| |
TopPoster |
» rivera mit 8097 Beiträgen seit dem 07.10.2007
» Velvakandi mit 7917 Beiträgen seit dem 07.10.2007
» Wisy mit 7845 Beiträgen seit dem 20.07.2009
» Atli mit 6802 Beiträgen seit dem 16.10.2013
» tryggvi mit 5847 Beiträgen seit dem 16.10.2013
|
Zufallsbild |
 |
Heutige Termine |
| Ihnen fehlen die Rechte dazu um den Inhalt dieser Box zu sehen. |
neuste Mitglieder |
» Alexy6 registriert am: 19.12.2025
» Heddin registriert am: 24.10.2025
» Hoppala registriert am: 14.09.2025
» Smoothie registriert am: 24.01.2025
» Aron registriert am: 06.01.2025
|
|
"Dominanz" |
Rezo

Reitpferd

Dabei seit: 16.06.2013
Beiträge: 1.378
Herkunft: Zürich, Schweiz
Bewertung:
Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.296.853
Nächster Level: 7.172.237
 |
|
hier ein artikel, den ich suuuuper geschrieben finde und gerne mit euch teile:
http://www.pferdsein.de/?p=3987
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
|
|
25.02.2014 20:45 |
|
|
linkser

Jungpferd
  

Dabei seit: 04.06.2012
Beiträge: 236
Herkunft: Bayern
Mitglied bewerten
Level: 37 [?]
Erfahrungspunkte: 1.167.475
Nächster Level: 1.209.937
 |
|
Ja, sehr interessant. Trifft im großen und ganzen meine Meinung, auch was den Umgang mit Hunden betrifft.
|
|
25.02.2014 21:02 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Sehr interessantes Thema ... das Dominanzgehabe, das viele Reiter drauf haben, geht mir auch ziemlich auf die Nerven.
Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist die pauschale Aussage, dass es in Pferdeherden angeblich keine Rangordnung geben soll, das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. In ausnahmslos allen Pferdeherden, die ich bisher kennengelernt habe (und das waren nicht wenige), gab es eine Rangordnung. Diese Rangordnung war auch über längere Zeit stabil und änderte sich nicht je nach Tagesform oder Situation. Die ranghöchsten Tiere waren in der Regel auch nicht die aggressivsten.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
25.02.2014 21:21 |
|
|
stechmuecke

Reitpferd

Dabei seit: 25.03.2013
Beiträge: 814
Herkunft: Hohenlohe
Bewertung:
Level: 44 [?]
Erfahrungspunkte: 3.787.079
Nächster Level: 4.297.834
 |
|
http://www.pferderevue.at/?id=2500%2C5315731%2C%2C
das passt vll ein bisschen dazu. Also bei uns gibt es eine wirkliche Leitstute. Allerdings gibt es schon auch andere Pferde in der Herde, die sich Privilegien rausnhemen dürfen, bei denen die Leitstute weicht. jetzt kommt wieder das Gedankenexperiment, wie es bei uns im Studium öfter vorkam
: wie würden denn Außerirdische unser Zusammenleben beschreiben? Wer dominiert wen? Gibt es ein Alphatier? Ich denke, wenn man genau hinguckt, dann könnte man in vielen Gruppen ein Alphatier sehen. Allerdings heißt das ja nicht, dass die anderen gar kein Mitspracherecht haben. Und auch das Alphatier nimmt sich hin und wieder zurück, lässt den anderen den Vortritt.
Ich glaube, der Mensch ist da einfach viel zu kleinkarriert, um zu verstehen, was in einer sozialen Gemeinschaft wirklich abläuft. Vielleicht sollten wir uns auch nicht darauf konzentrieren, herauszufinden, wie es abläuft, sondern uns einfach nur integrieren und unserem Gefühl folgen.
|
|
25.02.2014 21:50 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
In gemischten Herden hab ich öfter festgestellt, dass die Stuten untereinander eine Rangordnung hatten und die Wallache auch. Deshalb kann man oft gar nicht so genau sagen, ob eine Stute oder ein Wallach das ranghöchste Tier ist ... oft war es auch so eine Art Doppelspitze aus der ranghöchsten Stute und dem ranghöchsten Wallach.
Ich glaube, ein Problem bei den Schlussfolgerungen der Verhaltensbiologie ist, dass die Feldstudien in der Regel an naturnah oder sogar wild lebenden Herden im Freiland durchgeführt werden. Das ist einerseits nachvollziehbar, weil das Sozialverhalten bei diesen Herden natürlicher und unverfälschter ist, andererseits bin ich nicht sicher, ob sich diese Untersuchungen eins zu eins auf Offenstallherden übertragen lassen, denn da gibt es doch viele ganz entscheidende Unterschiede: In Offenstallherden gibt es viel mehr Fluktuation und ergo Unruhe in der Herde, das Platzangebot und die Ressourcen an Futter sind begrenzt, daher ist das Aggressionspotenzial viel größer und in gemischten Offenstallherden gibt es logischerweise keine Hengste. Die Pferde werden regelmäßig gearbeitet und dazu aus der Herde herausgenommen und die Herde bewegt sich nicht irgendwohin, sondern ist mehr oder weniger immer am selben Fleck. Oft entsteht Mobbing und Aggression unter Pferden auch dadurch, dass die Besitzer ihr Pferde unnötigerweise mit Hafer oder Kraftfutter mästen und die Pferde dann nicht wissen, wohin mit ihrer ganzen Energie ... und dann werden eben die Rangniedrigen gepiesackt. Das ist in wilden Pferdeherden auch nicht der Fall, die haben meistens eher zu wenig zu fressen und können es sich nicht leisten, mit unnötigen Streitereien Energie zu verschwenden.
Mich interessiert das schon, wie es zwischen Pferden abläuft, und ich finde es spannend zu beobachten, aber nur, wenn die Pferde unter sich sind. Ein Mensch ist nun mal kein Pferd und in den Augen eines Pferdes wären wohl die meisten Menschen nicht als Herdenchef geeignet.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
25.02.2014 22:38 |
|
|
Rezo

Reitpferd

Dabei seit: 16.06.2013
Beiträge: 1.378
Herkunft: Zürich, Schweiz
Bewertung:
Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.296.853
Nächster Level: 7.172.237
Themenstarter
 |
|
also zambezi, ich muss dazu sagen, dass ich das pferd in der herde noch viel zu wenig studiert habe, um da etwas dazu sagen zu können. ich hab einfach schon erlebt, dass sich leittiere abgelöst haben, wenn eins zu alt wurde zum beispiel. wies in der natur aber zu und her geht wüsste ich jetzt zu wenig.
aber mir gefallen ihre gedanken im bezug auf mensch-pferdebeziehung. die finde ich ausnahmslos super und beschreibt für mich auch exakt jene menschen, die auf diesem dominanz-trainingstrip sind.
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
|
|
26.02.2014 06:36 |
|
|
Mior1

Remonte
   

Dabei seit: 29.06.2010
Beiträge: 455
Herkunft: Niederrhein
Bewertung:
Level: 42 [?]
Erfahrungspunkte: 2.572.159
Nächster Level: 3.025.107
 |
|
Die Behauptung, es gebe kein Leittier kann ich gar nicht nachvollziehen und halte ich auch schlicht für falsch.
Dass in unserer heutigen "Zwangssozialisierung" von Pferden das Bild einer Herde nicht immer klar definiert ist, und sich das natürliche Führungsverhalten nicht immer eindeutig zeigen kann, ist klar. Oft werden Pferde in eine Position "gedrängt" die sie in anderer Konstellation nie einnehmen würden.
Ein gutes Leitpferd hat zwar das Recht auf das beste Futter, den besten Schlafplatz, die erste Position am Wasser, aber ein gutes Leitpferd wird darauf nicht immer bestehen.
Mein Althengst ist ein echtes gutes Leitpferd, sein Führungsanspruch wird von keinem der anderen ( 8 ) Pferde in Frage gestellt. Trotzdem dürfen Fohlen ihm das Futter "klauen", auf seinem Lieblingsschlafplatz liegen, oder ihn "zanken". Gerade kommt ein Junior meiner Gruppe ins zweite Lebensjahr, plötzlich kriegt er immer öfter klare Ansagen und darf nicht mehr genüßlich mit dem Althengst das Futter teilen. Da ich Senior schon über 20 Jahre habe, durfte ich diesen Prozess mit jungen Pferden schon oft beobachten.
Oder in der Decksaison, da sind die Stuten zunächst "Königinnen", werden umworben, kriegen alles Futter und immer den Vortritt...........bis sie tragend sind, wenn Senior sich nicht mehr das Futter von ihnen klauen lässt, dann ist dies für mich die klare Ansage "die ist tragend, die kannste wieder haben...". Anders wenn eine Stute ein Fohlen bei Fuß hat, da macht der Herr den Babysitter und den Wächter, aber die Stuten dürfen "scheinbar" den Ton angeben - ausser wenns brenzlig wird, dann richtet sich plötzlich alles nach dem "Chef"
aber niemals würde es egal in welcher Konstellation (ausser junge Fohlen) ein anderes Pferd wagen, den "Chef" anzurempeln, ihm den Weg abzuschneiden, sich so nah bei ihm mit einem anderen streiten, dass er betroffen wird oder ähnliches, der geht durch seine Herde wie mit einem unsichtbaren Schutzschild, dafür braucht der nicht mal mit der Wimper zu zucken
und genau letzteres beanspruche ich für mich selber auch, ich erwarte genau diesen Respekt von allen in meiner Herde - inklusive Chef - und dafür brauche ich auch meist nicht mal mit der Wimper zu zucken, sondern nur wie er auch, ab und an mal klare Regeln zu setzen und mich ansonsten berechenbar und zuverlässig zu verhalten
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Mior1: 26.02.2014 06:44.
|
|
26.02.2014 06:43 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Meiner Erfahrung nach gibt es Menschen (und Pferde), die eine natürliche Autorität ausstrahlen und denen man sich gerne anschließt, weil man sich bei ihnen "gut aufgehoben" fühlt ... ich weiß grad nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, ihr versteht wahrscheinlich schon, was ich meine.
Die haben es aber gar nicht nötig, sich durch übertriebenes Dominanzgehabe hervorzutun oder permanent auf ihren Führungsanspruch zu pochen. Pferde haben dafür sehr feine Antennen und können gut unterscheiden, ob ihr Gegenüber wirklich was drauf hat oder nur so tut als ob. Viele Menschen versuchen ja auch, die eigene Unsicherheit zu überspielen, indem sie sich übertrieben darstellen, und so was merkt ein Pferd sofort. Ich finde die Charakterisierung des Menschentyps im Artikel auch recht zutreffend.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
26.02.2014 09:08 |
|
|
Waldpferd

Reitpferd

Dabei seit: 23.11.2013
Beiträge: 891
Herkunft: Köln
Bewertung:
Level: 44 [?]
Erfahrungspunkte: 3.928.937
Nächster Level: 4.297.834
 |
|
Grundsätzlich finde ich den Artikel sehr interessant und gut. Ein paar Dinge kann ich nicht nachvollziehen, wie zum Beispiel die These des nicht-vorhandenen Leittieres - da schließe ich mich 100 % Mior an.
Meine Pferde dürfen sich allerdings auch nicht an mir schubbern, mir den Weg abschneiden oder rempeln. Auch am Strick ziehen ist nicht gern gesehen, und wenn wir arbeiten wird sich nicht die Gegend einfach so angeguckt.
Das sehe ich aber nicht als Dominanztraining *igitt*, sondern schlicht und einfach als Sicherheit für mich. Ich bin nunmal nicht so stabil wie ein Baum, und möchte auch nicht Fähnchen im Wind spielen. Und wenn wir gemeinsam was machen, möchte ich das die Achtsamkeit bei mir liegt.
Das ist für mich aber auch ein gegenseitiges geben und nehmen:
Meine Ponys dürfen sich nicht an mir schubbern. Aber sie dürfen kurz und vorsichtig anzeigen, dass es juckt - dann schubber ich sie gerne. Sie dürfen auch mal kurz am Strick zupfen, wenn sie eine Richtung interessanter finden. Manchmal gehen wir dann auch gemeinsam da lang. Wenn nicht, akzeptieren sie das auch. Wenn wir im Gelände unterwegs sind, gibt es Situationen wo mein Pferd die Führung übernehmen darf - welchen Weg nehmen wir heute? Und es gibt Situationen, wo es die Führung übernehmen muss - Achtung, Äste und Steine: Schau wo der beste Weg ist. Aber es gibt genug Situationen, wo ich die Führung übernehme: Straßenverkehr, andere Mitreiter etc. Da wird dann auch nicht diskutiert.
Zu guter letzt ist es auch so mit dem Reiten in der Bahn: Ich lasse mich auf die Tagesform ein, und passe auch mein Training dem immer wieder an - aber ich möchte, das mein Partner Pferd sich dabei Mühe gibt und sich auch auf mich einlässt.
Diese "Freiheiten" kann ich aber nur haben, wenn ich jederzeit die leitende Position einnehmen kann: Sie haben zwar die größeren Köpfe, aber ich kann doch meißtens vorrausschauender Denken
Ein Pferd, dass mich eh nicht beachtet und rumrempelt, dem überlasse ich nicht die Führung - denn ich möchte doch noch ein
wenig älter werden.
Ich achte meine Pferde, und sie achten mich. Dann kann ich partnerschaftlich arbeiten. Viele Anti-Dominanz-Vertreter vergessen aber die Achtung vor ihrem Pferd und vor sich. Da wird nur ein "Nein, ich will nicht immer schimpfen, und überhaupt der möchte das jetzt so" draus. Das ist für mich schlicht und ergreifend ungezogen.
|
|
26.02.2014 09:37 |
|
|
stechmuecke

Reitpferd

Dabei seit: 25.03.2013
Beiträge: 814
Herkunft: Hohenlohe
Bewertung:
Level: 44 [?]
Erfahrungspunkte: 3.787.079
Nächster Level: 4.297.834
 |
|
ja, es gibt halt sehr viele unterschiedliche Charakteren, sowohl beim Menschen als auch in der Tierwelt. Und manche schlaue Leute meinen dann, irgendwelche Charakterzüge wären das Nonplusultra und wollen es anderen drüberstülpen (was dann eben oft nicht so ganz klappt). Hier fällt mir eine schöne Geschichte ein. Ich nenne mal bewusst keinen Namen, das würde sonst schon Richtung Rufmord gehen
Also, ich habe letztes Jahr Bekanntschaft mit einer angeblich sehr bekannten Pferdetrainerin gemacht. Sie war voll und ganz der Dominanzschiene unterlegen und hat uns ganz stolt erzählt, wie sie da auch für sich geübt hat: Im Weihnachtsgeschäft so durch die Menschenmassen zu laufen, dass die anderen Menschen ihr immer ausweichen müssen. Man würde seine Körperhaltung trainieren und den Blick auch. - Ich persönlich bin jetzt nicht so für antrainiertes verhalten und die Frau war auch (für mich) so gnadenlos unsymphatisch, nie im Leben würde ich mich ihr freiwillig anschließen, aber ja, doch, ich würde ich freiwillig weichen!
Es ist ja nicht so, dass man über sowas nicht nachdenkt. Und wenn ich durch einen Schulflur laufe, der total voll mit Schülern ist, dann überlege ich mir auch immer, ob ich jetzt die Taktik dieser Frau anwende oder mich doch - obwohl eigentlich "Autöritätsperson" - unsichtbar an den Schülern vorbei mogle. Weil, ganz eigentlich, fahre ich mit letzter Strategie durchaus perfekt. So vor 1,5 Wochen auf der schön vollen Messe am Bodensee. Wir wollten schnell durch die Menschenmassen kommen. - Kein Problem! Sich einfach durch die Menschen druchschlängeln, jede kleine Lücke ausnutzen. Fazit: Ich bin für mich (und die anderen Menschen) stresslos zum Ziel gekommen. Hätte ich die andere Methode genommen, wäre ich - selbst wenn ich sie sehr gut beherrschen würde - nie so schnell und mit viel mehr Stress.
Genau so mache ich es in unserer Pferdeherde eigentlich auch. Bevor ich jetzt groß anfange, die Pferde wegzuschicken, gehe ich lieber außenrum. Klar, in letzter Instanz erwarte ich dann auch, dass mir ein Pferd weicht. Aber das klappt dann auch immer. Ich muss vorher nicht unglaublich dominant sein.
Übrigens gibt es solche Charakterzüge auch bei Pferden. Meins ist da ein Musterbeispiel und ich bewundere sie dafür (jaja, Pferd und Mensch spiegeln sich
). Ich weiß nicht, was sie für einen Status hat, ich weiß nur, dass sie sich in der Herde bewegen kann "wie sie will". Sie darf alles, ohne Verwantwortung zu haben. Irgendwie hat sie noch Welpenschutz oder so (ist 10J alt). Wenn sie will, dann steht sie ganz vorn, wenns ums reinlassen geht, wenn sie durstig ist, dann trinkt sie als erste. Sie wird nie böse rumgescheucht. - ist das nicht das perfekte Leben?
Sorry für den Roman
Aber ja, mir ist grad langweilig, ich bin krank
|
|
26.02.2014 09:45 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Stechmücke, gute Besserung
Ich finde es wichtig, authentisch zu bleiben.
Sich irgendein Verhalten überzustülpen oder jemanden zu kopieren, funktioniert nur in den seltensten Fällen. Pferde und auch die meisten Menschen durchschauen das sowieso und es wirkt dann eher lächerlich oder kommt unsympathisch rüber.
Deshalb funktioniert es auch in den seltensten Fällen, irgendeine Methode oder irgendeinen Guru zu kopieren. Letzten Endes ist es wohl das Beste, wenn man versucht, man selbst zu bleiben und seinen eigenen Weg zu finden. Die Pferde helfen uns dabei oft sehr gut, indem sie uns auf die Probe stellen und uns den Spiegel vorhalten. Der Umgang mit Pferden ist einer der besten Wege, um an sich selbst zu arbeiten.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
26.02.2014 10:09 |
|
|
Lexi
Einhorn
 

Dabei seit: 16.10.2013
Beiträge: 5.844
Herkunft: Kreis WAF
Bewertung:
Level: 55 [?]
Erfahrungspunkte: 25.992.798
Nächster Level: 26.073.450
 |
|
Dieses Spiegelbild erkennen halt wohl nicht alle, wenn sie es vorgehalten bekommen...
Ich glaube auch, daß Authentizität einen am weitesten bringt. Und sicherlich auch, eigene Grenzen und Fehler zu erkennen und mit diesen dann konstruktiv zu arbeiten.
|
|
26.02.2014 10:15 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
| Zitat: |
Original von Lexi
Dieses Spiegelbild erkennen halt wohl nicht alle, wenn sie es vorgehalten bekommen.... |
Ja, da hast Du recht. Viele wollen es auch nicht sehen. Manchmal ist es auch sehr schmerzhaft und sehr schwer, sich selber so zu sehen und zu akzeptieren, wie man ist, und nicht so, wie man gerne wäre.
Das wird ja richtig philosophisch hier ...
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
26.02.2014 10:30 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Spiegeln bedeutet auch nicht, dass die Pferde genauso sind wie ihre Besitzer, sondern eher, dass sie ihren Besitzern durch ihr Verhalten aufzeigen, wo es noch Optimierungsbedarf gibt. Natürlich macht das jedes Pferd auf seine ganz eigene Art und Weise, je nach Charakter und Temperament.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
26.02.2014 11:16 |
|
|
Rezo

Reitpferd

Dabei seit: 16.06.2013
Beiträge: 1.378
Herkunft: Zürich, Schweiz
Bewertung:
Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.296.853
Nächster Level: 7.172.237
Themenstarter
 |
|
Also Moooment einmal....
Wo schreibt sie denn, dass es keine Rangordnung gibt?
Sie schreibt ja:
| Zitat: |
| Rangbeziehungen bestehen laut der vorgegebenen Definition überhaupt nur zwischen Mitgliedern einer Gruppe, zwischen Angehörigen einer Tierart, die um z.B. Nahrung oder Sexualpartner, also um Ressourcen konkurrieren. |
So wie ich das verstehe, schreibt sie nur, es gibt verschiedene Studien, welche verschiedenes beobachtet haben (mal ists der Leithengst, mal die Leitstute, mal ne Dreicksbeziehung usw...) und dass die Rangordnung viel komplizierter ist, als einfach nur "die Leitstute ist Chef und sagt, wie ALLES zu laufen hat. Punkt". Sondern sie schreibt:
| Zitat: |
| Jedes Pferd macht das, was sich für seine Existenz lohnt. Pferdegesellschaften folgen keinem allgemeingültigem Muster. |
| Zitat: |
| das Verhalten der Pferde orientiert sich nicht an einer Position in der Gruppe, sondern an individuellen Charaktermerkmalen, (ein Tier ist z.B. aggressiver als ein anderes), der Motivation des einzelnen Tieres zu einem bestimmten Zeitpunkt und an Freundschaftsverhältnissen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass ein Pferd dauerhaft dominant über ein anderes sein kann. |
Ich glaube es geht ihr darum, dass obwohl zB ein Leittier besteht, kann es doch sein, dass auch einmal ein anderes bestimmt, in dem sie schreibt:
| Zitat: |
| Ältere Tiere kennen die Umgebung besser als junge, daher ist es sinnvoll, einem erfahrenen Tier zu folgen. |
Für mich klingt ihr Text nicht danach, als wolle sie sagen, es bestände überhaupt keine Rangordnung.
Sondern nur, dass das Leben in der Herde nicht eifach absolut und ohne Ausnahme vom Leittier bestimmt ist (Leittier entscheidet IMMER was gemacht wird. Und alles hat dem Leittier zu folgen). Denn das haben viele Menschen das Gefühl so laufe es bei Pferden, und DESWEGEN möchten sie ihr Pferd dominieren, damit es dem "Leittier Mensch" (ha ha...) strikt untergeben ist und genau tut, was Mensch will. Punkt. Das ist aber absurd, denn wie im ersten meiner Zitate steht, sind wir Menschen ja (hoffentlich) keine Sexualpartner o.ä. des Pferdes
Und @Waldpferd: Es geht der Schreiberin ja nicht darum, dass jetzt alle Pferde sich an ihren Menschen kratzen dürfen und es schlecht ist, dies abzustellen. Sondern nur, dass es kein Zeichen von "Respektlosigkeit" und "Dominanz" ist, wenn das Pferd dies tut.
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Rezo: 26.02.2014 11:21.
|
|
26.02.2014 11:16 |
|
|
Zambezi

Pegasus


Dabei seit: 06.07.2013
Beiträge: 3.869
Herkunft: Mittelfranken
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 17.602.074
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Das schreibt sie doch sehr deutlich.
Zitat:
Es konnte bisher keine klare Rangordnung festgestellt werden, das Verhalten der Pferde orientiert sich nicht an einer Position in der Gruppe, sondern an individuellen Charaktermerkmalen, (ein Tier ist z.B. aggressiver als ein anderes), der Motivation des einzelnen Tieres zu einem bestimmten Zeitpunkt und an Freundschaftsverhältnissen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass ein Pferd dauerhaft dominant über ein anderes sein kann. (Zitat Ende)
Eine Rangordnung ist in meinen Augen auch nicht gleichbedeutend damit, dass immer nur einer bestimmt, was gemacht wird und alle anderen bedingungslos zu gehorchen haben. Die Natur ist nicht so eindimensional und eine Tierart, die so wenig flexibel wäre, hätte wenig Überlebenschancen. Hinweise darauf, dass ein Pferd dauerhaft dominant über ein anderes sein kann, gibt es m.E. ohne Ende. Dass Fohlen oder tragende Stuten einen Sonderstatus genießen, widerspricht diesem Prinzip auch nicht. Dass die Rangordnung von Zeit zu Zeit infrage gestellt wird und sich dann auch ändern kann, ist auch normal.
__________________ Wer auf dem Pferd arbeitet, hat dort nichts zu suchen.
(Nuno Oliveira)
|
|
26.02.2014 12:03 |
|
|
picada

Reitpferd

Dabei seit: 15.11.2012
Beiträge: 795
Herkunft: Schaffhausen, Schweiz
Bewertung:
Level: 44 [?]
Erfahrungspunkte: 3.802.522
Nächster Level: 4.297.834
 |
|
Eine höchst interessantes Thema, das mich momentan sehr beschäftigt.
Der letzte Bericht von Stechmücke hat mich total angesprochen und mir auch wieder den Weg gezeigt - Dankeschön!
Als Wiedereinsteigerin und halt auch irgendwie Anfängerin, wird man mit vielen Meinungen und Gesinnungen etc. konfrontiert. Jeder empfindet seine Haltung als richtig. Gerade weil ich halt lange weg war von der Reiterei, denken viele, dass ich bezüglich Umgang mit dem Pferd keine Ahnung habe und wollen mir ihr Denken irgendwie aufdrängen. Mich da abzugrenzen, vor allem wenn viele Leute im Stall auf der gleichen "Welle reiten", ist für mich nicht immer einfach.
Sicherlich ist nicht alles verkehrt und ich nehme auch gerne den einen oder anderen Tipp gerne an, aber einfach so alles zu übernehmen ohne zu hinterfragen, geht mir gegen den Strich. Leider ecke ich mit meiner Haltung, vor allem in der neuen Stallgemeinschaft, oft an.
Ich verstehe z.B. nicht, dass mein Pferd hinter mir gehen soll, wenn sie das neben mir wunderbar macht, mich nicht überholt und respektvoll ist. Im Gegenteil, so kann sie sich auch nicht hinter mir verkriechen. Warum sollte mein Pferd nicht an mir rumschnüffeln dürfen (sie macht das überhaupt nicht aufdringlich), wenn sie neben mir steht?
Ich finde es generell schade, dass viele Reiterinnen denken, sie hätte die einzig richtige Lösung im Umgang mit den Pferden. Ich empfinde einige als sehr ignorant und nicht bereit das antrainierte Verhalten zu hinterfragen.
Ich bin ein totaler Tiermensch. Meine Hunde sind Familienmitglieder, sind gut erzogen, dürfen aber ihren individuellen Charakter auch ausleben. Wieso soll das bei Pferden nicht gelten?
Mir ist klar, dass im Gelände die Sicherheit von Pferd und Reiter an oberster Stelle steht und ein Pferd immer kontrollierbar sein muss, daher ist es mir wichtig meinem Pferd Sicherheit zu geben. Allerdings muss das Pferd auch gute Erfahrungen machen, um zu lernen...nicht? Daher möchte ich meine Stute mit möglichst vielen Umgebungen konfrontieren, damit sie lernt, dass sie mir Vertrauen kann und ich sie nicht in Gefahr bringe. Ich möchte das nicht erreichen, indem mein Pferd mehr Angst vor mir hat als von den Geistern in der Umgebung...versteht ihr, was ich meine?
Ich möchte möglichst alles richtig machen und mich jederzeit noch im Spiegel angucken können....und vor allem mir und meinen Grundsätzen auch treu bleiben. Nicht ganz einfach in einer Umgebung, wo Dominanz über Pferd und Hund als oberstes Gebot gilt.
__________________ Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!
|
|
26.02.2014 12:31 |
|
|
Rezo

Reitpferd

Dabei seit: 16.06.2013
Beiträge: 1.378
Herkunft: Zürich, Schweiz
Bewertung:
Level: 47 [?]
Erfahrungspunkte: 6.296.853
Nächster Level: 7.172.237
Themenstarter
 |
|
| Zitat: |
Original von Zambezi
Das schreibt sie doch sehr deutlich.
Zitat:
Es konnte bisher keine klare Rangordnung festgestellt werden, das Verhalten der Pferde orientiert sich nicht an einer Position in der Gruppe, sondern an individuellen Charaktermerkmalen, (ein Tier ist z.B. aggressiver als ein anderes), der Motivation des einzelnen Tieres zu einem bestimmten Zeitpunkt und an Freundschaftsverhältnissen. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass ein Pferd dauerhaft dominant über ein anderes sein kann. (Zitat Ende)
Eine Rangordnung ist in meinen Augen auch nicht gleichbedeutend damit, dass immer nur einer bestimmt, was gemacht wird und alle anderen bedingungslos zu gehorchen haben. Die Natur ist nicht so eindimensional und eine Tierart, die so wenig flexibel wäre, hätte wenig Überlebenschancen. Hinweise darauf, dass ein Pferd dauerhaft dominant über ein anderes sein kann, gibt es m.E. ohne Ende. Dass Fohlen oder tragende Stuten einen Sonderstatus genießen, widerspricht diesem Prinzip auch nicht. Dass die Rangordnung von Zeit zu Zeit infrage gestellt wird und sich dann auch ändern kann, ist auch normal. |
Zambezi, aber genau das was du hier schreibst, schreibt sie doch auch? Ich glaube, ich interpretiere den Text anders als du.
Ich verstehe ihren Text lediglich so, dass sie darauf aufmerksam machen möchte, dass es nicht so ist, dass das Leittier das ultimative Sagen hat und alle ihm folgen. Punkt. Sondern dass es eben wesentlich komplexer ist als das. Und deswegen findet sie es auch nicht in Ordnung, wenn der Mensch versucht Leittier zu sein und jeden einzelnen Schritt des Pferdes zu bestimmen, und sollte ein Schritt mal nicht so sein wie der Mensch es sich wünscht, dass der Mensch dann denkt: das war respektlos!
So verstehe ich es auf jeden Fall.
Picada:
Geh doch du deinen Weg, und wenn etwas für dich nicht stimmt, nachdem du es hinterfragt hast, dann mach es nicht so.
Ich sehe auch nicht ein, wieso das Pferd zwingend hinter einem gehen muss. Aber die Verfasserin des Textes beschreibt es ja ziemlich gut, was hinter so einem Gedanken meist ist.
__________________
"Zwei Geister müssen wollen, was zwei Körper können" -Bent Branderup
|
|
26.02.2014 12:52 |
|
|
fjoerdis

Pegasus


Dabei seit: 28.10.2008
Beiträge: 3.043
Bewertung:
Level: 53 [?]
Erfahrungspunkte: 19.054.832
Nächster Level: 19.059.430
 |
|
Ich mag es eigentlich gar nicht, wenn ein Pferd hinter mir geht. Wenn dann mal von hinten irgendwas erschreckendes kommt, springt er mir dann doch gleich in die Hacken. Ich find es viel besser, das Pferd auf Schulterhöhe seitlich zu haben. Und mein Pferd darf auch gucken und eigene Ideen entwickeln. Er darf nur nicht respektlos mir gegenüber sein, das rüffel ich sofort.
|
|
26.02.2014 13:11 |
|
|
|
|
|
 |
|