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wo ist der Tölt verschwunden ? |
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wo ist der Tölt verschwunden ? |
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Letztes Jahr habe ich eines meiner Jungpfere eingeritten. Am Anfang kam ganz spontan taktklarer Tölt aber auch Trab. Danach hatte ich einen Unfall und konnte währen einigen Monatan nicht mehr reiten. Habe das Pferd von einem Bereiter reiten lassen - da der aber nichts von Gangpferden verstand - nur in den Grundgängen.
Nun reite ich wieder aber der Tölt scheint fast spurlos verschwunden. Das Pferd geht dressurmässig nich schlecht, Seitwärtsgänge, biegen, Rückwärtsrichten gehen gut - aufrichtung könnte besser sein aber auch nicht schlecht. Aber ich bringe nicht mehr hin als einen leicht gebrochenen Trab (ausser als das Pferde vor kurzem verschrak und bergab über ca 100 m extrem über den Zügel kam und davon lief - aber das will ich nicht provozieren)
Habe es auch mit Gewichten an den hinteren Hufen versucht - hat nichts gebracht.
Hatte noch nie derartige Probleme - vor allem dass ich weiss das das Pferd tölten kann.
Hat jemand einen Rat ? (unsere Pferde sind oftmals eher passig - mit Pferden mit viel Trab habe ich weniger Erfahrung)
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23.06.2014 10:19 |
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Svalin
Pegasus
Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 4.034
Herkunft: Mecklenburg-Vorpomme
rn
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Wie alt ist dein Pferd denn?
Gefühlsmäßig würde ich sagen: blöder Dreigängerreiter. Irgendwie meinen die, Trab ist das Maß aller Dinge.
Eine Freundin von uns, die es wirklich können sollte (Großpferdereiterin), meinte, Schimmel müsse unbedingt das Traben lernen und hat ihn "eingetrabt" - obwohl er es hasst.
Und - schwups - weg war der Tölt.
Nun ist Schimmel festverdrahteter Dreigänger: Schritt, Tölt, Schnell (wobei das als Galopp anfängt und immer im Pass endet. Mal Renn- mal Schweinepass.)
Zum Glück hat er den Tölt dann auch schnell wiedergefunden - aber er ist auch kein Kind mehr und der Tölt irgendwie seine Grundgangart.
Ist dein Pferd noch recht jung, kann es sicher länger dauern, bis er ihn wieder hat.
Versuch's doch mal mit einem Töltkurs... da wird dir vielleicht eher geholfen
... und natürlich hast du recht: solche Aktionen wie du sie geschildert hast (Erschrecken und lossprinten) sind nicht die Lösung des Problems...
Es gibt noch die Variante: alle rennen los und du hältst ihn mit Gewalt zurück... Tölt da!
Oder auf der Ovalbahn um die Runde traben, einer kommt von hinten angebrettert, klatscht deinem Pferd die Gerte auf den Hintern, du riegelst ihn vorne ab: Tölt wieder da!
Obwohl das alles der totale Schwachsinn ist, wird es gemacht.
(und hat dazu geführt, dass Schimmel kopflos flüchtet, wenn sich von hinten ein Pferd schnell nähert. Tja.)
__________________ ooooohmmmmm
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Svalin: 23.06.2014 11:33.
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23.06.2014 11:33 |
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Wisy
Einhorn
Dabei seit: 20.07.2009
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svalin
...
...jetzt ist mir klar, warum unser Herr Rot manchmal so ist, wie er ist...der wurde wohl auch mit Gewalt "eingetrabt"
.
Das führte dazu, dass der Tölt für ihn Kopfmäßig immer eine Qual ist, er wird von uns nur angenommen, wenn er ihn selber anbietet, ansonsten darf er traben, nur schweinepassen nicht, obwohl er auch das mit eher lockerem Rücken kann...
Er hat davon einen psychischen Schaden, er war 9, als wir ihn kauften und er hatte teilweise richtige Aussetzer, bei denen er unter dem Sattel quasi "einfror" und nicht mehr ansprechbar war, manchmal für 30 Minuten und mehr...er tat uns so schrecklich leid, was mag der alles erlebt haben an solchen Methoden?
Um zur Frage zurück zu kommen : nach den Erfahrungen mit unserem Pony würde ich das Pferd Gangmäßig erst einmal zu gar nichts zwingen und immer nur darauf achten, dass der Rücken sich lockert und das Pferd Spaß bei der Arbeit hat. Irgendwann kommt der Tölt dann hoffentlich alleine zurück.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Wisy: 23.06.2014 12:22.
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23.06.2014 12:18 |
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Topsy unregistriert
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Das zeigt für mich wieder, dass (das richtige) Training oft ALLES ist.
Sprich: man bekommt das, was (ausgiebig) trainiert wird. Ist ja logisch.
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23.06.2014 13:11 |
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Ragna
Pegasus
Dabei seit: 17.10.2013
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Herkunft: Nordbaden
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Ein isländischer Reiter hier in der Schweiz sagt immer, dass der Trab mit lockerem Becken und der Tölt mit festem Becken geritten werden soll. Oder anders ausgedrückt: Der Reiter soll im Tölt nicht zu locker sein. So habe ich ihn jedenfalls verstanden.
__________________ Lady Gáta (1988-2004)
Schlitzohr und Schlaumeier Ragna
Streber Fengari
Wahrheit hat die verblüffende Eigenschaft, sich immer wieder zurückzumelden. Bruno Bänninger
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23.06.2014 16:03 |
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Topsy unregistriert
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Ein lockeres (schwankendes) Becken wünscht sich meine klassische Dressurreitlehrerin fürs Trab(tempo) (die vom Gangreiten keine Ahnung hat).
Ein Walktrainer hat mal gesagt, dass ein schwankendes Becken eine Passhilfe wäre, für den Walk muss man aber still sitzen. Das allein als Hilfe bringt das Pferd dazu, zu walken und den Unterschied zu Pass (oder Trab) nur aus dem Sitz heraus zu erkennen.
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23.06.2014 17:15 |
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Atli
Einhorn
Dabei seit: 16.10.2013
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Herkunft: Nettersheim-Bouderat
h/Eifel
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Ähemm, wofür willst du mit schwankendem Becken eine Passhilfe haben? Für Schweinepass
Wer will den denn???
Ein festes Becken für den Tölt ist genauso falsch
Wie soll das Pony dann locker tölten ...
Zitat: |
Original von Tess
Zitat: |
Original von Atli
Wenn der Trab korrekt über den Rücken von hinten nach vorn geritten wird und mehr Versammlung im Trab gefordert wird, sollte eigentlich über das von hinten aufrichten das Pferd immer wieder in für den Trab zu hohe Aufrichtung und somit in den Tölt kommen - zumindest bei meinen Pferden passiert das so
. |
Eigentlich dürfte das ja nicht passieren, wenn man das Pferd nur von hinten her aufrichtet. Also das mit der zu hohen Aufrichtung für den Trab. Vielleicht passiert das in Momenten in denen das Pferd sich selbst in eine höhere AUfrichtung bringt als es die Hinterhand wuppen kann oder der Reiter es unbewusst dahin bringt, weil er antölten möchte und sein Popogefühl (das mir leider noch total abgeht) das veranlasst |
Richtig
Man kann das auch bewusst so reiten und nutzen.
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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23.06.2014 17:31 |
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Mior1
Remonte
Dabei seit: 29.06.2010
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Zitat: |
Original von Topsy
Ein lockeres (schwankendes) Becken wünscht sich meine klassische Dressurreitlehrerin fürs Trab(tempo) (die vom Gangreiten keine Ahnung hat).
Ein Walktrainer hat mal gesagt, dass ein schwankendes Becken eine Passhilfe wäre, für den Walk muss man aber still sitzen. Das allein als Hilfe bringt das Pferd dazu, zu walken und den Unterschied zu Pass (oder Trab) nur aus dem Sitz heraus zu erkennen. |
Im Grunde ist nicht das Becken der Faktor, sondern die innere Beckenbodenmuskulatur und die Muskulatur der Bauchdecke.
Zudem wird hier immer nur vom Becken gesprochen und dabei die Hüften vergessen........
der Unterschied zwischen Trab und Tölt liegt in der Spannung der obigen Muskeln und der damit erreichten bzw unterlassenen Aufrichtung des Beckens.
Für den "normalen" Trab reicht es dann, das Becken locker vor/zurück schwingen zu lassen, also oberen Beckenkamm nach hinten wegschwingen und wieder nach vorne aufrichten lassen, einfach der Bewegung folgend, gleichzeitig erlaubt man den Hüften im Wechsel rechts und links zu "fallen"
für den Tölt wird das Becken dann - je nach gewünschtem Tempi - unterschiedlich stark aufgerichtet oder leicht nach hinten abgekippt und durch eine positive Spannung der obigen Muskeln die Position mit wenig Spielraum zum Schwingen (aber eben mit etwas Raum) gehalten, durch die aktive Beckenaufrichtung werden die Hüften daran "gehindert" so weit nach unten "zu fallen" wie es für den Trab erforderlich ist damit die HH vorschwingen kann
aber die Hüften werden nicht aktiv festgehalten, im Gegenteil, sie müssen so frei und locker sein, dass ich meine Beine im Tölt vom Pferd komplett wegheben kann, ohne, dass es seinen Gang verändert
mit dem Becken halte ich die "Aufhängung" der Hüften hoch genug, damit diese nicht zu weit nach unten schwinge können
und jetzt kommt der Punkt wo es schwierig wird, denn um den Trab zu versammeln, kontrolliere ich ebenfalls die Aufrichtung meines Beckens und "bremse" den Schwung ein, bremse ich hier zuviel, dann können meine Hüften nicht tief genug fallen, die HH kann nicht vorschwingen, das Pferd muss Tölten
will ich also den Trab mehr "von hinten" reiten, muss ich immer darauf achten, ob bei aller Aufrichtung des Beckens meine Hüften noch tief rechts und links schwingen können
mir persönlich hilft es, für den "kleinen Unterschied" mir vorzustellen, dass meine Bauchdecke, würde mir im Tölt jemand in den Bauch "pieksen" dies "blockieren" würde, im Trab dagegen würde ich "zusammen Knicken"
Reiter die nur das Becken halten und dabei dann auch die Hüften blockieren, provozieren Passverschiebung bzw Schweinepass, weil einfach nicht mehr genügend Diagonale "durchschwingen" kann
dieses "Festhalten" entsteht in der Regel, weil die Reiter 1. gar nicht wissen welche Muskeln sie wirklich verwenden müssten 2. diese Muskeln gar nicht ausreichend trainiert sind 3. die Reiter dies über die äußeren Muskeln an Po und die Schließer in den Oberschenkeln zu kompensieren versuchen, was dann die Hüften blockiert
Die Muskeln im Gesäß und die Schließer der Oberschenkel dürfen jedoch beim Reiten NIE verwendet werden
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mior1: 23.06.2014 23:10.
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23.06.2014 23:05 |
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Stony Hill
Jungpferd
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Boah- Mior.....
Das hast du sooo klasse beschrieben! DANKE! Mir sind jetzt etliche Zusammenhänge klar geworden, die mir bisher noch niemand verständlich machen konnte!
LG Andrea
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24.06.2014 08:12 |
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Skuggi99
Pegasus
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Zitat: |
Original von Stony Hill
Boah- Mior.....
Das hast du sooo klasse beschrieben! DANKE! Mir sind jetzt etliche Zusammenhänge klar geworden, die mir bisher noch niemand verständlich machen konnte!
LG Andrea |
Das finde ich auch, super geschrieben
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24.06.2014 08:58 |
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Tess
Reitpferd
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von mir auch ein fettes Danke für das "in Worte fassen" !.
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24.06.2014 09:34 |
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Atli
Einhorn
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Na ja, das in Worte zu fassen oder fassen zu können ist ja gut und schön, aber die meisten reiten doch sowieso mit zuviel Kopf anstatt hinzuhören und intuitiv das zu tun, was das Pferd dem Reiter sagt.
Nur ein Körperteil bewusst einsetzen geht meistens schief. Reiter ist ein Ganzkörper-Sport und darum so gesund
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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24.06.2014 10:55 |
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Svalin
Pegasus
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Zitat: |
Original von Atli... und darum so gesund
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid |
stimmt, es sei denn, man fällt runter oder das Pferd latscht dir auf den Fuß, beißt dich in die Hand, quetscht dich an den Futtertrog oder haut dir den Schädel auf den Kopf, während du besagten Trog - in gebückter Stellung - füllst
__________________ ooooohmmmmm
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24.06.2014 11:08 |
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Stony Hill
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Ja richtig...Intuition, bzw körperlich "hinhören" ist extrem wichtig...doch für einen steifen Stock, wie mich ist das Lesen, der Zusammenhänge sehr hilfreich um später auch fühlen zu können!
Alleine die Beschreibung von Becken und Hüfte im Trab....genau das habe ich nach 30 Reitjahren erst vor kurzem erfühlen dürfen...Und erklären konnte es mir kein Reitlehrer oder Trainer der Welt.
Ich finde es schon hilfreich, wenn Kopf und Hintern syncronisiert werden. Und Mior's Beschreibung ist für mich ein großer Schritt in diese Richtung!
LG Andrea
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24.06.2014 11:11 |
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Atli
Einhorn
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@ svalin - you made my day
@ Tess und Stony Hill - ihr habt natürlich recht. Die meisten Reitlehrer geben die Standard-Anweisungen oder auch noch falsche (mach dich schwer oder so
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Ich habe schon immer sehr viel Unterricht im Gelände gegeben, d.h. ich habe selbst auf dem Pferd gesessen und teilweise die Fehler meiner Reitschüler nachgeahmt um dann meine Korrekturen zu erfassen. Diese habe ich dann an die Schüler weitergegeben und es hat funktioniert
Zusätzlich versuche ich immer am Umfeld meiner Schüler orientiert anschauliche Anweisungen zu geben - keine Standard-Kommandos.
und genau: Man braucht das richtige Pferd um es einmal erfühlen zu dürfen um dann weiter zu probieren dieses Gefühl wieder neu herzustellen.
Z.B. hat eines meiner Pferde einer Reitschülerin vermittelt, wie es sich anfühlt, wenn über den Rücken getöltet wird. Kommentar meiner Schülerin: Ich sitze jetzt viel höher
Meine besten Reitlehrer sind immer die Pferde gewesen
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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24.06.2014 11:38 |
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