke aussieht, wie traniert die dazugehörige Muskulatur ist usw.
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25.11.2014 11:46 |
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Wisy
Einhorn
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Was die Größe und den Röhrbeinumfang angeht, möchte ich als Beispiel kurz in die Welt der Esel abschweifen. Es gibt glaube ich nur eine einzige Eselart, die größer als das Ponymaß ist...wenn man sich anschaut, was Esel im Laufe der Jahrhunderte auf ihren Rücken und mit relativ "normalen" Röhrbeinen im Verhältnis zur Größe bewegt haben und dabei oftmals sehr genügsam waren und alt wurden, bekommt der Blick auf die Beine vielleicht einen anderen Blickwinkel, finde ich.
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25.11.2014 12:03 |
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Zambezi
Pegasus
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An die Esel musste ich auch denken ... in Ägypten sitzt auf den kleinen, schmächtigen Eselchen oft die halbe Familie drauf.
Und mit den kleinen Mongolenpferdchen, die mehrheitlich schmaler gebaut sind als Isländer, hat Dschingis Khan die halbe Welt überrannnt.
Die Frohwüchsigkeit, die heute bei bestimmten Pferderassen forciert wird, hat nicht unbedingt einen positiven Einfluss auf die Knochenstruktur. Auch die Aufzucht hat einen großen Einfluss. Die Qualität von Knochen, Bändern, Sehnen und Gelenken entscheidet sich in den ersten Lebensjahren. Wenn ein Pferd mehr oder weniger in der Box und auf einem 20-qm-Paddock aufwächst, kann es den Bewegungsapparat nicht ausreichend trainieren.
In welchem Alter das Pferd angeritten und wie es geritten wird, ist ebenfalls ein springender Punkt.
Das Reitergewicht spielt da eine relativ untergeordnete Rolle, solange man es nicht übertreibt.
In den über 40 Jahren, die ich jetzt mit Pferden zu tun habe, habe ich es grade mal mit einem einzigen Isländer zu tun bekommen, der nachweislich durch einen zu schweren Reiter ruiniert wurde. Die großen, stabilen Warmblüter, die ihren Reiter eigentlich mit Leichtigkeit tragen sollten, sind überproportional häufig platt. Die fußkranken Warmblüter, die ich in der Zeit gesehen habe, kann ich nicht mehr zählen. Neuerdings auch Spanier ... alles Pferde, die ständig ihre Runden in der Reithalle drehen und ständig "gymnastiziert" werden. Korrekte Gymnastizierung beherrscht leider nur ein kleiner Bruchteil der Reiter, die biomechanisch falsche Reiterei macht diese Pferde kaputt. Das finde ich beim einzelnen Pferd auch sehr einfach zu erkennen.
Aber Lexi hat recht ... wir driften langsam ein wenig vom Thema ab
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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25.11.2014 12:25 |
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Topsy unregistriert
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War einer von Euch mal in einem alten Schloss aus dem Mittelalter und hat sich z.B. die damaligen Betten und Türen angeschaut?!
Da waren 160 cm Körpergrösse schon gross....
Sprich: die Ponies, die unsere Vorfahren früher mal geritten sind, brauchten ja auch nicht grösser sein, die Menschen waren früher viel kleiner....
In der Ritterzeit hatte man dann Probleme Pferde zu finden, die die schweren Ritterrüstungen mittrugen. Was resultierte daraus?! U.a. das Shirehorse und einige kräftige, aber noch gut reitbare Kaltblutrassen.
Das hat schon Sinn gemacht.... sonst hätte man so grosse Pferde gar nicht züchten müssen....
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25.11.2014 15:58 |
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Zambezi
Pegasus
Dabei seit: 06.07.2013
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Das stimmt so nicht.
Die Pferde im Spätmittelalter hatten ein Stockmaß von 135-150 cm. Ein Shire-Horse züchtet man nicht mal so eben schnell, das dauert schon so einige Generationen und kam erst viel später (ca. 18. Jhdt.) und die großen, schweren Pferde waren vorrangig als Zugtiere für den Pflug gedacht, ganz sicher nicht als Reitpferde.
Hier ein ganz interessanter Link:
http://www.schaunberg.de/Verein/historis...lung/pferde.htm
Selbst wenn die Menschen damals viel leichter waren, nehmen wir mal an, so ein Ritter wog nur 60 Kilo, die Rüstung schlägt mit 30-40 Kilo zu Buche, dazu kommt noch der Rosspanzer, die Rüstung des Pferdes mit noch einmal 40 Kilo (alles eher knapp veranschlagt) und der Sattel, dann kommen wir auf ein Gesamtgewicht von ca. 140 Kilo, das von einem Pferd bewältigt werden musste, was in etwa die Größe und die Statur eines Haflingers vom alten Schlag hatte. Solche Pferde galten damals schon als "mächtig".
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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25.11.2014 16:45 |
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Wisy
Einhorn
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Außerdem galt damals als besonders wohlhabend, wer ein großes Pferd halten und möglichst rund füttern konnte
.
Und die Sportwagen sollten ja schließlich auch Eindruck schinden - und die Panzerwagen möglichst standfest sein
.
Wohingegen das "einfache Volk" den Volkswagen brauchte, der möglichst Geländegängig und Verbrauchsarm war
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25.11.2014 16:53 |
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Zambezi
Pegasus
Dabei seit: 06.07.2013
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Zitat: |
Original von Wisy
Außerdem galt damals als besonders wohlhabend, wer ein großes Pferd halten und möglichst rund füttern konnte
.
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Wenn Du ein Shire Horse halten willst, musst Du auch wohlhabend sein, die fressen schätzungsweise genauso viel wie 5 Isländer
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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25.11.2014 16:59 |
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Atli
Einhorn
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Ich glaube, dass die Bezeichnung "alter Schlag" für kräftige Pferde völlig falsch ist.
Es waren nicht alle Isländer kräftig!
Was ist denn mit der Kolkous- oder Hindisvik-Linie? Zwei ganz alte Linien mit sehr leichtgebauten, eher kleinen Pferden ...
Auch die Kirkjubaer-Pferde waren nicht viel mehr...
Sehr kräftig gebaut waren die Hörnafjödur-Pferde. Die wollte bald aber niemand mehr, da viele sehr büffelig und schwerfällig waren
Von dem schweren, tief angsetztem Hals will ich mal gar nicht reden ...
Solch ein Pferd möchte ich nicht haben/reiten und schon gar nicht mit züchten!
Warum also nicht einen "Kompromiss" züchten?
Dass die Pferde heutzutage größer werden, liegt zu einem großen Teil an der besseren Fütterung und Aufzucht. Diese Pferde sind aber insgesamt kräftiger und gesünder!
Das trifft natürlich nicht bei allen Züchtern zu, deshalb laufen auch viele spiddelige Pferde rum!
Dazu kommt dann als Reitpferd u.U. die "Spochtpferde-Fütterung":
Wenig Raufutter, dafür viel Kraftfutter und schon hat man optisch wieder den Spiddel, der keine Grundlagen zur Muskelbildung hat.
Zumeist steht das Reitpferd bis auf die wenigen Stunden Weide dann in kleinem Paddock oder sogar in der Box > wieder Muskelschwund statt -zubildung > rein optisch noch mehr Spiddel.
Anständig gefüttert und gehalten sieht das gleiche Pferd deutlich größer und kräftiger aus
Ansonsten kann ich den Beiträgen von rivera, Zambezi, Gáski und Velvakandi nur zustimmen!
Meine Pferde haben fast alle Turnierqualitäten, viele bis in die höchsten Klassen - was wir ja mehrfach bewiesen haben. Zwei waren im Bundeskader und Sputnik hat sogar mal die internationale Top Ten angeführt - schwächlich ist keines gewesen. Selbst das Rehlein Signy -viel von meinem Mann geritten- mit 1,31 und wirklich zierlichen Beinen hat viel geleistet und ist nie krank gewesen.
Als ich zwischen den Muska-Töchtern Eldbrá und Freya wählen musste, wer von beiden als Zuchtstute bleiben darf, habe ich ganz bewusst Eldbrá rausgenommen, obwohl bereits sehr gute Nachkommen unter dem Sattel waren. Aber ich wollte nicht noch größere und schwerere Pferde züchten ... Gut, das Vererben von Freyas Mähne war der zweite Grund für ihre Wahl zur Stammstute
Auf der Homepage findet man Freya mit ihren Kindern unter Zuchtstuten und Eldbrá mit Kindern bei den Felsenhof-Pferden. Die Freya-Kinder sind groß und stabil genug ...
Sputnik - 2010 Anfang Mai - selbst frisch geschoren noch genug Pferd
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Atli: 25.11.2014 19:14.
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25.11.2014 19:12 |
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Plüschpony
Remonte
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Ich finde die Diskussion, was einen "Gewichtsträger" ausmacht ganz interessant und ich denke auch (wie auch schon mehrfach hier geschrieben), dass man da nicht einzelne Faktoren isoliert betrachten kann.
Heute im Stall haben wir auch kurz über den Röhrbeinumfang gesprochen und ich fand, dass da ein netter Vergleich zustande kam.
Ein Stahlstab (sinnbildlich für das Röhrbein) steht senkrecht im Raum. Hat man nun ein dünnen und einen dicken Stahlstab im Querschnitt, so kann natürlich der flächemäßig größere davon mehr Last/Kräfte aufnehmen.
Würde man hingegen die Querschnitte(hier vielleich sinnbildlich für den Rücken/Rumpf) in die Horizontale bringen und eine senkrechte Kraft (z.B. den Reiter) darauf einwirken lassen, würde man schon deutlicher einen Unterschied (Verbiegung) sehen können. Der Unterschied wäre umso deutlicher, je länger die Horizontale ist (oder die jeweils einwirkende Kraft/ Gewicht des Reiters).
Das natürlich nur überspitzt. Es kommen ja noch tausende Faktoren wie ein geschmeidiger Sitz, Größe (=Hebelkraft) des Reiters usw. dazu...
Was ich damit sagen will. Der Röhrbeinumfang ist durchaus auch ein Anzeiger dafür wie tragfähig ein Pferd sein könnte, aber für mich persönlich muss einfach das Gesamtpaket Pferd stimmig sein.
Ich würde mich in dem Zusammenhang vollkommen Zambezi anschließen. Die Qualität der Sehnen Gelenke und Bänder, also der eigentlichen "Füllung" des Querschnitts, ist im Endeffekt viel wichtiger als die tatsächliche Größe des selben...
Auf jeden Fall eine interessante Disskusion. Und ich finde es immer wieder spannend zu lesen, wer welchen Faktor in diesem Zusammenhang als wichtig erachtet.
__________________ Das mir das Pferd das Liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde? Das Pferd blieb mir im Sturme treu der Mensch nicht mal im Winde
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Plüschpony: 25.11.2014 20:18.
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25.11.2014 20:17 |
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rivera
Dabei seit: 07.10.2007
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es ist leider so, dass die qualität der sehnen etc nicht so leicht zu messen ist wie der röhrbeinumfang. hier ist es wohl sinnvoll, sich vorfahren und enge verwandte in bezug auf die langfristige gesundheit bei belastung anzusehen - in relation zu deren jeweiligem gebäude im vergleich zu dem zu beurteilenden pferd. schon fast eine doktorarbeit, wenn man mag.
__________________ Mangalarga Marchadores - Gangpferdevergnügen ohne Grenzen.
Meine Homepage:
Dagmar Heller - Rund um das gesunde Reiten
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25.11.2014 20:47 |
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Smartie unregistriert
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Falls es nicht aufgefallen sein sollte, oder überlesen worden ist,
ich habe hier nicht geschrieben, dass es NUR auf den Röhrbeinumfang ankäme, auch wenn das offensichtlich sehr gerne so gelesen und interpretiert wird.
Eigentlich habe ich nur darauf hingewiesen, dass ein stabiles Röhrbein bestimmt nicht schadet, um tragfähige(re) Pferde zu charakterisieren. Nicht Esel, die haben sich vergleichsweise wenig als Breitensport-Reittiere durchgesetzt.
Und nur weil ein Pferd stabile Röhrbeine hat, heißt es doch z.B. nicht, dass genau deswegen und wieso auch???,
plötzlich und zum "Ausgleich",
die Qualität der Knochen und Sehnen "schlecht ist".
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25.11.2014 21:09 |
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Tess
Reitpferd
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Zitat: |
Original von Smartie
Falls es nicht aufgefallen sein sollte, oder überlesen worden ist,
ich habe hier nicht geschrieben, dass es NUR auf den Röhrbeinumfang ankäme, auch wenn das offensichtlich sehr gerne so gelesen und interpretiert wird.
Eigentlich habe ich nur darauf hingewiesen, dass ein stabiles Röhrbein bestimmt nicht schadet, um tragfähige(re) Pferde zu charakterisieren. Nicht Esel, die haben sich vergleichsweise wenig als Breitensport-Reittiere durchgesetzt.
Und nur weil ein Pferd stabile Röhrbeine hat, heißt es doch z.B. nicht, dass genau deswegen und wieso auch???,
plötzlich und zum "Ausgleich",
die Qualität der Knochen und Sehnen "schlecht ist".
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Das hat hier doch auch keiner geschrieben
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25.11.2014 21:21 |
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yrja
Jungpferd
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Huhu, ich finde die Diskussion sehr interessant. Wenn man das so querliest, klingt es tatsächlich so, als wäre vor allem das Röhrbein entscheidend, ob es alter Schlag ist oder nicht...
Darf ich mal mit der Frage einklinken, was meiner ist? Ich hab da überhaupt kein Auge für irgendwie. (Hätte ich aber gern)
knapp vierjährig:
fünfjährig, (c) Sabine Stuewer (ich darfs zeigen):
Und... Es klingt ein wenig so als wäre grundsätzlich alter Typ = tragfähig, neuer Typ = "Kinderpony". Gibt es keine Reitpferdepoints im Gebäude, die beim "neuen Typ" tendenziell besser wurden?
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25.11.2014 22:51 |
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Gáski unregistriert
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Zitat: |
Original von Topsy
War einer von Euch mal in einem alten Schloss aus dem Mittelalter und hat sich z.B. die damaligen Betten und Türen angeschaut?!
Da waren 160 cm Körpergrösse schon gross....
Sprich: die Ponies, die unsere Vorfahren früher mal geritten sind, brauchten ja auch nicht grösser sein, die Menschen waren früher viel kleiner....
In der Ritterzeit hatte man dann Probleme Pferde zu finden, die die schweren Ritterrüstungen mittrugen. Was resultierte daraus?! U.a. das Shirehorse und einige kräftige, aber noch gut reitbare Kaltblutrassen.
Das hat schon Sinn gemacht.... sonst hätte man so grosse Pferde gar nicht züchten müssen.... |
Der Mensch hat sich in den letzten 30.000 Jahren genetisch nicht sonderlich weiterentwickelt, d. h. ein Mensch im Mittelalter hatte dasselbe Wachstumspotenzial wie in der heutigen Zeit. Die damalige Ernährung war in weiten Teilen jedoch nicht dazu geeignet, dass weite Teile der Bevölkerung dieses Potenzial hätten nutzen können. Es gab aber auch damals große Menschen. Im Übrigen ist es ein Trugschluss, dass das Shire oder andere heutige Kaltblutrassen bereits im Mittelalter, welches immerhin den Zeitraum von ca. 500 bis 1500 unserer Zeitrechnung umfasst, vorhanden gewesen sind. Erst im 18. Jahrhundert begann in ganz Europa eine planmäßige Pferdezucht, weshalb in dieser Zeit auch in Deutschland die Haupt- und Landgestüte gegründet wurden. Grund hierfür war die steigende Nachfrage nach schweren Arbeitspferden für die Landwirtschaft und das Militär. Noch im Zweiten Weltkrieg wurden 90% der Landstreitkräfte mit Pferden bewegt. Man kann sich vorstellen, dass hierfür entsprechend kräftige Tiere notwendig waren, z. b. in der Logistik oder der bespannten Attillerie, was zum Glück heute nicht mehr der Fall ist.
Ein vollständiger Plattenpanzer des Spätmittelalters, der nicht zu Dekorations- oder Prunkzwecken sondern für das Gefecht angefertigt wurde, wiegt ca. 20 bis 30 Kilo. Dafür benötigt man kein Shire oder eine ähnliche Pferderasse, zumal man im Mittelalter oft nicht in sondern zur Schlacht ritt und dann absaß und zu Fuß kämpfte. Die Sache mit dem Ritter, der mit einem Kran auf das Pferd gehoben werden musste, ist eine Legende. Ein moderner Infanterist heutiger Zeit hat mit voller Marschausrüstung auch ungefähr 30 bis 35 Kilo zu tragen.
Die Betten sind auch kein Indiz für die damalige Größe, da man im Mittelalter oft in sitzender Stellung geschlafen hat, was sich in eingen Bereich wie z. B. in Skandinavien bis in moderne Zeiten erhalten hat. Die Großmutter meiner Frau stammt aus Schweden und hat in ihrer Kindheit noch in solchen "Betten" geschlafen.
PS: Nein ich bin kein Militärangehöriger, sondern geschichtlich interessiert und habe über dieses Thema meine Diplomarbeit geschrieben. Man verzeihe mir also dieses Abschweifen.
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26.11.2014 08:59 |
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Blesa
Pegasus
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Zitat: |
Original von yrja
Und... Es klingt ein wenig so als wäre grundsätzlich alter Typ = tragfähig, neuer Typ = "Kinderpony". Gibt es keine Reitpferdepoints im Gebäude, die beim "neuen Typ" tendenziell besser wurden? |
Nein so ist das natürlich nicht gemeint, mir gefällt es z.b. schon, wenn das Pferd so um die 140cm ist, weil ich eben auch nicht gerade klein bin.
Dazu gehören dann aber auch bitte kräftige Beine (die hier ja schon häufiger erwähnt wurden
) aber auch eine breite Brust, ein Rücken auf den ich auch einen Sattel bekomme etc.
Selbstverständlich will heutzutage niemand mehr diese sehr tief angesetzten kurzen und dicken Hälse, damit macht man es dem Pferd ja auch nicht einfacher den Reiter biomechanisch korrekt zu tragend.
__________________ Hof am Mützenberg/Gestüt Weckemilchstein - Islandpferdezucht im Wendland
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26.11.2014 09:35 |
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Atli
Einhorn
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Zitat: |
Original von yrja
Und... Es klingt ein wenig so als wäre grundsätzlich alter Typ = tragfähig, neuer Typ = "Kinderpony". Gibt es keine Reitpferdepoints im Gebäude, die beim "neuen Typ" tendenziell besser wurden? |
Doch, ich finde, die Hals-Schulter-Brust hat sich deutlich verbessert!
Vielmehr Pferde haben heute eine bessere Aufrichtung und Halsung.
Klar, kann man auch die Pferde mit tief angesetztem, schwerem Hals etwas höher reiten, d.h. korrekt über den Widerrist aufrichten, aber nur etwas und nicht genügend!!!
Ich habe es schon früher nicht gemocht, beim Reiten kein Pferd vor mir zu haben.
Dieses Merkmal war vom Exterieur mit das erste, welches ich bei meiner Zucht - 1990 ging die erste Stute zum Hengst - beachtet habe.
@ Yrja - ein hübsches Pferd hast du! Wie ist die Abstammung?
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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26.11.2014 09:57 |
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Smartie unregistriert
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Gaski, wie interessant!
Wie groß waren denn die Menschen im Mittelalter im Durchschnitt, deiner Kenntnis nach?
Ich habe bisher immer gehört, dass wenig Menschen überhaupt um die 1,70m waren (die meisten deutlich kleiner), und wegen der nicht so perfekten Ernährung wahrscheinlich auch eher schlank, und dann ist man mit einem Pferd in z.B. Carmargue-Größe ja gut bedient.
Ich finde Atlis und Blesas große und kräftige Isi-Typen toll, so gefallen sie mir!
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26.11.2014 10:20 |
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