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Sarkoid/Plattenepithelkarzinom Tipps |
Aulakiria
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Sarkoid/Plattenepithelkarzinom Tipps |
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Mein Pony hat am Schlauch ein handgroßes Sarkoid oder Plattenepithelkarzinom. Ob es bösartig oder gutartig oder gar mehrschichtig ist kann der Tierarzt ohne pathologischen Befund nicht sagen. Da das Sarkoid sehr groß ist ist eine Operation risikohaft. Habe die Meinung von 2 Tierärzten eingeholt. Prognose lautet OP oder einschläfern. Natürlich würden beide gerne operieren, aber ich sehe da das Risiko dass die Wunde nicht heilt und sich infiziert etc. Beide Tierärzte sagen dass man an dieser Stelle nicht Nähen kann. Entweder ist das Gebilde nur oberflächlich, dann hat er "nur" ein riesen Loch im Schlauch oder der Schlauch muss amputiert werden. Ich möchte ihm diese Tortur ersparen. Nur kurz soviel zur Diagnose.
Ich möchte versuchen die Entzündung in den Griff zu bekommen, sodass mein Pony eventuell noch eine weile weiter leben kann. Natürlich werde ich jetzt nicht ewig an ihm herum doktern und ihn quälen. Ich habe mir eine "Frist" von 4 Wochen gesetzt. Wenn es ihm in dieser Zeit nicht besser geht und die Entzündung zurück gegangen ist, erlöse ich ihn.
Habt ihr Tipps oder kennt ihr Tricks wie man einen Wallach dazu bekommen kann den Schlauch auszufahren? Ich kann ihn nicht jeden Tag sedieren lassen um die Stelle sauber zu halten...
Ich füge Bilder bei von der Veränderung des Gebildes in den letzten 3 Wochen.
ACHTUNG: Nichts für schwache Mägen.
Das erste Bild ist vom 22.08.2014 linke Seite.
Das zweite Bild ist vom 04.09.2014 rechte Seite.
Das dritte Bild ist von gestern Abend rechte Seite.
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1.jpg (79,01 KB, 401 mal heruntergeladen) 2.jpg (101 KB, 393 mal heruntergeladen) 3.jpg (77 KB, 393 mal heruntergeladen)
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__________________ Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze,
aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.
- Shakespeare -
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11.09.2014 14:29 |
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Zambezi
Pegasus
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Versteh ich jetzt nicht so ganz ... ein Sarkoid bzw. ein Karzinom ist doch ein Tumor, oder?
Also von welcher Entzündung sprichst Du? Und was soll das Sauberhalten bringen?
Bei einem Tumor, der klar abgegrenzt ist und an einer relativ gut entfernbaren Stelle sitzt, würde ich immer eine OP in Erwägung ziehen, es sei denn, das Pony ist schon uralt oder das OP-Risiko ist zu groß. Ein Wallach kann prima ohne Schlauch leben, warum sollte das eine "Tortur" sein?
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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11.09.2014 14:55 |
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Aulakiria
Jährling
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@ hochelfe
Ja ich spüle schon jeden Tag mit einer Spritze. Aber genau an diese Stelle hinter der Eichel komm ich nicht dran. Und seit Samstag tritt der Herr wenn man ihm nur in die Nähe des Schlauches kommt. Wir halten ihn derzeit mit 3 Personen um mit der Spritze spülen zu können.
__________________ Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze,
aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.
- Shakespeare -
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11.09.2014 15:09 |
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Svalin
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Auch wenn du dir was anderes wünschst:
Je mehr du rumdokterst um so schlimmer wird es.
Was immer du da spülst oder cremst (Kuheuterinfektoren sind übrigens gut geeignet) du hälst alles "schön" feucht und schaffst damit eine prima Nährboden für alles Böse...
An normalen Stellen (also dort, wo Luft drankommt) würde ich sagen: nichts tun - warten. Trocken halten. Aber trocken geht da nicht - da ist's immer feucht.
Aber was abschneiden
ne.
Armer Kerl...
Nimm ihm die Schmerzen (wenn er denn welche hat) und warte ab. Wenn das Ding zu groß wird (und er nicht mehr ausschachten kann oder nicht mehr Pinkelt) - lass ihn gehen.
__________________ ooooohmmmmm
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11.09.2014 15:35 |
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Wisy
Einhorn
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Horche mal ganz genau in dich hinein....für wen ist die “Frist“ von 4 Wochen? Für ihn? Nein, Tiere haben kein Zeitgefühl, ihm sind 4 Wochen “egal“...allerdings sind ihm ständige heftige Schmerzen NICHT egal. Bei DEM Befund und DEN Bildern kann es nur eine Lösung geben...nimm ihm nicht seine Würde, du tust ihm damit keinen Gefallen.
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11.09.2014 15:51 |
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Pika
Reitpferd
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Ich habe bei 2 Tieren mit Plattenepithelkarzinom bekanntschaft gemacht.
Der Katze wurde die Nase durch den Krebs weggefressen. Sah ähnlich aus, wie bei Deinen Bildern. TA sprach von sehr schmerzhaft! Mit der Diagnose haben wir unsere Katze direkt erlöst. (Sie hat normal gefressen, war nur etwas ruhiger.)
Beim Pferd mit leichter Kolik, die sich aber nicht bessern wollte, hat man nach 4 Tagen Klinikaufenthalt in den Magen geschaut. Diagnose Plattenepithelkarzinom. TA sprach von stark streuendem Krebs. Dem Pferd ging es nicht gut, wollte nicht fressen, hatte sicherlich schmerzen. Ich habe noch am selben Tag der Diagnose das Pferd erlöst.
Sorry, aber wenn Dein Pferd jetzt schon nicht mehr richtig frißt und schlapp ist, würde ich nochmals Rücksprache mit dem TA halten und eine Entscheidung treffen.
Schwer und ganz doof, ich weiß.
Gruß Hilke
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11.09.2014 16:15 |
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Zambezi
Pegasus
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Okay, jetzt versteh ich es ...
Wenn er sich so gegen die Behandlung wehrt, scheint das Ganze ja recht schmerzhaft zu sein. OP hat wohl auch keinen Sinn, wenn die Heilungschancen so schlecht sind.
Ich glaube, ich würde auch nicht dran herumdoktern, sondern ihn eher erlösen lassen. Abwarten und in Ruhe lassen nur dann, wenn man ihm die Schmerzen nehmen kann.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Entscheidung
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
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11.09.2014 16:49 |
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Skyggnir
Pegasus
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Zitat: |
Original von Wisy
Horche mal ganz genau in dich hinein....für wen ist die “Frist“ von 4 Wochen? |
Genau das!
Ich stand erst vor kurzem vor einer ähnlichen Entscheidung bei meiner ältesten Katze. Sie hatte einen Tumor an der Scheide, der nicht auf die Bahndlung ansprach (ein Jahr zuvor tat er es) und immer mehr wucherte.
Die TÄ meinte, wir könnten Röntgen und schauen ob der Krebs schon gestreut hat. Wenn gestreut- dann direkt erlösen, wenn nicht, könnte man weiterbehandeln (spülen, da das Ding eiterte (und schon furchtbar roch- Fliegeneiergefahr), ggf. Schmerzmittel, Konstitutionsmittel) und die Entscheidung um vielleicht vier Wochen hinauszögern.
Erst habe ich "ja" gesagt, aber nach kurzer Überlegung, für wen diese vier Wochen sind, wurde es ein "nein". Für die Katze/das Tier bedeuten vier Wochen mehr oder weniger Leben nichts. Vier Wochen Schmerzen aushalten müssen aber schon, wenn es keine Hoffnung auf Heilung gibt.
Tut mir sehr leid
Eine sehr schwere Entscheidung.
__________________ Many people watch,
But few can see.
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11.09.2014 17:00 |
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FraukeF
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Tut mir auch furchtbar leid, aber mit dieser Prognose und den offenbar vorhandenen Schmerzen und dem schlechten Allgemeinzustand würde ich ihn auch in Ruhe lassen, wenn möglich die Schmerzen nehmen und wenn das nicht (mehr) geht, erlösen
__________________ Die wahren Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen fremder Landstriche, sondern darin, die Dinge mit anderen Augen zu sehen. (M.Proust)
Komm wir essen, Opa------Satzzeichen retten Leben!
https://www.facebook.com/FraukeFuhrmannBarhufpflege
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11.09.2014 17:06 |
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Duex
Absetzer
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Nur kurz, ich schreibe heute Abend dann ausführlicher:
Mein Wallach hat seit drei Jahren die Vorstufe zum Plattenepithelkarzinom am Schlauch. Allerdings sah und sieht es nicht so dramatisch aus wie bei deinem Wallach. Ich behandel ihn seit dem regelmäßig mit Efudix-Salbe. Dadurch konnten wir das Geschehen ganz gut eindämmen. Geheilt wird er nicht aber er kann damit gut leben. Die Salbe braucht aber Zeit und erste Erfolge sieht man erst nach Monaten. Ob du das deinem Wallach noch zumuten willst, kannst nur du entscheiden.
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11.09.2014 17:07 |
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So wie die Bilder aussehen, ist ja nicht der Schlauch, sondern der Penis direkt betroffen, somit ist eine OP schwierig.
Als Erleichterung ist evtl eine schmerzstillende und entzündungshemmende Salbe sinnvoll. z.B. Mundisal-Gel oder Dynexan-Salbe. Beide sind eigentlich für schmerzhafte Entzündungen im Mundraum gedacht, können aber auch auf anderen Schleimhäuten eingesetzt werden. Wenn die lokal-anästhesierende Wirkung dann anhält, lässt er sich vielleicht wieder besser anfassen und
Es sieht so aus, als hätte er einen Urinkatheter. Liegt der ständig oder nur während der Untersuchung (den Bildern)? Denn limitierender Faktor ist natürlich der ungestörte Harnstrahl.
Eine Penis-Amputation muß hoch im Gesunden stattfinden, damit sie Sinn macht und ist natürlich fraglich bei einem älteren Wallach mit bereits reduziertem Allgemeinzustand (unabhängig von den Kosten)
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11.09.2014 18:07 |
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Aulakiria
Jährling
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@Cossa99
Ja, der Penis an sich ist betroffen. Der Tumor ist handflächengroß.
Und nein er hat keinen Katheter sitzen, er pinkelt auf dem Foto... Ich sehe seinen Penis nur wenn er pinkelt, sonst schachtet er nicht aus.
Und wegen der OP-Kosten mache ich mir keinen Kopf, ich habe eine OP-Versicherung in der Tumorentfernung oder eine Penisamputation enthalten ist. Mir geht es wirklich nicht um die Kosten sondern um das Pferd. Ich will ihm den Stress "in die Klink fahren" und dort die ganzen Untersuchungen ersparen, da ich an einen Erfolg einer Amputation nicht glaube.
Ich möchte ihn schmerzfrei haben, dazu muss erst die Entzündung weg, die ich nur in den Griff bekomme wenn ich ihr keinen Nährboden lasse. Wie ihr schreibt müsste der Schlauch trocken sein. Aber er nässt zur Zeit sehr, dem versuche ich mit einer speziellen Reinigungslösung vom TA entgegen zu wirken. Dazu muss ich aber an den Penis ran kommen und zwar täglich
Edit: Rechtschreibfehler
__________________ Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze,
aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes.
- Shakespeare -
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Aulakiria: 11.09.2014 18:35.
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11.09.2014 18:33 |
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Svalin
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mit einer kleinen, schmalen Hand kommt man sehr weit in die Schlauchtasche - deutlich über das Handgelenk - aber warum?
Tu ihm das nicht an.
__________________ ooooohmmmmm
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12.09.2014 07:22 |
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Duex
Absetzer
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So dann will ich mal etwas ausführlicher schreiben:
Angefangen hat es bei meinem Wallach vor ca. vier Jahren, da war er 13 Jahre alt. Ich habe bei ihm immer wieder bemerkt, dass die Innenseite der Fesselgelenke der Hinterbeine mit einer weiß/gelblichen Substanz verklebt waren. Mal mehr, mal weniger, dann wieder gar nicht. Ich konnte mir da keinen Reim drauf machen, wusste nicht woher es kommt. Ansonsten war nix an meinem Wallach auffällig. Beim Impfen habe ich dem Haustierarzt meine Beobachtung geschildert, er wusste aber auch keinen Rat.
Irgendwann habe ich per Zufall herausgefunden, woher diese Verklebungen stammen. Mein Wallach schachtete aus und trat sich dann mit den Hinterbeinen gegen den Penis. Der Penis war mit dieser weiß/gelblichen Substanz überzogen. Vorher war mir dieser Zustand nicht aufgefallen, weil er beim Pullern nie ausschachtet und sein bestes Stück auch sonst nur ganz selten zeigt.
Also habe ich den Haustierarzt gerufen: Diagnose Entzündung und evtl. Pilzbefall. Ich sollte den Penis dann regelmäßig waschen und mit einer Salbe behandel. Das ging nur mit Sedierung (Sedalin) weil er sonst nicht ausschachtet. Es wurde dann auch besser aber halt nicht 100%ig gut.
Im Sommer vor drei Jahren stand Duex dann mit Kolik/Dünndarmverschluss in der TiHo Hannover. Er hat es überlebt und ich habe dann dort gleich nochmal nach seinem Penis schauen lassen um mir eine zweite Meinung zu holen. Diagnose: Schlauchtasche und Penis sind dreckig, wurde gewaschen ansonsten alles in Ordnung. Ich sollte regelmäßig wenigstens die Schlauchtasche waschen um den Nährboden für Keime zu verringern.
Das habe ich dann auch regelmäßig gemacht, denn das lässt Duex sich auch ohne Sedierung gefallen. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass da nicht alles in Ordnung ist. Allerdings sagte die TiHo ja "alles in Ordnung"... und wenn die TiHo das sagt!
Im Frühjahr darauf kamm dann unser Dentist wieder, der auch Tierarzt ist und sehr am Puls der Zeit ist. Er hat sich das Ganze dann angesehen. Zu der Zeit hatten sich auf dem Penis dann auch ein paar stecknadelkopfgroße Gebilde entwickelt. Er äußerte gleich den Verdacht "Plattenepithelkarzinom". Ich solle das mal genauer abklären lassen.
Also bin ich mit Duex in eine Klinik zu einer Tierärztin gefahren, die uns nach seinem Dünndarmverschluss und wiederkehrenden Koliken (Magenentleerungsstörung) sehr gut geholfen hat. Sie bestätigte den Verdacht und nahm eine Gewebeprobe. Ergebnis: Papillome, Prognose unklar, kann bösartig werden sprich Plattenepithelkarzinom. Die Tierärztin wollte auf keinen Fall die Stellen wegschneiden weil nach ihrer Erfahrung der Krankheitsverlauf dann erst richtig angekurbelt wird und die Papillome noch schneller wachsen. Trotzdem würde sie gerne gleich harte Geschütze auffahren und hat dann die Efudix-Salbe (wird bei Krebserkrankungen der Haut angewendet) verschrieben. Damit hat sie schon bei anderen Pferden gute Erfahrungen gemacht. Eine Heilung ist an der Stelle zwar unwahrscheinlich aber auf jeden Fall kann man die Papillome/Plattenepithelkarzinom zurück drängen und am Wachstum hindern.
Anfangen sollte ich die Behandlung im zweiwöchnetlichen Wechsel mit Efudix und einer antibakteriellen Salbe. Und natürlich die Schlauchtasche und den Penis vorher gründlich waschen. Für die Behandlung habe ich ihn jedesmal mit Sedalin sediert. Nach Rücksprache sollte ich dann alle zwei Wochen nur noch mit Efudix behandeln. Der Penis hat sich durch die Behandlung entzündet und fing an zu nässen. Das ist aber erwünscht, die obersten Hautschichten sterben dadurch ab, es entstehen offenen aber möglichst nicht blutende Wunden und es bildet sich dann neue, gesunde Haut. Ich sollte die Behandlung mit Efudix dann auf einmal wöchentlich erhöhen. Die ganze Behandlung hat ca. vier Monate gedauert. Dann sollte ich mit Effudix aufhören und habe ihn nur noch zur Unterstützung des Heilungsprozesses mit Propolis-Salbe behandelt. Nachdem alles abgeheilt war, waren keine Papillome mehr zu sehen. Anfang 2014 habe ich dann aber bemerkt, dass eine Stelle am Penis wieder Hautveränderungen zeigt. Im Moment behandel ich alle zwei Wochen mit Efudix. Die Stelle wächst bei dieser Behandlung nicht weiter, wird aber auch nicht kleiner. Dafür bleiben aber die starken und mit Sicherheit sehr schmerzhaften Entzündungsprozesse aus. Das ist mir im Moment so lieber und ich habe die Stelle ja regelmäßig alle zwei Wochen im Blick. Sollte sie wachsen, behandel ich wieder massiv.
Übrigens kann ich Duex schon seit 1,5 Jahren ohne Sedierung behandel. Ich greife einfach in die Schlauchtasche und ziehe ganz vorsichtig den Penis raus. Duex lässt sich das gefallen und er bekommt während der Behandlung immer ganz viele Möhrchen von mir. Dadurch kann ich ihm die ständigen Sedierungen ersparen. Die letzen zwei Male hat er sogar von selber ein klein wenig ausgeschachtet, vielleicht war es Zufall, vielleicht aber auch nicht, mal schauen...
Auf jeden Fall hoffe ich, dass wir die Krankheit so noch lange im Griff behalten können ohne dass sich Duex Lebensqualität verschlechtert. Eine Penisamputation werde ich nicht machen lassen. Die Qualen möchte ich Duex nicht zumuten, zumal die Rezidivrate sehr hoch ist.
Ich habe mal einen Fall im Internet gefunden, da wurde das Pferd unter Gabe von Schmerzmittel und Sedierung zweimal täglich oder täglich (ich weißes es nicht mehr so genau) in einer Klinik mit Efudix behandelt. Der Erfolg war super zumal der Tumor schon sehr großflächig war. Vielleicht wäre das noch eine Option für deinen Wallach. Ob du ihm das bei einem schlechten Allgemeinzustand allerdings noch zumuten willst, kannst nur du entscheiden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft bei deiner Entscheidung.
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12.09.2014 16:55 |
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Duex
Absetzer
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Es folgen ein paar Fotos. Wie gesagt, Duex befindet sich in einem Frühstadium der Krankheit
Zu Beginn der Behandlung
In der Abheilungsphase
Stand vom Frühjahr, hat sich bis heute nicht verändert
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12.09.2014 17:05 |
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Aulakiria
Jährling
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Danke für den ausführlichen Bericht! Diese Verklebungen an den Hinterbeinen und den Fesseln hat mein Pony auch.
Du darfst selbst sedieren? Ich muss mal mit meinem Tierarzt darüber sprechen. Das wäre einen Versuch wert.
Ich schiebe seinen derzeitigen Allgemeinzustand auf die Gabe des Antibiotika.
Heute war er richtig munter. Sein Fell fängt wieder zu glänzen an und heute hatte auch kaum diese Verklebungen an den Hinterbeinen.
Ich hoffe dass ich das in den Griff bekomme.
__________________ Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze,
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- Shakespeare -
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12.09.2014 18:45 |
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Helmingur
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Wurde denn eine Probe genommen, um zu schauen, was es nun ist?
Wenn es dem Pferd vom Allgemeinzustand her schon nicht mehr gut geht, würde ich nicht mehr lange rumdoktern - und wenn die Histo dann noch sagt, PlattenepithelCa, wäre für mein Pony Schluss.
Wir hatten am Stall eine Halfingerstute, die mit ihrem diagnostizierten PlattenepithelCa an der Scheide dahinsiechte.
Die fraß zwar noch, konnte aber nicht mehr entspannt stehen, weil sie entweder Metastasen am Becken hatte oder irgendwo anders, die ihr auf's Becken drückten.
Was am Vorderbein als Sarkoid gedeutet worden war, gehörte wohl auch zu diesem Karzinom - TA vermutete, dass das Pferd wahrscheinlich von vorne bis hinten befallen war.
Bis die Stute endlich, endlich erlöst wurde, hat sich das Karzinom lokal total durch's Gewebe gefressen, war eitrig entzündet und man roch das Pferd gegen den Wind.
Das würde ich meinem Pony niemals antun.
__________________ NAEPHE - Sei kritisch.
"Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung ist trügerisch und das Urteil ist schwierig."
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Helmingur: 13.09.2014 08:35.
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12.09.2014 20:18 |
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