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Raufuttermenge für Isländer |
Atli

Einhorn
 

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@ Lind - ich kann dich gut verstehen.
Aber die Aussage "wenn die Bedingungen passen" ist doch auch pferdebezogen.
Vielleicht sind es bei euch auch zuwenig Pferde für ad.lib. Ich habe z.B. deutlich weniger Fressplätze als Pferde, schon allein dadurch wird die Fresszeit reduziert. Da auch die Ranghohen immer satt sind, verjagen die keinen anderen Fresser, sondern warten eben bis Platz ist und beschäftigen sich solange anders.
In einem Jahr hatte ich zu Anfang des Winters erst nur die Reitpferde an der gefüllten Raufe und es war immer Platz zum Fressen. Da sind diese auch schnell dick geworden, bis das Jungvolk und die Zuchtstuten dazukamen.
Ist vielleicht auch für einige ein Ansatz - weniger Fressplätze als Pferde bei ad.lib.
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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29.03.2014 11:19 |
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Lind

Pegasus


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@ Atli,
darauf könen wir uns einigen
Wir haben ja nur sechs Pferde und die stehen seit 2002 so zusammen. Da ist die Herde einfach seeeeehr ruhig und wenn Futter da ist, kann wirklich immer jeder fressen... und das tun unsere Helden dann auch.
__________________ Fotoseite
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29.03.2014 12:43 |
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fjoerdis

Pegasus


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Themenstarter
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Zitat: |
Original von Velvakandi
Fjoerdis, wenn man die Fütterungsbedigungen bei euch so liest, will man ja eigentlich fast vorschlagen den Stall zu wechseln. Die Frage ist, obs davon besser wird.
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Nee … Wenn man nicht einen eigenen Stall hat, sind die Möglichkeiten hier im Umkreis alle nicht besser.. Im Gegenteil.. Bei uns haben wir immer noch die Möglichkeit der Mit-Beeinflussung, solang wir Einsteller uns einig sind. Ist zwar manchmal ein ziemlicher Kampf, aber woanders bestände da keine Chance. Auch wenn unser SB ein alter Rinderbauer ist und ihm einerseits oft das Verständnis dafür fehlt, wie wir unsere Pferde ‚vertüddeln‘, ist er andererseits immer da, wenn Hilfe nötig ist und springt auch ein und versorgt kranke Pferde und gibt Medizin wenn man es selber nicht schafft, 3x am Tag zu kommen, etc. …
Zitat: |
Original von Atli
Ist vielleicht auch für einige ein Ansatz - weniger Fressplätze als Pferde bei ad.lib.
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Den Zustand hatte ich, als ich mit meiner Stute im Isi-Stall stand. Bzw. nicht so ganz, denn es wäre eigentlich noch Platz gewesen, aber sie wurde so vom Futter weg gejagt, dass ich sie außerhalb zufüttern musste, damit sie überhaupt fressen konnte. Sie hat da rapide abgenommen.  Aber gut, ich würde sowieso nie wieder eine Stute in eine zu große Isiherde stellen..
An Stroh haben wir übrigens Weizenstroh, das sieht gut aus und riecht auch gut, aber besonders wild sind die Pferde darauf nicht. Wie gesagt, die Stute lässt es ja auch übrig, obwohl sie ja echt wenig Silage bekommt.. Ich hab die Infos mal weiter gegeben. Die Besi muss nun selber entscheiden, was sie für ihr Pferd am Besten hält. Ich bin für meinen verantwortlich und kann mich nur informieren und das was ich weiß und denke, weitergeben, aber ich kann auch nicht die Verantwortung für andere übernehmen. :-/
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31.03.2014 10:21 |
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Also mit diesen Pauschalaussagen von wegen ein Isi braucht nur 6´kg Heu pro Tag usw., bin ich nicht zufrieden.
Sicherlich würden viele Pferde von der Figur her optimal aussehen, wenn man sich an die Faustregel 1,5kg/100LM hält, jedoch sollte man dabei vor Augen haben, dass dieser Wert gilt, damit der Energiebedarf gedeckt ist. Nicht jedoch die Ansprüche an den Magen-Darm-Trakt des Pferdes.
Unsere Pferde haben normalerweise 24h Heu, mal sind 2-3 Stunden dabei wo es mal leer ist. Ein Teil wird aus Netzen gefüttert, ein Teil lose. Im Schnitt fressen sie zwischen 8 und 12 kg (die 12 eher im kalten Winter).
Anstatt sich jedoch an den Zahlen aufzuhängen, sollte uns als verantwortungsvolle Pferdebesitzer eher klar werden, weshalb ein Pferd Heu braucht, schließlich könnte man es sich sonst einfach machen und 5kg Kraftfutter geben und der Energiewert wäre erfüllt.
Jedoch, die ständige über den Tag verteilte Futteraufnahme hat seine wichtigen Gründe. Der wichtigste ist mit Sicherheit den Ph-Wert im Magen aufrecht zu erhalten und den Darm zu beschäftigen. Für den Magen wird es schon ab einer Pause von über 4-5 Stunden unangenehm, ab über 6 Stunden wird es zum Säurebad. Magenschleimhautreizungen fallen meistens nicht auf, sind doch grade unsere Isländer äußerst stille Leidensgenossen.
Ein paar Punkte die sicher auch eine Rolle spielen sind der Zahnabrieb, die Anzahl der Kauschläge die ein Pferd wirklich satt werden lässt, die Beschäftigung und die Psyche. Fressen macht glücklich. In der Natur sind Pferde etwa 16 Stunden mit Nahrungsaufnahme beschäftigt. Der Großteil davon nachts, genau dann wenn viele Ställe ihre größte Fresspause zwangseinlegen.
Wer darüber schimpft, dass das Pferd eine Speckrolle zuviel auf den Rippen bekommt wenn man die Fresspausen verringert, dem empfehle ich erstmal mehr Bewegung. Denn das ist das größte Problem in unseren Haltungsformen. Es wird gerne vergessen, wieviel das Lauftier Pferd eigentlich an Bewegung braucht. Und bevor man sich die Mühe macht daran etwas zu verändern, wird an der Fütterung abgezwackt, auf Kosten des Pferdes.
Wir müssen uns für unsere leichtfuttrigen Isländer schon etwas mehr ins Zeug legen als einfach nur den nächstbesten Ballen Heu in den Auslauf zu werfen und schauen ob die Figur hält.
Ich hab schon schön schlanke (nicht dünne) Pferde gesehen, die mir mit mehrfachen Koliken vorgestellt wurden. Heumenge pro Tag, morgens ein Netz abends ein Netz, Menge pro Pferd am Tag 7kg. Der Hinweis woher die Gaskoliken kommen könnten wurde mit "haben wir schon immer so gemacht" von Seiten des Stallbesitzers runtergespielt. Not-OP und alles schon gewesen. Manche wollen es auch einfach nicht hören.
Bei einem Rehepferd gestaltet sich das sicherlich schwieriger, keine Frage, und hier gehört sicherlich ein individuell auf das Pferd passender Plan hin.
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01.04.2014 14:46 |
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Wisy

Einhorn
 

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Ergänzend zu Glaumurs Ausführungen : man sollte auch nicht glauben, dass die SB immer diejenigen sind, die Raufutter einkürzen...nein, das sind die Besitzer selbst! Wir hatten vor kurzem eine Stallversammlung, wo wir doch tatsächlich besprechen mussten, dass einzelne Einsteller nicht abends das vom SB für die Nacht (reichlich) vorgelegte Raufutter wieder wegnehmen, "weil das viel zu viel ist und mein Pferd so fett ist"
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01.04.2014 15:56 |
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Velvakandi

Einhorn
 

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Echt, sowas gibts? Was für ein Unfug...bei uns ist mal eine Weile lang folgendes Problem aufgetreten:
Besitzer kamen abends wenn die Pferde im Stall sind, fanden es ist zu wenig Heu und haben nachgefüttert. Effektiv war es aber dann zu viel Heu und früh fand der SB in der betreffenden Box massenweise breitgetretenes, ungefressenes Heu vor. SB denkt sich "Okay, hast du gestern wohl zu viel gefüttert" und gibt weniger. Abends kommt wieder der Besitzer, sieht noch weniger Heu in der Box und füttert wieder nach. Und der SB denkt am nächsten morgen "Hmm, immer noch zu viel..." Das schraubte sich dann eine Weile so hoch, bis irgendwann mal ein Besitzer sagte "Hey, wieso kriegt mein Pferd immer so wenig Heu?"...Kommunikation ist alles
__________________ Gangpferdedistanzler
Paso Fino Mina de Oro 492 km in der Wertung
Isländer Velvakandi frá Árbakka 40 km in der Wertung
All that is gold does not glitter,
Not all those who wander are lost.
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01.04.2014 16:10 |
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stechmuecke

Reitpferd

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bei meinem (Rehe)pferd hat Bewegung nichts ausgemacht. Die konnte ich so viel bewegen, wie ich wollte, war letztendlich was nutzte, war die Futteranpassung. Ich reguliere das Gewicht nach wie vor über das Futter. Da reagiert sie gefühlt auf jeden Heu- und Grashalm, ob mit Zu- oder Abnahme. (Wobei ich aber sagen muss, dass ich sie auch viel bewege. Jeden Tag, Minimum halbe St, meist ca. eine ganze und fast immer auch höhere Gangarten). Ich schätze aber auch, dass sie zwischen 8 und 10 kg Heu am Tag bekommt. Gewogen habe ich es noch nie.
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01.04.2014 22:39 |
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Eine halbe bis ganze Stunde fällt aber immer noch unter leichte Arbeit, also wundert es kaum, dass darüber das Abnehmen nicht geklappt hat. Ich kenn allerdings das Problem, wer hat schon drei Stunden zeit zu reiten? Ich nicht. Ich möchte damit nur darauf hinweisen, dass man das eben nicht als ausreichende Bewegung bezeichnen kann.
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02.04.2014 08:53 |
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Atli

Einhorn
 

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Es kommt aber auch immer auf die Art der Bewegung an. Ich kann die Gänge wirklich akzentuiert reiten oder nur so dahin laufen lassen. Ist aber für die Gewichtsreduzierung ein gewaltiger Unterschied
In ruhigerem Tempo, richtig geritten wird in der Regel mehr gearbeitet als im schnellen Tempo
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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02.04.2014 11:56 |
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Helmingur

Pegasus


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Und dann kommt es doch auch noch auf meine Gegebenheiten an: bei mir zum Beispiel ist es unmöglich, in der Ebene zu reiten, ich muss bergauf und bergab.
Das nutze ich aber entsprechend.
Ich bin dabei so zwischen 45 und 60 Minuten unterwegs und reite ordentlich Schritt und nach dem Aufwärmen viel schneller.
Mein Rappe sieht dabei richtig gut aus, der könnte so viel Heu wie er will.
Viel Arbeit ist doch aber was anderes, oder...?
__________________ NAEPHE - Sei kritisch.
"Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung ist trügerisch und das Urteil ist schwierig."
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02.04.2014 13:09 |
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Atli

Einhorn
 

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Viel oder wenig Arbeit ist total relativ!
Auch die Kopfarbeit darf dabei nicht unterschätzt werden.
Wenn ein Pferd immer das gleiche Programm locker absolviert, ist es oft noch nicht mal leichte Arbeit, denn es arbeitet nicht wirklich dafür.
Ist ein Pferd im Aufbau -unabhängig vom Alter- ist es immer mehr Arbeit. Meine Pferde sind alle (fast) immer im weiteren Aufbau
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
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02.04.2014 14:21 |
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Nýpa

Reitpferd

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Naja, bergiges Gelände ist natürlich auch schon mal hilfreich.
Ich musste als ich damals meinen Wallach kaufte den auch erst mal abspecken. Da gab es dann kontrollierten Weidegang und Heurationen. Erst mal vorsichtiges Training - wir hatten zum Glück auch Berge - die sich super eignen.
Als er dann ne gewisse Grundkonditin hatte kam eine neue Miteinstellerin an den Stall - heutige Freundin
- die Vielseitigkeit reitet. Tja und wir sind dann immer zusammen ausgeritten und seitdem muss ich sagen kenn ich auch härteres Training. Anfangs hatte mein Kleiner sein Pulver zu schnell verschossen - da musste er noch Kondition/Muskeln aufbauen - später war es für ihn super locker! Und wir haben abends Minimum 1,5 Stunden-Ritte gemacht - davon wirklich lange Strecken im Tölt/Trab und auch Galopp - denn bei so ner Vielseitigkeit wird nun mal viel galoppiert. Das war echt super und er sah dann mit der Zeit total athletisch aus.
Er bekam dann auch immer Hafer - wobei meine Freundin da immer Mitleid mit ihm hatte, weil es so wenig war. Ich fand, dass es in der Hochleistungsphase für einen Isi schon viel war - aber ok - ihre Großen haben da einen anderen Bedarf. Sie fand es immer total unglaublich, dass meiner so viel leistet bei so wenig Kraftfutter
__________________ Der Optimist steht nicht im Regen - er duscht unter einer Wolke
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02.04.2014 14:25 |
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stechmuecke

Reitpferd

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Zitat: |
Original von Glaumur
Eine halbe bis ganze Stunde fällt aber immer noch unter leichte Arbeit, also wundert es kaum, dass darüber das Abnehmen nicht geklappt hat. Ich kenn allerdings das Problem, wer hat schon drei Stunden zeit zu reiten? Ich nicht. Ich möchte damit nur darauf hinweisen, dass man das eben nicht als ausreichende Bewegung bezeichnen kann. |
Wie gut, dass du das "Minimum" mal dezent ignoriert hast. Das heißt für mich, dass es vorkommen kann, dass mal in einer Woche an einem, höchtens an 2 Tagen eben eine halbe St was gemacht wird, die anderen sind dann schon bei einer Stunde. Und klar, das ist jetzt nicht die Welt. Ich denke aber doch, es kommt auch drauf an, in welcher Gangart man das macht, wenn ich nur eine St durchs Gelände tuckel, dann ist das was anderes, als wenn ich auf dem Reitplatz 15 Min aufwärme, 15 Min abreite und dazwischen fast nur Trab und Galopp mache. (Zu dem Zeitpunkt war meine allerdings auch noch viel zu jung, um sie mehr zu arbeiten)
3 Stunden Bewegung (oder noch mehr) wären sicher nicht schlecht, aber die kann wohl in der Tat niemand regelmäßig aufbringen. Deshalb ist für mich so eine Aussage schlicht wertlos. Zudem habe ich mir schon öfter überlegt, ob es denn dann wirklich die Bewegung ist - oder einfach auch nur drei Stunden weniger Zeit zum Fressen. Aber das wurde bestimmt irgendwo mit Boxenpferden widerlegt.
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02.04.2014 20:00 |
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isigoing

Remonte
   
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Ich hatte mich ja schon eine Seite (oder waren es zwei?) vorher als Befürworterin der Heu-Zuteilung "geoutet". Andere Herden bei uns halten es anders und dennoch sehe ich darin keine Alternative.
Denn wenn ich meinen Pferden durch Reiten und/oder die Haltungsform nicht so viel Bewegung bieten kann wie eigentlich nötig wäre, was passiert dann bei 24 Std. Heuzugang? Sie werden fett? Und wie viel Bewegungsmöglichkeit brauchen sie? Nachbarn von uns hatten früher einen mehrere Kilometer (!) langen Paddock-Trail. Da glaube ich gerne, dass sie trotz 24 Std. Heu noch zufüttern mussten ;-) Aber wer hat so etwas schon?! Oder wer reitet 5-6x die Woche bergauf-bergab? Als Plattlandbewohner mit Job, Familie und und noch anderem Privatleben bleibt doch meist eh viel weniger Zeit ...
Von daher finde ich die oftmals sehr pauschalen Empfehlungen für Ad Lib Heu schwierig ... Es hängen zu viele Wenns dran, die oftmals nicht mit übermittelt werden.
Wenn man passendes Heu bekommt ...
Wenn man für ausreichend Bewegung sorgen kann.
Wenn die Herdenkonstellation passt.
Wenn das Pferd keine Vorbelastungen hat usw.
Wenn ich mir manches Pferd (auch bei uns) angucke, empfinde ich es als dick/dünn. Aber unter Garantie findet der nächste Einsteller (und/oder Besitzer ;-) ) das nicht so. Aber das ist aber doch einer der entscheidenden Punkte bei der Ad-Lib-Fütterung und ihrer Beurteilung: Wenn jemand - und damit meine ich jetzt niemanden ausdrücklich - seine Pferde als "gerade richtig" empfindet bei 24 Std. Heu, mag ein anderer dies völlig gegenteilig sehen. Dass aber fette Pferde ein erhöhtes Risiko für Rehe und diverse Krankheiten haben, dürfte so unbestritten sein wie die Tatsache, dass überlange Nahrungskarenzen auf den Magen schlagen.
Für mich liegt die optimale Fütterung nicht darin, meinem Pferd "all you can eat" vorzusetzen, um damit um das Thema Nahrungskarenzzeiten herumzukommen. Das geht auch anders und mit einer geringeren Menge Futter. Ohne dass das Pferd hungern muss. Und ohne dass es zu mager wird ...
Aber etwas fällt mir immer wieder auf: Zunehmend oft wird man schief angeguckt, wenn man sagt "Mein Pferd kriegt 'nur' 6-7-8 kg Heu". In den Köpfen von vielen Isi-Haltern macht es da dann wohl *pling* und sie denken "Aha, Karg-Haltung, lange Nahrungskarenzen, weil wie soll man mit DER Menge denn über 24 Stunden kommen?!?" Meist wird auch nicht nachgefragt (oder besser noch: nachgeschaut!) wie die Pferde aussehen, ob und wie viel sie geritten werden. Es wird auch nicht gefragt, wie oft und womit gefüttert wird. Denn es gibt ja doch 101 Möglichkeiten und Techniken, wie man diese Menge über den Tag verteilen kann. Bis vor einigen Jahren erntete man diese Blicke höchstens, wenn man bekannte, das Pferd bekäme 4 kg Heu/Tag.
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04.04.2014 00:05 |
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Atli

Einhorn
 

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4 kg Heu pro Pferd (ohne Weide) habe ich früher auch gefüttert. Ich wusste es nicht besser, die Pferde sahen offensichtlich gut aus und haben auch Leistung geliefert. Dass die Leberwerte immer wieder nicht in Ordnung waren und eine Leberkur gemacht werden musste, war ebenso ...
Zum Glück hat sich das Wissen geändert!
Viele Grüße aus der Eifel
Astrid
__________________ www.Gestuet-Felsenhof.net
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04.04.2014 10:39 |
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snappy

Jungpferd
  

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DIe Zahlen mit 1,1 kg/100kg KM und 1,5kg/100 kg KM beziehen sich auf kg Heu TS (Trockenmasse), um auf kg Heu uS (ursprüngliche Substanz) zu kommen, muss man ca. 13 -14% dazurechnen.
Die Zahl mit 1,1 ist übrigens veraltet
Prof. Kienzle empfiehlt inzwischen 1,7kgHeu TS/100 kg KM
Diese Zahlen beziehen sich darauf, welche Mengen an Heu (bzw. der darin enthaltenen Rohfaser) der Pferdedarm braucht, um gut arbeiten zu können. Und NICHT, welche Heumenge den Energiebedarf deckt.
Man sollte sich vor Augen halten, dass selbst Heu, das nach der Blüte gemäht wird, 10 bis 15% lösliche Kohlenhydrate enthält. Das sind bis zu 15% reiner Zucker in 100 gr Heu! Bei einem ungünstigen Mahdzeitpunkt kommen nochmal 10-15% Fruktane obendrauf. Das ist auch der Grund, warum Pferde mit gewässerten Heu ziemlich rasch Gewicht verlieren.
Wir sind in der glücklichen Lage, unser Heu selbst machen zu können. Rohfaserreich und kalorienarm. Dennoch klappt wenig Reiten und Heu ad libitum und Weidegang nicht. Mein Falbe kam 4jährig ziemlich pummelig aus Island. Durch die wenige Arbeit beim Einreiten mit Pausen und die aufbauende Arbeit im Folgejahr hat er nicht abgenommen. Erst jetzt (7jährig), wo die Aufbauphase vorüber ist und er regelmäßig und auch länger geritten wird, hat er eine schöne Figur.
Früher, als wir noch nicht genügend Fläche hatten, kam es in schlechten Heujahren vor, dass wir Heu zukaufen mussten. Bei fast allem zugekauften (Pferde-)Heu gingen die Ponies auf wie Hefekuchen.
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05.04.2014 01:23 |
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