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Ohne Dehnungshaltung taugt ein Trainer "nix"..... |
Rezo
Reitpferd
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hier noch ein tolles bild:
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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14.07.2014 17:53 |
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Vinja
Reitpferd
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Ich bin gespannt auf Fotos vn euch und euren Schätzchen
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14.07.2014 18:22 |
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Zambezi
Pegasus
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Beides schöne Beispiele, wobei ich auch der Meinung bin, dass der Rücken höher kommen würde, wenn der Kopf noch etwas mehr fallengelassen würde.
Diese Diskussion hatten wir ja schon mal und da habe ich diesen Link bereits schon mal gepostet, auf dem einige Beispiele zu sehen sind, wie korrekte Dehnungshaltung aussieht und wie nicht
http://www.wege-zum-pferd.de/2008/10/21/...ehnungshaltung/
Eine tiefe Kopf/Hals-Haltung ist keineswegs gleichbedeutend mit "Auf die Vorhand kommen", entscheidend ist der Spannungsbogen, der über das Nackenband erzeugt wird, und eine aktive Hinterhand.
Die Aussage "Der Kopf darf nicht tiefer als ..." ist mir zu dogmatisch. Je nach Pferd und Trainingszustand ist das ganz unterschiedlich. Und letzten Endes darf man auch nicht vergessen, dass das nur Momentaufnahmen sind, ein Pferd ist ja nicht in Stein gemeißelt, sondern ein dynamisches Wesen, deshalb ist es sowieso nicht möglich, einen "perfekten Zustand" jemals zu erreichen und dann für immer beizubehalten, man kann nur immer wieder versuchen, sich diesem Zustand anzunähern.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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14.07.2014 18:34 |
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Rezo
Reitpferd
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ich für meinen teil sehe einfach, dass viel zu viele eine zu tiefe kopfhaltung als richtig wählen. grade mit reiter ists fürs pferd noch schwieriger, mit tiefem kopf nicht auf die vh zu fallen.
und doch, ich bin der meinung, ab einem gewissen punkt kann das pferd gar nicht mehr gewicht hinten aufnehmen, und den brustkorb anheben.
man bedenke, dass hals und kopf ziemlich gewicht haben, und dieses will ausbalanciert werden mit dem hinteren teil des körpers. kommt der hals also immer weiter runter, geht es gar nicht anders, als das gewicht weiter auf die vh zu nehmen. würden wir auf allen vieren ja auch so machen.
hier zudem noch ein ausschnitt, welcher meine freundin mal geschriebeb hat, sie erklärt sooo gut:
"Das Rückenband entspringt im Kreuzbeinbereich und endet am Hinterhauptbein. Es verbindet jeden Wirbel.Im Brustwirbelbereich entspringt die Nackenplatte, die sich mit jedem Halswirbel verbindet, ausser dem Atlas.Wenn das Pferd den Kopf tiefer nimmt mit offenem Genick spannt sich das Rückenband und öffnet die Wirbel. Dieses kann aber nur stattfinden, wenn sich das Becken abkippt und die Hinterhand aktiv nach vorne tritt, denn so wird das Rückenband von hinten gestrafft. Wiederum ist nun klar, dass der Kopf nicht zu tief sein darf, denn dann könnte das Becken nicht mehr genug abgekippt werden, da das Rückenband dies nicht mehr zulassen könnte, da es nicht dehnbar ist."
dass der rücken auf branderups bild nicht ganz oben ist, hat andere hintergründe. aber der kopf ist für mich genau da, wo er sein muss
es kann durchaus auch mal sinnvoll sein, den kopf des pferdes beispielsweise zur entspannung tiefer fallen zu lassen, mach ich auch so. aber mit aktiver dehnungshaltung hat das für mich nichts zu tun.
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rezo: 14.07.2014 19:20.
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14.07.2014 19:00 |
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Zambezi
Pegasus
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Zitat: |
Original von Rezo
und doch, ich bin der meinung, ab einem gewissen punkt kann das pferd gar nicht mehr gewicht hinten aufnehmen, und den brustkorb anheben. |
Ja, der Meinung bin ich auch, aber wo dieser Punkt ist, hängt eben sehr stark vom Pferd und vom Trainingszustand ab. Bei der Dehnungshaltung werden die Bänder ja (wie der Name schon sagt) gedehnt, d.h. der Bewegungsspielraum erweitert sich mit der Zeit wie bei jeder anderen Dehnübung auch. Das ist nicht anders als z.B. bei einem Tänzer, der auf den Spagat hintrainiert.
Die Haltung des Schimmel wäre sicher auch noch korrekt, wenn er den Kopf ein paar Zentimeter tiefer trüge. Aber das finde ich eigentlich gar nicht so interessant. Viel interessanter finde ich die Frage, wie Branderup diese Dehnungshaltung erarbeitet und ob er völlig ohne Anlehnung überhaupt einen Einfluss darauf hat, wie hoch oder niedrig das Pferd den Kopf trägt.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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14.07.2014 20:37 |
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Rezo
Reitpferd
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Zitat: |
Original von Zambezi
Die Haltung des Schimmel wäre sicher auch noch korrekt, wenn er den Kopf ein paar Zentimeter tiefer trüge. Aber das finde ich eigentlich gar nicht so interessant. Viel interessanter finde ich die Frage, wie Branderup diese Dehnungshaltung erarbeitet und ob er völlig ohne Anlehnung überhaupt einen Einfluss darauf hat, wie hoch oder niedrig das Pferd den Kopf trägt. |
ich kanns dir nicht recht beantworten, da ich noch nicht vollen einblick in sein system habe und ausserdem nicht auf blanker kandare reite. aber eins kann ich dir sagen, bei branderup ist kaum etwas einfach zufall
es ist unglaublich, wie fein er arbeitet, sprich an welchen feinheiten er täglich schleift.
bb reitet nie mit dauernder anlehnung. er reitet mit impulsen hoch am zügel. durch diese impulse kann er dem pferd genau sagen, was er will, was nicht nur auslösungen auf den kopf, sondern auf den ganzen körper hat. dazu musste er auch intensiv die auswirkungen der kandare studieren. ich kann dir aber sagen, nur ein leichtes kurzes zupfeln am langen zügel hat schon rechte auswirkungen auf die kandare und somit aufs pferd, also man braucht nicht stete anlehnung um zu kommunizieren.
aber um da genauer dahinter zu sehen, muss ich mich noch mehr in seine lehren vertiefen.
oh und erarbeiten tut er sich diese natürlich an der hand und an der longe
er bringt dem pferd immer alles erst am boden bei.
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Rezo: 14.07.2014 21:20.
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14.07.2014 20:54 |
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Mior1
Remonte
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ich bin bei beiden Pferden der Meinung, dass die Kopfhöhe perfekt ist
ziemlich exakt auf Buggelenkt mit der Nase
ABER beide könnten noch einen hauch besser sein, da stimme ich zu, der Schimmel müsste nämlich einen Tick näher an die Senkrechte, wogegen der Braune einen Tick hinter der Senkrechten ist, also etwas vor geschickt werden müsste
bei beiden ist es Meckern auf hohem Niveau aber es geht ja darum, das Auge zu schulen
ich finde es nicht "schlimm" wenn der Kopf mal tiefer als Buggelenk kommt, solange die Nase deutlich vor der Senkrechten bleibt, aber die optimale Oberlinienspannung erreicht man wirklich genau auf Höhe Buggelenk
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14.07.2014 22:28 |
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Mior1
Remonte
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hier mal ein paar "Otto-Normal" Bilder, nur Schnappschüsse in der Schrittarbeit
ein 6jähriger mit guter Basis, aufgenommen in der Arbeit die Dehnungshaltung im Schritt zu verbessern
es ist keine perfekte Phase dabei und bewusst leicht fehlerhafte
im Schritt ist es auch noch mal schwerer als im Trab, und es ist ein junges Pferd mit einer normalen Freizeitreiterin im Sattel.........also ein für jeden durchschnittlichen Reiter erreichbares Level
das Martingal hat nichts mit der Bahnarbeit zu tun (sieht man aber auch an der Länge der Verschnallung) es ist eine "Notbremse" für die anschließende Arbeit im Gelände, bei der das "Bürschlein" schon mal sehr spontan "spooky" werden kann
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14.07.2014 23:05 |
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RE: Ohne Dehnungshaltung taugt ein Trainer "nix"..... |
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Zitat: |
Original von Mior1
Auf die Frage, woran erkenne ich denn nun, ob Trainer/Reitlehrer XY neben seinen Trainerscheinen (ob nun IPZV oder FN) auch wirklich etwas "taugt", stelle ich jetzt mal ganz provokant die These auf:
"Ein Trainer, der keinen Wert darauf legt, dass ein Pferd von Anfang an lernt in eine aktive Dehnungshaltung geht, und damit keinen Focus darauf setzt, das Pferd zu einer losgelassenen Oberlinie und darüber zur Balance zu bringen, wird ein Pferd NIEMALS anatomisch korrekt ausbilden. Ohne anatomisch korrekte Ausbildung ist ein Trainer aber IMMER ein schlechter Trainer"
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Dann stelle ich mal die These auf, dass "von Anfang an lernen" bzgl. Dehnungshaltung in der Regel nicht möglich ist. Für mich ist die Dehnungshaltung Resultat korrekter Arbeit und sehr schwer zu erreiten. Allerdings setze ich auch den Anspruch, dass sie korrekt abläuft, das heißt mit aktiver Hinterhand, und aufgewölbtem Rücken- und Halsbereich. Das was einem meistens als Dehnungshaltung verkauft wird (und wie ich selbst es auch früher gemacht habe), ist ein laufen auf der Vorhand, ein Verlust der Hinterhandkontrolle und ein absenken vom Hals ohne Aufwölbung.
Deshalb sehe ich das nicht als Kriterium für einen guten Trainer, eher im Gegenteil. Ich denke es geht reichlich was schief, wenn man direkt zu Beginn der Ausbildung versucht in Dehnungshaltung zu reiten. Latschen lassen, wenn man erstmal am Reitersitz bastelt ok, aber für mich stehen primär das erarbeiten korrekter Stellung und Biegung auf dem Lehrplan und dann die Kontrolle der Hinterhand. Ohne Kontrolle der Hinterhand kann ich ein korrektes v/a vergessen, aber die Kontrolle zu bekommen dauert etwas. Selbstverständlich darf sich das Pferd zwischen einzelnen Aufgaben und Übungen strecken, bevor jetzt jemand denkt das Pferd darf den Kopf nicht runter nehmen. Die meisten Pferde haben gebäudebedingt zu Beginn der Arbeit eh eine geringe Aufrichtung und Arbeitshaltung, die erst mit der Zeit höher wird. Aber niedrige Aufrichtung ist ja keine Dehungshaltung ;-)
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30.07.2014 19:43 |
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rivera
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"von anfang an lernen" heisst ja nicht, von anfang an korrekt beherrschen.
wert darauf legen, dass dies ein wichtiges ziel ist und dem pferd dabei helfen, dies zu lernen. dazu gehört u.a. auch, dem pferd den weg in die tiefe zu zeigen und schmackhaft zu machen. ebenso, das hinterbein zu aktivieren. beizubringen, den rücken aufzuwölben. etc etc.
korrekte stellung, biegung, hinterhandkontrolle, aufrichtung und dann erst dehnungshaltung kann es jedenfalls nicht sein. m.e. gibt es auch keine korrekte aufrichtung, wenn auf dem weg dahin nicht über eine korrekte dehnungshaltung die biomechanik etc verbessert wurde.
ich denke auch, dass du das so nicht meintest, aber so kann es gelesen werden....
__________________ Mangalarga Marchadores - Gangpferdevergnügen ohne Grenzen.
Meine Homepage:
Dagmar Heller - Rund um das gesunde Reiten
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30.07.2014 21:02 |
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Mior1
Remonte
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Dehnungshaltung ist der Weg zur korrekten Biegung und Aufrichtung nicht umgekehrt, erst lernt das Pferd über die Dehnungshaltung, sich zu biegen, die HH vermehrt heranzuführen und dann richtet es sich aus der Dehnungshaltung langsam und korrekt auf
nicht über die Dehnungshaltung anzufangen bedeutet den Rücken am Anfang komplett zu vernachlässigen
was dann im allgemeinen als "am Zügel gehen" gesehen wird, ist in der Regel absolut unreell und nicht mit Losgelassenheit verbunden, wenn es nicht über die Dehnung erarbeitet wurde, ein Pferd, dass sich nicht dehnen kann, kann nicht loslassen, ohne Loslassen kann es nicht aufwölben ohne Aufwölbung nicht tragen
Dehnungshaltung hat nichts mit "einfach nur Kopf fallen lassen" zu tun, dass eine falsch gerittene Dehnungshaltung genauso falsch ist, wie eine Aufrichtung oder versuchtes V/A am Zügel ohne Aufwölbung ist klar, falsch ist immer negativ
wobei die Leute, die "falsch Dehnung reiten" zumindest in der Regel weniger Durck und Verspannung beim Pferd verursachen, als die sich einbilden, das Pferd mit dem Heben des Kopfes von der Vorhand wegzuholen
Kopf oben - selbst bei scheinbar rundem Hals - bedeutet nämlich noch lange nicht, dass die Oberlinie wirklich gewölbt ist, meist bricht die Wölbung nämlich vor dem Widerrist ab und eigentlich hängt immer noch alles durch und die HH schert nach hinten weg
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31.07.2014 06:50 |
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Rezo
Reitpferd
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mior
wenn das pferd nicht bereits in der dehnungshaltung lernt, den brustkorb zu heben, fehlt ihm die muskulatur, dies in einer aufrichtung zu tun. dann ist der kopf oben, der hals gewölbt, und der rücken weg. wie man das ja so oft sieht, wenn die leute meinen, mit kopf hoch das pferd auf die hh bringen zu wollen. ich bin eine weile lang nach solch einer philosophie geritten, habe gewartet und gewartet, dachte das kommt dann schon, funktioniert hats nicht.
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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31.07.2014 07:39 |
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Wisy
Einhorn
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Zitat: |
Original von Mior1
ein Pferd, dass sich nicht dehnen kann, kann nicht loslassen, ohne Loslassen kann es nicht aufwölben ohne Aufwölbung nicht tragen |
das ist für mich der wichtigste Satz des bisher Geschriebenen
, denn da steckt ganz deutlich drin, warum ein Trainer die Dehnungshaltung immer an den Anfang stellen muss : damit das Pferd überhaupt erst einmal ins Tragen kommt, der Reiter gesund getragen und nicht nur irgendwie geschleppt wird.
Erst wenn das erreicht ist, der Reiter gelernt hat, wie er das erreichen kann, macht es Sinn, an weiteren Feinheiten zu arbeiten. Finde ich...
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31.07.2014 12:42 |
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Ich bin mir nicht sicher wie das mit dem Mehrfachzitieren geht, deshalb hab ich die Zitate jetzt mal in Anfühgrungszeichen gesetzt.
„wert darauf legen, dass dies ein wichtiges Ziel ist“
- Ziel ja, aber das ist nicht das erste was ich tun würde. Ein Ziel ist es definitiv.
„Dehnungshaltung ist der Weg zur korrekten Biegung und Aufrichtung nicht umgekehrt, erst lernt das Pferd über die Dehnungshaltung, sich zu biegen, die HH vermehrt heranzuführen und dann richtet es sich aus der Dehnungshaltung langsam und korrekt auf“
- Dazu hätte ich gerne eine Erklärung, warum eine korrekte Biegung nur durch die Dehnungshaltung möglich ist. Das erschließt sich mir nicht.
Ich denke hier wird reele Aufrichtung mit Dehnungshaltung in einen Topf geworfen, niemand spricht davon dass das Pferd in hoher Aufrichtung zu laufen hat. Die Aufrichtung ergibt sich aus der Beugung der Hanken, also der vermehrten Lastaufnahme der Hinterhand. Ich kann aber doch nicht sagen erst Dehnungshaltung und dann erst Hinterhand. Wenn ich nicht die Kontrolle über die Hinterhand habe, wird die Dehnungshaltung zwangsläufig zu einem latschen auf der Vorhand
„nicht über die Dehnungshaltung anzufangen bedeutet den Rücken am Anfang komplett zu vernachlässigen“
- Sorry, aber das ist wirklich Unfug. Gibt es denn nur falsche zu hohe Aufrichtung und Dehnungshaltung? Was ist mit einer reelen Aufrichtung und aktiver Bauchmuskulatur? Kann ein Pferd in Arbeitshaltung also nur ohne Rücken laufen? Ist ein Sportler etwa in dem Moment wo er nicht dehnt verkrampft?
„was dann im allgemeinen als "am Zügel gehen" gesehen wird, ist in der Regel absolut unreell und nicht mit Losgelassenheit verbunden, wenn es nicht über die Dehnung erarbeitet wurde, ein Pferd, dass sich nicht dehnen kann, kann nicht loslassen, ohne Loslassen kann es nicht aufwölben ohne Aufwölbung nicht tragen“
- Hm sprichst du hier wirklich noch von der Lektion v/a oder vom dem Zügel folgen/ an den Zügel randehnen? Das ist für mich ein riesen Unterschied. Das eine ist die Lektion v/a (Dehnungshaltung) und ein enormer Kraftaufwand für das Pferd und das andere ist das was zwingend erforderlich ist, damit ich überhaupt eine reele Rückenaktivität haben kann. Ein Pferd was über oder hinter dem Gebiss geht, ist nicht locker und durchlässig. Aber nicht jedes Pferd was an den Zügel dehnt geht automatisch in Dehnungshaltung ;-)
„Kopf oben - selbst bei scheinbar rundem Hals - bedeutet nämlich noch lange nicht, dass die Oberlinie wirklich gewölbt ist, meist bricht die Wölbung nämlich vor dem Widerrist ab und eigentlich hängt immer noch alles durch und die HH schert nach hinten weg“
- Richtig, die Aufrichtung ergibt sich aus der Lastaufnahme der Hinterhand
„warum ein Trainer die Dehnungshaltung immer an den Anfang stellen muss : damit das Pferd überhaupt erst einmal ins Tragen kommt, der Reiter gesund getragen und nicht nur irgendwie geschleppt wird.“
- Tragen zu Beginn der Ausbildung? Ich muss echt verrückt sein, dass ich jahrelang durch die Bahn gurk und mich jetzt erst drüber freuen kann, dass wir das annähernd geschafft haben.
Mir gefällt da eigentlich das Diagramm von Thomas Ritter ganz gut. Aus Konzentration und Gehorsam der treibenden Hilfen folgt Anlehnung-Ausrichten-Tempo, daraus folgt Gleichgewicht-Biegearbeit, daraus folgt Losgelassenheit-Reiter-Pferd-Boden-Verbindung, daraus folgt Durchlässigkeit-Schubkraft entwickeln, daraus folgt Versammlung.
Für ein Pferd ist ein gutes v/a eine Höchstleistung, denn trotz enormer Aufspannung des Rückens sollen die Hanken aktiv bleiben, der Hals mächtig aufgewölbt sein, denn ich lasse ja in dem Moment wo der Hals sich senkt viel mehr Gewicht nach vorne ab, was alles von der Hinterhand ausgeglichen werden muss. Dass ist für ein Pferd meiner Meinung nach so anstrengend wie ein versammelter Trab.
Und Losgelassenheit kann ich auch nicht erreiten, wenn ich nicht vorher Gleichgewicht ins Pferd gebracht habe, denn welches Pferd fühlt sich schon wohl wenn es noch Balanceprobleme hat.
Ich finde diesen Artikel zum v/a sehr gut: http://www.equimondi.de/magazin/pferdetr...waerts-abwaerts
Und mich würden (ernsthaft) Bilder von Pferden zu Beginn ihrer Ausbildung im guten v/a unter dem Reiter interessieren. Also nicht Bilder von einem Branderup auf einem Pferd was schon Pi & Pa läuft. Ich habe noch kein Pferd gesehen bei dem das gescheit aussieht, wenn nicht vorher schon ganz viel an der Hinterhandkontrolle gearbeitet wurde.
Ich finde die Diskussion übrigens super interessant. Ich habe mein Pferd damals fleißig im vermeintlichen v/a geritten, weil ich dachte ist jung und muss ja erstmal dehnen und so hatte ich das schließlich gelernt. Wir hatten irgendwann nur noch Taktverlust, wenig Rückenbewegung und die Muskeln waren einfach schlecht. Dann fing ich mit einer Klassiktrainerin an und wir haben das ganze komplett anders aufgebaut. Was soll ich sagen, mittlerweile sieht er aus wie ein Hengst, der Trab gleicht einem Großpferd und der saugt einen in den Sattel rein.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Glaumur: 31.07.2014 16:24.
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31.07.2014 16:23 |
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Rezo
Reitpferd
Dabei seit: 16.06.2013
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und weils mir grad totaaaal langweilig ist im Büro, mach ich mir mal die Mühe....
Zitat: |
Original von Glaumur
Ich bin mir nicht sicher wie das mit dem Mehrfachzitieren geht, deshalb hab ich die Zitate jetzt mal in Anfühgrungszeichen gesetzt.
Zitat: |
„wert darauf legen, dass dies ein wichtiges Ziel ist“ |
Ziel ja, aber das ist nicht das erste was ich tun würde. Ein Ziel ist es definitiv.
Zitat: |
„Dehnungshaltung ist der Weg zur korrekten Biegung und Aufrichtung nicht umgekehrt, erst lernt das Pferd über die Dehnungshaltung, sich zu biegen, die HH vermehrt heranzuführen und dann richtet es sich aus der Dehnungshaltung langsam und korrekt auf“ |
Dazu hätte ich gerne eine Erklärung, warum eine korrekte Biegung nur durch die Dehnungshaltung möglich ist. Das erschließt sich mir nicht.
Ich denke hier wird reele Aufrichtung mit Dehnungshaltung in einen Topf geworfen, niemand spricht davon dass das Pferd in hoher Aufrichtung zu laufen hat. Die Aufrichtung ergibt sich aus der Beugung der Hanken, also der vermehrten Lastaufnahme der Hinterhand. Ich kann aber doch nicht sagen erst Dehnungshaltung und dann erst Hinterhand. Wenn ich nicht die Kontrolle über die Hinterhand habe, wird die Dehnungshaltung zwangsläufig zu einem latschen auf der Vorhand
Zitat: |
„nicht über die Dehnungshaltung anzufangen bedeutet den Rücken am Anfang komplett zu vernachlässigen“ |
Sorry, aber das ist wirklich Unfug. Gibt es denn nur falsche zu hohe Aufrichtung und Dehnungshaltung? Was ist mit einer reelen Aufrichtung und aktiver Bauchmuskulatur? Kann ein Pferd in Arbeitshaltung also nur ohne Rücken laufen? Ist ein Sportler etwa in dem Moment wo er nicht dehnt verkrampft?
Zitat: |
„was dann im allgemeinen als "am Zügel gehen" gesehen wird, ist in der Regel absolut unreell und nicht mit Losgelassenheit verbunden, wenn es nicht über die Dehnung erarbeitet wurde, ein Pferd, dass sich nicht dehnen kann, kann nicht loslassen, ohne Loslassen kann es nicht aufwölben ohne Aufwölbung nicht tragen“ |
Hm sprichst du hier wirklich noch von der Lektion v/a oder vom dem Zügel folgen/ an den Zügel randehnen? Das ist für mich ein riesen Unterschied. Das eine ist die Lektion v/a (Dehnungshaltung) und ein enormer Kraftaufwand für das Pferd und das andere ist das was zwingend erforderlich ist, damit ich überhaupt eine reele Rückenaktivität haben kann. Ein Pferd was über oder hinter dem Gebiss geht, ist nicht locker und durchlässig. Aber nicht jedes Pferd was an den Zügel dehnt geht automatisch in Dehnungshaltung ;-)
Zitat: |
„Kopf oben - selbst bei scheinbar rundem Hals - bedeutet nämlich noch lange nicht, dass die Oberlinie wirklich gewölbt ist, meist bricht die Wölbung nämlich vor dem Widerrist ab und eigentlich hängt immer noch alles durch und die HH schert nach hinten weg“ |
Richtig, die Aufrichtung ergibt sich aus der Lastaufnahme der Hinterhand
Zitat: |
„warum ein Trainer die Dehnungshaltung immer an den Anfang stellen muss : damit das Pferd überhaupt erst einmal ins Tragen kommt, der Reiter gesund getragen und nicht nur irgendwie geschleppt wird.“ |
Tragen zu Beginn der Ausbildung? Ich muss echt verrückt sein, dass ich jahrelang durch die Bahn gurk und mich jetzt erst drüber freuen kann, dass wir das annähernd geschafft haben.
Mir gefällt da eigentlich das Diagramm von Thomas Ritter ganz gut. Aus Konzentration und Gehorsam der treibenden Hilfen folgt Anlehnung-Ausrichten-Tempo, daraus folgt Gleichgewicht-Biegearbeit, daraus folgt Losgelassenheit-Reiter-Pferd-Boden-Verbindung, daraus folgt Durchlässigkeit-Schubkraft entwickeln, daraus folgt Versammlung.
Für ein Pferd ist ein gutes v/a eine Höchstleistung, denn trotz enormer Aufspannung des Rückens sollen die Hanken aktiv bleiben, der Hals mächtig aufgewölbt sein, denn ich lasse ja in dem Moment wo der Hals sich senkt viel mehr Gewicht nach vorne ab, was alles von der Hinterhand ausgeglichen werden muss. Dass ist für ein Pferd meiner Meinung nach so anstrengend wie ein versammelter Trab.
Und Losgelassenheit kann ich auch nicht erreiten, wenn ich nicht vorher Gleichgewicht ins Pferd gebracht habe, denn welches Pferd fühlt sich schon wohl wenn es noch Balanceprobleme hat.
Ich finde diesen Artikel zum v/a sehr gut: http://www.equimondi.de/magazin/pferdetr...waerts-abwaerts
Und mich würden (ernsthaft) Bilder von Pferden zu Beginn ihrer Ausbildung im guten v/a unter dem Reiter interessieren. Also nicht Bilder von einem Branderup auf einem Pferd was schon Pi & Pa läuft. Ich habe noch kein Pferd gesehen bei dem das gescheit aussieht, wenn nicht vorher schon ganz viel an der Hinterhandkontrolle gearbeitet wurde.
Ich finde die Diskussion übrigens super interessant. Ich habe mein Pferd damals fleißig im vermeintlichen v/a geritten, weil ich dachte ist jung und muss ja erstmal dehnen und so hatte ich das schließlich gelernt. Wir hatten irgendwann nur noch Taktverlust, wenig Rückenbewegung und die Muskeln waren einfach schlecht. Dann fing ich mit einer Klassiktrainerin an und wir haben das ganze komplett anders aufgebaut. Was soll ich sagen, mittlerweile sieht er aus wie ein Hengst, der Trab gleicht einem Großpferd und der saugt einen in den Sattel rein. |
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"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
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31.07.2014 16:33 |
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Zitat: |
Original von Rezo
Zitat: |
Original von Glaumur
Und mich würden (ernsthaft) Bilder von Pferden zu Beginn ihrer Ausbildung im guten v/a unter dem Reiter interessieren. Also nicht Bilder von einem Branderup auf einem Pferd was schon Pi & Pa läuft. Ich habe noch kein Pferd gesehen bei dem das gescheit aussieht, wenn nicht vorher schon ganz viel an der Hinterhandkontrolle gearbeitet wurde. |
Räusper...Der Swan auf dem Bild ist zu dem Zeitpunkt grad mal 6 Jahre alt...Der kann noch nicht Pi & Pa laufen
Aber Branderup arbeitet halt von Anfang an an der Hinterhandkontrolle - vernachlässigt die Dehnungshaltung deswegen aber nicht. Das ist bei ihm zusammen, warum nimmst du das auseinander? Was ist für dich genau Hinterhandkontrolle, dass du meinst, dies gehe in der Dehnungshaltung nicht? |
Danke erstmal für die Mühe die du dir mit den Zitaten gemacht hast
Also das Schimmelchen kenn ich doch und der konnt mit 6 weit mehr als v/a, sondern schon versetzen von Schulter und Hinterhand getrennt etc. Deswegen meint ich aber, ich möchte nicht Bilder von einem Profi, sondern von einem "ganz normalen Reiter".
Und Branderup arbeitet wie du grade selbst geschrieben hast, direkt an der Hinterhandkontrolle und nicht direkt im v/a. Wäre mir auch das neuste, wenn er mit v/a startet. Das erste was er macht ist die Stellung und Biegung herstellen und die Hinterhand zu versetzen.
Und ich habe auch nicht gesagt, dass die Hinterhandkontrolle nicht in Dehnungshaltung möglich ist, sondern dass ich ohne Hinterhandkontrolle nicht in ein gutes v/a komme. Die brauche ich unabdingar um überhaupt ein reeles v/a zu reiten. Und das kann ich nicht alles an einem Tag machen, das ist viiiieeeel zu anstrengend für ein Pferd direkt im v/a korrekt zu laufen.
Andererseits weiß ich überhaupt nicht, ob wir überhaupt vom gleichen sprechen. Der Braune zum Beispiel hat für mich überhaupt nichts mit der Lektion Dehnungshaltung zu tun, sondern läuft in einer für seine Hinterhandaktivität passende reele Aufrichtung.
Mir stößt es nur auf, wenn ich lese, dass jemand ein schlechter Trainer ist, wenn er nicht von Anfang an v/a arbeitet. Ich finde es eher ein Zeichen von Können, wenn er sagt dass das wichtig ist, aber das dazu erstmal ein Haufen Zeug zu erarbeiten ist, bevor ich das Pferd da hin schicken kann.
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31.07.2014 21:12 |
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Und ich empfehle wirklich den Artikel (siehe Link weiter oben).
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31.07.2014 21:18 |
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