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Darf ein Gangpferd traben? |
Mariönsche
Remonte
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Themenstarter
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@Felischa: Das ist sehr interessant! Mich würde dieser Beitrag äußerst interessieren. Drum wünsch ich Dir viel Erfolg bei Deinen Ausgrabungen!
So langsam dämmert mir, glaube ich, wie bei so vielen anderen Dingen auch, dass man eben immer einen Zwischenweg finden muss. Das macht es ja so schwierig aber eben auch interessant, mit unseren geliebten Gangpferden zu arbeiten.
Ich hätte mein Goldstück ja auch nie zum Trab gezwungen, wenn er ihn nicht wie selbstverständlich anbieten würde!
Liebe Grüße,
Önsche
__________________ Solange Menschen denken, dass Pferde nicht fühlen,
müssen Pferde fühlen, dass Menschen nicht denken...
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25.08.2010 14:15 |
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rivera
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Zitat: |
Original von Felischa
hmmm was machen dann die Peruaner die nie den Trab reiten und ihn soweit wie möglich aus der Zucht haben möchten.
Somit sind alle Peruaner Tierquäler weil sie den Rücken kaputtreiten ?
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wie ich schon schrieb: ich bin kein verfechter davon, unbedingt trab zu reiten.
ich bin nur ein gegner festgehaltener rücken zb, egal in welcher gangart.
__________________ Mangalarga Marchadores - Gangpferdevergnügen ohne Grenzen.
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25.08.2010 21:08 |
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Kiddel
Reitpferd
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Also ich hatte bei suagr auch erst bedenken wie sein rücken so ist, denn er trabt nur wnn er sehr eregt ist, sonst Passtölt, der Rassetypisch ist. Manchmal muss man gerade wenn er langsam läuft schon genau hinsehen, aber er fusst hinten deutlich vor vorne auf. Ich habe dann bei der Stangen und Longenarbeit versucht in in den Trab zu bekommen damit der Rücken schön hoch kommt und er vorwärts abwärts geht, meistens ging er aber im Tölt über die Stangen ich wusste bis dahin nicht das das geht
selten aber denn och manchmal ging er dann schön im Trab hoch weit darüber. Wie es beim Reiten ist werde ich ja dann irgendwann mal erfahren hoffe ich.Ich hatte unsere Susan mal da, die hat sich Sugar mal angeschaut und meinte der Rücken ist super so bin ich nun beruhigt.
habe gerade mal nach Trab Bilder geschaut aber keine gefunden.
__________________ I Ride a Mountain Horse! If i wanted to bounce I'd Get a Trampoline
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25.08.2010 22:24 |
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litlamin
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Von Tierquälerei war hier nie die Rede......aber wenn du dir den Schuh anziehen willst, bitte sehr. Ich verstehe nicht, warum sich manche Leute immer gleich angepisst fühlen.
Klar ist meine Sicht sehr einseitig, das habe ich aber von Beginn an gesagt, dass ich da sehr weit gehe. Falls es aber tatsächlich so ist, dass der Tölt nicht biomechanisch korrekt geritten werden kann ( was noch zu beweisen wäre), dann sollte man sich das auch nicht schön reden. Was jetzt aber wieder nicht heissen soll, dass man nicht mehr tölten sollte, sondern es kommt eben auf die Art und Weise und die Ausgleichsgymnastik an.
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25.08.2010 22:51 |
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rivera
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Zitat: |
Original von litlamin
Falls es aber tatsächlich so ist, dass der Tölt nicht biomechanisch korrekt geritten werden kann ( was noch zu beweisen wäre), dann sollte man sich das auch nicht schön reden. |
das ist auf keinen fall so, natürlich kann man tölt biomechanisch korrekt reiten. bzw kann ein pferd so laufen, auch im freilauf.
hier war auch von dieser frage bisher keine rede, sondern nur von deiner annahme, dass man im tölt keine rückenmuskeln aufbauen könne.
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26.08.2010 09:59 |
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sigga
Reitpferd
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Ich muss sagen, ich finde das Thema durchaus sehr interessant, wobei ich (auch wenn sich das jetzt bezüglich meines Erfahrungsschatzes nur auf Isländer bezieht) manchmal das Gefühl habe, dass gewisse körperliche Probleme mit der Festestllung "Pony is halt Naturtölter, hat keinen Trab) abgetan wird.
Mein Pony is früher in Renntölt auf der Weide gelaufen, wenn der Rest schon galoppiert ist, an der Longe gab's nur Pass oder stark passigen Tölt. Mittlerweile weiß ich, dass sie nicht einfach ein stark passiger 5-Gänger ist, sondern aufgrund massiver Blockaden ganz einfach nicht entspannt laufen kann. Und auch wunderbar an der Longe traben.
Ich finde es daher gerade bei Gangpferden ganz besonders wichtig, sicherzugehen, dass einseitige Gangveranlagungen auf ihre Ursprünge hinterfragt werden. Ansonsten bin ich auch der Meinung, Gänge sollte man nicht "erzwingen". Es ist einfach nicht schön anzusehen, wie sich viele Isis im verspannten Tölt dahinquälen, nur weil sie halt Gangpferde sind und zu tölten haben....
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26.08.2010 10:16 |
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litlamin
Jährling
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Rivera:Ja, das stimmt,das ist wohl auch auch erstmal Definitionssache. Ausserdem sprengt das , glaube ich, auch den (thread-) Rahmen. Wahrscheinlich ist das auch eher eine Frage für das Biomechanik-Forum, deren Begründerin mir übrigens erzählte, dass ihre Überlegungen dahin gehen, dass der Tölt nicht biomechanisch korrekt geritten werden kann und dass sie fast gar nicht mehr töltet.
Ich tölte ja auch total gerne, sonst hätte ich mir kein Gangpferd gekauft. Ich finde es aber wichtig zu wissen, dass der Tölt eben bewusst geritten werden sollte, damit man dem Pferd keinen Schaden zufügt, weil Pferde nun mal nicht mit Reiter auf dem Rücken geboren wurden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von litlamin: 26.08.2010 10:38.
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26.08.2010 10:26 |
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rivera
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litlamin: das im tölt ebenso wie in anderen gangarten gesundheitserhalten geritten werden sollte, unterschreiben hier bestimmt viele.
sigga: dein hinweis ist wichtig. eigentlich zeigt einem ein gangpferd viel schneller als ein dreigänger, wenn etwas osteopathisch nicht stimmt, eine verschiebung ist schnell da. man muss aber auch hingucken bzw wissen, dass so etwas sein kann.
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26.08.2010 21:02 |
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isigoing
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Rivera, das mit dem "eigentlich zeigt einem ein gangpferd viel schneller als ein dreigänger, wenn etwas osteopathisch nicht stimmt, eine verschiebung ist schnell da. " ist halt so eine Sache, die sich noch nicht wirklich in den Köpfen durchgesetzt hat.
Wenn ich mir überlege, wie viele Leute für das Geschwölte, den Passölt oder Zackelzackel ihrer Isis nach wie vor Duzende von Ausreden finden oder (was noch schlechter ist, eigentlich...) einfach darüber hinwegsehen, Gewichte dran machen oder sonstiges, um den Takt wieder zu verschieben
Und solange es auch noch TAs gibt (wir kenne so eine, rivera ;-) ), die die für den geschulten Laien offensichtlichen Taktunreinheiten eines Isis im Schritt als "Die hat halt viel Tölt" abtun, ohne weitere Untersuchung, kriegt man von dieser Seite leider auch keine wirklich kompetente Hilfe.
Oder nimm die allseits gefürchtete AKU: Weil eben es Gangpferde sind (und die bekanntlich alle Arten von Taktunreinheiten entwickeln), wird da meiner Meinung nach noch immer zu viel "durchgewunken", was eigentlich nicht gesund ist. Zumindest oseopathisch nicht. Mag ja sein, dass sich nicht hinter jeder massiven Rolle oder jedem Nicht-Traben-auf-dem-Zirekl gleich eine Sehnen-, Spat- oder Hufrollenproblematik verbirgt, aber für meine Begriffe wird darüber allzu oft sträflich hinweg gesehen, weil's halt ein Gangpferd ist.
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27.08.2010 11:18 |
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sigga
Reitpferd
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Zitat: |
Original von isigoing
Und solange es auch noch TAs gibt (wir kenne so eine, rivera ;-) ), die die für den geschulten Laien offensichtlichen Taktunreinheiten eines Isis im Schritt als "Die hat halt viel Tölt" abtun, ohne weitere Untersuchung, kriegt man von dieser Seite leider auch keine wirklich kompetente Hilfe.
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Ich kann diesbezüglich ähnliches berichten. Erst ein Energetiker und dann die auf seine Empfehlung konsultierte Omnipathin konnte den bereits ca. 1 1/2 Jahre bestehenden Verdacht, wo das Problem sitzt, endlich bestätigen. Tierarzt ohne Befund, Chriopraktikerin konnte zwar die Symptome erkennen und auch Behandeln, kamen aber in ca. 3-monatigem Rhythmus immer wieder....
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27.08.2010 15:27 |
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rivera
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da habt ihr leider recht. auch unter den profis ums pferd, ob ausbilder oder ta oder... gibt es leider noch viele zitronen.
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27.08.2010 15:45 |
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Topsy unregistriert
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Hallo Leute,
also, meine klare Meinung ist:
Es gelten unterschiedliche Regeln für unterschiedliche Gangpferderassen.
Und zwar unterscheide ich zwischen den TÖLTENDEN Rassen und den anderen.
Bei allen Gangpferden gilt aber: GENETIK, also die entsprechende vererbte Veranlagung ist der Schlüsselpunkt. Ich persönlich würde stark trabveranlagte Pferde eben einfach aus der Zucht nehmen, denn wenn man Trab reiten will, brauche ich kein teures Gangpferd kaufen....
Und das mit der sog. Multigaited-Sache: das ist für mich ein Grund, warum das Pferd billiger und nicht teurer sein sollte, denn so ein Pferd ist automatisch schwieriger einzureiten, es dauert länger bis die Gänge trainiert sind, man braucht einen teur(er)en Gangpferdetrainer etc etc. Und es vererbt den Trab weiter! Alles nur Ärger und viel Geld....
Also, ich unterscheide trotzdem zwischen 2 Arten von Gangpferden in dieser Frage (muss natürlich hinzufügen, dass ich mich bei den ASB und Rackgehenden Pferden nicht auskenne, die fallen wahrscheinlich unter Punkt 1, wenn man Rack mit Tölt gleichsetzt):
1. Töltende Rassen (hauptsächlich Isländer, töltende Traber, Aegidienberger etc gemeint):
die meisten dieser Pferde können Trab zusätzlich zu ihrem Gang und den oft sehr schön und schwungvoll. Da man durch entsprechende Hilfegebung sehr schön zwischen Tölt und Trab unterscheiden kann, und das Pferd dies auch gut zu unterscheiden lernen kann, warum also sollte man dann keinen Trab reiten? Die Bedingung ist eben, dass das Pferd dann trotzdem noch durch entsprechende Hilfegebung in den Tölt zu kriegen ist.
Die Gangveranlagung ist sehr unterschiedlich genetisch vererbt worden und so gibt es sowieso (z.B. Isländer), die gar keinen Tölt können und die man dann auch nicht in den Tölt reinquälen sollte. Ich hatte mal so eine RB, und das Pferd war FERTIG nach einer Runde Tölt, so dass ich mir die Quälerei dem Pferd gegenüber sehr bald erspart habe...
Auf der anderen Seite habe ich mal einen Isländer erlebt, der keinen Trab konnte und ganz ehrlich: das war ein TRAUM! Man brauchte gar keine entsprechende Hilfegebung geben, das Pferd lief einfach nur super Tölt von sich aus :-) Wenn ich mal einen Isländer haben sollte, dann würde ich nur so ein Pferd haben wollen.
Ich will gar kein MULTIGAITED Horse, also Vier- oder Fünfgänger (verstehe gar nicht, warum das besser sein soll und warum die Pferde dann automatisch teurer sind), das ist nicht besser, wenn der Tölt nicht vorhanden ist, oder schlecht ist.
Wenn schon einen Isländer oder töltendes Gangpferd, dann am liebsten einen DREIGÄNGER, d.h. Schritt, Tölt, Gallopp. GRINS!
2. Paso Peruanos, MM, MF, TWH (Walker):
Diese Pferde können eindeutig in ihrem Gang entspannt gehen, warum sollte man sie also nicht in ihrem Rassespezifischen Gang gehen?!
Meine Meinung bei diesen Rassen ist, dass jedes Mal, wenn man sie Trab gehen lässt und ihr Gang noch nicht gefestigt ist, sie schlechter in ihrem rassespezifischen Gang gehen (werden).
Denn Trab und z.B. der Walk benötigt andere Muskelgruppen.
Trainiere ich also Trab, trainiere ich andere Muskelgruppen und dann wird der Walk dadurch nicht trainiert. Es passiert sogar was anderes: der Trab ist leichter für das Pferd zu laufen, einfach "bequemer" für ein (faules) Pferd und wenn man es unter dem Sattel Trab gehen lässt, dann ist die Gefahr gross, dass das Pferd eines Tages NIE mehr den Walk anbietet. Und zwar NIE mehr. Oder eben nur im Schritt-Tempo. Deshalb sagen manche amerikanische Gangpferdetrainer: der Trab ist wie ein Spiel mit dem Feuer: wenn man schon für irgendwelche Turniere/Shows den Trab zeigen möchte, dann erstens darf der nur von einem erfahrenen Reiter geübt werden und zweitens höchstens nur 20-25% von der Trainingszeit. Denn sonst eben kann es sein, dass das Pferd einfach nicht mehr Walk geht (gehen will). Ein erfahrener Trainer kann das natürlich wieder korrigieren, aber das wiederum kostet nur Zeit und Geld....
Deshalb meine Meinung:
ich werde meine TWH Stute beim ersten Longieren nur an eine Doppellonge nehmen, so dass ich sie schon beim Longieren den Walk trainieren lasse und keine Gefahr laufe, dass sie was anderes macht. Erst viel später, wenn ich weiss, dass SIE weiss, dass sie nur Walk gehen soll (weiss natürlich nicht, ob sie überhaupt Trab kann, denn ich bin mit ihr nur im Walk geritten), dann versuche ich es mal so mit einer normalen Longe.
Ein junges Pferd ist nunmal formbar und jeh weniger Gänge es man trainieren lässt, desto weniger "verwirrt" wird es. Und Verwirrung erzeugt Unsicherheit und Unsicherheit, Angst. Und ein ängstliches Pferd ist das Letzte, was man haben will.
Deshalb werde ich nur die 3 Gänge mit ihr üben, die ein TWH können soll:
Schritt, Walk (Flat-und Running-Walk) und Gallopp. Dann weiss auch mein Pferd genau, was ich von ihr will. Weniger ist oft besser als mehr.
Und bei einem (stark) trab- oder Passveranlagtem Gangpferd rate ich: raus aus der Zucht nehmen! Und die Käufer werden es einem mal danken....
Wenn ein Gangpferd WIRKLICH ein Naturgänger ist, wird das Training/Einreiten soooo einfach und man muss das Pferd nicht in irgendwelche Tölt/Walk/Paso-Gänge quälen, sondern es läuft die praktisch schon von Anfang von alleine! (bei der richtigen Hilfestellung).
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28.08.2010 16:29 |
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rivera
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Zitat: |
Original von Topsy
2. Paso Peruanos, MM, MF, TWH (Walker):
Diese Pferde können eindeutig in ihrem Gang entspannt gehen, warum sollte man sie also nicht in ihrem Rassespezifischen Gang gehen?!
Wenn ein Gangpferd WIRKLICH ein Naturgänger ist, wird das Training/Einreiten soooo einfach und man muss das Pferd nicht in irgendwelche Tölt/Walk/Paso-Gänge quälen, sondern es läuft die praktisch schon von Anfang von alleine! (bei der richtigen Hilfestellung). |
das genau ist es, was mich unter anderem für die mm schwärmen lässt.
und für eine zucht plädieren lässt, die dieses potential erhält, eben auch durch anpaarungen zum gang hin, vom trab weg.
allerdings war dieses thema nicht für zuchtdiskussion angelegt (wo ich dir recht gebe), sondern für das reiten von gangpferden. denn so oder so gibt es gangpferde, die traben, was man mit denen arbeitet, ist ein anderes thema, als ob man mit ihnen züchtet.
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28.08.2010 17:04 |
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rainer
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Hallo zusammen,
das Thema Trab bei Gangpferden ist äußerst interessant. Ich habe mich (besser gesagt befasse mich) intensiv damit - auch in der Zucht. Wenn man von Gängen (nennen wir es beim Pferd einfach einmal Grundgangarten, dann wird später vieles verständlicher) in Zusammenhang mit der Genetik spricht, muss man bei Equiden viele Jahrtausende zurückgehen. Im Laufe der Evolution haben sich bei den Equiden die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp entwickelt. Diese sind jedem Pferd, egal welcher Rasse, eigen. Das Pferd hat sich aber erst in den letzten Jahrhunderten im Zuge der Nutzung durch den Menschen und durch selektive Zucht zu verschiedenen Verwendungszwecken genetisch verändert. Die Gangpferde sind letztlich durch Selektion aus Tieren entstanden, die salopp gesagt ”komisch liefen”, also genetisch eigentlich falsch veranlagt waren. Dass diese „Fehler” für den Menschen als bequem empfunden wurden und somit für ihn kein BUG sondern ein FEATURE waren, dafür kann die Evolution nichts. Grundsätzlich lassen sich viele Jahrzehntausende Evolution nicht von ein paar hundert Jahren menschlicher Experimentierfreude auf die Schippe nehmen. Der Trab ist eine Gangart, die aus der Evolution entstanden ist und damit wesentlich tiefer im Pferd verankert als der genetische Einbau eines oder mehrerer zusätzlicher Gangarten. Das heißt: es wäre ein Blödsinn zu fordern, Gangpferde die einen Trab zeigen, aus der Zucht zu nehmen. Das würde das sofortige Ende der Rasse bedeuten, weil es kein einziges Tier gibt, welches nicht über den Trab in irgendeiner Form verfügt. Die von uns als sehr bequem empfundenen Gangarten sind zusätzliche Gangarten zu den Grundgangarten. Viele Gangpferde zeigen mehrere Gangarten oder Variationen. Die MM´s kennen die Batida und die Picata, Die Finos den FF und Largo, die Tennessee Walker den Flatwalk und den Running Walk u.s.w. Zusätzlich ist in der Regel der Pass mehr oder weniger resident bei allen Gangpferden.
Man kann jedoch darüber streiten, ob Pferde, die über einen ausgprägten Trab verfügen, schlechteres Gangvermögen in ihrer rassetypischen Gangart aufweisen. Da wird man aber auch keinen Konsens finden. Von unseren 10 Tennessee Walkern ist nur einer dabei, der weniger an der Hand oder der Longe trabt. Er hat von Natur aus eine so gute Balance, dass er schon als 2-jähriger der Herde im Running Walk nachgelaufen ist. Die anderen Pferde zeigen alle an der Longe oder im Freilauf einen ausgeprägten Trab, bei gleichzeitiger hervorragender Gangveranlagung. Mein Hengst Stormy kann unter dem Sattel hervorragend Trablektionen gehen, läuft aber einen Running Walk dass die Fetzen fliegen. Das sind alles keine Größen, an denen sich die Qualität eines Gangpferdes festmachen lässt. Nach meiner Erfahrung (und das sind nur 15 oder 16 Jahre) kommt es darauf an, dass die Pferde über entsprechende Gymnastizierung und Ausbildung lernen, die residenten Gangarten zu unterscheiden und die geforderten (und geförderten) Gangarten entsprechend auszuführen. Das ist ein Prozess, den viele Einsteiger unterschätzen indem sie annehmen, ein Gangpferd einer bestimmten Rasse verfüge nur und ausschließlich über die rassetypischen Gangarten, die es von sich aus automatisch anbietet. In er Praxis sieht es allerdings so aus, dass fast alle Gangpferde (man sieht es am besten bei den jungen Pferden auf der Koppel) neben den Grundgangarten ihre verschiedene Gangarten und Varianten zeigen nach dem Motto: „Das kann ich dir alles anbieten - such´dir was raus!”.
Zum Trab selbst: Grundsätzlich fordern und fördern wir den Trab an der Longe und im Roundpen. Die Pferde müssen sich beim Trab vorwärts-abwärts bewegen und kräftigen so die Rückenmuskulatur. Ausserdem wird dabei auch der Raumgriff verstärkt und die Schulter gelockert. Folgt man den Lehren der berühmten Pferdetrainer, ist der Trab die einzige Gangart, die eine optimale Balance fördert.
Falls eines unserer auszubildenden Pferde von sich aus den Walk auch an der Longe anbietet und sich nur schwer zum Trab bewegen lässt, wird der Trab nicht weiter gefordert. Raumgriff und Gymnastizierung erfolgen dann über den Galopp. Würde man bei solch einem Pferd den Trab erzwingen wollen, würde es sich möglicherweise in eine andere, unerwünschte Gangart entziehen.
Unter dem Sattel nehmen wir zur Grundausbildung den angebotenen Trab auf und bilden das Pferd wie jeden anderen 3-Gänger aus. Balance, Seitengänge, Travers, Renvers, viel Biegen etc. Grundsätzlich wird von den Pferden auch schon der Galopp gefordert. Danach wird erst schrittweise auf den Trab verzichtet und der eigentliche Gang gefordert und in Takt und Konstanz ausgebaut. Der Weg erscheint zwar etwas komplizierter, ist aber für das Pferd wesentlich schonender, als wenn sich ein unbalanciertes Pferd in den Pass entzieht und sich diese laterale Tendenz dann im Pferd verfestigen würde.
Jeder mag bei der Ausbildung von Gangpferden seine eigenen Erfahrungen gemacht haben, viele werden sie noch machen. Das Besondere daran ist jedoch, dass es kein Patentrezept für jedes Pferd gibt. Man muss für jedes einzelne eine eigene Strategie entwickeln um die geforderte Gangart zu isolieren und zu stabilisieren.
Ich diskutiere gerne weiter mit - wird bestimmt spannend.
Rainer
__________________ Make your horse your friend - not your enemy!
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28.08.2010 20:28 |
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Raio
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Ich habe einen MM, der weder freilaufend noch an der Hand Trab zeigt und ich wäre superglücklich, wenn das unter dem Sattel so bliebe. Ich brauche den Trab nicht und solange das Pferd entspannt und korrekt seinen Gang laufen kann, werde ich ihn bestimmt nicht zu einem für mich unbequemen Gang nötigen.
Gruß Beate
__________________ *** Ein gutes Pferd hat keine Farbe, ein richtig Gutes ist weiß oder smoky black (und hat seeehr lange Ohren) ***
*** Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man Recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist. ***
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28.08.2010 21:34 |
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rivera
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rainer: wenn deine pferde so eine deutliche trabveranlagung haben, ist es bestimmt gut, diese zu nutzen, vor allem, wenn die jungpferde sonst aus balance-gründen ins laterale ausweichen.
ich kenne aber bei den mm viele, viele, die auch im freilauf nicht traben, wie auch von raio bestätigt. hier sehe ich das wie sie ( und wie du es ja auch machst, wenn ein pferd keinen trab anbietet): es wird im gang gymnastiziert.
und in solchen pferden sehe ich auch den grössten vorteil für den otto-normal-freizeitreiter, da die gangschaltung vereinfacht wird ohne trab. bei den mm reicht es dann, wenn der reiter entspannt sitzt und auf korrekte haltung/aufwölbung des pferdes achtet - es wird dann seinen genetisch bevorzugten viertakt locker laufen. so gibt es auch keinen grund für trab.
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29.08.2010 09:48 |
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Mior1
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Zitat: |
Original von rainer
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Zum Trab selbst: Grundsätzlich fordern und fördern wir den Trab an der Longe und im Roundpen. Die Pferde müssen sich beim Trab vorwärts-abwärts bewegen und kräftigen so die Rückenmuskulatur. Ausserdem wird dabei auch der Raumgriff verstärkt und die Schulter gelockert. Folgt man den Lehren der berühmten Pferdetrainer, ist der Trab die einzige Gangart, die eine optimale Balance fördert.
Falls eines unserer auszubildenden Pferde von sich aus den Walk auch an der Longe anbietet und sich nur schwer zum Trab bewegen lässt, wird der Trab nicht weiter gefordert. Raumgriff und Gymnastizierung erfolgen dann über den Galopp. Würde man bei solch einem Pferd den Trab erzwingen wollen, würde es sich möglicherweise in eine andere, unerwünschte Gangart entziehen.
Unter dem Sattel nehmen wir zur Grundausbildung den angebotenen Trab auf und bilden das Pferd wie jeden anderen 3-Gänger aus. Balance, Seitengänge, Travers, Renvers, viel Biegen etc. Grundsätzlich wird von den Pferden auch schon der Galopp gefordert. Danach wird erst schrittweise auf den Trab verzichtet und der eigentliche Gang gefordert und in Takt und Konstanz ausgebaut. Der Weg erscheint zwar etwas komplizierter, ist aber für das Pferd wesentlich schonender, als wenn sich ein unbalanciertes Pferd in den Pass entzieht und sich diese laterale Tendenz dann im Pferd verfestigen würde.
Jeder mag bei der Ausbildung von Gangpferden seine eigenen Erfahrungen gemacht haben, viele werden sie noch machen. Das Besondere daran ist jedoch, dass es kein Patentrezept für jedes Pferd gibt. Man muss für jedes einzelne eine eigene Strategie entwickeln um die geforderte Gangart zu isolieren und zu stabilisieren.
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da kann ich nur voll unterschreiben! Ich würde zwar kein Pferd, welches gar keinen Trab zeigt (was bei PPs und MMs ja wirklich vorkommt ohne, dass die Pferde verspannt wären etc) zum Traben zwingen, aber wo eine Diagonale da meist auch Trab und dieser ist bei der Gymnastizierung und Grundausbildung extrem wertvoll. Habe ich Naturtölter arbeite ich zunächst in den GGA um den Galopp gut zu fördern, der sonst oft zu kurz kommt und um einer zu starken lateral Verschiebung von ANfang an vorzubeugen. Diesen Pferden muss man oft dann später nur die richtige Tölthilfe geben und den Gang "passieren" lassen, der geht nicht verloren durch die Trabarbeit sondern wird nur von Anfang an schöner und stabiler. Bei Pferden mit viel TRab und wenig Tölt arbeite ich noch bewusster an guten GGA und an ganz viel Kraftaufbau über Dressurarbeit, denn diese Pferde lernen schönen lockeren Tölt erst über die vorhandene Kraft und Durchlässigkeit stressfrei und ohne große Manipulation.
In beiden Fällen ist der Weg zum Gang erstmal "länger" - der Weg zum GUTEN Gang dagegen deutlich kürzer! (Meine Erfahrungen beziehen sich im Schwerpunkt auf Aegis, Isis und TTs, aber eben auch auf solche die "angeblich" keinen Trab hatten)
Grüße Inge
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30.08.2010 08:36 |
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rainer
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Nächster Level: 677.567
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Hallo zusammen,
ihr habt (bzw. wir haben) alle in Bezug auf unseren persönlichen Focus Recht! Das macht es ja auf der einen Seite so spannend, auf der anderen Seite so komplex, das man mit Diskutieren eigentlich nie fertig wird. Wir haben auch erst recht spät mit dem Traben angefangen, nachdem wir über viele Jahre immer wieder mit Pferden zu tun hatten, die in den USA mit knapp zwei Jahren mittels ”Holzhammer-Methode” über den Pass zum Walk gebracht wurden. Wenn denn der Walk phasenweise vorhanden war, liefen die Pferde trotzdem mit weggedrücktem Rücken und hochgerissenem Kopf und fielen immer wieder in das Schema Pass. Die Pferde waren völlig ungymnastiziert, weil ein korrektes Gymnastizieren im Pass auch nicht möglich ist. Es dauerte lange - sehr lange, dieses Verhaltensmuster wieder aus den Pferden rauszubekommen. Wir mussten den Pferden quasi ein anderes Schema einprogrammieren, um den Pass herauszubekommen. Das machten wir durch Traben an der Loge, Nach einiger Zeit kam der Kopf tiefer, der Rücken wölbte sich auf, das Pferd lief vorwärts-abwärts. Die Oberlinie, also die Muskulatur entlang der Wirbelsäule, die durch den weggedrückten Rücken degenerierte, baute sich langsam wieder auf und das Pferde war wieder in der Lage, den Reiter ordentlich zu tragen. Ein weiterer Fortschritt ergab sich dadurch auch im Galopp. Während diese Pferde vorher einen besch... Galopp zeigten, teilweise Kreuzgalopp oder Palopp (einen im Galopptakt gelaufenen Pass), hatten sie danach wieder die Kraft und die Muskulatur, einen schönen 3-Takt Galopp zu springen. Das Ergebnis heute (nach fast 3 Jahren!!!): Pferd walkt wie Hölle, kein (nur noch bei äußerster Anspannung) Pass mehr, Kopf in korrekter Haltung, Rücken aufgewölbt, schöner Galopp. Aus dieser Erfahrung haben wir auch bei der Ausbildung junger Pferde den angebotenen Trab angenommen - mit Erfolg. Es ist natürlich auch ok, wenn man völlig auf den Trab verzichtet und dafür den puren Gang des Pferdes genießt. Deswegen hat man sich ja auch dafür entschieden. Manchen genügt das aber nicht. Sie wollen mit ihren Gangpferden auch andere Herausforderungen erleben und das Potential ausschöpfen. Dann muss man halt den für das betreffende Pferde richtigen Weg gehen um dies zu erreichen. Ich möchte auf einen schönen Galopp jedenfalls nicht verzichten. Ich bin auch sicher, dass ein guter Trab den Gang nie stören wird. Nur ein Beispiel: vor ca. 5 Jahren war ich bei einem Bekannten in Canada zu einem 14-tägigen Packtrip in den Rockies. Wir waren mit jungen Tennessee Walkern (4-5 jährig) unterwegs. Meine junge Stute war gerade unter dem Sattel und vorher am Boden gearbeitet worden. Sie zeigte kaum Walk - nur einen schönen, schwungvollen Trab (wie übrigens sehr viele kanadische Walker). Nach einigen kürzeren Ausritten, bei denen wir die Pferde konditionierten, arbeitete ich durch Sitz und feine Zügelhilfen daran, das Pferd immer konstanter in den Walk zu bringen. Nachdem wir von unserem Trip wieder zurück waren, hat sich bei der Stute ein absolut sicherer, taktklarer und konstanter Walk eingestellt. In den Trab ist sie nie wieder gefallen. Durch das ständige Bergauf - Bergab hat sie gelernt, dass der Walk sehr viel sicherer und für das Pferd weniger anstrengend ist. Ausserdem hatte sie die entsprechenden Muskeln für den Walk entwickelt. Es ist übrigens die Summe diese einzelnen Erfahrungen, die auch Trainer nutzen, um Pferde auszubilden oder zu korrigieren. Die Erfahrung, was nutzt und was schadet.
Was ich eigentlich in meinem ersten Post verdeutlichen wollte - mir aber anscheinend nicht gelungen ist - ist folgendes: Die besonderen Gänge der verschiedenen Gangpferde sind immer ein zusätzliches Geschenk - zu den vorhandenen Grundgangarten jedes Pferdes. Es ist nicht überliefert, dass eine zusätzliche Gangart jemals eine Grundgangart ersetzt hätte. Wird ausschließlich eine spezielle Gangart gefördert, treten andere jedoch zurück.
@Smartie: Ich kann wirklich nicht sagen, seit wann der Tölt existiert. Anatomisch lässt sich das meiner Meinung nach am Pferdeskelett nicht nachweisen. Aus der Literatur wissen wir, dass die Menschen bereits im frühen Mittelalter mit „Zeltern” (Töltern) sehr bequem unterwegs waren. Ob jetzt der Walk oder der Trab für das Pferd schonender ist, kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt 3-Gänger mit Rückenproblemen, die meiner Meinung nach am Reiter oder am schlecht sitzenden Sattel festgemacht werden können. Der Walk ist eine für das Pferd sehr schonende Gangart, wenn er in korrekter Selbsthaltung und Lockerheit ausgeführt wird. Wenn man sich allerdings manche Videos in YouTube anschaut ..... Dass der Tölt naturgemäß viel Körperspannung erfordert ist auch relativ. Unser Isländer (heute 26 und kerngesund) ist immer am losen Zügel in schöner Versammlung getöltet. Es ist also alles relativ: Das Pferd stellt sein Potential zur Verfügung, der Mensch nutzt und verbessert es - oder versaut es. Das Equipment ist das Zünglein an der Waage: passt es, unterstützt es - passt es nicht, behindert es.
Rainer
__________________ Make your horse your friend - not your enemy!
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30.08.2010 09:23 |
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