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Wieviel "gesunderhaltende" Ausbildung ist notwendig? |
Mayllin
Jährling
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Wieviel "gesunderhaltende" Ausbildung ist notwendig? |
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Hallo, Ihr Lieben,
als "Fremdleser" habe ich ein Thema in einem anderen Forum verfolgt, wo sehr heftig und kontrovers diskutiert wurde.
Eigentlich ging es um eine bestimmte Reitweise, die von den meisten Forumsmitgliedern abgelehnt wurde, da es sich um keinerlei gymnastizierende Arbeit handelt, sondern um ein einfaches (und sehr schnelles) Laufenlassen der Pferde, egal wie..... und alle sind sich einig, dass ein Pferd mur mit einer korrekten Ausbildung als Reittier langfristig gesund bleibt.
Zur Erklärung : Es geht mir NICHT um bestimmte Reitweisen, und auch ich trainiere meine junge Stute in der Bahn, um ihr korrektes Laufen unter dem Reiter beizubringen. Trotzdem gehen mir so manche Gedanken durch den Kopf.....
Ich habe direkt vor meinen Augen (in der Nachbarschaft) zwei völlig konträre Situationen:
Auf der einen Seite eine kleine (private, kein Reitstall!) Herde mit ganztägigem Weidegang, abends in der Box. Keines dieser Pferde hat jemals eine Reitbahn gesehen, alle wurden ausnahmslos im Gelände geritten bzw. eingespannt. Keines dieser Pferde kennt ein Schulterherein, eine Versammlung oder sowas. Vier der Pferde wurden bis auf die letzten Jahre relativ viel gearbeitet, sei es als Kremserpferd, zum Kinderreiten oder als privats Gerländepferd. Dann wurden die Pferde jetzt zum Schluss teils bis zu zwei Jahren überhaupt nicht mehr geritten (Rückenprobleme der Besitzerin) und gefahren, als wir ins Gelände gingen. Kein Buckler, kein Gerenne, kein "Ausraster" irgendwelcher Art, wir liefen im Schritt und ein bisschen Trab. Diese Pferde sehen alle Jubeljahre mal einen Tierarzt, Hufschmied kommt regelmässig. Alle Pferde sind topfit, (naja, bis auf den einen der beiden 36jährigen, der hat Arthrose), den anderen 36jährigen könnte man theoretisch noch reiten. (Wird natürlich nicht mehr gemacht), zwei sind 23, die anderen 10 und 13.
Glänzendes Fell, gesunde Beine, jederzeit reitbar.( Ich muss aber dazu sagen, dass die Besitzerin eine sehr gute Reiterin ist.)
Das andere Beispiel: 5 Pferde, teilweise in Turnieren eingesetzt, (Western), die Pferde sind korrekt ausgebildet, teils auf sehr hohem Niveau. Die Pferde werden sehr gut versorgt (OS, Weide), die Halterin selbst reitet ebenfalls sehr gut und achtet auf gewaltfreie und schonende Ausbildung. ABER hier geben sich TA und Osteopath die Klinke in die Hand.....
Ich mache mir täglich einen Kopf, um mein Pferd sanft und korrekt auszubilden, habe eine tolle Bereiterin, die mir hilft, mache Dualaktivierung, Bodenarbeit, Gelände..... aber manchmal denke ich mir: Die da drüben machen das nicht, aber trotzdem haben sie tolle Pferde, gesund und arbeitsfreudig..... hmnmm....
Ach so: ich spreche als "Freizeitreiterin" ohne Turnierambitionen..... die ein gesundes Pferd mit einem hoffentlich langem Leben haben will.....
Sehe ich da was grundfalsch???
lg
__________________ Wie konnte ich nur so lange ohne Pferd leben?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mayllin: 15.08.2014 10:14.
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15.08.2014 10:12 |
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Tess
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Zu dem Thema kann ich empfehlen sich das Buch "Bausteine Dressurreiten" von Corinna Lehmann mal zu Gemüte zu führen. Da wird ziemlich klar kommuniziert wieviel "Ausbildung" ein PFerd benötigt, um gesund durchs LEben zu kommen. Und das ist nicht besonders viel (was nicht bedeutet, dass es besonders einfach ist).
Weiterhin wird davor gewarnt wieviel man durch eine zwar gutgemeinte, aber nicht wirklich korrekt durchgeführte "fortgeschrittene" oder übertriebene Gymnastizierung kaputt machen kann.
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15.08.2014 10:51 |
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Rezo
Reitpferd
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hi mayllin
also, sorry, wenn sich osteo und TA die klinke geben, werden die pferde NICHT korrekt ausgebildet und geritten. selbst wenn man den osteo "nur" jährlich braucht, arbeitet man nicht ganz richtig (sorry, möchte niemanden angreifen, aber ist für mich fakt...), denn mit gezieltem guten training gymnastiziert man das pferd so, dass es eben keinen osteo oä mehr braucht, der was "richten" muss.
ich sehe es immer wieder, dass pferde so alt werden und happy sind, obschon nicht gymnastiziert. aber, glücklich und alt ist nicht gleich gesund. mein opa ist 90, glücklich, und raucht. man weiss, rauchen ist nicht gesund, aber tja, er ist glücklich
ich sehs so: tausend mal lieber ein glückliches pferd, das jeden tag auf der weide in der gruppe leben darf und dafür "mal: ungymnasitiziert ins gelände "muss", als ein pferd, das behüddelt und betüddelt wird, in der boxe lebt, und der besitzer sich täglich in der halle abrackert, sein pferd irgendwie dressur zu reiten o.ä. und trotzdem nirgends hin kommt, weil ers schlicht falsch macht, und drum x therapeuten braucht und trotzdem nicht besser wird.
ich glaube, gar kein training ist im vergleich zu zu viel falschem training besser.
ideal wär für mich: pferd in gruppen- und weidehaltung, viel im gelände, aber trotzdem gymnastiziert, sodass es GESUND alt werden kann
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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15.08.2014 11:15 |
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Helmingur
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Man kann auch ohne Bahn im Gelände ein Pferd ordentlich reiten (soll heißen, über den Rücken, kleine Gymnastizierungsaufgaben etc.) und nicht nur geradeaus dödeln.
Man muss ja nicht stundenlang mehrmals in der Woche Kringel in einer Halle reiten (mal überspitzt ausgedrückt).
Rezo,
nee, das seh ich nicht so mit dem Osteo.
Die Pferde können sich genauso gut auf der Weide mal vertreten, beim Spielen stolpern oder fallen, sodass die/der Osteo dran muss, auch mehr als einmal im Jahr.
Und um ein von sich aus sehr schiefes Pferd gerade zu bekommen, dauert es eine ganze Weile.
Tess, danke für den Buchtipp!
__________________ NAEPHE - Sei kritisch.
"Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung ist trügerisch und das Urteil ist schwierig."
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15.08.2014 11:30 |
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Mayllin
Jährling
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@Tess, danke für den Buchtipp! Kannte ich tatsächlich noch nicht.....
@Rezo: gebe Dir recht.... das ist ja eben mein Gedankengang: Die Eine reitet entspannt UND korrekt (also hängt nicht wie der berühmte Affe am Schleifstein, sondern sitzt gut u. zügelunabhängig am Pferd, kann eben reiten)... auf entspannten, zufriedenen Pferden mit vertrauensvollem Umgang mit den Menschen, da sie praktisch vor der Haustür stehen. Ergo sind die Pferde auch entspannt. (klingt jetzt ein bisschen Wendy - mässig, ist aber tatsächlich so!)
Bei der anderen Dame ist ein gewisser Ehrgeiz im Spiel (Turniere), sie ist auch "vom Fach" und geht sehr, ich sage mal, lehrbuchmässig und strukturiert mit ihren Tieren um. Ich mag diese Frau auch sehr gerne und hab echt Hochachtung von deren Wissen und vom Können ihrer Pferde. Aber es ist eben NICHT entspannt. Deshalb hat sich mir ja auch die Frage gestellt, ob das A und O für Pferde, die ihren Reiter gesund bis ins hohe Alter tragen sollen, die Gymnastizierung ist..... oder ob es echt soooo schlimm ist, mal das Tempo rauszunehmen und, wie du sagst, trotz Rauchen und ein Schnäppschen am Abend glücklich alt zu werden....
Es geht ja nicht darum, dass Hotti alle drei Wochen aus dem Stall geholt wird, im Renngalopp durchs Gelände gejagt wird und dann 1 Woche Muskelkater hat.... sondern darum, ob es tatsächlich all die Lektionen bis hin zum versammelten Galopp braucht, um gesund alt zu werden. Oder ist das nur reiterlicher Ehrgeiz?
__________________ Wie konnte ich nur so lange ohne Pferd leben?
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15.08.2014 11:31 |
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Rezo
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okay helmingur, gebe dir recht, diese option hab ich nicht bedacht. da kann ja der reiter nichts für.
aber ich sehe es oft genug , dass sie die osteo immer und immer wieder für dasselbe brauchen und es ganz klar vom reiten kommt. und das finde ich nicht grad so gut. gebe da aber auch die schuld den osteos, denn deren aufgabe wäre es eigentlich in meinen augen, den besitzern übungen mitzugeben, damit das dann nicht mehr vorkommt. aber das sieht man in den seltesten fällen, denn wenns die richtigen übungen sind, wäre die osteo ja (abgesehen von doofen unfällen
) bald ihren job los.
doch das glaub ich. ist reiter happy und entspannt, ists pferd auch
sind ja nicht umsonst unsere spiegel.
hm, also meine freundin gymnastiziert ihren friesen ausschliesslich durch hand-und longenarbeit. reiten tut sie selten, und wenn, dann nur so 15 minuten. sagt ihr nicht so viel zu. und auch bei der BA ist versammelter galopp selten dabei (friesen sind schlechte galopper). aber schöner schritt, schöner trab, seitengänge, schulstopp und so. nichts "hohes". und der ist topfit, gesund und mann hat der eine schöne muskulatur! ich denke, es kommt aufs pferd draufan, welche lektionen nötig sind, um es gesund zu erhalten. das muss man selbst rausfinden.
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rezo: 15.08.2014 11:39.
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15.08.2014 11:37 |
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Mayllin
Jährling
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@Rezo, zu deinem Nachtrag: Klar kann man nicht wissen,. ob die tatsächlich gesund sind. Ich bin davon überzegt, dass der Osteo da garantiert was findet..... aber ich habe ja geschrieben, dass die Pferde ZWEI JAHRE nicht geritten wurden (Ich weiß es, war ja auch die Erste, die nach der Zeit auf dem Araber saß), und dieses Pferd ging völlig entspannt und zufrieden nach Gänsblümchen guckend durch Wald und Heide. Klar hab ich nicht die tolle Erfahrung, aber ich weiß von meiner Rosinante, dass die mit gröberen Verspannungen mitnichten zufrieden käuft...
Ich kann natürlich nur nach dem äußeren Erscheinungsbild der Pferde und der Art, unter dem Sattel zu laufen, beurteilen. Aber das Alter der Pferde sagt doch auch schon aus, dass sie nicht allzu schwer krank sein dürften....
__________________ Wie konnte ich nur so lange ohne Pferd leben?
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15.08.2014 11:39 |
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Rezo
Reitpferd
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mayllin, die frage ist, wo fängt gesund an
und himmel, da kann man sich die köpfe einschlagen und man ist trotzdem nicht weiter
aber ja, was grobes werden die wohl nicht haben, wenn sie happy und entspannt sind.
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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15.08.2014 11:42 |
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Zambezi
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Zitat: |
Original von Rezo
ich glaube, gar kein training ist im vergleich zu zu viel falschem training besser.
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so sehe ich es auch ... wirklich korrekte Gymnastizierung findet man sehr, sehr selten, aber leider sehr viel (gut gemeinte) falsche Gymnastizierung.
Ich habe ja sehr viele Reiter in meinem Bekanntenkreis und hab mich auch immer drüber gewundert, dass diejenigen Pferde, deren Reiter sich sehr viel Gedanken machen über korrekte Gymnastizierung und ihre Pferde dementsprechend reiten, meistens eben gerade nicht bis ins hohe Alter gesund bleiben, obwohl das ja der Sinn der Sache sein sollte, sondern oft schon mit 10 bis 12 Jahren platt sind (meistens irgendwelche Bein- oder Rückengeschichten).
Meinen alten Wallach habe ich 16 Jahre lang fast nur ins Gelände geritten, weil er total bahnsauer war. Gymnastizierende Arbeit habe ich nie mit ihm gemacht, ich habe aber Wert darauf gelegt, dass er nicht mit Unterhals und weggedrücktem Rücken durch die Gegend rannte. Er wurde auf die Art und Weise 32 Jahre alt und hatte nie was an den Beinen oder am Rücken und war auch nicht schlecht bemuskelt.
In Südamerika käme übrigens kein Reiter auf die seltsame Idee, sein Pferd zu gymnastizieren. Die Pferde werden eingefangen, geritten und dann wieder auf die Weide gestellt. Und bei nicht immer optimalen, aber überwiegend naturnahen Haltungsbedingungen sind die meisten Pferde dort gesünder und langlebiger als bei uns. Ich habe nichts gegen gymnastizierende Arbeit, wenn sie denn korrekt gemacht wird und man es damit nicht übertreibt, aber bevor man es falsch macht, sollte man es lieber ganz bleiben lassen. Und man sollte sich dann auch kein schlechtes Gewissen einreden lassen.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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15.08.2014 12:04 |
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Baron
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mal abgesehen von gutem u schlechtem Gynmastizieren...
Es gibt ausreichend Reiter denen es schlichtweg "scheißegal" ist, ob sie das Pferd irgendwie behindern, ob der Sattel passt oder ob er Druckstellen hat, oder ob das Pferd um sich beißt (oder ausschlägt) wenn der Reiter sattelt bzw aufsteigt.
Da kriegt der Gaul eine verbraten weil er frech/agressiv ist, und dann läuft er schon.
So jemand kommt auch im Leben nicht auf die Idee das man den Schmied rufen müsste bevor das Eisen abgefallen ist...
Pferde haben keinen Schmerzlaut, ob sie wirklich "fröhlich" laufen oder unter Schmerzen merkt er oben beschriebene Reiter und der unbeteiligte Zuschauer nicht.
__________________
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15.08.2014 12:41 |
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Rezo
Reitpferd
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Zitat: |
Original von Baron
mal abgesehen von gutem u schlechtem Gynmastizieren...
Es gibt ausreichend Reiter denen es schlichtweg "scheißegal" ist, ob sie das Pferd irgendwie behindern, ob der Sattel passt oder ob er Druckstellen hat, oder ob das Pferd um sich beißt (oder ausschlägt) wenn der Reiter sattelt bzw aufsteigt.
Da kriegt der Gaul eine verbraten weil er frech/agressiv ist, und dann läuft er schon.
So jemand kommt auch im Leben nicht auf die Idee das man den Schmied rufen müsste bevor das Eisen abgefallen ist...
Pferde haben keinen Schmerzlaut, ob sie wirklich "fröhlich" laufen oder unter Schmerzen merkt er oben beschriebene Reiter und der unbeteiligte Zuschauer nicht. |
leider...
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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15.08.2014 14:11 |
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walkaloosa
Reitpferd
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Ich kenne einige Freizeit-/Wanderreitpferde die im Offenstall leben und im Gelände geritten werden. Einen Reitplatz oder Halle sehen sie selten und trotzdem sind die gesund und werden alt. Für mich persönlich ist eine artgerecht Haltung im Offenstall mit ausreichend Bewegung, Koppelgang und Sozialverhalten am Wichtigsten. Ich möchte nicht sagen, dass Gymnastizierung nicht notwendig ist, aber ich kenne genügend Pferde die auch ohne offensichtlich gut zurecht kommen.
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15.08.2014 15:18 |
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Beauty
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Zitat: |
Original von walkaloosa
Ich kenne einige Freizeit-/Wanderreitpferde die im Offenstall leben und im Gelände geritten werden. Einen Reitplatz oder Halle sehen sie selten und trotzdem sind die gesund und werden alt. Für mich persönlich ist eine artgerecht Haltung im Offenstall mit ausreichend Bewegung, Koppelgang und Sozialverhalten am Wichtigsten. Ich möchte nicht sagen, dass Gymnastizierung nicht notwendig ist, aber ich kenne genügend Pferde die auch ohne offensichtlich gut zurecht kommen. |
Da gebe ich dir recht Walkaloosa.
Ich habe auch keinen Platz zur Verfügung,das heißt aber nicht das ich meine Pferde im Gelände nicht Gymnastiziere .Da muss man nur etwas erfinderisch sein
__________________ ...jeden Anfang wohnt ein Zauber inne...
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15.08.2014 16:51 |
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Rezo
Reitpferd
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Zitat: |
Original von Atli
Genau @ Beauty
Wieso braucht man einen Platz oder Halle um die Pferde zu gymnastizieren???
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid |
wo steht denn das?
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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15.08.2014 20:01 |
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Wisy
Einhorn
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Mayllin, das Westernreiten ist ja nicht unbedingt immer nur Gesundheitsfördernd, zumindest nicht, wenn es Wettkampfmäßig betrieben wird...wenn man z.B. mit 3jährigen schon so reitet, wundert es ja nicht, wenn das Pferd zu Verspannungen neigt
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Ich kann aber gut verstehen, worauf deine Frage abzielt. Ganz früher (vor ca. 35-40 Jahren
) kannte ich keinen Pferdeosteopathen, keinen Pferdedentisten und keine Zusatzfuttermittelchen. Zum Tetanusimpfen und wenn das Pferd krank war, kam der Dorftierarzt und die Hufe und Zähne (!) machte der alte Schmied. Unsere Pferde kamen im Sommer 24h auf die Weide, kannten keine Fliegendecken, auch keine Abschwitz- und Regendecken (abgeschwitzt wurde unter einer Strohpackung) und Heu gabs im Winter. Wenn sie geritten wurden, gab es Hafer, Mineralfutter gabs sporadisch mal. Das Pferd bekam als junges Tier einen angepassten Sattel vom Sattler, der alle paar Jahre mal aufgepolstert wurde. Was soll ich sagen? Die waren pumperlgesund, jedenfalls hatten die nichts, was wir bemerkt hätten und wir liebten unsere Pferde ja auch damals schon
.
Wenn ich jetzt (gerade gestern auf FB) lese, dass viele Halter von Robustpferden wie Islandpferden drüber nachdenken, ob sie ihre Pferde nicht besser jetzt schon (August!) eindecken sollten, dann hat sich doch einiges geändert...
Analog dazu hat sich wohl auch die Reiterei entwickelt. Früher legte man Wert auf eine grundsolide Ausbildung von Pferd und Reiter im Sinne der Skala der Ausbildung. Hatte man einen gewissen Grad der "Erleuchtung" erreicht (vor dem sich selten jemand ein eigenes Pferd kaufte) , wurde nur noch selten Unterricht genommen (was natürlich nicht immer gut und richtig war), nur die "Turnierreiter" brauchten noch weiteren Unterricht, der Freizeitreiter brauchte das nicht fürs Gelände
.
Ich kannte viele Pferde, die uralt wurden und glücklich mit ihren Besitzern durchs Gelände schrubbelten. Die Reiter hatten Spaß beim Reiten und kein permanent schlechtes Gewissen wie heutzutage und ich glaube, das färbte auch auf die Pferde ab und ließ sie einiges besser ertragen, was vielleicht nicht das Gelbe vom Ei war.
Heute kaufen sich oft Leute ein (junges!) Pferd, obwohl sie selbst reiterlich eigentlich noch gar nicht so weit sind, weil, man will ja "zusammen lernen". Das junge Tier muss sämtliche Erfahrungsexperimente des Halters aushalten und wird oftmals als Kinderersatz, Therapiepartner oder Barbiepuppe angeschafft. Und da das schlechte Gewissen, was falsch zu machen, sehr groß ist, wird halt ein Riesentross von Therapeuten, Behandlern, Reitlehrern und co. beschäftigt, um die Verantwortung nicht alleine zu tragen.
Andere Pferdeneubesitzer sind supergut geschult und haben Riesenerwartungen und Ansprüche an das zu kaufende Pferd. Der neue Partner, das Pferd, muss sich ganz schön anstrengen, um diese Erwartungen erfüllen zu können, deshalb wird es sehr viel gymnastiziert, an der Hand geschult, gekreiselt und gesetzt - manchmal vielleicht bis zur Überforderung?
Und dann gibt es heutzutage noch die Altpferdebesitzer, die endlich das Pferdematerial, das Geld und die Zeit haben, sich selbst mit und an dem Pferd zu verwirklichen
, das sind meist die ehrgeizigsten von allen, aber glücklich sind sie oft nicht mehr mit ihrem Hobby und kehren irgendwann zu "alten Zeiten" zurück
.
Und dann gibt es natürlich noch das wahrscheinlich größte Heer der ganz normalen Pferdebesitzer, die einfach ihren finanziellen Wohlstand auch zum Wohle ihres Pferdes nutzen und dem Partner natürlicherweise ganz viel Fürsorge angedeihen lassen, wozu eben auch die Überlegungen, wie man die Gesundheit am besten erhalten kann, gehören. Dieser Gruppe dürften wohl die meisten Mitglieder dieses Forums angehören?
Was jetzt besser ist? Keine Ahnung, kann ich dir nicht sagen...für den Menschen auf jeden Fall die Unbedarftheit, weil Reiten da einfach mehr Spaß machte
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Für das Pferd? Keine Ahnung...jedenfalls durfte (und darf heute noch bei so einer Haltung) es mehr Pferd sein und wurde nicht so verhätschelt...vielleicht sehe ich das nur in nostalgischer Verklärtheit und die Pferde litten damals, ohne, dass es bemerkt wurde? Ich weiß es nicht...
Hach ja, man wird alt, wen man solche Betrachtungen anstellt, oder?
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18.08.2014 15:55 |
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Tess
Reitpferd
Dabei seit: 24.10.2011
Beiträge: 587
Bewertung:
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Erfahrungspunkte: 2.792.159
Nächster Level: 3.025.107
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Zitat: |
Original von Wisy
Ich kann aber gut verstehen, worauf deine Frage abzielt. Ganz früher (vor ca. 35-40 Jahren
) kannte ich keinen Pferdeosteopathen, keinen Pferdedentisten und keine Zusatzfuttermittelchen. Zum Tetanusimpfen und wenn das Pferd krank war, kam der Dorftierarzt und die Hufe und Zähne (!) machte der alte Schmied. Unsere Pferde kamen im Sommer 24h auf die Weide, kannten keine Fliegendecken, auch keine Abschwitz- und Regendecken (abgeschwitzt wurde unter einer Strohpackung) und Heu gabs im Winter. Wenn sie geritten wurden, gab es Hafer, Mineralfutter gabs sporadisch mal. Das Pferd bekam als junges Tier einen angepassten Sattel vom Sattler, der alle paar Jahre mal aufgepolstert wurde. Was soll ich sagen? Die waren pumperlgesund, jedenfalls hatten die nichts, was wir bemerkt hätten und wir liebten unsere Pferde ja auch damals schon
. |
und wenn doch, hätten man es akzeptiert und nichts weiter unternommen ... *seufz*
Ich denke immer mit Grausen an das Pferd einer Freundin zurück. Der hatte halt "einen empfindlichen Rücken" - ging jedes Mal beim Aufsteigen in die Knie, war immer zäh und buckelte beim ersten Galopp wie eine Wildsau und war auch sonst ein recht unleidlicher Geselle. Mit 16 bekam er ein Magengeschwür und musste erlöst werden.
Zu seinem "Glück" wurde er damals wenigstens hauptsächlich chironmäßig/Rolf-Becher-mäßig geritten, weil er so recht zufrieden lief - sonst wäre wohl noch früher Schluss gewesen.
Aber mit meinem heutigen Wissen wird mir immer ganz anders, wenn ich an ihn denke ...
Aber nichts desto trotz stimme ich dir zu: es würde mehr bringen einfach nur anständig zu reiten und ansonsten die Kirche im Dorf zu lassen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Tess: 18.08.2014 18:03.
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18.08.2014 17:05 |
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Zambezi
Pegasus
Dabei seit: 06.07.2013
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Zitat: |
Original von Wisy
Hach ja, man wird alt, wen man solche Betrachtungen anstellt, oder?
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Nein, Wisy, man hat Erfahrung
Nachdem ich ja auch schon 40 Jahre dabei bin, kann ich sagen, dass Deine Beschreibung es ziemlich gut trifft.
Klar gibt es auch Reiter, denen es schnurz ist, wie es ihrem Pferd geht, aber die gab es damals und gibt es heute.
Man hat sich damals nicht so viele Gedanken gemacht, hat nicht - überspitzt gesagt - alle zwei Jahre einen neuen Sattel für 3000 Euro angeschafft und ständig den Osteopathen auf der Matte stehen gehabt. Aber auch damals gab es Leute, denen es in erster Linie ums Wohlergehen des Pferdes ging ...und die sich dank einer soliden Ausbildung auch schon vor 20 Jahren gut genug mit Pferden auskannten, um zu beurteilen, ob es ihrem Pferd gut geht oder nicht.
Heutzutage fehlt oft das Wissen, die Erfahrung und leider auch der gesunde Menschenverstand ... und die diversen "Experten", von denen jeder etwas anderes sagt, helfen dann meist auch nicht weiter, wenn der Pferdebesitzer unsicher ist.
Oft wird die ganze Reiterei auch unnötig verkompliziert. Dabei ist gutes Reiten im Prinzip doch ganz einfach, es ist völlig unnötig, eine Wissenschaft daraus zu machen.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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18.08.2014 17:27 |
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Rezo
Reitpferd
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Zitat: |
Original von Zambezi. Dabei ist gutes Reiten im Prinzip doch ganz einfach, es ist völlig unnötig, eine Wissenschaft daraus zu machen. |
also DA bin ich definitiv NICHT einverstanden. je mehr ich davon weiss und verstehe (und es ist wahrlich noch nicht allzu viel) desto mehr merke ich, wie viel da eigentlich dahinter ist. aber gut, es kommt natürlich auch noch etwas draufan, wohin man denn genau kommen möchte und wie viel man davon auch verstehen will. ist jetzt gar nicht herablassend oder so gemeint, ich mein mehr damit, dass es den einen halt reicht, vielleicht ein schenkelweichen oä reiten zu können, während andere gerne bis zur hohen schule weitermachen möchten und dabei auch noch jede einzelne auswirkung auf biomechanik, anatomie etc pp verstehen wollen, anderen wiederum reicht es, in der praxis einiges zu können aber die theorie interessiert nicht, etc etc.
aber für mich ist es definitiv eine wissenschaft. und eine oberspannende noch dazu!
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rezo: 18.08.2014 19:33.
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18.08.2014 19:31 |
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